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Gaza-Demo in BerlinUnd alle sind für Frieden

In Berlin demonstrieren Wagenknecht & Co. „gegen den Völkermord in Gaza“. Der Versuch, Nahost mit der Ukraine zu verknüpfen, missglückt allerdings.

Sahra Wagenknecht nutzt die Bühne beim Pro-Palästina-Protest für eigene Publicity Foto: Fabian Sommer/dpa

Olaf T., Rentner, ist extra aus Leipzig nach Berlin gereist, um zu demonstrieren. Er trägt ein Schild. „Opas für Frieden“ steht darauf. Die Stimmung in der Gesellschaft, sagt er, sei „kriegslüstern“. Deshalb steht er heute vor dem Brandenburger Tor in Berlin, um gegen „den Völkermord in Gaza“ zu demonstrieren. Er wäre allerdings auch gekommen, wenn es nicht um Gaza, sondern um Frieden an sich gehen würde.

Ein paar tausend sind am Samstag zu der Kundgebung in Berlin gekommen, zu der BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht und prominente Mitstreiter wie der Komiker Dieter Hallervorden, der Musiker Peter Maffay und die Rapper Massiv und Bausa aufgerufen hatten. Laut Veranstaltern sind 20000 da, wie auf der Bühne stolz verkündet wird. Aber das ist eine sehr großzügige Schätzung. Die Berliner Polizei spricht von 12.000. Weniger, als Wagenknecht & Co angemeldet hatten.

Die Demonstration am Brandenburger Tor steht unter dem Motto „Stoppt den Völkermord in Gaza“, aber auch der Krieg in der Ukraine ist Thema. Am Rand der Demo, fast schon im Tiergarten, skandieren ein paar PalästinenserInnen „Free Gaza“. Aber nur drei, viermal. Dann verstummen sie wieder.

Mehr Friedens- als Palästinafahnen

Vor der Bühne am Brandenburger Tor sind viele Friedensfahnen mit der weißen Taube auf blauen Grund zu sehen – mehr als die schwarz-weiß-rot-grünen Palästina-Flaggen. Dazwischen wehen ein paar BSW-Banner. „Wenn wir Hamassymbole sehen, werden wir das sofort melden“, sagt ein Ordner. Es gibt eine no-go-Liste von Symbolen, die alle Ordner bekommen haben. Allerdings sei es nicht einfach, sich die alle zu merken.

Doch die Gefahr, dass IS- oder Hamas-Fahnen wehen, ist an diesem Samstagnachmittag eher gering. Die Demonstranten sind überwiegend nicht-migrantisch, überwiegend älter und stehen dem Bündnis Sahra Wagenknecht nahe. Die „junge Welt“ ist mit zwei Ständen vor Ort, auch die Marxistisch Leninistische Partei Deutschlands ist vertreten. Mehrere Gruppen nutzen die Gelegenheit, um Flyer für andere Kundgebungen zu verteilen – darunter auch eine Gruppe der Linkspartei, die in zwei Wochen in Berlins Mitte eine Großdemonstration zu Gaza plant.

Eine palästinensisch-deutsche Familie ist extra aus Bielefeld gekommen. Der Vater, Palästinenser, sagt, er sei hier, weil er Verwandte in Gaza hat. „Die Deutschen interessieren sich für israelische Opfer“, sagt er, „aber nicht für palästinensische“. Das Wichtigste sei, dass Berlin keine Waffen mehr an Israel liefere und diplomatischen Druck mache.

Auf der anderen Seite des Tores

Die Demo verläuft friedlich. Am Pariser Platz, auf der anderen Seite des Brandenburger Tores, demonstrieren zwei Dutzend Pro-Israel-Aktivisten unter anderem von der „Zionist Antifa Berlin“ für die Freilassung der israelischen Geiseln. „Ihr seid Kindermörder“, ruft ein älterer deutscher Mann im Vorbeigehen. „Shame on you“, brüllen die Pro-Israel-Demonstranten zurück. Vier Polizisten beobachten die Szene und schauen eher gelangweilt drein. Keine Eskalation, nirgends.

Einen Steinwurf weiter demonstrieren ein paar Dutzend Leute für einen freien Iran, daneben werben ein paar für Falun Gong, etwas weiter startet eine Fahrraddemo durch Berlin. Ein paar Touristen schauen sich das Treiben mit Interesse an. Ein ganz normaler Tag in Berlins Mitte.

Auch auf der Wagenknecht-Demo fordert man die Freilassung der Geiseln aus den Händen der Hamas. Der TV-Moderator Daniel Aminati, Didi Hallervorden und Sahra Wagenknecht verurteilen die Hamas und ihren Terror. Aminati trägt ein schlagerhaftes Friedenslied vor, Hallervordens Gedicht „Gaza, Gaza“ wird auf der Leinwand gezeigt. „Dieser Kinderfriedhof wird bleiben, als Alptraum für Generationen“, heißt es darin. „Und das soll kein Völkermord sein?“ Er singt eine deutsche Fassung von „Ciao, Bella, Ciao“ und ruft die Jugend zu „friedvollem Ungehorsam“ auf. Die Stimmung ist klassisch friedensbewegt.

Roger Waters schlägt scharfe Töne an

Eine weit schärfere Tonlage schlägt der Pink Floyd Gründer Roger Waters an. Er wird, wie der israelische Soziologe Moshe Zuckermann und der Ökonom Jeffrey Sachs, mit einer Videobotschaft zugeschaltet. Waters bezeichnet die Euromaidan-Proteste in Kiew 2014 als „Maidan-Putsch“. Wenig kenntnisreich wirkt auch sein Satz, die ukrainische Führung bestehe aus Anhängern des ukrainischen Faschisten Stephan Bandera. Dass in Kiew Nazis regieren, ist O-Ton Putin-Propaganda.

Waters nennt Zionismus ein „unaussprechliches Verbrechen“ und sagt, das Gerede von Demokratie und Freiheit sei nur „Theater“. Nun gehe es darum, die Trumps, Netanjahus und Starmers dieser Welt zu schlagen. Putin erwähnt er nicht. Das scheint niemanden zu stören.

Bejubelt wird die Scharfmacherei aber auch nicht besonders, dafür zuverlässig alles, was nach Frieden klingt. Der Star des Nachmittags ist wenig überraschend Sahra Wagenknecht. Sie geißelt „das vergiftete Meinungsklima“. Als Selbstkritik ist das nicht zu verstehen. Man erhebe die Stimme „gegen Politiker und Waffenlobbyisten, die uns mit ihren Lügen und ihrer Doppelmoral für dumm verkaufen wollen“.

Wagenknecht warnt vor dem Atomkrieg

Der Terror der Hamas rechtfertige nicht, zwei Millionen Menschen im Gazastreifen wahllos zu bombardieren, auszuhungern und zu vertreiben, sagt sie. Israels Vorgehen sei „Barbarei“ und ein „Vernichtungskrieg“. Die wichtigste Lehre aus der deutschen Geschichte sei „Nie wieder Krieg“. Viel Applaus. Aber auch die BSW-Gründerin schwenkt von Gaza schnell auf ihr Lieblingsthema Ukraine um.

Sie bezweifelt, dass die russischen Drohnen über Polen eine Provokation von Putin gewesen seien. Weißrussland habe Polen vor den Drohnen gewarnt, sagt sie, und: „Wir glauben eure Lügen nicht“. Mehr Soldaten, Drohnen und Panzer würden gegen eine Atommacht sowieso nicht helfen, warnt sie.

Doch die routinierte Warnung vor einem Atomkrieg verfängt hier nicht so richtig. Die Idee, das Unbehagen am Ukraine-Krieg mit dem Gaza-Protest zu verbinden, sie funktioniert nicht. Die verschiedenen Gruppen lassen sich nicht addieren. Wer gekommen ist, um gegen den Krieg in Gaza zu demonstrieren, interessiert sich nicht unbedingt für die Ukraine, und lässt sich auch von Wagenknecht nicht agitieren.

Den versöhnlichen Schlusspunkt setzt der deutsch-palästinensische Rapper Massiv. Er habe versucht, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen, und früher Busse organisiert, um ukrainischen Flüchtlingen zu helfen, sagt er. Er verstehe, dass Deutschlands besondere Beziehung zu Israel hat. Aber ein echter Freund verhalte sich anders. „Blinde Solidarität lässt uns zum Mittäter werden.“ Ein „braunes Leben“ scheine weniger wert zu sein als ein „weißes Leben“. „Nie wieder“ müsse „für alle“ gelten.

Aber da sind viele schon auf dem Heimweg.

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36 Kommentare

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  • Nach ihren Lügen über die Ukraine spielt es keine Rolle mehr, ob und was Wagenknecht zu Gaza von sich gibt.

  • Frau Wagenknecht ging und geht es in erster Linie um Frau Wagenknecht. Bekanntermaßen hatte sie es während ihrer Zeit im Bundestag nicht so mit den Niederungen des parlamentarischen Alltags, und seitdem BSW nur marginale Stimmanteile verzeichnet, hat man wenig bis nichts mehr von ihr gehört. Jetzt also eine "Demo gegen den Völkermord in Gaza". Zu durchsichtig die dahinterstehende Motivation, endlich mal wieder in die Schlagzeilen zu kommen. Erstaunlich nur, dass sich immer noch nützliche Idioten finden, die sich neben ihr auf die Bühne stellen oder ihr vor der Bühne Beifall klatschen. Die Intentionen von Waters sind wahrscheinlich ähnliche. Und die AfD würde die Sahra ja auch gerne in ihren Reihen sehen. Da wächst zusammen, was zusammen gehört.

  • Liebe TAZ,

    Ich verstehe euch nicht mehr. Wer seid ihr?



    Dieser gelangweilt-zynische Ton angesichts eines kolossalen Verbrechens.



    Man kann diskutieren, ob das in Gaza ein ‚Völkermord‘ ist oder ‚FAST ein Völkermord‘ … und euch fällt dazu rein gar nichts ein, außer den politischen Gegner (Wagenknecht) versuchen, kleinzureden?



    Anstatt den eigenen Bankrott anzuerkennen angesichts dieser Katastrophe, die sich vor unser aller Augen abspielt. Wie schafft ihr das? Schaut ihr morgens noch in den Spiegel?



    Tschüs

    • @Hannah Green:

      Es gibt da nichts zu diskutieren.

      "Genozid" ist als juristische Kategorie in einer UN-Konvention 1948 beschlossen und darin definiert wurde. Der Begriff ist in Deutschland gleichlautend im Völkerstrafgesetzbuch normiert.

      "Genozid" (als Begriff) - wer hat's erfunden?

      Raphael Lemkin, der im Jahr 1944 den Neologismus "Genozid" schuf, tat dies in einer überaus substanziellen Arbeit, einer fast 700-seitigen Studie, dem Grundlagenwerk zum Thema überhaupt.

      Herausragend auch die präzise Argumentation. Ähnlich wie später die maßgeblich von ihm geprägte UN-Konvention definiert er Völkermord – und weist ihn nach – nämlich nicht über die Anzahl der Toten, sondern über die Intention der Täter: Zentral ist die "Absicht, eine nationale, rassische, religiöse oder ethnische Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören", wie das Völkerstrafgesetzbuch sagt.

      Die finden wir definiert in der Hamas-Charta von 1988. So beim Iran.

      Wir kennen das. Seit 1933. Als die Nazis ihren eliminitarorischen Antisemitismus im Nahen Osten starteten.

      bpb: "Islamischer Antisemitismus"



      www.bpb.de/themen/...er-antisemitismus/

    • @Hannah Green:

      Was soll die Taz denn tun? Dieses urdeutsche Schauspiel pathetisch abfeiern? Niemandem in Gaza ist mit diesem unehrlichen Pazifismus geholfen. Das muss kritischer Journalismus doch klarstellen.

  • Es ist ein Trauerspiel mit Wagenknecht.

    Ihr Buch "Die Selbstgerechten" fand ich hervorragend, eine der besten Gesellschaftsanalysen der letzten 20 Jahre.

    Aber ihre außenpolitischen Einlassungen?

    Russland war schon vor dem Krieg so heruntergekommen. Kleptokratie und Rohheit bis zum Exzess. Und jetzt? Eine Million junger Russen in den Tod geschickt, von der Ukraine ganz zu schweigen.

    Und Israel?

    Israels Vorgehen sei „Barbarei“ und ein „Vernichtungskrieg“. Die wichtigste Lehre aus der deutschen Geschichte sei „Nie wieder Krieg“.

    Den Holocaust scheint sie ganz vergessen zu haben.

    Das Ziel, dass sich der Nationalsozialismus und seine Verbrechen auf keinen Fall wiederholen dürfe, drückte Adorno mit dem Leitsatz aus: „Dass Auschwitz nicht noch einmal sei“.

    Empfehlung an Wagenknecht sich einmal sehr genau das Wirken der Nazis ab 1933 in Israel und Nachbarstaaten anzuschauen. Goebbels in Höchstform. Mit ihm der SS-Gruppenführer und Mufti von Jerusalem, al Husseini und seine Bruderschaft. Diese waren es, die das Unglück der kommenden Ereignisse bis zum 7.10.23 initiierten. Die Hamas sind ihre Erben.

    Und Roger Waters? So tolle Musik mit Pink Floyd gemacht. Und jetzt so ein Quatsch.

    • @shantivanille:

      P.S. Wenn Sie Wagenknecht nur dann schätzen, wenn sie auf Linke und eine angeblich zu liberale Migrationspolitik schimpft, aber nicht, wenn sie gegen Krieg und Völkermord demonstriert, sollten Sie es vielleicht mit Weidel versuchen...

    • @shantivanille:

      Von dem Wirken der Nazis ab 1933 in Israel zu sprechen, ist unsinnig, weil es damals noch kein Israel gab (das erst gegründet wurde, als die Nazis bereits gestürzt waren). Ich habe Ihnen auch schon mehrfach erklärt, warum es historisch verkürzt ist, den NO-Konflikt (dessen Anfänge vor 1933 liegen) als Fortwirken der NS zu deuten und die durchaus gewaltsame Rolle der zionistischen Bewegung bzw. Israels auszublenden. Das ist ein koloniale Blick in nuce: Man kümmert sich nicht darum, wenn Araber vertrieben, entrechtet oder ermordet werden, ist aber über deren Radikalisierung empört. Dafür Adorno als Zeugen anzuführen, ist besonders absurd: denn der hätte den neudeutschen Hang, den NS auf andere zu projizieren, wenig geschätzt, insbesondere dann, wenn es nicht nur der Selbstentlastung dient, sondern, mit einer schrecklichen Ironie, der Legitimation von Rassismus und Völkermord.

      • @O.F.:

        Gibt es Israel nicht schon seit über 3000 Jahren?

        Und das Gebiet, das jetzt einige als Palästina bezeichnen, hieß das nicht bis vor 1800 Jahren Judäa?

        Durch den römischen Kaiser Hadrain umbenannt als die Juden ihren Bar-Kochba-Aufstand gegen das Römische Reich von 132 bis 136 n. Chr machten?

        Hadrian war stocksauer und ließ Hunderttausende von Juden umbringen.

        Doch als zivilierte moderne Menschen halten wir es natürlich nicht mit schrecklichen Diktatoren sondern bleiben ganz einfach bei Judäa.

        • @shantivanille:

          Auf die Zeugnisse diverser "Geschichtslücken" geh ich zur Vermeidung von Verlegenheitsgefühlen nicht ein.



          Als zivilisierter, moderner Mensch halten sie sich sicherlich an ihren Anspruch und verurteilen Entmenschlichungen, Entrechtungen, Kriegsverbrechen, Vertreibung, Verstimmungen von Kindern, Frauen, Zivilisten etc. Egal von wem. Oder? Oder doch lieber unzivilisiert und archaisch: wie vor 3000 und mehr Jahren?

        • @shantivanille:

          Nein, es gibt Israel nicht seit 3000 Jahren, sondern seit 1948 – außer Sie wollen eine metaphysische Kontinuität mit dem antiken Israel behaupten (das übrigens historisch um einige Dimensionen kleiner ausfiel als in der Bibel dargestellt) – mit dem Postulat einer solchen Einheit von Volk und Raum losgelöst von tatsächlichen staatlichen Strukturen begeben Sie sich allerdings in eine gefährliche ideologische Gesellschaft. „Judaea“ war übrigens nur ein Name dieser Region (und keineswegs der älteste – die spätere römische Bezeichnung „Syria Palaestina“ greift zum Beispiel nur einen Sprachgebrauch auf, der schon bei Herodot zu lesen ist), in der auch nie nur ein Volk gelebt hat.

  • So wie sich die Dinge derzeit gestalten, wäre eine echte Friedensbewegung so wichtig wie lange nicht.







    Da ist es nicht nur Schade, sondern geradezu tragisch, daß die hergebrachten Friedensbewegten ein so schrecklich naives und vollkommen aus der Zeit gefallenes Bild von Pazifismus im Sinn haben.







    "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin".. war mal ein sehr überzeugender Slogan. Und heute: " Putin überfällt die Ukraine und keiner geht hin"??... Und weil das so gut geklappt hat, überfällt er dann gleich noch Litauen, weil es geht ja keiner hin. Tja und dann Polen, das Baltikum, irgendwann dann Ostdeutschland, Westdeutschland, Frankreich, usw. weil ja keiner hingeht.???







    Also sorry liebe Friedensbewegte, aber mit der Logik rollt ihr den Kriegstreibern den roten Teppich aus..und: macht euch sogar mitschuldig an Kriegen.







    Mit eurer Naivität macht ihr aus der Friedensbewegung eine *passiv-aggressive Kriegsbewegung*.







    Dabei ist die Logik doch ganz einfach:

    -> niemand hat das Recht jemand Anderen anzugreifen.



    -> aber Jeder hat das Recht sich selbst zu verteidigen.!!!!







    ...und wenn es nicht anders geht dann auch mit Waffengewalt..







    ...einfach mal zu Ende denken das Ganze..

  • Wagenknecht und diese ganze Russlandblase ekeln mich einfach an. Im Hinblick auf die Ukraine ist Wagenknecht von geradezu psychopathischer emotionaler Kälte. Und der soll man abnehmen, dass sie sich um die Kinder in Gaza sorgt?

    • @Suryo:

      Möglicherweise hat sie ein Faible für Faschisten entwickelt. Das würde ihre Sympathie sowohl für Russland als auch für die Hamas, deren Propaganda sie ja auch übernimmt, erklären.

      • @Katharina Reichenhall:

        "Faschismus ist e. Form rechtsextremer Ideologie, die die Nation od. Rasse als organische Gemeinschaft, d. alle anderen Loyalitäten übersteigt, verherrlicht. Er betont e. Mythos von nationaler od. rassischer Wiedergeburt nach e. Periode d. Niedergangs u. Zerfalls. Zu diesem Zweck ruft Faschismus nach einer ‚spirituellen Revolution‘ gg. Zeichen d. moralischen Niedergangs wie Individualismus u. Materialismus u. zielt darauf, d. organische Gemeinschaft von 'andersartigen' Kräften u. Gruppen, d. sie bedrohen, zu reinigen. Faschismus tendiert dazu, Männlichkeit, Jugend, mystische Einheit u. d. regenerative Kraft v. Gewalt zu verherrlichen. Oft – aber nicht immer – unterstützt er Lehren rassischer Überlegenheit, ethnische Verfolgung, imperialistische Ausdehnung u. Völkermord. Faschismus kann gleichzeitig eine Form v. Internationalismus annehmen, die entweder auf rassischer oder ideologischer Solidarität über nationale Grenzen hinweg beruht. Normalerw. verschreibt sich Faschismus offener männlicher Vorherrschaft, obwohl er manchmal auch weibliche Solidarität und neue Möglichkeiten für Frauen einer privilegierten Nation od Rasse unterstützen kann."



        BB ist traurig: was fehlt f. d. Clubaufn.

  • Ja, ja der Roger...



    Jeder der über die Scharfschützen auf dem Maidan informiert ist, der die erste Regierung, die nach dem Maidan die Macht ergriff kennt, weiß was der Maidan gewesen ist.



    Nicht ein einziger Fakt spricht für eine vermeintliche "Revolution der Würde".



    Polizisten Janukowitzschs und Demonstranten andererseits, wurden erschossen.



    Die Demonstranten in die Rücken.



    Aus Richtung des Hotels Ukrain.



    Besetzt von Maidananhängern.

    3 Ministerposten waren von der Svoboda besetzt. Darunter das Innenministerium, das unverzüglich die "Spezialoperation gegen den Terror". befahl.



    Auch der stellvertretende Premierminister war Mitglied der Svoboda.



    Diese Fakten kann man nicht ignorieren, in dem man äußert, dass es Putinpropaganda sei, nur weil er sich auf dieselben Fakten stützt.



    Da kann ich Waters gut verstehen.

    • @Mark Menke:

      "Da kann ich Waters gut verstehen."

      Dann haben Sie sich ja klar positioniert.



      Aber wundern Sie sich nicht, dass nur wenige Ihre krude Ansicht teilen.

    • @Mark Menke:

      Ich empfinde Ihre Ausführungen als wirr. Sorry. "Maidananhänger" haben also aus dem Hotel "Maidananhänger" in den Rücken geschossen? Und Janukovi Soldaten in die Brust, ja? Und die haben sich das dann brav und friedlich gefallen lassen. Und diese "Fakten" haben Sie woher?

    • @Mark Menke:

      Der Maidan wurde durch freie Wahlen mehrfach legitimiert. Das macht alle Vorwürfe der Russlandfreunde hinfällig.

  • Ist verständlich, dass Ukraine und Nahost für viele schwer zu verknüpfen sind. Wer mit dem historischen Bewusstsein der deutschen Verbrechen im Osten aufgewachsen ist, der oder die wird es grauslich finden, dass Deutschland jetzt wieder auf den Krieg an der "Ostflanke" vorbereitet wird. Aber aus demselben Bewusstsein heraus eher Distanz zu BDS-Unterstützern wie Roger Waters halten, denen es offenkundig an Empathie für die Nachkommen der Shoah-Überlebenden mangelt.

    • @Kohlrabi:

      Umgekehrt wird ein Schuh draus: wer weiß, was Deutschland der Ukraine damals angetan hat, der schämt sich, dass Deutschland die Ukraine heute nicht viel stärker bei ihrer Verteidigung gegen das faschistische Russland unterstützt.

      • @Suryo:

        Ihr Eifer (ich meine alle dre Antworten hier) ehrt Sie. Aber gegen Putin-Trolle sind Sie auf verlorenem Posten. Insbesondere gegen diese freakige Erzählung von "deutscher Verantwortung" wegen deutscher Untaten in der Ukraine im IIWK. Wer man damit gecatcht wird, ist wohl verloren. Die Familien meiner Grosseltern waren Opfer dieser Untaten. Der Schluss, man dürfe die Ukraine deswegen nicht unterstützen und müsse sie an die Russofaschisten übergeben, ist mithin das der irrsinnigste gedankliche Stunt, der mir möglich erscheint. Immerhin, Waters passt ins Bild... Wie fasste Gilmors Frau es so treffend: antisemitic to his rotten core... Ein jüdischer Präsident, der sich gegen einen faschistisch-imperialistischen Angriff wehrt... Das gibt jeden Tag Schmerzen bei Roger.

        • @DemianBronsky:

          Auch in Deutschland gibt es eine m.E. regressive Neigung zu einseitiger Parteinahme, fast eine kollektive Erleichterung, andere Identitäten übernehmen und so endlich wieder "Helden und Feinde" spielen zu dürfen. Eine Autorin der LMd schrieb schon vor Jahren von "geborgtem Nationalismus". Woher man sich den borgt, ist wohl von der politischen Sozialisation abhängig. Die jeweiligen Feinde sind dann Faschisten.

          Dabei wird in Nahost niemand auf die Deutschen hören, das ganze Geschrei ist völlig selbstreferenziell. In Osteuropa dagegen könnte Deutschland wegen räumlicher Nähe und wirtschaftlichem Potenzial als Vermittler eine konstruktive Rolle spielen. Als Konfliktpartei wirkt es aber nur destruktiv.

          Im übrigen ist Ihrem Kommentar leider ein etwas beleidigender Tonfall eigen. Vielleicht ließe sich darauf verzichten.

          • @Kohlrabi:

            Die einseitige Parteinahme ergibt sich ganz einfach daraus, dass es hier einen alleinschuldigen Aggressor gibt und ein Opfer der Aggression. Wie soll man vermitteln zwischen einem Aggressor, der sein Opfer unbedingt vernichten will, und dem Opfer, das sich wehrt?

            Niemand würde auf die Idee kommen, zwischen einem Vergewaltiger und seinem Opfer zu vermitteln.

          • @Kohlrabi:

            "Im übrigen ist Ihrem Kommentar leider ein etwas beleidigender Tonfall eigen. Vielleicht ließe sich darauf verzichten."

            Aber ja - ich gelobe Besserung. Leider beleidigen mich diese zusammengeschusterten Pseudoargumente all der Wagenknechts nicht weniger. Entsolidarisierungsimperative gegenüber heutigen Opfern begründet mit dem eigenen Wüten gegen die Vorfahren der heutigen Opfer? Für wie dämmlich hält diese Putinblase die Leute? Und wie niederträchtig sind sie ohne auch nur zu zucken?

            • @DemianBronsky:

              Auch zu Ihrem Kommentar noch, was Vorfahren und Nachkommen angeht ... Es gibt diese ja auf beiden Seiten der heutigen Front. Deshalb der Wunsch, Deutschland möge dort Vermittler sein. Kenne Russland und die Ukraine aus eigener Anschauung ganz gut. Vielleicht ist es ein biografischer Zufall, dass ich vor allem in Russland mit Verwandten von Soldaten ins Gespräch kam, die aus dem Krieg nicht zurückgekehrt sind. Vor fast 30 Jahren sagte mir eine Kriegswitwe, sie habe die Deutschen seither ihr Leben lang gehasst. Nun aber sei sie zu alt, um noch zu hassen.

              Die Frau ist heute gewiss nicht mehr am Leben. Aber wenn ich heute die antirussische Rhetorik hierzulande höre und lese, dann empfinde ich ihr gegenüber immer noch Scham.

            • @DemianBronsky:

              Danke!

              Immer, wenn die Freunde Russlands auf Tonfall und andere Nebensächlichkeiten verweisen, geben Sie implizit zu, dass sie genau begreifen, dass der andere inhaltlich recht hat und sie dem nichts inhaltliches entgegensetzen können.

  • 》Wenig kenntnisreich wirkt auch sein Satz, die ukrainische Führung bestehe aus Anhängern des ukrainischen Faschisten Stephan Bandera. Dass in Kiew Nazis regieren, ist O-Ton Putin-Propaganda.《



    .



    Auch wenn es von Rogers stammt (was der auf ner Gaza-Demo will, wird vielleicht hier am schnellsten klar, seine zeitgenössische Version der "Judensau" als Show: www.spiegel.de/kul...wall-a-919292.html ): wenn 2022 der ukrainische Botschafter Melnyk, ranghöchster Vertreter seines Landes und seiner Regierung in Deutschland, Stephan Bandera als "Helden" bezeichnet, den die Ukrainer zu Recht als Helden verehrten und dies den Antisemitismusbeauftragten der jüdischen Gemeinde Berlin, Königsberg, zu einem geharnischten Protest veranlasst, er könne "nicht schweigen, wenn Mörder, Verbrecher und Antisemiten zu Helden hochstilisiert werden", lässt sich der Vorwurf nicht einfach so als Propaganda vom Tisch wischen.



    .



    www.juedische-allg...en-hochstilisiert/

    • @ke1ner:

      Kann und sollte man alles negativ sehen. Nur sehe ich darin überhaupt kein Argument, die Ukraine weniger gut (=historisch legitimiert) als Russland zu finden.



      Russland feiert Stalin und die Sowjetunion. Das war mit großem Abstand Hitlers wichtigster Verbündeter. Ohne den Hitler-Stalin-Pakt, hätte es den Zweiten Weltkrieg so nicht geben können. Dagegen waren Leute wie Bandera nur kleine Fisch.



      Es gab damals in jedem Land Kollaborateure und Faschisten. In Russland nicht weniger als in der Ukraine.

      Wenden Sie doch mal den Gedanken auf Deutschland an.

    • @ke1ner:

      Zumal Banderas "Organisation Ukrainischer Nationalisten" (OUN) 2015 vom Parlament zu Unabhängigkeitskämpfern erklärt worden ist de.m.wikipedia.org...cher_Nationalisten (Einordnung dort: "ukrainische Faschismusspielart").



      .



      Obwohl 》Teile der Orga­ni­sa­tion der Ukrai­ni­schen Natio­na­lis­ten (OUN) als Hilfs­po­li­zei an den Mas­sen­erschie­ßun­gen in Babyn Jar [...] betei­ligt《 waren ukraineverstehen.de/bauer-babyn-jar/



      .



      de.m.wikipedia.org...aker_von_Babyn_Jar



      .



      Zitat: 》DasMassaker von Babyn Jargeschah im gleichnamigen tief eingeschnittenen TalBabyn Jar(ukrainischБабин Яр) oderBabi Jar(russischБабий Яр) auf dem Gebiet derukrainischenHauptstadtKiew, alsEinsatzgruppen der deutschen Sicherheitspolizei und des SDam 29. und 30.September 1941 innerhalb von 48 Stunden mehr als 33.000jüdische Männer, Frauen und Kinder ermordeten. Dies war das größte einzelneMassakeranJudenimZweiten Weltkrieg, an dem dasHeerderWehrmachtnicht nur mitverantwortlich war, sondern die Aktion direkt forcierte《



      .



      Zu dem Gedenkort gelangt wan heute über die Stepana Bandery Avenue, keine 3 km entfernt.

      • @ke1ner:

        Und?

        Der Jude Selenskiy ist also Anführer eines Nazistaates und Russland steht auf der richtigen Seite?

        • @Suryo:

          Und wo hat der Forist von einem "Nazistaat" gesprochen? Genau: nirgends. Er hat lediglich auf eine bedenkliche Bandera-Verehrung in der Ukraine hingewiesen. Anderen Foristen Aussagen in den Mund zu legen, um dann dagegen zu polemisieren, ist - mit Verlaub - eine dümmliche Diskussionsstrategie.

          • @O.F.:

            Das ist nun mal genau das Narrativ der Leute, die die Ukrainer gerne mal als „Ukronazis“ bezeichnen und es ist perfekt anschlussfähig an die russische Lüge von der „Entnazifizierung“ der Ukraine.

            • @Suryo:

              Vielleicht sollten Sie in diesen Diskussionen wirklich auf solche Einordnungen verzichten und mehr differenzieren (danke, @O.F.!), es wäre auch in Ihrem Interesse.



              .



              Statt nämlich kontrafaktisch Bandera-Verehrung in der Ukraine zu bestreiten, könnte ja auch die Forderung gestellt, sogar als Bedingung mit Waffenlieferungen verknüpft werden, auf jede positive Bezugnahme auf ukrainische Kollaborateure bei der Vernichtung der europäischen Juden zu verzichten.



              .



              Zum einen entspräche das wirklich unseren westlichen Werten (statt doppelter Standards), zum anderen würde es Putin-Propaganda viel mehr den Wind aus den Segeln nehmen als dieses Herunterspielen schwerster NS-Verbrechen.



              .



              Für das auch, finde ich, "der Jude Selenskiy" nicht herhalten müssen sollte.



              .



              Gar nicht kann: er war angetreten, das Minsker Abkommen umzusetzen www.tagesspiegel.d...raine-4653817.html , was u.a. an fehlenden Mehrheiten im ukrainischen Parlament gescheitert war. www.deutschlandfun...-erfuellt-100.html

              • @ke1ner:

                „… , sogar als Bedingung mit Waffenlieferungen verknüpft werden,“

                Unfassbar.

                „Wenn ihr nicht mit der Verehrung von Faschisten aufhört, sehen wir als Nachfahren von Faschisten es als unsere Pflicht an, euch den russischen Faschisten zum Fraß vorzuwerfen. Das habt ihr dann davon, hahaha!“

                Genau das ist die Essenz ihres Kommentars.

              • @ke1ner:

                Was genau folgt denn ihrer Meinung nach aus der „Bandera-Verehrung“?

                Was Sie natürlich wollen, und da kann es gar keinen anderen logischen schluss geben: die Unterstützung der Ukraine soll ggf. beendet werden, wenn sie nicht sofort damit aufhört. Was denn sonst?

                Merken Sie nicht, wie krank das ist? Da stellen Angehörige des Staates, der die Ukraine im letzten Jahrhundert absolut verheert hat, ihr Bedingungen?

                Die Ukraine muss kein moralisch makelloses Opfer sein, um unsere Hilfe zu verdienen.