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Gewalt gegen Antifa-Demo in SchwedenVon Polizeipferden überrannt

Eine Anti-Nazi-Demo in Schweden ist von berittenen Polizisten niedergaloppiert worden. Mehrere Protestierende wurden verletzt.

Demonstranten unter Pferdehufen. Bild: dpa

KOPENHAGEN ap | Mehrere Demonstranten sind in der südschwedischen Stadt Malmö bei einem Angriff der berittenen Polizei verletzt worden, einer davon schwer.

Polizeisprecherin Ewa-Gun Westford sagte am Samstag, die Protestierenden hätten bei einer Gegendemonstration gegen eine Kundgebung der rechtsextremen „Partei der Schweden“ (SVP) Steine geworfen und „gewalttätige Unruhen verursacht“.

Örtliche Medien veröffentlichten Fotos von Menschen auf dem Boden, die in einer Malmöer Straße von Polizeipferden überrannt wurden. Eine weitere Person sei verletzt worden, als sie von einem Polizeifahrzeug getroffen wurde, sagte Westford der schwedischen Nachrichtenagentur TT.

Schätzungsweise 1.000 Menschen protestierten in Malmö gegen die extrem rechte Partei. Am 14. September finden in Schweden Parlamentswahlen statt.

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25 Kommentare

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  • Ungeachtet dessen, was passiert ist, muss man aber wohl kaum durch eine brachiale Methode wie diese billigend in Kauf nehmen, dass Menschen sterben (denn genau das hätte hier auch leicht passieren können). Wir sollten nicht so tun, also seien Polizisten zu allem berechtigt- weder moralisch, noch juristisch - nur weil sie so eine schnieke Uniform tragen.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Rational gesehen muss man auf Demos mit sowas rechnen, andernfalls sollte man lieber zu Hause bleiben.

     

    Am Samstag fand in Dortmund eine Demonstration der Partei "die Rechte" statt. Um Rechte und Linke Demonstranten voreinander zu schützen, setzte die Polizei u.a. eine Reiterstaffel ein. Nach Medienangaben sei ein Pferd gestürzt, die Polizistin habe sich verletzt. Ich sage nur Berufsrisiko.

    Demoteilnehmer sollten sich künftig auch besser schützen.

  • Gegen solche Maßnahmen der Polizei, hilft diese Art der Antwort:

    https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=OJtWdjnFmRw

    • @DDHecht:

      Zuerst verstörende Bilder, nach kurzer Recherche dann doch Nachvollziehbarkeit. Es ging offenbar um Proteste gegen einen Pinochet-verherrlichenden Film, welche im Vorfeld von der damaligen Regierung Chiles abgebürstet und dann mit Tränengas und Wasserwerfern zerschlagen wurden. Bleibt zu sagen: ein Hohn auf die Opfer. Und die armen Tiere.

      • @friedjoch:

        Verbrecher sind diejenigen Menschen, die Tiere, in dem Fall Pferde, in diese Situationen bringen!

    • 9G
      9076 (Profil gelöscht)
      @DDHecht:

      Ja!

  • Ist es nicht seltsam wie gut geschützt und wenig verletzt Rechte bei Demos davon kommen?

    • @Markus Müller:

      naja, wenn ich den Bericht richtig verstanden habe haben die Rechten eine Kundgebung abgehalten, die Linken haben dagegen demonstriert und Steine geworfen und die Polizei ist dann gegen die Linken vorgegangen um zu vemeiden dass Leute gefaehrlich verletzt werden - von wo ging also die Gewalt aus? Wie man in den Wald hineinruft, so...

      • @Gerald Müller:

        Nur weil die bei ihren Aufmärschen relativ ruhig bleiben und ihre mörderischen Verbrechen außerhalb solcher Veranstaltungen begehen, eben deshalb bedeutet das nicht, das diese eventuell geworfenen Steine, keine Art der Selbstverteidigung gewesen wären.

        Auf den Punkt brachte es einmal Bertold Brecht:

        „Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat."

  • Ich denke, Julian Assange weiss schon, warum er besser sein Heimatland nicht betritt - Recht wird ihm da nicht widerfahren.

     

    Es ist interessant, wieviel Staaten und deren Regierungen zur Zeit ihre Maske fallen lassen und sich als Unrechtsstaat entpuppen!

    • @shumil:

      Das Heimatland von Assange ist Australien, nur so nebenbei bemerkt. Und auch kündigte er an in nächster Zeit die Botschaft in London verlassen zu wollen.

       

      Aber was die Maske fallen lassen durch viele "lupenreine" demokratisch legitimierter Regierungen angeht, da gebe ich Ihnen recht. Der 30.09.2010 in Stuttgart setzte hier bereits einen Meilenstein im Negativtrend!

      • @Stupor Mundi:

        Zu seinem Heimatland: danke

         

        Zum Botschaft verlassen:

        das hat er sich ganz schnell anders überlegt, nachdem umgehend nach seiner Wunschäusserung die Britische Polizei die Überwachung des Botschaftsgebäudes verstärkt hat - ein Unrechtsstaat steht dem anderen zur Seite, da steckt ein globales System hinter!

         

        @ M.Müller: Dazu passt doch auch, dass unsere Staatschefin sich grad demonstrativ mit der faschistischen Regierung in der Ukraine verbrüdert hat ...

  • Kommentar gelöscht. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen.
    • @Beppo:

      Hm, Auszüge aus Geschichtsbüchern sind Unterstellungen. Na gut, Ihr seit der Chef und Schweden ist Blüten rein.

  • LiebeR Amadi, lieber John Farson:

     

    haben Sie sich die Mühe gemacht, die Videos zu dem Vorfall anzuschauen? Ich vermute nicht. Ihre Argumentation ist in diesem Fall nämlich etwa so logisch wie Autofahrer Verkehrskontrollen zu unterziehen um das Schwarzfahren im ÖPNV zu unterbinden.

  • Da wurden Steine auf Menschen geworfen ! Wir müssen der Reiterstaffel dankbar sein, dass sie die Angreifer gestoppt haben. Jeder Steinwurf kann einen Menschen töten. Da wurden keine Blumen verteilt sondern wir sprechen von gewalttätigen Unruhen. Ich verstehe den Bericht nicht. Sollen wir bei gewaltsamen Unruhen zuschauen?

    • @Amadi:

      nein, steine zurückwerfen! eh Pferde..

    • @Amadi:

      Amadi, da wurden Menschen von Pferden getreten! Jeder Huftritt kann einen Menschen töten! Da wurden keine Blumen verteilt, sondern wir sprechen von potentiell tödlichen Angriffen mit unterlassener Hilfeleistung! Ich verstehe deinen Kommentar nicht. Soll man brutale und unverantwortliche Polizeirambos einfach unkritisiert rumschwadronieren lassen und zuschauen?

    • @Amadi:

      Und deswegen ist Gewalt gegen diese Demonstranten berechtigt? Pferdehufe können auch Menschen töten. Wer weiß ob der schwer Verletzte überhaupt Steine geworfen hat. Da ist die Polizei nicht besser als die Steinewerfer.

    • @Amadi:

      "Sollen wir bei gewaltsamen Unruhen zuschauen?"

       

      Wenn sie von der Antifa kommen, dann ja. Immerhin sind das ja die guten Jungs und verletzen Leute ja nur für einen guten Zweck.

      • @John Farson:

        Die Polizei ist doch die gute Macht, die immer alles richtig macht oder irre ich mich?

         

        Beide Aktionen sind zu verurteilen.