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Faktenchecks in MedienDer Fokus wird verschoben

Journalistische Faktenchecks wollen Tatsachen schaffen. Doch zwei Beispiele zeigen, dass sie politische Konflikte nicht so einfach entschärfen können.

Bei „Hart aber Fair“ wurden Aussagen von Sahra Wagenknecht live in der Sendung gefaktcheckt Foto: Future Images/imago

Ursprünglich wollte der ARD-Faktenfinder in einem Text die Investigativrecherche des US-Journalisten Seymour Hersh über die Sprengung der Nord-Stream-2-Pipeline kritisch abklopfen, produzierte aber dabei selbst eine Ente. „In einer früheren Version war von Sprengstoff ‚in Form von Pflanzen‘ die Rede“, hieß es im nachgereichten Korrekturhinweis auf der Website. Wo Hersh schreibt, C4-Sprengstoff sei platziert worden (to plant), machte der Faktenfinder daraus wegen eines Übersetzungsfehlers explosive Pflanzen. Und: Die Redaktion hatte die Waffenbotanik keineswegs nur beiläufig behandelt. Der Frage, wie plausibel der Einsatz von Sprengstoff in Pflanzenform sei, war in der ersten Version des Textes ein ganzer Absatz gewidmet worden. Sogar einen Sprengstoffexperten hatte man dazu befragt.

Nachträgliche Korrekturen im Journalismus sind immer ungünstig. Doch diese Geschichte ist eine besonders peinliche Ausnahme, da Faktenchecks qua Genre eine ausgesprochene Genauigkeit versprechen. Sie ist außerdem brisant, weil die Frage, wie man es mit der Hersh-Story hält, längst zu einem Politikum geworden ist. Die Antwort darauf hängt oft von der Haltung zu kontroversen Themen ab, etwa zur Rolle der Nato.

Ein im Kern politischer Konflikt sollte im ARD-Faktenfinder durch Tatsachenprüfung entschärft werden – und das ging schief. Der Vorgang steht damit sinnbildlich für ein grundsätzliches Problem des Formats Faktencheck. Denn Angebote wie der ARD-Faktenfinder können selbstredend gute Dienste leisten, zum Beispiel übersichtlich Informa­tionen zu verbreiteten Gerüchten aufbereiten. Doch das implizite Versprechen des Fact-Checking geht deutlich darüber hinaus: Es ist das einer über den Dingen stehenden, gewissermaßen letztgültigen Wahrheits-Instanz.

Das eigentliche Thema gerät in den Hintergrund

Mit dem Bremer Soziologen Nils Kumkar lässt sich schon die Grundannahme anzweifeln, politische Konflikte könnten dadurch geklärt werden, dass problematischen Behauptungen vermeintlich reine Tatsachen entgegengestellt werden. In seinem gleichnamigen Buch erklärt er die kommunikative Funktion „alternativer Fakten“. Diese böten eine Ausflucht aus Dilemmata, die entstehen, wenn Tatsachen klar auf der Hand liegen, „mit denen man sich nicht auseinandersetzen kann oder will“. Der Streit um die Wahrheit selbst werde zum Thema. Das, worum es zunächst ging, gerate in den Hintergrund.

Auch Nachrichtenmedien und Talkshows hätten, so Kumkar gegenüber der taz, im Zuge der Debatte um Fake News zunehmend darauf umgestellt, diese selbst als Problem zu thematisieren. „Wenn es einen politischen Konflikt gibt, wird sofort geguckt: Können wir ihn nicht aus der Welt schaffen, indem wir die Faktengrundlage klären.“ Politische Konflikte würden so als Faktenkonflikte gerahmt.

Gut beobachten konnte man das in der Ausgabe von „Hart aber Fair“ vom 27. Februar. Dort hatte die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht auf die Thematisierung von Vergewaltigungen in von Russland besetzten Gebieten der Ukraine mit der Aussage reagiert: „Die UN-Menschenrechtskommissarin hat immer wieder darauf hingewiesen, auch in diesem Krieg: Kriegsverbrechen werden von beiden Seiten begangen.“ Moderator Louis Klamroth unterbrach Wagenknecht daraufhin, erklärte, er könne „das so nicht stehen lassen“, und spielte einen Film ein: Belege für Vergewaltigungen durch ukrainische Soldaten lägen der UN nicht vor, hieß es dort. Klamroth vollführte einen Live-Faktencheck.

In sozialen Medien erhielt er dafür Applaus. Der auf der Webseite der Sendung wie üblich publizierte nachträgliche Faktencheck allerdings entwickelte ein Eigenleben: Zunächst musste eingeräumt werden, dass sich Wagenknechts Aussage auf Kriegsverbrechen im Allgemeinen bezog, der eingespielte Film aber auf Vergewaltigungen. Nachträglich wurden außerdem zwei weitere UN-Berichte ergänzt, denen zufolge nicht nur durch ukrainische Soldaten begangene Verbrechen dokumentiert seien, sondern auch (zwei) Fälle sexualisierter Gewalt. Wagenknecht verbreitete in sozialen Medien einen entsprechenden Ausschnitt des ergänzten Faktenchecks. Den direkt folgenden Satz („Auch in diesem Bericht wird der Großteil der verübten Verbrechen den Russen angelastet“) ließ sie weg.

Kommunikative Begleiterscheinung politischer Konflikte

Auf Nachfrage erklärt eine Sprecherin des WDR, man habe zwar im Vorfeld der Sendung von weiteren UN-Berichten gewusst, sich aber zunächst nur auf jenen aus dem Dezember 2022 bezogen. „Einige Zuschauer und auch Sahra Wagenknecht fanden das nicht ausreichend, sie verwiesen auf die Berichte aus dem Juli und September 2022“, so der WDR. Man habe diese daher „der Vollständigkeit halber“ im Faktencheck ergänzt, sei „aber der Auffassung, dass auch diese Berichte die These unseres Films nicht in Frage stellen“.

Der Faktencheck, so der WDR, sei „als klärende Ergänzung zu solchen Passagen der Sendung“ gedacht, „in denen sich widersprechende Aussagen zu Fakten gemacht werden“. Nils Kumkar gibt dagegen zu bedenken, dass hinter dem Faktencheck verloren zu gehen drohe, dass mitunter so verschiedene Perspektiven auf eine Sache existierten, „dass diese gar nicht mehr direkt aufeinander beziehbar sind“. Dann werde aneinander vorbeigeredet, wie im Fall der „Hart aber Fair“-Sendung, das ließe sich nicht mit Tatsachenprüfungen wegregulieren.

Um das eigentliche Thema – Kriegsverbrechen und sexualisierte Gewalt – ging es in der Debatte kaum mehr. Doch auf Faktenchecks zu verzichten, hätte an dieser Dynamik nichts geändert. Sie sind eine kommunikative Begleiterscheinung politischer Konflikte, nicht ihre Ursache. Ein wirksames Mittel zu ihrer Lösung sind sie aber auch nicht.

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22 Kommentare

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  • Mag ja sein, aber wenn sie sagt, Kriegsverbrechen werden auf beiden Seiten verübt und Ihr dann unterstellt wird sie spräche von Vergewaltigungen ist das schon schräg und man wünschte sich einen Moderator mit etwas mehr Überblick.



    Aber die Beschädigung der Person bleibt. Mir geht's dabei nicht um Frau Wagenknecht, aber Diskussionskultur und Faktencheck sieht anders aus.

    • @0 Substanz:

      Eher umgekehrt, das Thema war Vergewaltigungen und Sarah Wagenknecht antwortete dann mit allgemeinen Kriegsverbrechen. Sie hat also versucht vom eigentlichen Thema auf ein allgemeineres abzulenken.

    • @0 Substanz:

      War eigentlich als Antwort an Jim Hawkins gedacht.

  • "Gut beobachten konnte man das in der Ausgabe von „Hart aber Fair“ vom 27. Januar."

    Faktencheck: Die Sendung war nicht im Januar sondern am 27. Februar!

  • Faktenchecks sind dort sinnvoll, wo eine entsprechende Debattenkultur herrscht.

    Hart aber fair scheint mir nach dem Abgang von Plassberg kein geeigneter Ort mehr für Debatten zu sein. Die paar mal in der ich es mir anschaute sah ich nur einen hilflosen Moderator und Gäste, die andere Gäste nicht mal ansatzweise zu Ende reden ließen. Die unzähligen emotionslastigen Beiträge snd schon per se nicht faktencheckable. Es lohnt sich nicht, solche Debatten nachträglich per Faktenchecks zu segnen.

  • 0G
    04405 (Profil gelöscht)

    Der Faktencheck scheitert meist schon in erster Instanz: Viele Sachen, die man gerne in solchen Beiträgen unterbringen würde, sind schlicht unbekannt oder nicht gesichert. Und so wird im positiv gesetzt, was eigentlich nur unter größten Einschränkungen gesagt werden dürfte. Ein "Fachleute vermuten" oder "informierte Kreise gehen davon" aus ist leider ausgesprochen unsexy in einem Faktencheck.

    Im Beispiel Wagenknecht vs Hart aber Fair hat man in der ersten Version sogar sinngemäß argumentiert, dass es keine gesicherten Fälle von Vergewaltigung als Kriegsverbrechen von ukrainischer Seite gäbe, und man daher nicht davon sprechen könne, dass genau diese Kriegsverbrechen von beiden Seiten verübt würden. Alles klar? Schroedingers Katze lässt grüßen.

    Natürlich kommt man damit den Chefhaarspalter*innen nicht bei. Dann sollte man es halt anders versuchen.

  • Faktenchecks dienen Moderatoren*nnen in der Regel in Sendungen als Mittel zur Deeskalation in zugespitzter Lage erhitzter Gemüter, indem bestimmte Fragen zu Begriffen, Zusammenhängen ausgelagert, offen. unbeantwortet bleiben, bis Fakten im Nachherein recherchiert gecheckt zur Klärung beitragen

    Moderator Julian Klamroth hatte in seiner Sendung 27.1.2023 innovativ offensichtlich vorbereitet krasse Idee, die aus deeskalierendem Faktencheck das Gegenteil machte einen eskalierenden Faktencheck, womit er aus seiner Moderatoren Rolle fiel, unaufgefordert Parteilichkeit zu dunklem Zweck demonstrierte, nämlich die Fronten zu verhärten durch überfallartig ausgelösten Tumult, Gefühlsaufwallungen die absehbar allgemein abrufbar waren zu hurtig eingeblendetem Film Bericht vergewaltigter Frau in der Ukraine, aber vorherigen Lauf der Sendung weit weg katapultierte zulasten eines bestimmten "hart aber fair" Gastes, Sahra Wagenknecht Linke und deren Reputation , die Wochen später, neben Alice Schwarzer, als Urheberin der Petition "Manifest für Frieden" zeichnete

  • Ich persönlich bin schon länger zunehmend ein Gegner der (häufig etwas selbstgerechten) Zuschreibung des "Faktenchecks". Die Idee ist eine gute (eine Basis an verifizierbaren Fakten zugrundelegen), aber scheitert in der Praxis oft an den auch im Artikel genannten Problemen.

    In der Live-Sendung "hart aber fair" war dies besonders bemerkenswert. Der Moderator schaltete sich in die Diskussion ein und trug seine Korrektur mit einem süffisanten "Das kann ich in dieser Sendung so nicht stehen lassen" vor - um anschließend einen falschen "Live-Faktencheck" einzuspielen. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen geht so etwas einfach nicht. Ein Moderator hat nicht die Aufgabe, sich in eine Debatte auf diese Weise einzuschalten, und bei "Live-Faktenchecks" ist das Risiko, Dinge falsch darzustellen, offenbar durchaus relevant vorhanden. Wenn jemand wirklich im Verdacht steht, ein Problem mit Fakten zu haben oder diese dauernd objektiv (!) falsch widerzugeben, darf man ihn oder sie nicht in so eine Sendung einladen. Tut man dies, dann sollte man nur dann autoritativ Dinge einbringen, wenn man wirklich sauber und gründlich recherchiert hat, und an dem Anspruch scheint zumindest diese Sendung zu scheitern.

  • Frau Wagenknecht hat eine ganz eigene Art der Faktenproduktion.

    Das konnte man in dieser, kann man aber auch in jeder anderen Runde verfolgen.

    Man legt Beweise für russische Kriegsverbrechen vor, sofort heißt es, dass Krieg etwas Schreckliches wäre und dass immer Verbrechen im Krieg stattfinden würden.

    Sie verallgemeinert und tänzelt auf der Grenze zwischen Wahrheit und Lüge.

    Ich finde das mittlerweile unerträglich.



    Neulich sah ich eine Runde mit ihr, Hofreiter, Kiesewetter und dem zugeschalteten Melnyk.

    OK, drei gegen eine, das ist vielleicht nicht fair.

    Jedenfalls, Melnyk lädt sie in die Ukraine ein. Sagt sie ja, sagt sie nein?

    Natürlich nicht. Sie sagte, sie bekomme viel Post von Ukrainern.

    • @Jim Hawkins:

      Weitere Ergänzungen.



      .. Ihre Aussagen und Interviews stecken voller antiwestlicher Rhetorik, Antiamerikanismus und ein gewisses Vertrauen in Putins Verlässlichkeit. Zudem sind viele ihrer Behauptungen schlicht falsch. Eine Analyse...



      Die Methode Wagenknecht: Fakten verdrehen, Zitate verkürzen, Missliebiges weglassen



      www.rnd.de/politik...OF3DN4E2UETB4.html

      • @Ringelnatz1:

        Danke für den Link.

        Haben Sie schon einmal mitbekommen, dass Wagenknecht den Namen "Butscha" überhaupt in den Mund genommen hat?

        • @Jim Hawkins:

          Nein aber...!

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "Journalistische Faktenchecks wollen Tatsachen schaffen. "



    Faktenschreck: de.wikipedia.org/wiki/Tatsache "Eine Tatsache, auch Fakt oder Faktum (von lateinisch factum "



    Die Sprache "beherrschen". Darum geht's. Können müssen Journalist:innen sie dafür wohl nicht.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      "Fakten/Tatsachen schaffen" ist ein bekanntes Idiom der deutschen Sprache, in der Worte nicht immer nur auf eine Bedeutung in einem Kontext verwendet werden können.

      Genauso wie Geräte Energie verbrauchen obwohl Energie nicht verbraucht sondern nur umgewandelt wird in eine andere Form.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      "Können müssen Journalist:innen sie dafür wohl nicht."



      Ich habe vergessen: "und Politiker:innen"

  • Es gibt Kriegsverbrechen an direkt am Krieg Beteiligten (Soldaten) und es gibt Kriegsverbrechen an Zivilisten. Ich nehme an, dass die ukraininische Seite auch Kriegsverbrechen an russischen Soldaten verübt hat, jedoch werden von ukrainischer Seite wohl kaum Kriegsverbrechen an russischen Zivilisten ausgeübt werden, schon allein deswegen, weil der Krieg eben auf úkrainischem Territorium stattfindet. Auch sexualisierte Gewalt an Frauen wird so wohl vollständig von russischen Soldaten an ukrainischen Frauen ausgeübt worden sein. Ich denk, dass Sarah Wagenknecht der Unterschied bewusst ist/war. Ihre Gleichsetzung beider Seiten bezüglich Kriegsverbrechen ist verlogen.

    • @zsuka:

      "Auch sexualisierte Gewalt an Frauen wird so wohl vollständig von russischen Soldaten an ukrainischen Frauen ausgeübt worden sein" - - > sollte man meinen, war auch exakt Inhalt des "Faktencheck" von hart aber fair. Stimmt aber nicht, da die UN eben von zwei Fällen sexualisierter Gewalt (jedoch nicht Vergewaltigung) von ukrainischen Soldaten an russischen Frauen wissen.

      Anzunehmen ist, dass es ethnische Russen als Minderheit der Bevölkerung waren.

  • 6G
    663803 (Profil gelöscht)

    ja na ja da fällt einem schnellstmöglich eine Kurzbemerkung Helmut Schmidts ein, besser sei es Politiker zu werden, denn als Journalist wäre man zu oberflächlich .....



    kaum ein Faktencheck hat mehr als 3 bis 4 Monate Bestand und mal ehrlich wieviele Newsconsumer heben sich noch Artikel oder Videomitschnitte auf

  • Das Hauptproblem an den Faktenchecks ist nicht deren Existenz und/oder die Verdrängung der politischen Diskussion. Das Hauptproblem von "Faktenchecks" ist gerade ihre Instrumentalisierung zur Unterstützung der eigenen politischen Position und der damit verbundene Unwille, falsche Fakten zu korrigieren.

    Im Wagenknecht-Hart-aber-fair-Fall von beiden Seiten demonstrativ zur Schau getragen. Mit besonderer Arroganz hier jedoch durch den WDR:

    "Man habe diese daher „der Vollständigkeit halber“ im Faktencheck ergänzt, sei „aber der Auffassung, dass auch diese Berichte die These unseres Films nicht in Frage stellen“" --> Die Korrektur war eben nicht nur der "Vollständigkeit halber", sondern eine glasklare Korrektur dessen, was Klamroth in der Sendung behauptet. Dort gibt er zu, dass es Kriegsverbrechen von beiden Seiten, sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung aber nur von Russen und nicht von den Ukrainern gibt.

    Und diese Aussage ist eben falsch. Wenn es (wenngleich sehr wenige) Fälle sexualisierter Gewalt gibt, ist das eben mehr als kein Fall. Das ist keine Frage von "Vollständigkeit", sondern eben von richtig oder falsch. Hier wurde ein falscher Faktencheck eben zur Untermauerung der eigenen politischen Position eingesetzt, noch dazu vom eigentlich neutralen ÖRR. Etwas worüber man sich (völlig zu Recht) vor Jahren bei den sprichwörtlichen "alternativen Fakten der Trump-Administration" empört hat.

    Dieser Umgang der Verwendung falscher Fakten untergräbt dann eben das Vertrauen der Gesellschaft. Es braucht sich bei der Hart aber Fair Redaktion niemand mehr über "Lügenpresse"-Vorwürfe beschweren, wenn man so offensichtlich versucht, Tatsachen, noch dazu im besonders neutralen Anstrich des "Faktenchecks", zu verdrehen und selbst dann noch hochnäsig auf der eigenen Auffassung zu beharren, wenn man erwischt wird.

    • @Kriebs:

      Volle Zustimmung.

  • grundsätzlich würde ich behaupten liegt die misslichkeit im begriff an sich ist. denn es sollte lieber "quellenchecks" als "faktenchecks" heißen, um zur positionsfindung beizutragen und weniger positionen darzustellen. das soll nicht heißen, dass es nicht fakten gibt, aber der weg zur "faktenfindung" / "positionsfindung" sollte im besten fall vom "zuschauer" gegangen werden. das würde man dann bildung nennen. :)

    aber quellenverweise sollte es standardisiert immer geben, denn dies bietet überhaupt erst die möglichkeit zum faktencheck.

  • Großartiger Artikel!



    Danke, danke, danke!

    "Nils Kumkar gibt dagegen zu bedenken, dass hinter dem Faktencheck verloren zu gehen drohe, dass mitunter so verschiedene Perspektiven auf eine Sache existierten, „dass diese gar nicht mehr direkt aufeinander beziehbar sind“. "

    Das ist der Punkt!

    Hierzu ein guter Videoausschnitt aus der letzten extra3-Sendung:



    Unpopuläre Meinung: Die Wirklichtkeit



    www.youtube.com/watch?v=VnY1l2tcsro