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Gentechnik-Lobbyist über Mais-Studie„Zufälliges Auftreten von Krebs“

Für Karl-Friedrich Kaufmann, Vorsitzender von Innoplanta, stellt Gen-Mais kein Risiko dar. Keine ernstzunehmende Studie würde dies beweisen.

„Wo Gentechnik drin ist, muss auch Gentechnik draufstehen.“ Bild: ap
Jost Maurin
Interview von Jost Maurin

taz: Wie interpretieren Sie den Widerruf der Studie über Gentechnik-Mais, die Kritiker als Beleg für eine Krebsgefahr durch die Pflanzen sahen?

Karl-Friedrich Kaufmann: Der Widerruf ist überfällig gewesen. Aus meiner Sicht war das ein Gefälligkeitsgutachten. Das hat keiner wissenschaftlichen Prüfung standgehalten. Es gab Kritik aus aller Herren Länder, vor allem, dass die Zahl der Versuchstiere – also der Ratten – zu klein war, um zufälliges Auftreten von Krebs als Ursache auszuschließen. Diese Einwände waren berechtigt.

Zeigt der Widerruf, dass gentechnisch veränderte Pflanzen sicher sind?

Dieser Widerruf alleine nicht. Aber es gibt weltweit keine beweiskräftige Studie, die die Sicherheit in Frage stellt. Wir hatten vor Jahren mal eine Studie mit Mäusen, die auch sehr kritikwürdig war und zurückgezogen wurde. Aus dieser Sicht muss man heute sagen: Die Pflanzen, die freigesetzt werden, sind sicher.

Wie kontern Sie das Argument, es gebe noch andere Studien, die auf Risiken hindeuteten?

Das sehe ich sehr gelassen, da dort ähnliche Verfahrensfehler festzustellen sind.

innoplanta
Im Interview: Karl-Friedrich Kaufmann

Der 76-Jährige ist Vorstandsvorsitzender des Vereins Innoplanta, der für die Gentechnik wirbt. Der Diplom-Landwirt organisiert einmal im Jahr das Innoplanta-Forum, das bekannteste Treffen der Branche in Deutschland.

Welche Fehler?

Oft stimmt der Umfang der Versuche nicht: zu wenige Tiere, die Dauer des Experiments ist nicht korrekt, oder die Messergebnisse werden überinterpretiert.

Aber widerspricht es nicht Leitlinien von Fachzeitschriften, eine Studie zurückzuziehen, die eben keine gefälschten Daten enthielt?

An der Studie hat nichts gepasst. Auch von der Aussage her. Das war manipuliert, um Gentechnik in Misskredit zu bringen.

Die Autoren der Untersuchung sagen selbst, sie hätten für eine Krebsstudie zu wenige Ratten mit dem Gentech-Mais gefüttert. Aber die Abweichungen von Leber- und Nierenwerten der Tiere seien aussagekräftig.

Bei der Fütterung muss sich das einfach ergeben. Wenn die Pharmaindustrie solche Versuche durchführen würde, würden keine Medikamente mehr zugelassen. Das Experiment mit den Ratten war unseriös von der Dosierung her zum Beispiel. Da muss es zu Schäden kommen. Wenn ich vier Wochen lang jeden Tag zehn Ibuprofen 800 zu mir nehme, laufe ich auch wie ein Wrack rum.

Also haben die Forscher den Ratten einfach unnatürlich viel Mais gegeben?

Genau.

Aber war das nicht ein Standardfutter für Laborratten?

Das hat sich eben in der Überprüfung der Studie nicht bewiesen.

Welche Konsequenzen sollten aus der Angelegenheit mit der Rattenstudie gezogen werden?

Viele Bürger sind ja geschädigt durch ständige Kritiken an der Gentechnik. Jetzt muss seriös mit dem Thema umgegangen werden. Politik und Wissenschaft sind in der Pflicht, breite Aufklärungsarbeit zu leisten anhand von belastbaren Studien, die vorliegen.

Wie könnte die aussehen?

Wir brauchen eine Offensive in der Öffentlichkeitsarbeit. Es muss in der Presse darüber informiert werden, wie gentechnisch veränderte Pflanzen zugelassen werden, was Gentechnik überhaupt ist. Ich stelle immer fest, dass die Mehrheit sagt: „Das habe ich nicht gewusst. Ich dachte, das sei Teufelszeug.“

Und sonst?

Wir brauchen auch eine Positiv-Kennzeichnung: Wo Gentechnik drin ist, muss auch Gentechnik draufstehen. Angefangen bei Pharmaka über Lebensmittel bis zu Futtermitteln. Bisher müssen ja beispielsweise Käse, die mit Hilfe gentechnisch veränderter Enzyme produziert werden, nicht entsprechend gekennzeichnet werden.

Das gilt auch für Produkte von Tieren, die gentechnisch verändertes Futter bekommen haben. Würde das alles auf der Packung stehen, würden sich die Leute bewusst, dass sie schon sehr viel Gentechnik auf dem Teller haben – und es ihnen nicht geschadet hat.

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34 Kommentare

 / 
  • L
    luetzgendorff

    Interessant, dass Karl-Friedrich Kaufmann als "Gentechnik-Lobbyist" vorgestellt wird, während Christoph Then, der in der vorigen Woche interviewt wurde, zwar von Biolandbauernverbänden und Ökosupermärkten bezahlt wird, aber trotzdem nicht als Lobbyist, sondern als "unabhängiger Experte" vorgestellt wird. Muss die taz mal wieder die Zielgruppe bei der Stange halten?

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Biologische und chemische Umweltverschmutzung, Radioaktivität, Nanotechnologie, Gentechnik, irgendwann ist das Faß voll und ... - im geistigen Stillstand und seiner konfusionierenden Überproduktion von KOMMUNIKATIONSMÜLL spielt das allerdings nur eine Rolle: Die stets zeitgeistlich-reformistische Schuld- und Sündenbocksuche, für die Pflege der Bildung von systemrationaler Suppenkaspermentalität!?

  • D
    daryl

    @Gegenbeispiel

     

    Als Biochemiker/ Mediziner/Statistiker/

    Molekularbiologe/Humanmediziner/

    Tiermediziner/Toxikologe/

    Pharmakologe

    hat er einen Ruf in der Wissenschaft zu verlieren.

    Er konnte qualifiziert Studien selbst einschätzen und wäre

    in Machtfragen aber auch Prestigefragen erledigt!

    Er hat dann als Experte versagt.

    Ein schwacher Trost, wenn Menschenleben geopfert oder unnötig viele Krüppel geboren werden.

    Auch Statistiken mit einer sehr geringen Teilnehmeranzahl von 50 Raten lassen vielleicht keine endgültige Aussage zu, ob Glyphosat giftig ist.

    Aber es gibt Testverfahren, die selbst bei so geringen Anzahlen etwas über das Signifikanzniveau aussagen und damit weitere Forschung zwingend verlangen, bevor Urteile überhaupt am Horizont sichtbar sind! Um das zu wissen, muss man aber etwas von Statistik verstehen und mehr als es ein Grundstudium aus ewiger Vorzeit anbieten können.

    Denn die Verfahren sind nicht so alt, wie der Mann zu seiner Studienzeit war! Und über die tausenden an Stoffwechselkrankheiten, an neurodegenerativen Krankheiten,

    an toxikologischen Wirkstoffkombinationen, die viele Menschen parallel zu sich nehmen, kann er nicht ansatzweise eine Ahnung haben!!

    Und falsch gefaltete Proteine sind zum Beispiel Prionen, die sich selbst vervielfachen. Sie sind Auslöser von BSE und die Krankheit ist bestialisch!!!

    Und noch etwas:

    Zu sagen das etwas unbedenklich ist, setzt extrem breites und hochprofessionelles Fachwissen auf exzellentesten Niveau in der Tiefe über gleich mehrere Berufszweige voraus, neben Unkorrumpiertheit. Das ist viel schwerer zu gewährleisten, als

    sporadisch

    begründete Verdachtsmomente

    zu widerlegen. Und selbst diese einfache Aufgabe gelingt der Industrie NICHT!

    • BB
      Über Biologen und Prionen
      @daryl:

      "Als Biochemiker/ Mediziner/Statistiker/

      Molekularbiologe/Humanmediziner/

      Tiermediziner/Toxikologe/

      Pharmakologe

      hat er einen Ruf in der Wissenschaft zu verlieren."

       

      Und? Ich könnte jetzt zum Ausgleich einen Gentechnik-freundlichen Biologen nennen, der auch Doktorand molekulare Pharmakologie ist:

       

      http://www.scilogs.de/detritus/author/ballaschk/

       

      Was nun?

       

      "Aber es gibt Testverfahren, die selbst bei so geringen Anzahlen etwas über das Signifikanzniveau aussagen und damit weitere Forschung zwingend verlangen, bevor Urteile überhaupt am Horizont sichtbar sind!"

       

      Welches Testverfahren meinen Sie?

       

      "Und falsch gefaltete Proteine sind zum Beispiel Prionen, die sich selbst vervielfachen. Sie sind Auslöser von BSE und die Krankheit ist bestialisch!!!"

       

      Ja; Das expremierte Protein kann man in der transformierten Pflanze aber einfach überprüfen; Z.B. mit einer 3D-Röntgenstrukturanalyse.

       

      Und BSE und andere Prionenkrankheiten brechen in der Regel auch KURZE Zeit nach Essen des kontaminierten Nahrungsmittels auf.

      So. GVOs zur Ernährung gibt es jetzt weltweit seit ca. 10...15 Jahren.

      Bis jetzt ist nichts passiert.

       

      Und überhaupt wage ich es doch sehr zu bezweifeln, dass pflanzliche oder bakterielle Proteine (Deren dazugehörige DNA in die Pflanze gebracht wurde) bei Menschen zu Prionenkrankheiten führen.

       

      Gibt es überhaupt Prionenerkrankungen, welche nicht das Gehirn/Nervensystem betreffen?

      (Bakterien und Pflanzen haben ja kein (dem Menschen ähnliches) Nervensystem.)

  • RU
    Rechercheverbote und Lobbyismus

    Seralini war doch selbst ein Lobbyist (Wenn auch für die Gegenseite) und hat selbst moralisch fragwürdige Methoden an den Tag gelegt:

     

    http://www.scilogs.de/detritus/gerichtsurteile-und-die-unabh-ngigkeit-von-gentech-studien/

     

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/ratten_sterben_an_gen_mais_der_perfekte_medien_coup/

     

    Besonders interessant wird der Text ab der zweiten Hälfte, speziell ab dem Satz

    -

    "Wie Séralini das geschafft hat, ist ein kleines Meisterstück in Medienmanipulation: handverlesene Journalisten bekamen die Veröffentlichung unter Embargo (mussten sich also verpflichten, ihre Artikel erst nach Erscheinen der Studie zu veröffentlichen)"

  • J
    JohannB

    Wenn diese Studie ein Gefälligkeitsgutachten war, dann muss man im Umkehrschluss davon ausgehen, dass alle von der GMO-Industrie finanzierten Studien auch Gefälligkeitsgutachten sind und entsprechend nicht ernst genommen werden dürfen!

  • G
    Gentechfraß

    Kaufmann soll seinen Dreck selbst fressen.

  • N
    Najanaja

    Wenn unabhängige Studien mit ausreichender Anzahl an Testtieren unfinanzierbar werden

    und WissenschaftlerInnen ihre Karriere zerstören, weil sie keine Drittmittel mehr bekommen,

    ist das Spiel gezinkt!

    Und es ist eben keine objektive Wissenschaft mehr.

    Und übrigens, wenn die Politik

    sich auf die Dossiers der Wirtschaft verläßt, kann man die gleiche Kritik auch für die

    Wirtschaft anbringen.

    Fazit: Es bestehen Zweifel, die nicht eindeutig widerlegt sind.

    Es geht um den Masseneinsatz und der Zivilschutz ist betroffen. Im Zweifelsfall geht der Schutz der Allgemeinheit vor. Auch das ist Fortschritt.

    Oder soll sich die Geschichte, wie bei Asbest, Lindan, Tabakindustrie(mit Klebstoffen, radioaktiven Stoffen, Teeren usw.), Bisphenolen, Titanoxiden

    nicht nur wiederholen, sondern wirklich auf ALLE und in hohen Konzentrationen umgelegt werden OHNE Ausnahme?? Vorher waren, vor allem Genußmittel Krebsauslöser und Suchtmittel.

    Auf diese hätten viele noch verzichten können. Auf billige

    und gesunde Grundnahrungsmittel kann die Mehrheit der Bevölkerung nicht darauf verzichten. Sie hat keine Alternative und deshalb muss die Forschung hier absolut

    zuverlässig sein.

    Als 76-jähriger würde er die Folgen einer Katastrophe wahrscheinlich auch nicht mehr tragen müssen oder sie noch erleben.

  • D
    daryl

    Hier spricht ein Diplom-Landwirt.

    Er hat nicht ansatzweise das Wissen eines Biochemikers/ Mediziners/Statistikers/

    Molekularbiologen/Humanmediziners/

    Tiermediziners/Toxikologen/

    Pharmakologen.

    Und er maßt sich an, die wissenschaftliche Qualität von

    kritischen Studien zum Thema

    Glyphosat

    anzweifeln zu können und diese Experten verreißen zu können.

    Das ist doch ein Witz!

    Peinlicher geht es doch nicht!

    • G
      Gegenbeispiel
      @daryl:

      Ach; Toll.

       

      Aber wenn er ein Biochemiker/ Mediziner/Statistiker/

      Molekularbiologe/Humanmediziner/

      Tiermediziner/Toxikologe/

      Pharmakologe

      wäre, dann würden ihn manche Leute für einen Lobbyisten halten......

  • KS
    Klaus S.

    Bei gentechnisch veränderten Pflanzen wird oft ein spezielles Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt wogegen die Gentech Pflanzen Resistent sind.

    Im Falle von Monsanto Saatgut handelt es sich um Roundup welches die Chemikalie Glyphopsat enthält. Glyphosat lagert sich im Menschlichen und Tierischen Organismus ab ohne sich wesentlich abzubauen.Glyphosat verbindet sich mit evtl. im Boden enthaltenen Nitraten zu Nitrosaminen die dort ins Grundwasser gelangen.Nitrosamine sind wiederum nachweislich Krebs Auslösend. Soviel zu den Studien über Gentech Mais und Ratten!

     

    Klaus S. Monschau

    • G
      Glyphosat
      @Klaus S.:

      Zitat:

      "Glyphosat lagert sich im Menschlichen und Tierischen Organismus ab ohne sich wesentlich abzubauen."

       

      Nein, nach jetztigem Stand der Forschung ist Das nicht der Fall:

       

      http://www.scilogs.de/detritus/faktencheck-bund-glyphosat/

  • G
    gast

    manno mann, es geht ja nur um Intensivlandwirtschaft -> höhere Erträge -> höherer Profit. Derartige Einschnitte in Ökosysteme haben für uns Menschen noch UNABSCHÄTZBARE Auswirkungen. Diese Produktionsmethoden in diesem Ausmaß sind keine paar Jahrzehnte alt, die negativen Auswirkungen KÖNNEN nur ZEITVERSETZT erkannt werden.(Beim Waldsterben, Nitratauswaschung und anthropogener Klimawandel war es genauso, Böden brauchen ca. 10 000 zur vollständigen Entwicklung) Der Schaden entsteht mE in erster Linie durch zerstörerische Anbaumethoden infolge der Intensivlandwirtschaft (blanke Felder-> Erosion&Biodiversität, schwere Maschinen-> Verdichtung, Überdüngung, Breitbandpestizide-> Biodiversität, usw.). http://derstandard.at/1385170020694/Hohe-Kosten-durch-Massenproduktion Die Folgekosten werden einfach ausgeblendet! Zudem es ist ja noch nicht einmal die Entstehung von Krebs restlos aufgeklärt, soviel ich weiß... Der will ja nur seine Produktionsmittel anbringen... Ich vertraue diesem Mann nicht. Und welche Ökofritzen hätten denn bitte einen Vorteil, wenn sie gvo's in Misskredit bringen wollen?! Ist doch immer dasselbe: die Studie stützt das, nein falsche Methoden, die Studie stützt das, Auftraggeber war halt die Industrie

  • CH
    Christel Happach-Kasan

    Das Zurückziehen des Artikels von Seralini durch die Zeitschrift, die ihn veröffentlicht hatte, war überfällig. Dieser Artikel hätte nie veröffentlicht werden dürfen. Nicht, weil die Ergebnisse, wem auch immer, nicht in den Kram passen, sondern weil die Interpretation der Versuchsergebnisse nicht durch die erzielten Ergebnisse gedeckt waren. Die TU Darmstadt hat deshalb die Studie zur "Unstatistik" des Monats gekürt. Es kam heraus, dass Mäuse sterben, ob sie gv-Mais fressen oder nicht. Daraus lässt sich auf gar nichts schließen. Außerdem wurden OECD-Richtlinien missachtet, ein ungeeigneter Rattenstamm ausgewählt, Journalisten bei der Veröffentlichung unter Druck gesetzt.

    Es gehört zu den best gehüteten Geheimnissen, dass auch bei uns in Deutschland Gentechnik längst Alltag ist. Würde alles gekennzeichnet, würden da smehr Menschen wissen. Doch dann könnte man keine Kampagnen mehr gegen Gentechnik inszenieren.

  • K
    Kaboom

    @Christian:

    Und ehm ... nur mal so gefragt: Was qualifiziert Sie anzunehmen, dass Sie auch nur ansatzweise verstehen könnten, wie so etwas funktioniert?

  • JW
    jens w.

    bin skeptisch und werse das weiterhin nicht essen

  • Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!

  • BT
    Bacillus thuringiensis

    "Ich stelle immer fest, dass die Mehrheit sagt: „Das habe ich nicht gewusst. Ich dachte, das sei Teufelszeug.“"

     

    http://www.stern.de/wissen/natur/gruene-gentechnik-das-gruseln-vor-dem-genmais-608150.html

     

    Hieraus ein Zitat:

     

    "....Genmais, allein das Wort klingt schon schaurig. Dabei ist genau genommen jeder Mais Genmais - Gene enthält jede Pflanze. In rauen Mengen. Dieser Fakt ist nicht unbedingt allgemein bekannt, wie die europaweite Umfrage "Eurobarometer" zeigt: Im Jahr 2005 hielten rund 35 Prozent der Befragten die - falsche - Aussage "Normale Tomaten enthalten keine Gene, während genetisch modifizierte welche haben" für korrekt. Und etwa jeder vierte hielt die - falsche - Befürchtung für wahr, dass das Essen manipulierter Früchte auch das eigene Erbgut verändern könne. ..."

     

    Mitllerweile sollen sogar 40% der Europäer die Aussage ""Normale Tomaten enthalten keine Gene, während genetisch modifizierte welche haben" für richtig halten....

  • HM
    Heike Melte

    also wenn das die kollegen von den wissenschaftlern sagen, die uns die klimalüge aufbrummen, heilmthoden für krebs vorenthalten, uns mit nicht ungefährlichen impfungen "gesund" machen wollen, dann sehe ich bei gentechnisch veränderten lebensmitteln überhaupt kein problem

  • L
    Lamurandum

    wenn gentechnisch veränderte lebensmittel kein problem sind, wieso schreiben das die hersteller dann nicht auf die packung?

     

    wie muss ich nach jahren entdecken, dass auf der teuren milch steht, das hier keine gentechnisch veränderten lebensmittel für die fütterung von tieren verwendet werden?

  • KA
    Klaus Ammann, klaus.ammann@ips.unibe.ch zum gerade gesendeten Kommentar

    Prima Interview. Weitere Details zur Séralini-Studie:

    1. Bei der Lancierung im Sept. 2012 des jetzt zurückgezogenen Artikels wurde die Presse massiv manipuliert: Vor-Einsicht nur für Anti-Presse, striktes Embargo für alle. Die Journalisten-Vereinigungen protestierten zu Recht.

    2. Zahlreiche Studien-Mängel in:

    Klaus Jany:

    http://www.ask-force.org/web/Seralini/Jany-Seralini-Fuetteringsstudie-DLR-201305.pdf

    3. Wer genau hinschaut, erkennt, dass beim Trinkwasser-Versuch es den Ratten besser geht mit Glyphosat als in Kontrolle,usw usw. Aber die Statistik zu dieser Studie ist ja sowieso ein Hohn.

    4. Kurz, das ist

    eine grottenschlechte Studie, kann nicht ernst genommen werden, (mehr als 35 akademische und unabhängige Organisatonen haben sie verurteilt, nur die Anti-gentech-Aktivisten freuen sich, denen kommen mangels anderer Argumente solche Elaborate gerade recht.

    Klaus Ammann

    • BD
      Über den Versuch
      @Klaus Ammann, klaus.ammann@ips.unibe.ch zum gerade gesendeten Kommentar:

      Wer mehr wissen will:

       

      http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/06_Gentechnik/ZKBS/01_Allgemeine_Stellungnahmen_deutsch/04_Pflanzen/Seralini_2012.pdf?__blob=publicationFile&v=2

       

      www.biosicherheit.de/aktuell/1425.studie-gentechnik-mais-seralini-umstritten.html

       

      - Kein kausaler Zusammenhang von Dosis und Wirkung.

       

      Teilweise waren die Ratten, welche mit Genmais / Roundup gefüttert wurden, sogar gesünder als die Kontrollgruppe:

       

      http://mylespower.co.uk/2013/06/29/drinking-roundup-herbicide-makes-men-live-longer/

       

      - Die Ratten, welche Seralini ausgewählt hat, sind ein Inzucht-Stamm und sind von Natur aus sehr krebsanfällig.

       

      70% -87 % aller Ratten vom Sprague Dawley-Stamm erkranken innerhalb 2 Jahren von Natur aus an Krebs:

       

      http://blogs.unimelb.edu.au/sciencecommunication/2012/10/28/the-truth-will-set-us-free/

       

      (" Other scientists such as Nakazawa in 2001 have undertaken studies with the Sprague Dawley rats and found that normally 70% males and 87% females develop cancer during their lifetime and also die of cancer or kidney failure after two years of life.")

       

      Das heißt: Auch ohne die Gentechnik wären die Ratten an Krebs gestorben.

       

      Ob beispielsweise "Überfressung" oder die einseitige Ernährung mit Mais eine Rolle gespielt hat, wurde komischerweise nicht überprüft.

       

      - Die Zahl der Versuchstiere (10 pro Gruppe) war statistisch viel zu klein.

       

      - Ob der Mais z.B. mitr krebserregenden Mycotoxinen belastet war, hat Seralini nicht überprüft.

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Gentechische Veränderungen sind eigendlich nur Züchtungen im Schnellverfahren. Unsere Lebensmittel bestehen aus Züchtungen. Das sind alles keine natürlichen Pflanzen. Und die Gentechnik kürzt die Prosesse einfach ab.

  • Ich habe von Anfang an nicht verstanden, wie Fremdproteine in Mais plötzlich Krebs auslösen sollen. Oder gar die Gene selbst, weil die ja schließlich rufen "Hallo, hallo, ich gehöre hier gar nicht rein!"

    • BT
      Bacillus thuringiensis
      @Christian:

      Das "Lustige" ist ja:

       

      Auch im BIO-Anbau wird Bt-Toxin (In Form von Bacillus thuringiensis-Präparaten) zur "biologischen Schädlingsbekämpfung" eingesetzt:

       

      http://www.boelw.de/biofrage_10.html

  • C
    Califax

    "...Vorstandsvorsitzender des Vereins Innoplanta, der für die Gentechnik wirbt."

     

    Da stelle ich mir allerdngs auch die Frage, ob Hr. Karl-Friedrich Kaufmann er richte Gesprächspartner für eine objektive Betrachtung zum Thema Gentechnik ist.

     

    Einzig in der Kennzeichnungspflicht, stimme ich seiner Aussage zu.

  • S
    seba

    Ich kann Velofisch nur zustimmen und möchte selbst auch noch folgendes ergänzen:

     

    Unabhängig von der angeblichen unbedenklichkeit genveränderter Nahrung für den menschlichen Organismus, ist der ökologische Impact von GVO's nicht von der Hand zu weisen.

    Die Gefahren der Durchkreuzung mit natürlichen Sorten und der Verdrängung/Assimilation dieser Sorten sind bewiesen und nicht von der Hand zu weisen. Auf lange sicht führt der Einsatz von GVOs in der Landwirtschaft zu einer Verarmung des natürlichen Arten-/Sortenreichtums.

    Die ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen sind auf lange Dauer noch nicht abzusehen. Kurzfristige Auswirkungen sind jedoch hinreichend bekannt.

    Als populäres Beispiel seien hier Kanada und Raps, sowie Indien und Baumwolle genannt.

    Ich finde eine Diskussion über, bzw. eine Argumentation für oder wider Genveränderte Organismen sollte (da dies ein komplexes Thema ist) einzelne Aspekte nicht losgelöst betrachten, so wie es die Lobbyisten in ihrer Art der Darstellung so gerne tun.

  • K
    Kaboom

    Eine Versuchsreihe über enen Zeitraum, wie in der zurückgezogenen Studie und mit dem geforderten Probeumfang könnte - wegen der enormen Kosten - entweder die Gentech-Industrie, oder aber ein großes staatliches Forschungsinstitut durchführen.

    Die Gentech-Industrie hat ganz gewiss kein Interesse daran. Das könnte nämlich die schönen Gewinne schmälern und die Bilanzen ruinieren. Da spielt halt weiterhin der Bürger die Laborratte. Und wenn Genfood Krebs auslöst: So what? Die Kausalität ist posthum praktisch nicht nachzuweisen.

    Die Lobbyisten der Gentech-Industrie werden dafür sorgen, dass auch der Staat eine entsprechende Studie nicht durchführt / finanziert. Notfalls erhält halt die CDU eine großzügige Spende. Und Mutti gibt dann zuverlässig - wie schon bei der Sache mit den CO2-Grenzwerten bei PKWs - die entsprechende Anweisung.

  • I
    Interessant

    Wenn die Aussage passt, heisst es "Experte", wenn nicht dann "Lobbyist"!

     

    Objektiv geht anders...

  • H
    Hamsun

    Das Problem ist, daß die Studien zur Gesundheitsgefährdung durch Gentechnik viel zu ungenau sind, um irgendeine beweiskräftige Aussage zu erzielen. Die tatsächliche Gefahr, durch Verzehr von gentechnisch veränderten Lebensmitteln Gesundheitsschäden davon zu tragen, halte ich für äußerst gering und nicht belegbar. Daher sollte sich der Kampf gegen Gentechnik vor allem auf die erwiesenen Negativwirkungen konzentrieren (Ökologie, Artenvielfalt, Saatgutmonopole, Verlust von traditionellen aber eigentlich wunderbar an den Anbauort angepassten Sorten), sonst ist es sehr leicht Gentech-Gegner in die Spinnerecke abzuschieben.

  • D
    Doc

    Interessant ist der Vergleich zu pharmazeutischen Produkten. Das Grundnahmungsmittel Mais darf also nur in Dosierungen verzehrt werden, die man auch von einem Medikament zu sich nehmen würde, weil es sonst schädlich ist...

  • "Viele Bürger sind ja geschädigt durch ständige Kritiken an der Gentechnik."

    Schon merkwürdig wie hier die Verhältnisse auf den Kopf gestellt werden. Wer so argumentiert kann doch auch sonst nicht ernst genommen werden.

     

    Oder nochmal ausführlich: Es gibt eine neue Technologie. Bestenfalls ändert sich an der Qualität der Lebensmittel nichts. Sicher hat dies Auswirkungen auf Saargutmonopole und die Bilanzen der darin investierten Unternehmen. Vermutlich gibt es negative Auswirkungen auf Umwelt und Verbraucher.

    Angenommen letztere Vermutungen wären unbegründet, so hätten die Verbraucher ohne Gentechnik keinen Schaden erlitten - nur die Industrie hätte unberechtigter Weise ihre Ziele nicht erreicht.

    Sind die Vermutungen nicht unbegründet, so macht die Industrie Gewinne auf Kosten von Verbrauchern und der Umwelt.

    Wo kann dann bitteschön eine übertriebene Vorsicht die Bürger schädigen?

    • @Velofisch:

      Schon die Prämisse, dass sich bestenfalls nichts ändert, ist ja so durch nichts gestützt. Ich traue Monsanto nicht weiter als ich einen Hybridkürbis werfen kann, aber das liegt ja nicht an der Gentechnik. Im Gegenteil, wenn die Stimmung nicht so negativ wäre, hätten wir mehr öffentlich geförderte Forschung in dem Bereich und dadurch auch mehr Veränderungen, die dem Gemeinwohl dienen.

  • E
    egal

    was soll das? Selbstentlarvung ist zwar auch manchmal ganz nett - aber etwas kräftigere/kritischere Fragen hätte ich mit schon gewünscht.