Gruppe D: Argentinien – Kroatien: So liegen die Gauchos
Blau-weiße Streifen gegen blau-schwarze Karos: Geschirrtuchzeit in Gruppe D. Ein ruppiges Spiel, in dem Kroatien mehr als nur besser ist.
Die Voraussetzungen: Argentinien kommt mit einem mageren Pünktchen aus dem Spiel gegen Island in das zweite Gruppenspiel, während die Kroaten aus der Langweiler-Begegnung gegen Nigeria als Sieger mit drei Punkten hervorgingen. Kroatien spielt ohne Schachbrett auf der Brust bzw. mit dunkelblau-schwarzem Schachbrett auf schwarzem Grund. So wie Lionel Messi mit grünen Schuhen auf grünem Grund spielt. Super Tarnung! Mal sehen, ob sie sich zu erkennen geben.
Das Ergebnis: 0:3 (0:0).
Das Spiel: Die Tarnung fliegt schnell auf. Jedenfalls die der Kroaten. Es geht von Anfang an zur Sache. Ruppig auf der einen, ruppig auf der anderen Seite. Schnell fragt man sich, wann der Arzt kommt. Der kommt auch bald. Zum Argentinier Eduardo Salvio. Es ist dann doch nichts Allzuschlimmes.
Wie erwartet, tut sich Argentinien etwas schwerer als die Kroaten, aber die müssen auch gewinnen und der argentinische Trainer macht es ihnen mit seinen hektischen Hüpfern und Armbewegungen auch nicht leichter. Die Kroaten machen es vor allem Messi nicht leicht. Der latscht eigentlich nur am Rand irgendwo rum. Naja und dann kommt in der 53. Minute der argentinische Torwart ins Spiel. Er stößt den Ball, den er von einem Kollegen auf den Fuß kriegt, direkt auf den Kroaten Rebic. Der denkt die zwei Sekunden, die er hat, nicht nach und schickt den Ball volley ins Tor.
Empfohlener externer Inhalt
Argentinien wechselt: Es stürmen jetzt drei Megastars: Messi, Paolo Dybala, Gonzalo Higuain. Hier und da bluten Knie, pochen Schläfen, aber Argentinien schießt nicht nur kein Tor, sondern stellt das Spiel schlicht ein. In der 81. schießt auch noch Kroatiens Kapitän Luka Modric ein Tor. Der Torwart tut nur so, als wäre der Schuss von Modric unhaltbar. Ähnlich wie beim Schüsschen von Ivan Rakitic zum 3:0 (91.).
Die Szene des Spiels: Der argentinische Torwart Willy Caballero nach seiner Torvorlage an den Gegner. Er schlägt sich sofort die Hände vors Gesicht. Er weiß: Das könnte heute die Szene des Spiels werden.
Trainer des Spiels: Der argentinische Trainer Jorge Sampaoli. Ab der 70. Minute zieht er sein schwarzes Jackett aus. Mit seinen kunterbunt tätowierten Unterarmen und seinem tiefrund ausgeschnittenen schwarzen T-Shirt in seiner schwarzen Buntfaltenhose sieht er aus wie ein Zirkusdompteur.
Tarnung des Spiels: Messi. Hält sich so bedeckt, dass der Trainer schon eine Fahndung nach ihm ausgeschrieben hat.
Was nun? Kroatien steht sicher im Achtelfinale. Isso. Und das zu Recht. Argentinien dagegen muss mindestens gegen Nigeria gewinnen und darauf hoffen, dass Island verliert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Künftige US-Regierung
Donald Trumps Gruselkabinett
Housing First-Bilanz in Bremen
Auch wer spuckt, darf wohnen
Scholz stellt Vertrauensfrage
Traut mir nicht
Wahlprogramm der Union
Scharfe Asylpolitik und Steuersenkungen