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Hier ein Buchtipp zum Thema:
Aber auch bitte die taz lesen:
WIE LANGE NOCH, wird auf den Plattformen der Gesellschaft nur der heuchlerisch-verlogene Kapitalismus im Tanz um den heißen Brei repräsentiert, für die KONFUSION im geistigen Stillstand, für die gebildete Suppenkaspermentalität auf stets systemrationaler Schuld- und Sündenbocksuche???
Ein Zusammenleben OHNE Wettbewerb, OHNE Steuern zahlen, OHNE "Sozial"-Versicherungen, OHNE manipulativ-schwankende "Werte", usw., bzw. OHNE die Symptomatiken in "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei" ist absolut machbar, es braucht nur die FUSIONIERENDE Kommunikation, hin zu einem UNKORRUMPIERBAREN MENSCHENRECHT auf KOSTENLOSE Nahrung, MIETFREIEM Wohnen und KASSEN- wie KLASSENLOSER Gesundheit!!!
Wir werden uns erst wirklich dann drum kümmern, wenn die Leichen am Ballermann an den Strand gespült werden....... und bis dahin werden die Haie gut gemästet sein...
Flüchtlinge sind der Beweis, EU ist eine Schande für Europa. Was wir wählen ist Dummheit, was wir bekommen, Untätigkeit. Aber Hoheitsrechte der Politik müssen immer wieder zuerst festgestellt werden, und die Vorzugspensionen steigen exorbitant. Wann wachen wir auf.
Hier eine ketzerische Frage, bevor ich viel Geld ausgebe, um Flüchtlinge möglichst noch vor dem Einsteigen in marode Boote zu retten:
Wie viele und welche Flüchtlinge kann und soll Europa aufnehmen?
Ich sehe folgende mögliche Antworten:
[ ] Jeden, der kommen will.
[ ] Jeden, der kommen kann.
[ ] Jeden, der kommen darf.
Ich wäre sehr interessiert an den Antworten unserer Politiker und unserer Zeitungsleute auf diese Frage, an die sich natürlich dann gleich die folgenden weiteren Fragen anschließen:
2. Wie viele solche Leute gibt es?
3. Wie kriegen wir sie ohne Verluste an Menschenleben von Afrika nach Westeuropa?
4. Wo bringen wir sie in Westeuropa unter?
5. Wie halten wir die anderen (sofern es solche gibt) ab, nach Westeuropa zu kommen.
Unangenehmerweise macht eine Antwort auf diese Fragen nur im Paket
Sinn:-(
Sie sollten lieber sagen, worin Sie ihr Ketzertum sehen, sowie wem Sie Hilfe verweigern wollen.
Ertrinken lassen geht schon mal gar nicht, Schlepper sind auch nicht die Ursache für Fluchtbewegungen!
Wenn Menschen Hunger leiden, gar deswegen vom Tod oder Dauerschaden bedroht sind, so kann doch die Grenze nur da sein, wo man selbst nicht mehr teilen kann, weil man selbst nichts mehr zu essen hat. Da kann jeder von uns per Steuer herangezogen werden.
Wer von Gewalt und Tod bedroht soll Aufnahme und damit Schutz erfahren können, auch die, die in seiner Heimat nur ohne Perspektive auf Besserung dahinvegetieren können, weil er beständig Not leiden müssen – die Grenze kann nur dort sein, wo man selbst kein Dach mehr über den Kopf finden kann.
Bei dieser Betrachtung wird sich auch herausarbeiten lassen, wo Ketzerei (im negativen Sinn) tatsächlich und offen in dieser Gesellschaft vorliegt, nämlich dort wo man sich sozial und christlich nennt, aber gegenteilig handelt.
Flüchtlinge sollen, wenn sie hier angekommen sind und Ausbildung haben, entsprechend arbeiten können, ansonsten hier die Ausbildung erhalten, die sie dazu in diesem Land befähigt und sie sollen möglichst selbst entscheiden können, wann sie sich hier verwurzelt fühlen oder ob sie wieder zurückkehren können und wollen.
Und gleich dabei: Ich halte hingegen nichts davon, Krankenschwestern aus Malawi, der Ukraine etc., wo an ihnen Mangel herrscht oder Informatiker, Mathematiker und Ingenieure aus Indien oder sonst wo abzuwerben, wenn sie dort auch nützlich sein können und man somit die Volkswirtschaften dort beklaut.
Arbeitskräftemangel hingegen mag ich nicht erkennen, wenn es Millionen Arbeitslose gibt und ich weiß nicht, warum hier Menschen in Werbung und Design arbeiten, um Menschen unnützes Zeug anzudrehen, andere nur Verpackungsmüll und falsches Bewusstsein produzieren, während es angeblich keine Pflegekräfte gibt - aber dies ist Gesellschaftspolitik und Wirtschaftslenkung.
> @XXX Sie sollten lieber sagen, [...]
Naja, ich finde, das sollte zuerst der tun, der einen Artikel darüber schreibt.
> Ertrinken lassen geht [...] nicht, [...]
Ja.
> Wenn Menschen Hunger leiden, gar deswegen vom Tod oder Dauerschaden bedroht sind, so kann doch die Grenze nur da sein, wo man selbst nicht mehr teilen kann, weil man selbst nichts mehr zu essen hat. Da kann jeder von uns per Steuer herangezogen werden. [...]
Also ist Ihre Antwort:
1. Jeder, der unter Verfolgung oder Hunger leidet, darf kommen.
Daraus ergeben sich aber folgende weitere Antworten:
2. Das wird etwa 1 Milliarde Afrikaner und 1 Milliarde Asiaten
betreffen.
3. Immer noch Unklar.
4. Auf jeden Westeuropäer kämen dann etwa 3 Afrikaner/Asiaten, wenn man eine vierköpfige Familie ist, also 12 Personen. Machen Sie selber das mit? Wenn ja: Wie bringen wir unsere Mitbürger dazu, diese Ihre Idee mitzumachen?
5. Erübrigt sich. Westeuropa wird nach dieser Operation nicht mehr attraktiv genug sein, um noch mehr Personen anzuziehen.
> [...], wo Ketzerei [...] vorliegt, nämlich dort wo man sich sozial und christlich nennt, aber gegenteilig handelt.
Das ist Heuchelei, keine Ketzerei.
> Flüchtlinge sollen [...] entsprechend arbeiten können, ansonsten hier die Ausbildung erhalten, [...]
Wenn Sie die Unterbringung/Verpflegung dieser vielen Leute schaffen, ist die Ausbildung und der Arbeitsplatz sicher auch kein Problem.
> [...] Ich halte [...] nichts davon, Krankenschwestern aus [...], etc., wo an ihnen Mangel herrscht oder Informatiker, Mathematiker und Ingenieure aus [...] abzuwerben, [...]
Ich halte auch nichts davon. Aber die Ausbildungskosten dieser Leute werden durch Ihre Menschenfreundlichkeit leider nicht kleiner.
> Arbeitskräftemangel hingegen mag ich nicht erkennen, wenn es Millionen Arbeitslose gibt [...].
Für was bilden wir diese 2 Milliarden Leute dann aus? Als Arbeitskräfte brauchen wir sie dann offenbar wohl nicht.
Diese Art der Diskussion ist einfach nur abartig und geht am Thema vorbei. Es geht nicht darum, ob wir "diese Leute" "brauchen", sondern einzig und allein, ob die Leute unsere Hilfe brauchen. Die Antwort auf Letzteres ist eindeutig "JA"!
Und es gibt eine gewisse Verantwortung unserer Seite gegenüber den Flüchtlingen, schließlich hat "der Westen" in Lybien und Syrien fleißig mitgewirkt beim Systemwechsel. "Arabischer Frühling", sie erinnern sich. - Das nur als Beispiel, derartige Gründe gibt es vielfach.
Und dann seien Ihnen noch ein paar Statistiken nahegelegt, wenn Sie der Meinung sind, Deutschland und Europa sind mit Flüchtlingen überlastet und die Leute sind in Wahrheit "Wirtschaftsflüchtlinge".
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/12786/umfrage/aufnahmelaender-von-fluechtlingen/
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/186108/umfrage/herkunftslaender-von-fluechtlingen/
Natürlich wär es nicht schlecht, und sicherlich nicht falsch, wenn sich die USA auch ein bißchen an den entsprechenden Kosten beteiligen würden, denn deren Politik hat ja nicht unerheblich zu der jetzigen schlimmen Situation beigetragen. Die sind aber schön weit weg und brauchen sich das ganze Elend nicht anzutun. Vielleicht reden Sie ja mal darüber mit Frau Merkel, damit die ihren Kollegen da drüben mal darauf anspricht.
@solde Sehr geehrte® Frau/Herr Solde, Sie verstehen offenbar den Hintergedanken von XXX nicht. Er führt hier keinerlei moralische Bewertung durch. Er fragt sich lediglich, ob das überhaupt möglich ist, was Leute wie Sie und TECUMSEH implizit fordern: JEDEN aufzunehmen, der kommen will. Fun Fact: Das sind ziemlich viele und nicht alles friedliche Fachkräfte, wie der neueste Zwischenfall mit Christen und Moslems in einem Boot zeigt.
@19122 (Profil gelöscht) Fun Fact?! ;)
@Ano Nym Soll wahrscheinlich heißen: Witzfaktor. Diese Leute finden ihre eigene Menschenverachtung wahrscheinlich auch noch "witzig".
Ja sicher, mit solchen "Hintergedanken" kann man sehr gut sein vordergründiges Anliegen kaschieren - nämlich die Ablehnung jeder Art von Flüchtlingen, Zuwanderern und Migranten.
Übrigens: Solde ist schon ein weiblicher Name...
Ein wenig Differenzierung ohne Mutmaßungen über böse Hintergedanken wäre angebracht. Sie können Sich ja einreden, dass es reicht, kategorische Imperative über den direkten Zusammenhang zwischen Hilfsbedürftigkeit und Hilfsgewährung zu formulieren. Aber so funktioniert leider nur ein Bruchteil der Menschheit.
Der große Rest KANN Solidarität verspüren und entsprechend handeln, aber diese Solidarität hat Grenzen. Die variieren von Mensch zu Mensch und lassen sich - gerade in einer Demokratie - nicht einfach auf dem höchsten denkbaren Niveau fest(bzw. vor-)schreiben. Versucht man das, bekommt man die Parlamente mit xenophoben Rechtspopulisten vollgeknallt, und das will (hoffentlich) keiner hier.
Es ist deshalb durchaus nicht menschenverachtend, sich damit auseinanderzusetzen, wie in einer demokratisch verfassten Gesellschaft diese Grenzen halbwegs allgemeingültig definieren kann, ohne in ein nicht durchzuhaltendes Generalerbarmen abzudriften. das ist auch kein Zynismus sondern ganz einfach ein Sinn für die Realität, in der moralische Maßstäbe eben nicht so absolut sind und gelebt werden, wie Viele das gerne hätten.
@solde Ich las aus XXX's Beitrag nirgends heraus, dass er "jede Art von Flüchtlingen ablehnt". Das ist ein typisches Strohmannargument der Bessermenschmaschine. Ich kann nur für mich sprechen, und mir sind viele, aber eben nicht ALLE willkommen. So viel Ehrlichkeit muss sein. Wenn Sie das als amoralisch brandmarken wollen, bitteschön. Moral ist letztendlich Definitionssache. Ich überlasse Ihnen sehr gerne das Feld des moralisch überlegenen, wenn Sie das für Ihr Ego brauchen, aber meinen schwarzen Humor lasse ich mir nicht wegsezieren.
So, und wie bitte schön, wollen Sie entscheiden, wer gerettet wird und wer absaufen darf?
Wie ich schon geschrieben hatte: Die Diskussion darüber, wie viele Migranten wir gebrauchen können ist in diesem Zusammenhang abartig. Es geht erst einmal um Rettungsmaßnahmen. Auch tun hier alle immer so, als ob alle Flüchtlinge am Ende nur von Deutschland aufgenommen werden müssen. Das ist aber gar nicht der Fall. Aber mit Leuten wie Ihnen dieses Thema zu diskutieren, die sich schon sagen: "mir sind viele, aber eben nicht ALLE willkommen" ist eh vergebliche Liebesmüh. Wer sind Sie denn, dass sie sich erdreisten zu entscheiden, wer es wert ist gerettet zu werden und wer nicht?
Hallo - gehts uns noch gut? Rausfischen und versorgen!!! Hier wird über 70 Jahre alte Verbrechen und Wiedergutmachung geredet und die armen Libyer lässt man ersaufen! Wer hat denn den Wahnsinn dort verbockt? Wer da bombardiert hat soll die Kosten tragen! Davor gabs dort nicht einen Flüchtling!!!
Verursacherprinzip!! Aber wir unterstützen diese "Politik" weiter in Syrien, Irak, Afga. und sonstwo und wenn wir das Leid dort sehen wird rumgejammert und nix gemacht!
WAS JEDER TUN KANN:
Außerdem sollten möglichst viele diese Petition:Ich fordere die Fortsetzung der im Oktober 2014 beendeten italienischen Rettungsoperation Mare nostrum zur Seenotrettung afrikanischer Flüchtlinge im Mittelmeer unter gesamteuropäischer Verantwortung oder alternativ den Aufbau einer zivilen europäischen Seenotrettung sowie die rasche Bereitstellung der entsprechenden finanziellen Mittel. unterstützen:https://weact.campact.de/petitions/europa-darf-nicht-wegschauen-wenn-fluchtlinge-an-seinen-aussengrenzen-ertrinken. Vorteil dieser Campact-Petition ist, dass sie, Stand jetzt, bereits von 59.430 Menschen unterstützt wird. Die Kräfte sollten sich hier nicht zersplittern, sondern eine möglichst große Zahl erreichen.
Hab mir erlaubt, den link mal so zu setzen, dass er funktioniert. Hoffe ich jedenfalls.
Und was ist mit den kriegerischen Intrigen, die wir zur Ausbeutung des afrikanischen Kontinents unter die Menschen dort bringen, davor auch wieder nur kapitulieren???
WAS JEDER TUN KANN:
Den Verstand für Bewußtseinsentwicklung zu wirklich-wahrhaftiger Vernunft nutzen und das Ende dieser Welt- und "Werteordnung" besprechen und möglichst organisieren!!!
Liebe taz, bitte unbedingt online und in der gedruckten taz ein Spendenkonto für die Alarm-Phone-Initiative veröffentlichen. Das ist was ganz praktisches, was man unterstützen kann, um nicht völlig abgestumpft und zynisch zu werden.
Herzlich Markus Strobl
hier
http://www.watchthemed.net/media/uploads/page/12/Alarmphone-Aufruf-deutsch.pdf
finden Sie die kontonummer.
falls Sie zweifel haben, einfach bei asyl e.v. anfragen
http://www.proasyl.de/de/news/detail/news/alarm_phone_notrufnummer_gegen_das_sterbenlassen_auf_see/
Ursache und Wirkung.
Die Folgen von NATO-EU-Wirtschafts- und Rohstoff-Kriegen: die ökonomische und soziale Vernichtung in Nahost und Afrika!
Wer hat die staatlichen Sozialstrukturen in der afrikanisch-arabischen Welt vernichtet: Es waren die NATO-Staaten, die Vereinigten Staaten und die Europäische Union!
In Folge der geo-politischen, militärischen und imperialistischen Aktivitäten muss EU-Europa mit weiteren Millionen Flucht- und Vertreibungsopfern rechnen! -- Eine soziale Völkerwanderung im 21. Jahrhundert nach Europa.
Der Artikel hat völlig recht, dass an einer Seenotrettung kein Weg vorbei führt, es sei denn, wir wollten uns endgültig von Menschenwürde und Menschenrechten verabschieden.
Wenn ein Haus brennt, muss die Feuerwehr her, erst danach darf, kann und muss über den Neubau von Häusern diskutiert werden. Hier sterben Menschen und wir können sie retten. Wer nicht rettet, tötet. Wir können, sollen und müssen Druck auf unsere Regierungen ausüben, das Massaker im Mittelmeer zu beenden. Dies versucht aktuell auch diese Petition an Angela Merkel unter dem Titel "Frau Merkel, bitte lassen sie keine weiteren Menschen im Mittelmeer sterben" (https://www.change.org/p/bundeskanzlerin-angela-merkel-frau-merkel-bitte-lassen-sie-keine-weiteren-menschen-im-mittelmeer-sterben-2). Nach einigen Stunden haben immerhin bereits fast 1000 Menschen Frau Merkel mit ihrem Namen gebeten, Menschlichkeit zu zeigen und das Sterben zu beenden. Ein kleiner Hoffnungsschimmer in großer Dunkelheit.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie bei aller Überwachungstechnik, zudem durch die sicher auch in Libyen tätigen Geheimdienste, unbekannt sein kann, was da vor sich geht.
Sind schließlich auch nicht die ersten Ertrunkenen, die jetzt Schlagzeilen machen.
Guter nachvollziehbarer Kommentar !
Medien melden: Ab jetzt soll in Eigennamen wie „Bärbel’s Büdchen“ der Apostroph erlaubt sein. Dabei war er das schon. Ein Depp, wer das nicht wusste!
Kommentar Seenotrettung: Massengrab Mittelmeer
700 tote Flüchtlinge: Europa muss sich auf das Machbare konzentrieren – und von der Illusion verabschieden, es könne die Flüchtlinge fernhalten.
Die Gleichung „Weniger Rettung heißt weniger Flüchtlinge“ geht nicht auf. Bild: reuters
Die Saison, in der die Flüchtlingsschiffe von Libyens oder auch Ägyptens Küste abfahren, hat gerade erst angefangen, aber schon jetzt wird deutlich, dass 2015 das Jahr eines traurigen Rekords werden kann: des Rekords an Toten im Mittelmeer. Allein seit Sonntag vergangener Woche starben womöglich über 1.150 Menschen, und auch die Zahlen der einzelnen Katastrophen erreichen neue Dimensionen, mit 400 Opfern am vergangenen und sogar 700 Toten an diesem Sonntag.
Schon jetzt lässt sich die routinierte Dramaturgie vorhersagen, die in den nächsten Tagen zur Aufführung kommen wird. Am Anfang werden entsetzte, empörte Erklärungen stehen, abgegeben von Politikern quer durch Europa, mit dem Tenor „Wir dürfen dem Massensterben im Mittelmeer nicht weiterhin tatenlos zuschauen“.
Dann aber wird die Debatte wieder beginnen: Was ist zu tun? Und das Gros der Antworten wird leider einfach gestrickt bis ratlos sein.
Sehr einfach gestrickt ist zum Beispiel die Argumentationslinie des deutschen Innenministers Thomas de Maizière: Er meint, ein Ausbau der Seenotrettung wirke als Magnet, gleichsam als Amtshilfe für die Schleuser. Dabei zeigt die Einstellung der italienischen „Mare Nostrum“-Mission, dass die Gleichung „Weniger Rettung heißt weniger Flüchtlinge“ nicht aufgeht; im Zweifelsfall fallen bloß mehr Tote an.
„Mare Nostrum“ wieder aufnehmen!
Es ist keine Frage, dass Europa gut beraten wäre, wieder einen gemeinsamen, potenzierten Rettungseinsatz wie das bis November 2014 von Italien durchgeführte „Mare Nostrum“ aufzunehmen.
Klar ist aber auch: Katastrophen sind selbst dann nicht sicher zu verhindern. Dies lehren gerade die Tragödien der letzten Tage: Beide Male war ein rettendes Schiff vor Ort, beide Male kenterten die heillos überladenen Flüchtlingskähne, wohl gerade weil die Menschen in jenem Moment alle auf eine Seite ihres Schiffs strebten.
Und völlig naiv ist schließlich die Forderung, den Menschen schon in Nordafrika Zugang zu Asyl zu gewähren: Angesichts der Situation in Libyen ist dies gegenwärtig völlig unpraktikabel. Statt unrealistische Lösungen zu diskutieren, sollte Europa sich auf das Machbare konzentrieren, gemeinsam und mit der nötigen Energie. Und es sollte sich endlich von der Illusion verabschieden, es könne die Flüchtlinge fernhalten.
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Kommentar von
Michael Braun
Auslandskorrespondent Italien
Promovierter Politologe, 1985-1995 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Unis Duisburg und Essen, seit 1996 als Journalist in Rom, seit 2000 taz-Korrespondent, daneben tätig für deutsche Rundfunkanstalten, das italienische Wochenmagazin „Internazionale“ und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Büro Rom der Friedrich-Ebert-Stiftung.
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