piwik no script img

Grüne Abgeordnete über Flüchtlingsschiff„Die Situation ist der Horror“

Das Rettungsschiff „Lifeline“ mit 230 Flüchtlingen kreuzt im Mittelmeer, weil Italien und Malta die Aufnahme verweigern. Luise Amtsberg berichtet von Bord.

An Bord der Lifeline gibt es nur zwei Toiletten und eine Dusche – für 234 Menschen Foto: dpa
Ulrich Schulte
Interview von Ulrich Schulte

taz: Frau Amtsberg, das Rettungsschiff „Lifeline“ mit 230 Flüchtlingen an Bord kreuzt im Mittelmeer, weil Italien und Malta eine Aufnahme verweigern. Wie sind Sie auf das Schiff gekommen?

Luise Amtsberg: Ich bin mit einem Kollegen aus der Grünen-Bundestagsfraktion nach Malta geflogen, weil wir fürchten, dass diese Situation eskaliert. Jetzt gerade befinden wir uns in der maltesischen Hafenstadt Valletta. Das Schiff der deutschen Nichtregierungsorganisation „Mission Lifeline“ liegt 24 Seemeilen vor der Küste. Am Sonntag haben wir uns ein Boot gechartert und sind dreieinhalb Stunden zur Lifeline rausgefahren.

Wie ist die Situation auf dem Schiff?

Die Situation ist der Horror. Anders kann ich es nicht sagen. Die Lifeline ist klein, in etwa so groß wie eine der Fähren, die hier regelmäßig verkehren. Man kann das Schiff nicht betreten, ohne auf Menschen zu treten. Es ist wahnsinnig heiß, kaum ein Luftzug regt sich. Die Leute sitzen dicht an dicht, manche auf der Reling, weil es so eng ist.

Wie geht es den Flüchtlingen?

Man merkt ihnen die Strapazen der Flucht an. Es sind vor allem junge Männer an Bord, auch Minderjährige. Ein paar Frauen und Kleinkinder sind auch dabei. Sie sind ausgezehrt, müde und unterernährt. Die Leute haben keine Reserven mehr. Es gibt auch medizinische Notfälle. Ein Mann hat Wasser in der Lunge, andere haben Knochenbrüche. Vor einigen Tagen ist eine Frau mit einem zehn Monate alten Säugling ins Koma gefallen – sie musste zurückgeholt werden.

Der Stress der Menschen muss enorm sein. Wie äußert sich das?

Alle haben Angst und sind verzweifelt. Die Anspannung ist riesig. Wenn einer die Nerven verliert, sind alle in Gefahr. Wir haben lange überlegt, ob wir überhaupt zu dem Schiff rausfahren. Denn unser Besuch weckte bei den Flüchtlingen Hoffnungen, die wir nicht erfüllen können. Deshalb versuchen wir jetzt, politisch Druck aufzubauen. Ganz Europa schaut weg, keiner fühlt sich zuständig. Das darf nicht sein.

Wie sind die hygienischen Verhältnisse?

Es gibt an Bord zwei Toiletten und eine Dusche. Für 234 Menschen. Die hygienischen Verhältnisse sind entsprechend katastrophal. Inzwischen ist die Krätze ausgebrochen. Ich habe einen Säugling mit den juckenden, rötlichen Hautreizungen gesehen. Zum Glück gibt es eine Aufbereitungsanlage für Salzwasser. Es gibt also zumindest Trinkwasser. Aber das Bedürfnis der Menschen, sich ordentlich zu waschen, ist groß. Wir haben Seife und ein paar andere Sachen mitgebracht.

Wird das Schiff vom Hafen aus versorgt?

Bild: dpa
Im Interview: Luise Amtsberg

sitzt für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. Sie ist flüchtlingspolitische Sprecherin ihrer Fraktion.

Das ist schwierig, die Entfernung ist sehr groß. Hier liegen Schiffe anderer Nichtregierungsorganisationen vor Anker. Sie laufen aber nicht aus, weil sie wegen der restriktiven Politik der maltesischen Behörden Angst haben, nicht mehr zurück in den Hafen zu kommen. Die Lebensmittel an Bord der Lifeline gehen langsam zu Ende. Schließlich ist das Schiff schon den fünften Tag draußen.

Wie ist das Wetter im Moment – und wie soll es in den kommenden Tagen werden?

Der Wellengang ist jetzt schon hoch. Morgen soll es laut Wetterbericht ein Unwetter geben. Dann wird die Lifeline in Seenot geraten. Wenn sich bis dahin nichts an der Situation ändert, werden Menschen sterben. Nimmt der Seegang stark zu und wird das Deck durch Regen oder Wellen rutschig, dann gehen da Leute über Bord. Seekranke werden sich vor Übelkeit nicht mehr festhalten können. Deshalb bleibt ein Zeitfenster von einem Tag, um eine Lösung zu finden.

Warum funkt der Kapitän nicht jetzt schon „Mayday“?

Er macht sich strafbar, wenn er das tut. Für das Notsignal gibt es klare Regelungen. Er darf erst Mayday funken, wenn es zu spät ist. Das Schiff wird es in einem Unwetter nicht mehr ohne Schaden bis zum Hafen schaffen.

Wo hat die Lifeline die Menschen gerettet?

Das Schiff hat die Flüchtlinge außerhalb der Territorialgewässer Libyens aufgenommen. Es war keine Rettung nach einem Kontakt mit Schleppern, sondern die Lifeline hat die Boote auf dem Radar entdeckt. Die eigentlich zuständige libysche Küstenwache hat widersprüchliche Funksprüche abgesetzt. Erst hieß es, sie übernehme die Rettung – dann hieß es, die Lifeline solle vor Ort bleiben. Als das Schiff der libyschen Küstenwache nicht auftauchte, hat die Lifeline die Menschen an Bord genommen, weil sie sonst ertrunken wären. Ein weiteres Flüchtlingsboot ist dabei abgetrieben und verschollen.

Warum steuert die Lifeline nicht einen Hafen in einem anderen Staat an?

Auch der Treibstoff geht zur Neige. Die Maschinen müssen wegen der Systeme ja ständig laufen. Schaltete der Kapitän die Maschinen aus, bräche auch Panik aus. Die Lifeline käme mit ihrem Öl gar nicht mehr zu einem Hafen in einem anderen Land. Außerdem funktioniert die Kooperation mit der libyschen Küstenwache nicht. Sie müsste einen anderen Hafen zuweisen, meldet sich aber einfach nicht mehr. Es ist eine humanitäre Notsituation entstanden, weil sich keiner zuständig fühlt.

Italiens rechtspopulistischer Innenminister Salvini will Hilfsorganisationen das Anlegen in italienischen Häfen verbieten. Was hieße das?

Das hieße, dass wir die Situation, die wir jetzt auf der Lifeline beobachten, täglich hätten. Die Hilfsorganisationen stünden vor einem Dilemma: Fahren sie raus, kommen sie nicht mehr in die Häfen rein. Sie operierten also in totaler Ungewissheit. Bleiben sie aus Angst im Hafen, sterben Menschen. So einfach ist das. Es ist ja falsch zu glauben, die Flüchtlinge stiegen dann einfach nicht mehr in die Boote der Schlepper. Betroffen wären übrigens nicht nur Rettungsschiffe der NGOs, sondern auch Handelsschiffe: Das dänische Containerschiff „Alexander Maersk“ hat 113 Flüchtlinge aus Seenot gerettet – und wartet seit Freitag auf die Erlaubnis, in einen Hafen einzufahren. Dass die EU die aktuelle Situation einfach in Kauf nimmt, zeigt, wie stark sich der Diskurs nach Rechts verschoben hat.

Was muss die Bundesregierung aus ihrer Sicht tun?

Es würde schonmal helfen, wenn sich ein Mitglied der Bundesregierung äußern würde. Was sagt die Kanzlerin zu dem Skandal? Was der Außenminister? Die 17 deutschen Besatzungsmitglieder der Lifeline sind akut bedroht. Das Auswärtige Amt muss sich zumindest für die deutschen Staatsangehörigen zuständig fühlen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder die Lifeline darf in Malta anlegen, oder die Menschen werden auf See auf ein anderes Schiff evakuiert. Es geht jetzt nicht um die Lösung einer europapolitischen Frage, die ist bis morgen nicht zu schaffen. Das Sterben muss schnell verhindert werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

42 Kommentare

 / 
  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Die Lifeline darf auf Malta anlegen und das den. Containerschiff fährt, mit Erlaubnis, einen ital. Hafen an.

    https://www.heise.de/tp/features/Schleuser-Business-in-Libyen-Die-Erpresser-Europas-4092180.html?wt_mc=rss.tp.beitrag.atom

  • EUROPAS SCHANDE! (kein Gedicht sondern Offenbarung)

    Eine Werte-Gemeinschaft, die den Oberst Gaddafi hofiert hat und heute seine Nachfolger als HiWi (Hilfswillige) benutzen, damit die europäischen Werte nicht zu einer menschlichen christlichen Einsicht werden.

    Den Katholiken der CDU und CSU könnten ihre "Kultur" beim ihrem Papst Franziskus erfahren: "Gottes Name ist Barmherzigkeit".

    Die Kultur des Maurischen Spanien über die Karolinger ist trotz 30 jährigem Krieg und 2 Weltkriegen noch nicht in der Aufklärung Deutschlands angekommen.

    Der aktuelle bayerische Ministerpräsident hat sogar 2016 in Aachen den Karlspreis angenommen obwohl wohl seine Partie sich von den Werten der Karolinger distanziert?

  • Ein unglaublicher Vorgang. Art. 2 der it. Verfassung (Garantie der Menschenrechte), die Konvention Montego Bay, Artikel 1113 e 1158 des it. Seerechts verlangen die Rettung Schiffbrüchiger. Die Hamburger Konvention verlangt von Küstenstaaten SAR. Mittelmeer ist in SAR-Zonen geteilt (IMO/International Maritime Organization/Konvention Valencia). Die SAR Zonen in int. Gewässern werden von Malta und Italien kontrolliert und vom Zentrum (u.a. Guardia Costiera) in Rom koordiniert. Wenn Zugang zu sicheren Hafen verweigert wird, verletzt dies Art. 2 und 3 der Europ. Menschrechtskonvention, die zudem Sammelabschiebungen verbietet. Italien wurde deshalb bereits verurteilt. Asylanträge müssen gestellt werden dürfen. SAR missions sind erst abgeschlossen, wenn Schiffbrüchige in den nächsten sicheren Hafen gebracht sind. Nationalpopulistische Stimmungsmache lässt Menschen sterben. Unhcr schätzt, dass deswegen in den letzten Tagen deswegen 200 Menschen ertrunken sind. Den Europ. Gerichtshof für Menschenrechte anrufen, sofort. Dazu unterlassene Hilfeleistung, Verletzung int. Seerecht, Freiheitsberaubung (wie im Falle der Maersk). Das Treiben dieses "ministro della malavita" (Saviano) und seiner Unterstützer reicht.

    • 9G
      99960 (Profil gelöscht)
      @hamann:

      Nicht “nationalpopulistische Stimmungsmache lässt Menschen sterben”, was wir sehen ist ein Aspekt unseres Systems, das jeder direkt oder indirekt miträgt, der darin lebt.

  • Es wäre schön wenn in der Taz auch mal die italienische Version zur Erwähnung kommen würden. Demnach hat die Lifeline die Leute in libyschen Hoheitsgewaessern aufgenommen und zudem als die Rettung durch die libysche Küstenwache schon angelaufen war, und sich den Anordnungen der libyschen Küstenwache widersetzt.

     

    Fuer einen Aussenstehenden ist es schwer zu beurteilen wo denn nun die Wahrheit liegt, aber so ganz absurd ist diese Version auch nicht. Denn auch Lifeline spielt wie Italien ihr eigenes politisches Spiel mit den Flüchtlingen. Es geht um Signale nach Aussen, und wer sich da zuerst bewegt verliert.

    • @Tim Broich:

      So kann man sich auch rausreden eine Meinung zu haben.

       

      Anscheinend kennen Sie ja "die" italienische Version eines rechten Ministers sehr gut.

      • @Hanne:

        'Eine Meinung zu haben' reicht nicht, sie ist nämlich leider nur ein Vorurteil, wenn sie nur auf Ungewissheiten und Halbwahrheiten basiert.

         

        Die Version des rechten italienischen Ministers wurde auch von Lifeline Mitarbeitern die sich weniger geschickt ausdrückten als Frau Amtsberg teilweise bestätigt. So wurde in einem anderen Interview bestätigt dass die libysche Küstenwache (spät) erschien und die Leute übernehmen wollte. Ein kleines aber entscheidendes Detail das von Frau Amtsberg ausgelassen wurde.

         

        Aber dass die Leute wieder nach Libyen zurückgebracht werden, das passt eben auch nicht ins ideologische Konzept von Lifeline, so wie es nicht ins ideologische Konzept der derzeitigen italienischen Regierung gehört die Fahrt Richtung Europa zu erlauben. Ergebnis ist die augenblickliche Pattsituation.

        • 8G
          81622 (Profil gelöscht)
          @Tim Broich:

          Hören Sie doch mit Ihrem widerwärtigen AFD/CSU-Gesumpfe auf. Nach Seerecht müssen Menschen dahin gebracht werden, wo sie in Sicherheit sind, und das ist Libyen mit seine Anarchie und KZs nun wirklich nicht.

          • @81622 (Profil gelöscht):

            Wer Fakten als AfD Gesumpfe bezeichnet, der hat den Bezug zur Realität schon lange verloren.

            • 9G
              98589 (Profil gelöscht)
              @Tim Broich:

              Passende Antwort!

  • Spanien hat gerade auch abgelehnt, damit blieben nur noch Frankreich oder Tunesien.

    • @Sven Günther:

      Zu Tunesien u.a. hier:

      https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-06/rettungsschiff-lifeline-mittelmeer-haefen-absagen-gefahr

       

      "Unterdessen ist das nicht allzu weit weg gelegene Tunesien für die Retter als Hafen keine Option, da sie das Land nicht als sicher ansehen. Die dortige Regierung lehnt es zudem ab, Flüchtlinge aufzunehmen. So hatte Ministerpräsident Youssef Chahed es im vergangenen Jahr auch abgelehnt, ein Auffanglager einzurichten. Flüchtlingslager könnten die Stabilität des Landes gefährden, hieß es damals. Außerdem streben viele Tunesier selbst wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage in Richtung Italien."

      • @Hanne:

        Dann wäre es Zeit, für Monsieur le Président auch mal ein Zeichen zu setzen.

         

        Ob Tunesien ein unsicheres Land ist, schwierige Frage.

  • Die Menschen dürfen nicht sterben. Das ist erstmal Priorität Nr. 1.

    Dann aber muss das Schiff zurück nach Libyien bzw. Afrika. Hier muss die EU maximalen Druck aufbauen.

  • Es war auch ein Kollege der LINKEN mit an Bord, warum wird das nicht erwähnt? Ist doch mal was, wenn junge LINKE und GRÜNE was zusammen machen:

    https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-06/mittelmeer-lifeline-fluechtlinge-seenothilfe-gruene

    https://twitter.com/michel_brandt_

    • @Hanne:

      Vielleicht wollte man diesem keine Unannehmlichkeiten in der eigenen Partei bereiten ;-)

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Hanne:

      ...die taz mag keine LINKEN.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        ... und insbesondere nicht Frau W., leider ...

        • @Nikolai Nikitin:

          Keine Angst, ein Anhänger von Frau W. war bestimmt nicht an Bord.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Ja, ist mir auch schon aufgefallen :-) Aber in dem Fall ist es ja mehr als absurd den einen deutschen Linken, der auch mit dabei war, nicht auch zu erwähnen.

        Übrigens waren auch spanische Politikerinnen und angeblich auch italienische kurz auf der Lifeline: https://twitter.com/iunida

        Es war gestern eine spontane, aber dennoch überlegte "europäische" Aktion junger Politiker_innen!

  • Völkerrecht, Seerecht und EU-Menschenrecht interessiert dort also niemanden mehr.

    • @JoWall:

      Auf das Seerecht und das Völkerrecht können sich die NGO's hier aber nicht berufen. Das ist bisher eine rechtliche Grauzone, das Seerecht schreibt vor, innerhalb einer angemessenen Zeit, Seenotgerette an einen 'sicheren Ort' zu bringen. Sicher ist nach dem Recht nur ein Ort, an dem das Leben der Überlebenden nicht mehr weiter in Gefahr ist und an dem ihre menschlichen Grundbedürfnisse (wie zum Beispiel Nahrung, Unterkunft und medizinische Bedürfnisse) gedeckt werden.

       

      Damit scheidet Lybien aus, darum bringen auch Zerstörer und Fregatten der Operation Sophia keine Menschen nach Lybien, denn sie sind an die europäischen Menschenrechte gebunden.

       

      Aber Italien ist nicht verpflichtet die Leute aufzunehmen. Denn in einer "angemessen" Zeit wäre z.B. auch Tunesien zu erreichen.

      • @Sven Günther:

        Damit hat z. B. Australien seine Schiffe Lager in Papua Neuguinea oder Nauru ansteuern lassen.

    • 9G
      95285 (Profil gelöscht)
      @JoWall:

      Sicherheit gibt es nur durch Rechtsstaatlichkeit und Gesetze. Durch Missachtung von Gesetzen / Selbstjustiz gab es noch nie Sicherheit. Das vergessen leider viele Rechtspopulisten, Rechtsextreme und AFD'ler.

  • Es wird der "Mission Lifeline" von den bösen Italienern, Maltesern und sogar Spaniern ein Ende gesetzt. Bisher war es so schön bequem (und gut für eigene Ego), die Leute von libyschen Küste nach Italien und Malta zu bringen und dann andere die Versorgung der Flüchtlinge zu überlassen. Diese anderen wollen nun nicht mehr ...

    • @TazTiz:

      Art. 98 des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen (SRÜ): „Jeder Staat verpflichtet den Kapitän eines seine Flagge führenden Schiffes, jeder Person, die auf See in Lebensgefahr angetroffen wird, Hilfe zu leisten“.

      Es ist eine Schande, dass dort überhaupt NGOs unterwegs sein müssen um Menschen zu retten.

      • @JoWall:

        Die NGOs sind deswegen unterwegs, weil vorher die Menschen "infach "nur" ertrunken sind. Vielleicht erinnert sich ja noch jemand... so lange ist es auch noch nicht her

      • @JoWall:

        Hilfe wäre die Rückführung nach Libyen oder die Anlandung im nächsten Hafen (Tunesien).

  • Die Ressourcen an Bord sind knapp. Zwei Menschen lassen sich aus poltischen Gründen auch hinschiffen und müssen nun auch noch mitversorgt werden.

     

    Es erschließt sich mir nicht, warum ein politischer Einsatz von Land weniger effektiv wäre - als ob nun Italien und Malta wegen einer Bundestagsabgeordneten einer grünen Partei an Bord klein bei geben werden. Im Gegenteil, es hat Potential die Lage weiteranzufachen und den rechten Populisten erst recht Futter zu geben.

     

    Moralisch und ethisch ist es aus meiner Sicht sehr verwerflich, auf Kosten der Flüchtlinge an Bord sein politisches Profil zu stärken. Denn das gecharterte Boot hätte z. B. auf der Rückfahrt die Notfälle an Land bringen können. Was - so wie ich den Artikel verstehe - aber nicht geschehen ist. Ist es doch besser für Frau Amtsberg sich am Leid zu ergötzen und politisches Kapital zu schlagen, als mit der Rückfahrt des gecharterten Schiffs samt einer Bundestagsabgeordneten an Bord die Malteser/Italiener zu zwingen zumindest die Notfälle aufzunehmen.

    • 9G
      95285 (Profil gelöscht)
      @rujex:

      Was erzählen Sie für einen Blödsinn?!

      Die Menschen sind ganz allein aus humanitären Gründen an Bord.

    • @rujex:

      So ein Schwachsinn, den Sie schreiben. Die "zwei Menschen" waren drei und sind schon lange wieder weg, steht so auch im Text und mussten mit Sicherheit nicht "noch mitversorgt" werden.

       

      Ich finde es sehr gut, dass Bundestagsabgeordnete sich ein Bild direkt vor Ort auf hoher See vom Schiff gemacht haben. Es tut ja sonst niemand in der Regierung von D oder der EU was.

      • @Hanne:

        Es steht auch dabei, dass sie Vorräte mitgebracht haben. Möglicherweise nicht besonders viele - aber die Versorgungslage hat das eher verbessert als verschlechtert.

        Das grundsätzliche Problem bleibt, dass niemand weder das kurzfristige nach das generelle Problem lösen will. Die Rettungsschiffe helfen den Menschen aus Seenot, führen aber auch dazu, dass sich mehr Leute aufs Wasser begeben. Eine Lösung wäre z.B. Lager in einem nordafrikanischem Land zu schaffen, in dem sichere und menschenwürdige Verhältnisse garantiert wären und in dem auch Asylanträge gestellt werden könnten. Dahin könnten dann Gerettete zurück gebracht werden. Das würde den Anreiz für die Flucht über das Wasser nehmen und gleichzeitig Sicherheit bieten.

        Die Kombination aus Maximalforderungen auf der einen Seite und Maximalverweigerung auf der anderen Seite führt zu noch mehr Toten.

        Kurzfristig muss die Lifeline versorgt werden und die Geflüchteten müssen auf mehrere Schiffe verteilt werden - wenn schon kein Hafen die Erlaubnis zum Anlegen gibt.

        Flüchtlingsschiffe gab es übrigens auch früher und auch damals waren es häufig untragbare Zustände. https://de.wikipedia.org/wiki/Exodus_(Schiff)

        • @Velofisch:

          Unsinn. Menschen, die aus den - von Europa geförderten Diktaturen - fliehen wollen, tun dies mit oder ohne NGOs. Ah Lager in den ex-Kolonien Europas (damit die reichen Mitbürger das Elend nicht sehen müssen). Nun leider: Die Kolonien lassen sich nicht mehr so einfach herumkommandieren und/oder schrauben die Preise für europ. Grenzdienste hoch. Tunesien hatte bereits Hunderttausend Flüchtlinge aus Libyen aufgenommen, Nigeria will kein italienisches Militär und Al Serras hat eben Salvini abblitzen lassen.

          • @hamann:

            Jaja, die von Europa geförderten Diktaturen.

             

            Wo kommen denn die meisten Menschen aus Afrika her, aus Eritrea. Die sich 1993 nach einem jahrelangen Krieg mit Äthiopien für Unabhängig erklärt haben. Weder haben sich die Europäer im Krieg für Eritrea eingesetzt, noch unterhalten sie größere politische oder wirtschaftliche Beziehungen zur Diktatur.

             

            Aber mit einem geschlossenen Weltbild hat der Tag Struktur.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...jaja, die Grünen, momentan reden sie so "so schlimm, schlimm, schlimm".

    Aber, wären sie jetzt in der sog. Regierungsverantwortung...

    • 9G
      95285 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Zuhause im Sessel kann man natürlich am besten über andere Menschen und Parteien lästern. Sesselfurzer haben es immer am einfachsten. Was haben Sie bereits geleistet an "Verantwortung"? Jetzt bin ich neugierig...

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @95285 (Profil gelöscht):

        ...was haben die sog. Grünen bisher geleistet?! Sich hinstellen und so tun also ob, ja, das können sie. Kaum schwächelt Merkel, kommen sie angekrochen, "wir stehen bereit, wollen regieren". Kompromisse, wohin man auch schaut, nein, "Sesselfurzer" wohin man auch schaut.

        Ihr Kommentar stinkt.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Wie stehen Sesselfurzer denn nun dazu, dass Politker sich vor Ort auf den Schiffen informieren?

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      ...dann würden sie , um den Machterhalt zu sichern, der CDU/CSU auf alle Fälle in den besagten kriechen.

      HartzIV schon vergessen? Sie machen alles mit, das haben wir verstanden.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @98589 (Profil gelöscht):

        ...so sieht's aus. Özdemir hat heute bereits den Anfang gemacht. Die Grünen fischen am rechten Rand!

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Lol!! Die Fahrt auf dem Rettungsschiff „Lifeline“ als Fischen am rechten Rand zu bezeichnen ist ja ein paar echt starks Stück Gehirnakrobatik? Das hätte nicht mal Trump geschafft.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Eigentlich könnte sich so manche Partei in D einfach spalten und die "Partner" wechseln, da finden sich bestimmt Grüppchen, die dann mehr Überschneidungen haben als in der jetzigen Konstellation. Und "öko" passt ja nun in fast jede Partei, das ist kein Alleinstellungsmerkmal. Die GRÜNEN können sich also in ihre Flügel aufteilen und vielleicht mit einem Flügel der LINKEN zusammen tun. Der andere grüne Flügel dann mit CDU oder FDP und der zweite Flügel der LINKEN vielleicht mit SPD oder AfD.