Flüchtlinge an Europas Außengrenze: Erneut Tote im Mittelmeer

40 Menschen sollen beim Untergang eines Flüchtlingsschiffs umgekommen sein. Auf einem anderen Schiff soll ein religiös motivierter Streit Todesopfer gefordert haben.

Ankunft von Flüchtlingen in Palermo am 15. April. Bild: reuters

MAILAND ap | Bei einer neuen Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration wahrscheinlich 41 Menschen ums Leben gekommen. Die IOM mit Sitz in Genf teilte am Donnerstag mit, vier Migranten hätten das Unglück nach ihrer Ankunft im italienischen Hafen Trapani gemeldet. Insgesamt seien dort am Donnerstag 580 Flüchtlinge gelandet.

Nach Angaben der IOM entdeckte ein Helikopter die vier Flüchtlinge auf dem Meer treibend. Das italienische Marineschiff „Foscari“ habe sie dann gerettet. Es handele sich um zwei Nigerianer, einen Ghanaer und eine Person aus Niger. Sie hätten Tripolis in Libyen am Samstag verlassen. Wo sie gerettet wurden, blieb zunächst offen.

Erst am Montag waren nach Erkenntnissen von Hilfsorganisationen wahrscheinlich etwa 400 Flüchtlinge bei einer anderen Tragödie umgekommen. Ihr Boot war vor der libyschen Küste gesunken. Danach waren Rufe nach mehr Rettungskräften im Gebiet zwischen Libyen und Europa laut geworden. Von Nordafrika kommt derzeit eine beispiellose Flüchtlingswelle nach Europa.

Derweil berichteten der italienische Polizei von einem Verbrechen auf einem anderen Flüchtlingsboot. Am 14. April hätten sie an der libyschen Küste ein Gummiboot mit 105 Passagieren bestiegen. Während der Überfahrt hätten 15 muslimische Passagiere Migranten aus Nigeria und Ghana bedroht, weil diese Christen seien. Zwölf seien über Bord geworfen worden.

Die Überlebenden retteten sich nach eigenen Angaben, indem sie sich aneinander ketteten und darum kämpften, an Bord zu bleiben. Die 15 Verdächtigen wurden von der Polizei in Palermo festgenommen

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