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Fast eine WeihnachtsgeschichteSiemens droht, Görlitz flackert

Das Christfest naht, die Stadt strahlt. Wäre da nicht dieses unglaubliche Verdikt aus München: Siemens will sein Werk tief im Osten schließen.

„Natürlich werden wir um das Werk kämpfen“: Eva Wittig auf dem Görlitzer Weihnachtsmarkt Foto: Sven Döring

Görlitz taz | Fast hätte der Schlesische Christkindelmarkt von Görlitz beim großen Weihnachtsmarkttest von MDR Radio Sachsen wieder den Siegerkranz erhalten. Die Stadt hat viele andere Bilderbuchmärkte samt Dresdner Striezelmarkt übertrumpft. Nur Annaberg im Erzgebirge ist besser. Doch auch auf dem zweiten Platz ist der Christkindelmarkt inmitten der Gässchen und Renaissancebauten natürlich eine Zier.

Die Altstadt hat schon Filmgrößen angelockt wie Bill Murray und Kate Winslet. Wer nach Görlitz mit seinen 55.000 Einwohner kommt, und sei es nur für einen Tag, der ist dem Zauber der Stadt erlegen. Schade, dass es ausgerechnet Joe Kaeser nicht mehr schaffen wird. Wo er sich nun doch aufgerafft hat. So kurz vor dem Fest, um sich mit den Siemensianer auszusöhnen. Wenigstens ein bisschen.

„Der Herr Kaeser war nie in Görlitz“, hat Anneliese Karst noch vor ein paar Tagen gesagt und die Hände an ihrem Teeglas gewärmt. Im Café, etwas abseits vom Trubel, könnte man sich in Ruhe unterhalten. Draußen schaukeln Herrnhuter Sterne unruhig im Wind und weisen den Weg in die Altstadt. In der anderen Richtung, keine sieben Minuten Fußweg von hier, liegt das Siemens-Werk, wo 900 Beschäftigte einer gut bezahlten Arbeit nachgehen. Noch nachgehen, Siemens hat im November angekündigt, das Werk binnen fünf Jahren zu schließen.

Bei 372.000 Mitarbeitern, verstreut über so ziemlich jedes Land der Erde – was ist da eine Fabrik in der östlichsten Stadt Deutschlands, und sei diese noch so schön? Ein Klecks. Ein Klecks, der weg soll. Nein, nicht dass es im Café Kretschmer Kleckse auf den Vitrinen gäbe oder gar Fliegenschisse. Das Glas ist blitzblank poliert und darunter türmen sich Stollen zu einem zuckersüßen Gebirge, aus dem nur schwarzglänzende Rosinen lugen. „Mit dem Herrn Kaeser ist solche Politik reingekommen“, sinniert Karst und kann es nicht fassen. Will der sechzigjährige Manager aus München in Görlitz tatsächlich das Licht ausblasen?

Neue Hoffnung nach Kaesers Blitzbesuch

Die Visite: Eine Kehrtwende ist es nicht, was Joe Kaeser nach seinem Blitzbesuch am Dienstag im Siemens-Turbinenwerk in Görlitz ankündigte, doch der Siemens-Chef war beeindruckt von der Belegschaft, lobte deren Leistungswillen, versprach, nach einer Lösung zu suchen und äußerte sich nach der Betriebsversammlung selbstkritisch: „Es wäre echt schade, wenn dieser Standort verloren ginge, nur weil uns nichts Gutes gemeinsam einfällt.“

Die Ankündigung: Siemens hatte im Oktober angekündigt, dass es in der Sparte „Power and Gas“ zu Einschnitten kommen werde. So soll das Görlitzer Werk mit seinen rund 900 Be­schäftigten binnen fünf Jahren geschlossen werden. Kaeser verwies auf den hart umkämpften Turbinen-Markt, der zu einem deutlichen Preisverfall geführt habe. Zugleich versprach er, gemeinsam mit der sächsischen Landesregierung und dem Bund nach Lösungen zu suchen, und sagte: „Es gibt eine Verantwortung deutscher Eliten, dass wir die Region nicht alleine lassen.“

Die Hoffnung: „Grundlegend positiv“, nannte Ronny Zieschank vom Siemens-Betriebsrat die Visite Kaesers. „Ich hoffe, er rechnet noch einmal nach.“ Kaeser, der nach der Versammlung noch mit dem Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege sprach, will sich „zeitnah“ auch mit dem neuen sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer treffen. thg

Seine Vorgänger seien anders gewesen. Heinrich von Pierer, Klaus Kleinfeld, Peter Löscher – jeder war einmal „Mr. Siemens“, jeder hat bei dem Werksgelände an der Lutherstraße vorbeigeschaut. Vor den Turbinen haben sie sich ablichten lassen. PR-Zirkus. Aber so etwas wie Wertschätzung war eben auch zu spüren. Nur Herr Kaeser ließ sich nicht blicken. Auch der im Jahr 21015 eingesetzte Werksleiter ist wohl nicht allzu häufig in Görlitz anzutreffen, wie Anneliese Karst vermutet. Und so wurde den Görlitzern die beabsichtigte Werksschließung per Videoschalte aus der Münchener Konzernzentrale durchgegeben, gerade so als hätten sie die Tuberkulose.

„Ich muss sagen, dass ist im Umgang mit den Menschen …“ Anneliese Karst bricht ab, überlegt: „Es gibt ja viele Probleme, der Osten hat bei Siemens keine Lobby und in der Bundesregierung auch nicht.“ Karst bleibt freundlich. Helles, blondes Haar, helle Stimme, die manchmal stockt, doch sie behält diesen herzlichen Klang. Karst beugt sich über den Tisch. „Es ging im Werk immer auf und ab.“ Ihre Hand beschreibt eine Welle. Entlassungen gab es schließlich auch schon früher. „Aber der Gedanke, dass es Siemens nicht mehr geben wird, den habe ich nie gehabt.“

Wenn man Anneliese Karst so zuhört, scheint es, als ob es Siemens zweimal gäbe: einmal das Joe-Kaeser-Siemens, in Divisionen zerlegt und auf Börsenkurs getrimmt, und einmal das Traditionsunternehmen Siemens mit selbstbewussten „Siemensianern“ als Rückgrat. „Ich war immer stolz darauf, bei Siemens zu arbeiten“, sagt Anneliese Karst. Sie ist jetzt siebzig Jahre alt, 46 davon hat sie im Turbinenwerk gearbeitet, hat die sozialistische Planwirtschaft erlebt und überwunden, hat den Einzug der Marktwirtschaft gestaltet, die für die Arbeiter des VEB Görlitzer Maschinenbaus, die von Siemens übernommen wurden, tatsächlich eine soziale wurde.

„Ich hab’ gesagt, wir sind adlig.“ Es klingt fast verschämt. Das Aristokratische lag nicht am Firmenchef Heinrich von Pierer, sondern am sicheren Job und am Tariflohn. Siemens – das war im hintersten Zipfel der alten DDR der Beweis, dass der Kapitalismus, diese „faulende Gesellschaftsordnung“, eben doch gezähmt werden kann zum Wohle des Menschen, jedenfalls in Traditionsunternehmen aus Deutschland. Anneliese Karst hat 1967 im Materiallager des VEB Görlitzer Maschinenbau begonnen. Als Siemens das Werk 1992 übernahm, baute sie die Logistikabteilung auf. Wenn ein 250-Tonnen-Trumm durch das Werkstor rollte, lag die Organisation in ihrer Hand.

Nachhilfeunterricht: Turbine ist nicht gleich Turbine

Karst zückt ihr Handy, zeigt ein Foto. „Das ist eine Industriedampfturbine und keine Gasturbine.“ Dieses Detail ist ihr wichtig. Anders als Gasturbinen sind die kleineren Dampfturbinen nicht aus der Mode. Überall, wo in der Industrie Dampf anfällt, in Zucker- und Papierfabriken, in Meerwasser­entsalzungsanlagen, lässt sich der Dampf in Strom verwandeln. Und natürlich in Biomassekraftwerken und Solarthermieanlagen, so wie es die Energiewende verlangt. Diese aber bringen die Siemens-Oberen als Schließungsgrund vor, weil die Nachfrage nach Turbinen sinke. Bei Gasturbinen mag das stimmen, bei Dampfturbinen aus Görlitz nicht.

Es gab Jahre, da haben 45 Turbinen das Siemens-Tor passiert. Görlitz steigt zum Weltmarktführer auf und wird im Siemens-Kosmos zur „Lead Factory“ für Dampfturbinen. Görlitz ist nicht bloß Werkbank, sondern die Zentrale für diesen Bereich mit Forschung und Entwicklung – im Osten immer noch eine Rarität. „Es gab ein ganz anderes Verhältnis zu den Westdeutschen“ erinnert Karst. „Man war auf Augenhöhe.“ Mehr noch, die Kollegen im Westen haben über den Osten gestaunt und über seine Frauen. Etwa als sie merkten, dass Anneliese Karst, die drei Kinder großzog, eine ganze Abteilungen führt.

Die Schließung als Strafe für den AfD-Sieg in Görlitz?

Karst lacht, legt ein Zuckerstück auf den Löffel und versenkt ihn im Tee. Nein, sie schüttelt den Kopf, das Café Kretschmer hat nichts mit Michael Kretschmer zu tun, der aus Görlitz stammt und vergangene Woche zum sächsischen Ministerpräsidenten aufgestiegen ist. Dabei hatte Kretschmer erst im September sein Direktmandat an einen Malermeister verloren, der für die AfD kandidierte. Fast 33 Prozent hatten im Wahlkreis Görlitz für die AfD gestimmt. Kretschmer schien politisch abgemeldet. Jetzt soll der Mann mit dem Jungengesicht und den traurigen Augen nicht nur das Werk, sondern am besten ganz Görlitz retten mit seinem über 12 Prozent Arbeitslosen. Irgendwie.

Sollte die Entscheidung, Görlitz zu schließen, etwas mit der AfD zu tun haben? Anneliese Karst hält kurz inne. Sie kann diesen Gedanken, den sie da gerade ausspricht, selbst kaum fassen. „Die Siemensianer haben bestimmt nicht …“ Nein, das ist keine AfD-Klientel, ist sie sicher. „Und das AfD-Ergebnis in Bayern war ja auch nicht klein.“

Sie ist noch in Gedanken versunken, da steht plötzlich eine Frau vor ihr. „Entschuldigen Sie bitte, ich habe das am Nachbartisch mitbekommen, was Sie zu Siemens sagen.“ Eine Katastrophe sei das. Mehr als 6 Milliarden Euro Gewinn und dann das? Sie hat die Arme angriffslustig in die Himmelsrichtung gereckt, wo sie den Siemens-Vorstand vermutet. „Alles nur wegen des höheren Profits. Die haben doch einen Klaps!“ Für einen Augenblick wird es eng vor der Vitrine mit den Stollen und auch ein wenig ungemütlich. Anneliese Karst nickt still. Dann lädt die Dame zur ökumenischen Andacht für das Siemens-Werk ein und geht hinaus. Das Café Kretschmer – es ist zur Protestbühne geworden.

Jugendstil und Schlesisches Himmelreich

Am Postplatz beginnt die reale Görlitzer Märchenwelt. Das Jugendstilkaufhaus, 2013 für ein paar Wochen das „Grand Budapest Hotel“ für’s Kino, ist zwar geräumt, aber selbst dieser Leerlauf scheint dem Prachtbau nichts anzuhaben. Von drinnen grüßen ein paar Sterne wie aus einem luftleeren Raum. Daneben die Frauenkirche, von den Altstadtmillionen restauriert, die ein anonymer Wohltäter 21 Jahre lang über Görlitz hat regnen lassen. Mit dem Manna wurden Renaissancehöfe, Bürgerhäuser, Kirchen, Gewölbe und ein Friedhof restauriert. Die Stadt, zu DDR-Zeiten selbst nicht mehr als ein Friedhof, ist zu neuem Leben erwacht.

Jetzt sowieso. Jede Tür, jeder Laden – auf dem Pflaster funkeln Sternchen, Menschen flanieren, Musik liegt in der Luft. Ein Gasthaus offeriert „Schlesisches Himmelreich“, ein anderes hausgemachte Piroggen mit Entenfüllung, ein Bäcker „Liegitzer Bomben“, Weihnachtsgebäck aus Schlesien. Hinter jeder Tür, in jedem Fenster eine Überraschung. Polnische Händler verkaufen Engel aus Glas, Bigos und Bunzlauer Keramik. Der Osten ist hinter jedem Fenster präsent. Jetzt müsste nur noch Tschaikowskis Nussknacker wirbeln, man hätte Siemens glatt vergessen.

Es ging im Görlitzer Werk immer auf und ab. Aber der Gedanke, dass es Siemens nicht mehr geben wird, den habe ich nie gehabt

Anneliese Karst

Zwei solcher lebensgroßen Gesellen stehen in der Fleischerstraße stramm und locken Besucher in das „Weihnachtshaus“, die sich in den verwinkelten Gängen schnell verlaufen. Nebenan läuft Eva Wittig eine Steintreppe hinauf. Unter einer bemalten Balkendecke lässt sie sich fallen. Solche antiken Decken sind hier völlig normal, sagt sie. Das Drama um Siemens vergessen zu machen, ist auch ihre Mission.

Dabei müsste Eva Wittig nur zaubern können. „Wir müssten die Stadt in die Mitte stellen“, sagt sie, macht eine Armbewegung, als würde sie ein Kästchen verschieben, und lacht. Hinein in die Mitte von Deutschland. Das Manko von Görlitz hat noch keiner so liebenswürdig beschrieben wie sie. Würde Görlitz irgendwo im Hessischen liegen oder im Harz, alle Sorgen wären wie weggeblasen. Denn Görlitz – das ist wie Heidelberg, wie Rothenburg ob der Tauber, sagt Wittig. „Nur echter!“ Leider auch abseitiger.

Es ist Eva Wittigs Beruf, die Stimmung aufzuhellen und sie hat auch das Naturell dazu. Wittig arbeitet bei der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH, einer Gesellschaft der Stadt und geschaffen, um Tourismusmanagement, Wirtschaftsförderung und Standortmarketing aus einer Hand anzubieten. Das sind die drei Räder, auf denen Görlitz in die Zukunft rollen soll. Das vierte Rad aber müsste die Wirtschaft anschrauben.

Nicht wenige glauben hier, dass die Randlage der wahre Grund ist, warum Siemens die Koffer packen will. Die Bahn braucht mit ihren Regionalzügen – andere fahren nicht – von Dresden immer noch so lange wie die Deutsche Reichsbahn der DDR. Görlitz liegt an der Peripherie so wie auch der bayrische Flecken Arnbruck direkt an der tschechischen Grenze. Arnbruck? Der Betriebswirt Josef Käser wurde dort geboren. Er wird in den Neunzigern von seiner Firma in die USA geschickt. Fünf Jahre bleibt er im Silicon Valley, macht Karriere und als er zurückkommt, nennt er sich nur noch Joe Kaeser. In Arnbruck sollen sie ihn noch Sepp rufen. Eigentlich müsste Kaeser die Görlitzer besonders gut verstehen.

Kein schlechtes Wort über den Großkonzern

Nein, von Eva Wittig kommt kein schlechtes Wort zu Siemens über die Lippen. Als Marketingexpertin ist sie viel zu versiert. Zudem ist ihr Mann „Siemensianer“, er pendelt bereits seit über zwei Jahren in das Siemens-Werk nach Mülheim an der Ruhr, wo viele Görlitzer einmal arbeiten sollen. Nein, leicht ist das nicht, sagt Wittig knapp. Für klare Worte ist überdies Oberbürgermeister Siegfried Deinege da. Das Görlitzer Werk werde geschlossen, mutmaßte Deinege, weil hier, tief im Osten, der politische Widerstand genauso dürftig ausfallen würde wie die Höhe der Abfindungen.

„Natürlich werden wir um das Werk kämpfen“, sagt Eva Wittig. Siemens zu ersetzen, werde schwer fallen, räumt sie ein. Unmöglich scheint das jedoch nicht. „Wir haben verstärkt Anfragen von Unternehmen“, sagt sie. Gute Arbeitskräfte sind gefragt. Dann listet sie auf, welche Firmen sich in den letzten Jahren angesiedelt haben, darunter ein innovatives aus der Schweiz, viel Kreativwirtschaft und aus der IT-Branche.

Familien aus Polen ziehen in die Stadt, in den Grundschulen wird Polnisch angeboten. Die Altstadt muss sie nicht extra preisen, aber dass Görlitz im November den European Location Award für seine einmalige Filmkulisse erhalten hat, das muss sie noch loswerden.

Die Touristenzahlen sind in diesem Jahr wieder gestiegen. Man muss eben das Beste rausholen, sagt Eva Wittig und lächelt. Um das Image von Görlitz muss sich keiner Sorgen machen. Anders steht es da schon um Siemens.

Das dämmert inzwischen auch der Konzernzentrale in München. Fünfzig Siemensianer sind am Dienstag in die bayrische Landeshauptstadt aufgebrochen, um dem Siemens-Chef ein paar Weihnachtslieder zu singen. Dabei hätten sie bloß in der Lutherstraße zu warten brauchen. Gegen Mittag rollt eine Limousine auf den Hof. Zwei Stunden dauert die Betriebsversammlung, dann tritt Joe Kaeser vor die Kamera. Er redet vom heftigen Preisverfall bei Turbinen, vom Wettbewerb, der schneller, rücksichtsloser und dramatischer geworden ist. Kaeser bedauert die Pannen bei der Kommunikation und er appelliert an die Verantwortung der deutschen Eliten. Görlitz und die Oberlausitz werde man nicht im Stich lassen.

Selten hat man Konzernlenker so nervös gesehen. Die Simiensianer haben ihm wohl den Unterschied zwischen Gas- und Dampfturbine recht deutlich erklärt. Kaeser nuschelt, manchmal wirkt er fahrig. Es scheint wie ein Gang nach Canossa.

Schade, dass Joe Kaeser seinen Besuch nach all der ­Anspannung nicht mit einem Spaziergang über den Schlesischen Christ­kin­del­markt ausklingen lassen konnte. Der Markt hatte zwei Tage zuvor seine Tore geschlossen.

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35 Kommentare

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  • Wie DELTA hier auf Dresden- Wrocław und die deutsch-polnische Geschichte Bezug nimmt, finde ich höchst fragwürdig und problematisch!

    Als Zäsur nennt DELTA 1945 und als gravierende Veränderungen die ethnischen Säuberungen durch Polen.

    DELTA erwähnt aber nicht, dass Polen von Deutschland angegriffen wurde und in Folge viele Pol_innen von Deutschen unterdrückt, ermordet, vertrieben, zu Zwangsarbeit gezwungen ... wurden. Das sind Millionen Opfer!! Um DELTAS Wortwahl zu bedienen: Deutschland amputierte die Region und hinterließ Narben. Diese einseitige Darstellung grenzt an Geschichtsrevisionismus! Zumal DELTA es bedauert, dass Wrocław nicht mehr zu Deutschland gehört. Großdeutschland? WTF?

    Ein kurzer Blick in die Geschichte, um sich eine umfassendere Perspektive einnehmen zu können:

     

    Invasion von Polen https://en.wikipedia.org/wiki/Invasion_of_Poland

     

    Über die Annexion durch Deutschland und die Folgen für Pol_innen: https://en.wikipedia.org/wiki/Polish_areas_annexed_by_Nazi_Germany

     

    Hier geht es explizit um Vertreibungen durch Deutschland: https://en.wikipedia.org/wiki/Expulsion_of_Poles_by_Germany

     

    Und dann noch diese Gewissheit, es würden Nationen in 500 Jahren noch geben. Klingt pessimistisch. Es schwingt aber auch Nationalismus mit.

     

    @TAZ

    Leider kann ich den Kommentar jetzt erst schreiben. DELTAs Scheiße allerdings unkommentiert zu lassen, wäre aber noch ätzender.

  • Görlitz ist eine Stadt die von der Geschichte schwer getroffen wurde.

     

    Die Region Dresden-Breslau existiert seit den ethnischen Säuberungen in Niederschlesien nicht mehr. Die Stadt selbst wurde geteilt, die Bewohner östlich der Neiße wurden vertrieben oder getötet. Seitdem ist die Stadt das Ende Deutschlands.

     

    Man kann die Situation mit einem amputiertem Arm vergleichen, Görlitz entspricht die der Narbe. Es wird extrem schwierig diese Region wiederzubeleben.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @delta:

      Leben Sie dort oder sind sie öfter dort?

      • @849 (Profil gelöscht):

        Gelegentlich führt es mich dort hin.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @delta:

          Dann müssten Sie doch wissen, dass gewissermaßen Blut in den Stumpf fließt, von Polen aus, insofern immer mehr Polen im deutschen Teil von Görlitz siedeln und die Deutschen ihr Geld in die Baumärkte und "Shoppings" auf der anderen Seite tragen. Eine Win-Win-Shituation, oder? Und die Polen können auch die Arbeitsplätze auf deutscher Seite besetzen, wenn die Deutschen längst gen Westen geflohen sind. So sehen blühende Landschaften aus.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Ihre Predigten sind absolutbroschürentauglich.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Familien aus Polen ziehen in die Stadt! Ja, weil es in Zgorzelec (dem früheren Ostteil von Görlitz) boomt und die Leute dort in etwa dieselben Mieten zahlen wie in Görlitz, bei schlechterer Ausstattung, wie man hört.

     

    Die Region Dresden-Breslau-Prag müsste doch eigentlich attraktiv sein und besonders Görlitz mit seinem Mietermarkt (die Mieten dort gehören zu den geringsten in Deutschland), seiner wundervollen Umgebung (inkl. einem riesigen Baggersee).

     

    Woran hängt es eigentlich? Es gäbe doch beste Voraussetzungen für die Industrie, sich dort anzusiedeln. Die Attraktivität des Standorts könnte natürlich erheblich gefördert werden, wenn man schnellere und häufigere Verbindungen nach Dresden, Breslau und Prag einrichtete. Nach Dresden geht es ja mit 1:15 schon recht schnell (für die ca. 130 km) und recht häufig, aber nach Breslau fahren nur 3 schnelle Züge am Tag (ca. 180 km, Dauer 2:20). Nach Prag, das etwa so weit entfernt ist, wie Breslau, dauert der schnellste Zug fast 4 Stunden (das ist nur einer ganz früh morgens), aber die meisten um einiges länger.

     

    Ob Bedarf dafür besteht, ist dabei die falsche Frage. Die Wirtschaft hat sich schon seit jeher entlang der Wege und Straßen entwickelt.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Ich bin natürlich sehr für eine bessere Bahnverbindung, aber eine Region Dresden Breslau existiert seit 1945 nicht mehr.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @delta:

        Schon mal was vom Europa der Regionen gehört? Die Region Breslau Dresden gab es übrigens vor 1045 auch nicht, denn da gehörten Breslau und Görlitz zur preußischen Provinz Niederschlesien, Dresden war hingegen Hauptstadt Sachsens.

        • @849 (Profil gelöscht):

          1045 ein Interessantes Jahr.

           

          Go-Reizei wird 70. Tennō von Japan.

           

          Die Mark wird als neue deutsche Maßeinheit erstmals urkundlich erwähnt.

           

          In Konstantinopel wird die Akademie von Mangana gegründet.

           

          Aber auch ich musste bei Wikipedia nachschauen.

           

          Ich nehme mal an sie meinen 1945.

           

          Breslau und Görlitz gehörten tatsächlich zur preußischen Provinz Niederschlesien und Dresden war genauso wie heute die Hauptstadt von Sachsen. Beides waren aber deutsche Provinzen.

           

          Der Unterschied war genauso wie der heute zwischen Hamburg und Niedersachsen. Die einzelnen Bundesländer sind unbedeutend. Genauso wie des damals die Provinzen von Deutschland waren.

           

          Heute jedoch liegen beide Städte leider in zwei unterschiedlichen Saaten. Dresden ist in Deutschland, Breslau ist nach den massiven ethnischen Säuberungen in Schlesien zu Polen gekommen.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @delta:

            Natürlich meinte ich 1945, so wie Sie wahrscheinlich Staaten und nicht Saaten meinen, obwohl auch das "Sinn machen" würde. :-)

             

            Dass beide Städte in unterschiedlichen Staaten liegen, sollte in einem zusammenwachsenden Europa nicht viel zu bedeuten haben. Dafür sind ja die westlichen Grenzen ein recht gutes Beispiel. In Bezug auf Polen und Tschechien scheint mir das noch nicht so gut funktionieren. Das Europa der Regionen, von dem in den 90ern so gern die Rede war, scheint mir ebenfalls nicht mehr allzu großgeschrieben zu werden.

             

            Ich sehe jedenfalls Görlitz nicht als Ende der Welt an, sondern als günstig gelegene Stadt inmitten eines Dreiecks Dresden-Breslau-Prag. Aber vielleicht müssen wir da noch 15 oder 20 Jahre warten, bis die Polen unseren Lebensstandard erreicht haben. Fleißig genug sind sie ja offenbar.

             

            Meine Vorfahren stammen übrigens aus der Nähe von Breslau, meine beiden Großväter haben dort studiert. Ich finde es nicht "leider", dass Breslau heute nicht mehr deutsch ist. Ich finde es vielmehr schön, dass die Polen die Stadt wieder so schön aufgebaut haben (die Deutschen hätten das sicher nicht getan) und dass sie heute fast wie selbstverständlich mit dem deutschen Erbe umgehen.

            • @849 (Profil gelöscht):

              "Ich sehe jedenfalls Görlitz nicht als Ende der Welt an, sondern als günstig gelegene Stadt inmitten eines Dreiecks Dresden-Breslau-Prag. Aber vielleicht müssen wir da noch 15 oder 20 Jahre warten, bis die Polen unseren Lebensstandard erreicht haben. Fleißig genug sind sie ja offenbar."

               

              Auf der Landkarte ist so ein Dreieck ja leicht zu ziehen. In der Wirklichkeit sieht so etwas ja anders aus.

               

              Aber auch wenn die Polen unseren Lebensstandard erreicht haben wird es keine gemeinsame Region Breslau-Dresden geben.

               

              "Dass beide Städte in unterschiedlichen Staaten liegen, sollte in einem zusammenwachsenden Europa nicht viel zu bedeuten haben."

               

              Es wird weiterhin sehr bedeutend sein. Noch im 500 Jahren wird es weiterhin Franzosen, Spanier, Polen, Deutsche, etc... geben, aber keine Europäer.

               

              "Das Europa der Regionen, von dem in den 90ern so gern die Rede war, scheint mir ebenfalls nicht mehr allzu großgeschrieben zu werden."

               

              So etwas wird es nicht geben.

            • @849 (Profil gelöscht):

              "Meine Vorfahren stammen übrigens aus der Nähe von Breslau, meine beiden Großväter haben dort studiert."

               

              Meine stammen aus Ostpreußen. Genauer aus Allenstein. Sie haben die ethnische Säuberung überstanden, da sie außerhalb des eigentlichen Dorfes lebten, aber es war nichts mehr so wie es mal war. Ein Besucher der Schule war für die Kinder nicht möglich, die Männer wurden in die Bergwerke verschleppt oder kamen in polnische Haft. Zum Arzt gehen war unmöglich. Einige wurden Verschleppt und kehrten nie zurück. Das Leben eines deutschen war nichts Wert. Schutz vor übergriffen der neuen polnischen Bevölkerung gab es keinen und diese waren reichlich vorhanden. Mitte der 50er konnten sie dann ihre Heimat verlassen. Sie kamen nach Westdeutschland und zum ersten mal war ihr Leben wieder etwas Wert. Meine Vorfahren sind durch die Hölle gegangen.

               

              "Ich finde es nicht "leider", dass Breslau heute nicht mehr deutsch ist"

               

              Die Opfer der ethnischen Säuberungen, die toten und Vertrieben würden ihnen da wohl kaum zustimmen.

               

              "die Deutschen hätten das sicher nicht getan"

               

              Warum hätten wir deutschen unsere Stadt nicht wieder aufbauen sollen. Dresden und Braunschweig wurden auch völlig zerstört, und beide Städte wurden wieder aufgebaut. Und beide sehen sehr gut aus.

               

              Natürlich gibt es Kriegsnarben aber damals musste Funktion vor Schönheit gehen.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @delta:

                Es gab ja nun eine Vorgeschichte für das, was Sie da vorbringen. Vielleicht haben Ihre Vorfahren zu dieser nichts beigetragen, aber ausbaden mussten es nun mal alle. Mir ist es jedenfalls unendlich lieber, dass über Breslau heute die polnische und nicht die Hakenkreuzfahne weht.

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Was es für ein 16jähriges Kind heißt als Zwangsarbeiter in einem Bergwerk zu schuften können wohl weder sie noch ich nachvollziehen.

                   

                  Ich persönlich möchte über Breslau weder die polnische noch die Hakenkreuzfahne sehen.

                   

                  Auch wenn ich den heutigen Polen keinen Vorwurf mache, sie können nichts für die Taten ihrer Vorfahren.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Alle Rechtsschreibfehler werden absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers :-)

    • @849 (Profil gelöscht):

      Den Marketingsprech von regionalen Wirtschaftskammern haben Sie sehr gut drauf. Hat nur nichts mit der Realität zu tun. Industrie "siedelt sich nicht an" wie Seepocken. Dieser schrumpfende Sektor hat seine Standorte, und wenn er sie kostenintensiv wechselt, dann weil er über niedrigere Löhne oder Deviseneffekte massiv Geld sparen kann. Wie schön oder häßlich der Standort ist, an dem die Lohnabhängigen knechten dürfen interessiert die Kollegen vom Controlling relativ wenig.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @El-ahrairah:

        Wo soll da Marketingssprech sein? Dass ich darauf verweise, dass es dort einen See gibt? Das ist ein Fakt ebenso wie alles andere, was ich aufgezählt habe, Fakten sind.

         

        Industrie geht da hin, wo es Geld gibt. Ja und, dann soll man die Grundlagen dafür schaffen, dass dort Geld zu machen ist. Wäre es so, wie Sie generell behaupten, wäre Deutschland eine Industriebrache und all unsere "schönen deutschen" Autos würden in China zusammengebaut.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Das es dort einen See gibt und niedrige Mieten sind nur Fakten, die einen Industriekonzern nicht im mindesten relevant sind.

           

          Zum nicht kleinen Teil werden "unsere"(mir gehören die nicht) Autos in China produziert und in Deutschland nur noch zusammengeschraubt.

           

          Es ist so, wie ich sage und "unsere" Industrie ist nicht komplett abgewandert, weil 1. in der Industrie die Lohnkosten nicht so hoch sind im Vergleich zu den Anlagekosten 2. gewachsene Industriecluster mit arbeitsteiliger Produktion 3. leider die Tätigkeiten immer anspruchsvoller werden und man nicht einfach Slumbewohner aus einem x-beliebigen Entwicklungsland dafür einspannen kann.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @El-ahrairah:

            Deshalb schrub ich ja "Ja und, dann soll man die Grundlagen dafür schaffen, dass dort Geld zu machen ist."

             

            "Unsere" hatte ich doch tatsächlich vergessen, in Anführungszeichen zu setzen. Aber dafür wenigstens die "schönen deutschen".

        • @849 (Profil gelöscht):

          Landschaftlich ist die Region super, Sachsen und Schlesien sind wunderschön.

           

          Natürlich kann man mit besserer Infrastruktur die Grundlagen dafür schaffen, aber ein Selbstläufer wird das nicht. Und wir brauchen einen langen Atem.

  • Es ist weniger die Rede vom Kapitalismus, wie der überwunden werden muß. Erstaunlich der Zusammenhang zwischen Politik, Bürokratie und Unternehmenskultur. Jeder versteht was für ein selbstbezogener Schwachsinn das ist, keinem geht der Hut dabei hoch. Sogar in Görlitz fühlt man sich plötzlich adlig, wenn man bei Siemens arbeiten darf.

    Sich den ökonomischen Nihilismus mit aberwitzigen Schulden zu versüßen, mit unsinnigen Pleiten, einem Existenzverlust nach dem anderen belegen zu lassen, funktioniert zwar weil es menschlich ist. Schlauer als hinterdumm hintervorgestern ist bis heute keiner geworden. Sehr anschaulich, wie stets die gleichen Leute stets die gleichen Konzepte vorlegen, dabei außer plumpe Parolen und selbstbezogenen Zentralismus nichts zu bieten haben.

    Wir stehen vor dem Rückfall in die Feudalsteinzeit, fühlen uns großartig dabei. Wenigstens in der Hinsicht kann man Menschen erreichen. Vielleicht sollten wir gemeinsam arbeiten gehen, anstelle der konzeptionellen Verlagerung von Gegenwartsproblemen in die Zukunft aktuell Lösungsvorhaben realisieren. Dann haben wir sowohl heute als auch morgen etwas davon.

  • Mr. Siemens wird immer wieder etwas anderes verkörpern. Aber schämt sich die Taz nicht wegen so einem Artikel?

    Wer seit Jahrzehnten für erneuerbare Energien brüllt, darf doch jetzt nicht Krokodilstränen weinen. Die Sparte heißt Power & Gas, wenn das nicht mehr läuft, was sollte denn passieren?

     

    Der Bau einer Gasturbine hat praktisch nichts mit dem Bau eines Windrades gemein. Siemens Gamesa ist einer der größten Hersteller der Welt, die haben ihre Hausaufgaben gemacht.

     

    Schon der Spruch von Clinton, dass die Bergleute besser wo anders Jobs bekommen sollten, war Schwachsinn

    • @Sven Günther:

      Sie haben folgendes Zitat aus dem Artikel aber schon gelesen?

      "Karst zückt ihr Handy, zeigt ein Foto. „Das ist eine Industriedampfturbine und keine Gasturbine.“ Dieses Detail ist ihr wichtig. Anders als Gasturbinen sind die kleineren Dampfturbinen nicht aus der Mode. Überall, wo in der Industrie Dampf anfällt, in Zucker- und Papierfabriken, in Meerwasserentsalzungsanlagen, lässt sich der Dampf in Strom verwandeln. Und natürlich in Biomassekraftwerken und Solarthermieanlagen, so wie es die Energiewende verlangt."

      • @Uranus:

        Und Görlitz ist, na was denken Sie, Siemens AG, Division Power and Gas - Turbinenwerk Görlitz. Die Industrieturbinen sind die gleiche Sparte wie die Gasturbinen. Und oft werden die Industrieturbinen eben bei Gaskraftwerken gebraucht, um etwa eine Meerwasserentsalzungsanlage zu betreiben, so wie hier https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kraftwerks-_und_Meerwasserentsalzungsanlage_Dschabal_Ali.

         

        Und Siemens richtet doch seine Strategie nicht nach der Energiewende in Deutschland aus, zu kleiner Markt, zu wenig Umsatz. Wenn das eine schrumpft, geht das Andere mit.

    • @Sven Günther:

      Und ich dacht immer Gaskraftwerke würden benötigt um Grundlastschwankungen auszugleichen

      falls mal irgenwann der Kohleaustieg kommt .Das Werk müsste dann doch Boomen.Oder hat da ein Vögelchen dem Herrn Kaeser gezwitschert das so was auf keinen Fall passiert.

      • @Human Kapital:

        Genau, falls der mal irgendwann kommt und es keine bessere Lösung gibt. Aktuell wird genau ein neues Gaskraftwerk gebaut und das ist in Berlin-Lichterfelde und ist auch ein Ersatzbau.

         

        Und durchaus möglich das Siemens da mit Aufträgen gerechnet hat, immerhin sind lt. WWF von den 10 dreckigsten Kraftwerken Europas 6 Braunkohlekraftwerke in Deutschland. http://m.rp-online.de/panorama/wissen/die-dreckigsten-kraftwerke-in-der-eu-bid-1.566766

         

        Aber die nächste GroKo wird da wohl wieder nichts beschließen.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...seit wann gibt's eigentlich Siemens in Görlitz?

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Das Maschinenbauwerk seit 1847. Das wurde 1991 von Siemens "übernommen"

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."im Jahr 21015", wie doch die Zeit vergeht.

  • Die Oberlausitz hat ja noch die Braunkohle.Seit 200 Jahren braunes Gold. Das garantiert für zehntausende Arbeitsplätze.

     

    Oh....

    Wait....

    • @Frank Erlangen:

      Gut wenn am Ende wieder die linksgrünversifften Ökos schuld sind und nicht etwa porschefahrende Gewinnertypen. Die findet man nämlich ganz cool...

      • @El-ahrairah:

        Das ist nicht der Punkt, das Problem bei der Energiewende ist doch, es wurde nicht ehrlich kommuniziert. Es war klar, wenn gewisse Dinge angestrebt werden oder gelassen werden, das es Auswirkungen auf Teile der Bevölkerung geben wird. Abschaltung der Atomkraftwerke ist da ein schönes Beispiel, Biblis hatte etwa 700 Beschäftigte. Der Ort mit den Dörfern drumherum hatte etwas mehr als 9300 Einwohner, Zählung 2009. Seit das Kraftwerk zu hat, sind schon 120 Einwohner weniger da, die Immobilien verlieren an Wert, Gewerbe die von der Kaufkraft der RWE Mitarbeitern profitiert haben, Gastronomie, Handel, etc. haben weniger Umsatz, auch teilweise Leute entlassen müssen oder aufgeben müssen.

         

        Aber das wissen Sie wahrscheinlich selbst, wenn man die Qualität ihrer Kommentare sieht.

         

        Aber mir fehlt da die klare Ansprache aus der Politik und ich meine nicht den Bürgermeister, so Leute, wahrscheinlich wird das und das passieren. Ja es wird hart, aber wir werden euch helfen, wir haben uns Gedanken gemacht und planen xy um da Gegenzusteuern. Aber nichts, keine Hilfe & Plan vom Land oder Bund. Der Bürgermeister brachte es auf den Punkt. „Wir befinden uns noch immer im freien Fall“

        • @Sven Günther:

          Um mal die Verhätnisse klar zu rücken: RWE hat die Entscheidung getroffen, die Leute zu entlassen, nicht die Regierung. SO wie es die Entscheidung der Siemens-Aktionäre war, das Werk in Görlitz zuzumachen und nicht etwa die Produktion umzustellen.

          • @El-ahrairah:

            Das habe ich auch nicht geschrieben, aber wenn politisch das Ende einer Technologie gewollt ist, war doch klar, dass durch die betroffenen Konzerne eine Reaktion erfolgt, einfaches Muster Aktion und Reaktion.