Gewalt bei Anti-Abschiebe-Protest: Leipziger Bündnis sucht Gespräch
Bei einer Demo gegen die Abschiebung eines Syrers kam es zu Gewalt zwischen Polizisten und Demonstrierenden. Die Demonstranten wollen sich mit der Polizei treffen.
Die Eskalation sei mit Erschrecken wahrgenommen worden. „Bei uns häufen sich die Berichte von Verletzten“, heißt es in dem Offenen Brief des Aktionsnetzwerkes. Es könne jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden. „Es sollte in unser aller Interesse liegen, Eskalationen zu vermeiden und alles dafür zu tun, dass es nicht zu Gewalt kommt“, erklärte „Leipzig nimmt Platz“.
Weiter hieß es in dem Offenen Brief: „Wir tragen die Hoffnung, dass durch einen gegenseitigen Austausch und ein offenes Gespräch solche Eskalationen zukünftig vermieden werden können.“
Am Dienstagabend war es in Leipzig zu einem Gewaltausbruch gekommen, nachdem zunächst einige Dutzend Menschen gegen die Abschiebung eines Syrers protestiert hatten. An einer folgenden Demonstration nahmen zeitweise bis zu 500 Menschen teil. Als die Polizei einen blockierten Streifenwagen gewaltsam zu räumen begann, eskalierte der Protest.
Aus der Menge flogen Flaschen und Steine, laut Polizei wurden elf Beamte leicht verletzt. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Zwei Demonstranten wurden wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung und schweren Landfriedensbruch in Untersuchungshaft genommen.
Der betroffene Syrer, der laut Polizei 23 Jahre alt ist, wurde am Mittwoch nach Spanien abgeschoben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter
Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen
BSW stimmt in Sachsen für AfD-Antrag
Es wächst zusammen, was zusammengehört
Absagen vor Kunstsymposium
Logiken der Vermeidung