piwik no script img

Entscheidung im US-VorwahlkampfNachdenken über Joe Biden

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

Oje! Obamas Vizepräsident hat Chancen, bei den US-Wahlen Trumps Herausforderer zu werden. Ausgerechnet er, der noch nie etwas Originelles gesagt hat.

Will Kandidat der Demokraten für die US-Wahl werden: Joe Biden Foto: dpa

W enn es wirklich ans Eingemachte geht – darf ich meine alte Mutter noch besuchen, oder ist das in Zeiten der Seuche verantwortungslos? –, dann schwindet das Interesse an längerfristigen politischen Fragen rapide. Wer CDU-Vorsitzender wird und wann, das ist den meisten Leuten derzeit herzlich egal. Wer Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten wird: ebenfalls.

Das wird allerdings nicht so bleiben. Es gibt ein Leben nach Corona, und vermutlich reiben wir uns alle in einigen Monaten verblüfft die Augen, wenn allmählich in unser Bewusstsein dringt, was im Schatten der Krise alles so passiert ist. Zum Beispiel die Entscheidung der Demokraten, dass Joe Biden bei den Wahlen im November gegen Donald Trump antreten soll. Sie ist noch nicht endgültig gefallen, aber die Zeichen sind unübersehbar.

Joe Biden! Ja, ich habe immer gesagt, dass ich sogar Homer Simpson lieber im Weißen Haus sähe als den Amtsinhaber. Aber Joe Biden? Der oft verwirrt wirkt, der niemals einen originellen Gedanken formuliert hat? Nicht einmal Barack Obama konnte es bisher über sich bringen, seinen ehemaligen Vize öffentlich zu unterstützen.

Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt. Sollte es ihn geben, dann hat er Sinn für schwarzen Humor. Eine Entwicklung, die der US-Bevölkerung nur noch die Wahl zwischen Donald Trump, Joe Biden und Bernie Sanders lässt – Stand heute –, ist anders nicht erklärbar.

Nun war ich nie ein Fan von Bernie Sanders. Es ist in der Politik üblich, dass mehr versprochen wird, als gehalten werden kann. Sanders treibt es jedoch auf die Spitze. Für viele seiner Pläne braucht er die Zustimmung des Kongresses, für andere die der einzelnen US-Bundesstaaten. Darüber redet er allerdings nie. Sondern tut stets so, als könne er nach seiner Wahl zum US-Präsidenten all das sofort umsetzen, was ihm so vorschwebt. (Darin unterscheidet er sich nicht von Trump.)

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Das hat Sanders übrigens schon 2016 getan. Bereits damals fand ich das populistisch. Aber das sprach aus meiner Sicht eher für als gegen ihn. Populismus entspricht dem Zeitgeist. Lange habe ich geglaubt, dass es einen Populisten braucht, um einen Populisten zu schlagen.

Vielleicht habe ich mich getäuscht. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass die Gegnerinnen und Gegner von Trump sich vor allem nach einer rationalen Diskussion sehnen, nach einem Ende der Polarisierung und dass sie allzu einfache Antworten auf schwierige Fragen satthaben. Pragmatismus statt Prinzipien: der neue Trend? Ja, kann sein.

Übrigens nicht nur in den USA. Wer sich Umfragen zum Thema „Aufnahme von Geflüchteten“ in Deutschland anschaut, wird feststellen, dass es auch hierzulande der Mehrheit nicht um letzte Antworten auf ewige Fragen geht. Sie setzt sich schlicht damit auseinander, ob ihre Kommune es verkraften könnte, für einige Kinder zu sorgen. Und kommt zum Ergebnis: Ja. Die Bevölkerung ist mutiger als die politische Klasse, die bei ihren Entscheidungen ängstlich darauf schielt, ob sie den Rechtsextremen weiteren Aufwind verschaffen könnten.

Aber ausgerechnet Joe Biden als last man standing, wenn es um Rationalität geht? Ja, Gott hat Sinn für Humor. „US-Präsident Joe Biden“ hört sich seltsam an. Ich glaube nicht, dass er der Aufgabe gewachsen ist. Immerhin ist er wenigstens nicht zynisch, nicht bösartig, kein Menschenfeind. Das ist nicht wenig, gemessen an dem, was wir in den letzten Jahren erlebt haben. Okay. Also: Kämpfen wir – innerhalb unserer jeweiligen Möglichkeiten – für Joe Biden. Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade geschrieben habe.

Postskriptum: Niemand kann derzeit die wirtschaftlichen Folgen von Corona vorhersehen. Aber sie sind für Donald Trump eine ernste Bedrohung. US-Präsident Joe Biden? Nicht ausgeschlossen. Oh my.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
Mehr zum Thema

39 Kommentare

 / 
  • "Für viele seiner Pläne braucht er (Sanders] die Zustimmung des Kongresses, für andere die der einzelnen US-Bundesstaaten. Darüber redet er allerdings nie." - Ich schätze Sie sehr, Frau Gaus, aber das stimmt nicht. Mann Sanders' Ansatz für falsch oder naiv halten, aber er sagt ganz deutlich, wie er die Gesetze, die es bedürfen würde, durch den Kongress bekommen will: Einbringen in den Kongress, sehen, wer sich dagegen positioniert und dann ganz organisiert und gezielt in deren Wahlkreisen durch Demonstrationen, Vorwahlunterstützung, Haustür-zu-Haustürkampagnen Druck dahingehend zu machen, dass das Abstimmungsverhalten dem Mehrheitswillen des Wahlbezirks angepasst wird. Wie gesagt: Ob das klappen kann, darüber kann man geteilter Absicht sein, aber Sanders ist ganz offen, wenn es um seine politische Strategie geht.

  • Es ist schon sehr selbst entlarvend, wenn Verteidiger dieses irrationalen und daher menschenfeindlichen Systems named Kapitalismus alle sozialen Verbesserungen, die sich Sozialdemokraten mit diesem als vereinbar erhoffen, als populistisch brandmarken und mehr Pragmatismus statt Prinzipien einfordern. Das heißt, die Bourgeoise und ihre Propagandisten stellen klar: Mehr als auf den Schrott, den man vorfindet, ist nicht zu hoffen. That's Democracy!

  • Na ja - seit wann hängt die Qualität eines Politikers denn davon ab, was er so an Originellem von sich gegeben hat!?



    Das ist so, als würde man die Qualität einer Bratpfanne daran bemessen, ob sie schon mal ein Rezept für eine leckere Suppe geschrieben hat.

  • Mir ist schleierhaft, wie man zu der Einschätzung kommen kann Biden sei nicht zynisch und verlogen.



    Eine zurückgezogene Präsidentschaftskanditatur wegen einer Plagiats Affäre, wiederholtes Lügen, sein Ja zum Irak-Krieg, NAFTA, TITIP, sein Ja zum Insolvenz-Gesetz das tausende von Familien in den Ruin trieb, sein Ja zu den Kürzungen bei der Sozialversicherung, der Vorwurf der sexuellen Belästigung, Korruptionsaffären. Kein Wort der Entschuldigung. Biden mag jetzt als verwirrter, lieber Tattergreis erscheinen, dessen Demenz das einzige Problem ist, die längste Zeit seines Poltischen Lebens aber war er ein eiskalter Berufspolitiker, der über Leichen ging und es mit der Wahrheit nicht so genau nahm. Er taugt deshalb eben nicht als moralisches Gegengewicht zu Trump



    Sanders Forderung nach einer staatlichen Krankenversicherung, einem Green New Deal und kostenloser Hochschulbildung als populistisch abzutun, nur weil die Mehrheit der US-Bevölkerung diese Forderungen unterstützt, ist bewusst diffamierend. Diese Forderungen sind existenziell. Ich nehme an dass niemand aus der Taz-Redaktion für sein Studium bezahlen musste (ich spreche nicht von BAFÖG-Schulden) und jeder eine Krankenversicherung hat. Aber klar, sind ja nur Amis, die verdienen keine Krankenversicherung.

  • Clinton ist nicht gewählt würde, weil sie für viele Linke Wähler keine Alternative war. Sowohl für Friedensaktivisten, als auch Kritiker des gegenwärtigen Finanzsystem, ist Clinton ein rotes Tuch. Daher hat sie deren Stimmen nicht bekommen.



    Die Taktik auf konservative Wechselwähler zu hoffen ging nach hinten los und haben Trump möglich gemacht.

    Jetzt wiederholen die Demokraten den gleichen Fehler und Trump hat zusätzlich noch den Amtsbonus.

    Es ist die gleiche Misere, die auch in Europa zu den Niedergang der SPD geführt hat. Die Angst vorm Kapital und Militaristen ist grösser, als die Hoffnung dem "Arbeiter" zu helfen.

  • Aus meiner Sicht 100 Punkte (von 100) für Frau Gaus.



    Blöd nur, dass ich jetzt heute keine TAZ mehr lesen darf, da wir uns ja alle mal (zumindest temporär) aus der eigenen Meinungsblase verabschieden sollten! Schönen Sonntag noch.

  • Joe Biden ist nunmal der aussichtsreichste Kandidat der Demokraten. Wenn es Sanders wird haben die Demokraten schon verloren, der schreckt die Wechselwähler nämlich zuverlässig ab und die sind in den USA i.d.R. der entscheidende Faktor.

    Das auch Joe Bidens Chancen nicht allzu gut stehen stimmt natürlich dennoch. Wie aktuelle Untersuchungen zeigen wächst in den USA nicht nur die Ablehnung gegenüber der jeweils anderen Partei, es wächst auch die Abneigung zwischen den verschiedenen Strömungen innerhalb der Parteien und da schaffen es die Demokraten im Vergleich zu den Republikanern besonders schlecht dies zu verstecken. Öffentlich ausgetragene Grabenkämpfe zwischen Nancy Pelosi und den progressiven "Hoffnungsträgern" des Squads und ähnliche Schrullen haben den Demokraten sicher nicht geholfen.

    • @Jonathan Underberg:

      Falsch. Nach allen Umfragen, hat Sanders die besseren Chancen gerade bei Wechselwählern, Jungwählern und Nichtwählern. Ebenso ist eine Mehrheit der Amerikaner für Sanders Medicare for All. Biden ist Hilary 2.0. In den letzten zwanzig Jahren haben die Demokraten immer dann verloren, wenn sie einen Kandidaten der sog. Mitte haben antreten lassen. Zur Erinnerung. Der letzte Präsident der Demokraten, Obama ist als dezidiert Linker Kandidat angetreten. Die Mitte Kandidaten Hillary und John Kerry haben verloren.Die "Grabenkämpfe" innerhalb der Demokraten sind für einen großen Teil der Amis halt existentiell, nämlich für die, die im Gegensatz zu Jonathan Underberg keine Krankenversicherung haben und mit 100000 Euro verschuldet sind, weil sie studiert haben.

      • @Sandor Krasna:

        Sie haben leider nicht genau genug hingeschaut. Momentan steht es zwar bei Sanders gegen Trump 49,9 zu 44,9 aber bei Biden gegen Trump steht es 50,7 zu 44,3. Die Datenbasis ist hier Real Clear Politics, also die Datenquelle die Sanders selbst für seine Kampagne genutzt hat.



        Man sollte hier aber nicht vergessen das die Statistik auch 2016 klar gegen Trump stand und wir wissen ja wie das ausgegangen ist.

        Hillary ist als "weiter so" Kandidatin mit progressiven Spitzen angetreten. Ihr Versprechen war primär Obamas Erbe fortzuführen und vor Trump zu sichern. Es wäre mit Hillary sicher nicht weiter nach Links gegangen aber eben auch nicht weiter nach Rechts.

        Die Grabenkämpfe innerhalb der demokratischen Partei haben bereits im letzten Wahlkampf zu einer deutlichen Schwächung der Demokraten geführt. Sanders Dickköpfigkeit war damals nicht hilfreich.

        • @Jonathan Underberg:

          Ich war für Liz Warren, bei denen weder ihr Alter noch ihre Gesundheit ein Thema waren, die allerdings ein paar Fehler gemacht hat (z.B. Sanders Seximus unterstellt, während er vermutlich in einem privaten Gespräch nach Hillarys Niederlage angedeutet hat, dass Sexismus real existiert). Warren war wie Obama eine Intellektuelle und Juristin...



          Trotzdem gilt: Bei der Arbeiterschicht kommt Biden gut an, viel besser als Hillary, bei den Schwarzen viermal besser als Bernie, außerdem sind bei den Vorwahlen diesmal in der Regel mehr Wähler aktiviert worden als 2016. Biden wird Trump schlagen, seine letzten Beiträge, liebe Bettina, waren ausnahmsweise klar artikuliert und wirkten auch engagiert. Was Bidens Ausrede zum Ja zum Irakkrieg war: Er wollte Bush im Kongress dabei helfen, Saddam unter Druck zu setzen, damit der seine weapons of mass destruction aufgäbe..und dann war es zu spät (die Linken reden nicht gerne über Saddams Verbrechen).

        • @Jonathan Underberg:

          Die Gesundheitspolitik ist bei den amerikanischen Wählern derzeit das wichtigste Thema. In diesen Fragen wird Sanders die größte Kompetenz beigemessen, gleichzeitig ist eine Mehrheit für Sanders "medicare for all".



          Die Dickköpfigkeit des rechten Flügels der Demokraten, der sich weigert diese Tatsachen anzuerkennen, und aus gemachten Fehlern der Vergangenheit partout nicht klug werden will, ist hier das Problem. Der rechte Flügel setzt allein auf Medienkampagnen. So hat "In these Times" die Berichterstattung über Sanders v.s Biden wissenschaftlich untersucht und festgestellt, dass über Sanders mit dem Faktor von 3,26!!! mal negativer berichtet wurde. Es ist ein Trugschluss zu glauben unparteiische und traditionelle Nichtwähler würden sich in dem Feld zwischen Demokraten und Republikanern bewegen. Tatsächlich ist es so: Rechtsaußen steht zu Trump. Links hat sich angewidert von den Demokraten abgewendet. Die Zustimmung für Trump liegt unter den Republikanern bei 95% welche Massen sollen da umbestimmt werden? Biden wird gegen Trump verlieren. Sanders würde gewinnen.

    • @Jonathan Underberg:

      "Wenn es Sanders wird haben die Demokraten schon verloren, der schreckt die Wechselwähler nämlich zuverlässig ab und die sind in den USA i.d.R. der entscheidende Faktor."

      Diese Aussage hört man immer wieder. Sie ist aber völlig unlogisch. Trump wurde Präsident, weil Wähler gewechselt haben. Von den Demokraten zu Trump. Sie hatten die Nase voll von der bisherigen Politik und wollten einen radikalen Wandel. Wie man diese Wähler mit einem Typ zurückgewinnen will, der für eine Politik steht, der sie offensichtlich 2016 den Rücken gekehrt haben, ist ein großes Geheimnis der Führung der Demokraten. Mit "weiter wie gehabt" werden sie fast sicher verlieren.

      Sie müssten einen Kandidaten aufstellen, der nicht nach hinten schaut, sondern glaubwürdig für einen Aufbruch steht. Diesen Kandidaten gibt es. Er passt aber den Profiteuren der der Politik unter Clinton und Obama nicht. Lieber wollen sie noch 4 Jahre Trump, als einen Politik, die beim hemmungslosen Geld schaufeln stört.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Natürlich haben Wähler von den Demokraten zu den Republikanern gewechselt. Das steht aber erstmal in keinem Widerspruch zu meiner These.

        Die Frage ist doch warum diese Menschen gewechselt haben. Das war natürlich im Anschluss an die Präsidentschaftswahl die zentrale Frage. Viele haben damals die Schuld bei der Identitätspolitik gesucht und wenn man nur einen Faktor nennen dürfte dann würde auch ich mich für diesen entscheiden, da er weitreichende Implikationen hatte und hat. Darüber hinaus eine schlechte Kandidatin, die Begriffe wie den Basket of Deplorables geprägt hat und ihre Geschlechtsteile als Qualifikation verkaufen wollte. Da braucht es keinen Willen zum radikalen Wandel, da entscheiden sich die Menschen am Ende einfach nur noch für das so empfundene, kleinere Übel.

        Ich glaube im Gegensatz zu Ihnen nicht das die Menschen den großen Umbruch wollen. Die meisten wollen einfach nur Stabilität, ein Ende der Grabenkämpfe und moderate Anpassungen in einigen Bereichen.

        • @Jonathan Underberg:

          "Die meisten wollen einfach nur Stabilität, ein Ende der Grabenkämpfe und moderate Anpassungen in einigen Bereichen."

          Und deshalb haben sie ausgerechnet Trump gewählt? Nicht besonders logisch.

          Trump hat Menschen gewonnen, die sich von der Politik nicht ernst genommen fühlten. Menschen aus Regionen, die Jahrzehnte lang vernachlässigt wurden. Die gewinnt nur jemand zurück, der sich schon lange für sie einsetzt. Niemand aus der alten Führung, von der sie vergessen wurden.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Und deshalb haben sie ausgerechnet Trump gewählt? Nicht besonders logisch."

            Nicht wenn man nur Trump betrachtet aber wenn man die Demokraten von 2016 aus der Perspektive der sozial konservativen Arbeiterklasse betrachtet wirkte Trump gleich viel weniger verrückt und deutlich bodenständiger.

            In der Tat waren das oft Menschen die sich von der Politik alleine gelassen gefühlt haben aber dafür gibt es ja wohl einen guten Grund. Die Demokraten haben sich lieber darauf beschränkt sich mit den Bedürfnissen schriller Aktivisten auseinanderzusetzen als den Arbeitern weiterhin eine Stimme zu sein.

            // Ich hätte besser "Stabilität im Alltäglichen" geschrieben. Das Trump kein Garant für eine ruhige, politische Debattenkultur ist war vermutlich den meisten klar.

            • @Jonathan Underberg:

              "In der Tat waren das oft Menschen die sich von der Politik alleine gelassen gefühlt haben..."

              Und deshalb soll es ein Mann richten, der diese Politik Jahrzehnte lang mit getragen hat? Eine männliche Variante von Clinton? Das kann ich nicht nachvollziehen.

              "...der sozial konservativen Arbeiterklasse..."

              Was soll das sein? Der Wunschtraum der Führung der Demokraten?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Jonathan Underberg "vs" Warum denkt keiner nach:



        So sehr ich hoffe, dass des zweiteren Theorie jene ist, die letztlich sich in Realität übersetzen würde. Soll(t)e. Wissen, wessen Theorie letztendlich die realere ist ... wissen tun wir es alle nicht.

  • ''Es wird schlichtweg vollkommen unerheblich sein, wer der nächste US-Präsident werden wird. (BOIDSEN)"

    ● Demokraten und Republikaner hatten sich auf die Höhe der Militärausgaben für das Haushaltsjahr 2020 geeinigt: Sie sollen 738 Milliarden US-Dollar betragen – drei Prozent mehr als im vergangenen Haushaltsjahr. In sechs Jahren ist der Etat damit um mehr als 150 Milliarden Dollar angestiegen.

    ● In den Vereinigten Staaten hatten im Jahr 2016 rund 40,6 Millionen Menschen, das sind etwa 12,7 Prozent der Gesamtbevölkerung, ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze.

    ● Die soziale Ungleichheit in den USA ist heute stärker ausgeprägter als je zuvor. Das reichste Prozent besitzt mittlerweile über 37 Prozent des Haushaltsvermögens, während die unteren 50 Prozent – knapp 160 Millionen Menschen – fast nicht besitzen, nämlich lediglich 0,1 Prozent.

    • @Reinhold Schramm:

      Diese Fakten sind erschütternd und sprechen für sich. Danke!

  • Ob das Sozialsystem nicht wichtiger wird, wenn erst einmsl 5% der Bevölkerung sterben, obwohl viele hätten gerettet werden können?

  • Es wird schlichtweg vollkommen unerheblich sein, wer der nächste US-Präsident werden wird. Falls die Wahl überhaupt stattfinden wird...

    • @boidsen:

      es wäre klug die wahl zu verschieben um zweierlei zu vermeiden:erstens dass sich der corona-virus weiter ausbreitet und zweitens dass die reaktionen auf die epidemie das wahlergebnis beeinflussen



      weil risikoscheue wähler*innen oder ältere menschen für die das virus besonders gefährlich ist wegen dem virus nicht wählen gehen.

      • @satgurupseudologos:

        Und auch @Boidsen. Untergangspropheten hatten noch nie recht.... vielleicht mal in ein paar Monaten über die eigene derzetige Psyche reflektieren? Ggf. können Sie dann selbts mal herzlich lachen oder es steht das nächste unüberwindbare Problem vor der Tür? z.B. Joe Biden :-)

        • @Tom Farmer:

          Lachen hilft immer - da gebe ich Ihnen Recht. Und Panik haben oder gar verbreiten nie - auch da gebe ich Ihnen Recht.



          Aber so war meine Aussage auch nicht gemeint. Ich habe mich dabei vielmehr darauf bezogen, dass Trump sich auf diverse Notstandsbestimmungen der US-Gesetzgebung beziehen könnte, die es ihm unter Umständen erlauben würden, so lange im Amt zu bleiben, bis die Krise vorbei ist. Wobei er diesen Zeitpunkt selbst bestimmen könnte...

  • woher wissen Sie dass er " wenigstens nicht zynisch, nicht bösartig," und " kein "Menschenfeind. " ist.steht ihm das etwa im gesicht geschrieben?

    im vergleich zu ihm ist der von Bert Brecht besungene Mackie Messer ein moralisch sauberer kerl.

    Joe Biden hat sich für mehrere massenmörderische kriege in führender rolle mitverantwortlich



    gemacht.



    an seiner hartgesottenen gewissenlosigkeit ist kaum ein zweifel möglich



    da ist selbst der offene zynismus und sogar der nationalismus rassismus und sexismus des derzeitigen präsidenten weniger schlecht.



    der raubtierkapitalist baulöwe und miethai Donald Trump "hat Zähne ...und die trägt er im gesicht



    der Joe Biden ist noch schlimmer...doch das merkt so mancher nicht!

  • "Joe Biden! Ja, ich habe immer gesagt, dass ich sogar Homer Simpson lieber im Weißen Haus sähe als den Amtsinhaber. Aber Joe Biden?"

    göttlich! Danke dafür.

  • Sanders hat immer klar gemacht, dass ein US-Präsident so gut wie nichts ändern kann.



    Hat das Frau Gaus nicht mitbekommen?





    Kommentar gekürzt.Bitte sparen Sie sich Mutmaßungen und Unterstellungen.

    Die Moderation

  • "Immerhin ist er wenigstens nicht zynisch, nicht bösartig, kein Menschenfeind."

    ist ne gewagte Aussage über jemanden, der für das Hyde Amendment ist, gegen Busing gestimmt hat, für die 1994 Crime Bill, für den Irakkrieg und seit Jahren alles versucht, um soziale Sicherungsnetze zurückzuschneiden.

  • populistisch ist das ganze gebäude und 180° wendungen im corona zeitalter sicher...nicht begehrt und fraglich, aber es wäre schön schön bernie im weissen haus zu sehen. was aber nichts wird, da bin ich pessimistisch. ich hoffe, daß er für den falle wahl biden vize wird. bei mir werden demokraten gewählt. also bin schon deutscher staatsbürger, aber wenn ich die einführung von disney+ nahen sehe.

  • Joe Biden ist besser als Trump. Dass das amerikanische Wahlsystem und nicht nur das, irrational ist, das haben wir nun gemerkt. Aber Originalität würde Joe Biden nicht helfen.

    • @Monika Frommel :

      Ich teile diese meinung nicht.für die welt ist ein notorischer kriegstreiber gefährlicher



      besser das trumpistische ekel als einen mann der imstande ist neue kriege zu beginnen



      den amerikaner*innen die auf mich hören empfehle Ich für den fall das Joe Biden als kandidat aufgestellt wird die wahl zu boykottieren oder ungültig zu wählen.

  • Originelles hatten wir mit Trump genug.



    Lieber ein bißchen langweiliger, stilvoller und bitte - anständiger!

  • 9G
    92293 (Profil gelöscht)

    komischer Artikel, wenn ich denke wie vorhersehbar es war dass Trump es an sich reißen würde; ich konnte über Monate nur den Kopf schütteln über das Überrascht sein der Journalisten; naja egal was ist ne story schreibt sich immer wieder; und es geht ja nicht darum das der Artikel durchschlagende Aussagekraft über Monate hat, verdient wird online und dastehen die Artikel nicht so lange;



    im Übrigen geht es ja auch darum wer dann so Minister wird und aus welchen Gründen diese den Platz räumen müssen; unter Obama waren es die harte Politik und schwierige Zeiten und was hat da doch wieder die Presse geschimpft, unter Trump war viel Willkür dabei, und wie wurde die Demokratie via Presse verfochten? Ich hatte den Eindruck da wurde viel gekniffen und die Orientierung ging Richtung Aussitzen

  • 8G
    88059 (Profil gelöscht)

    Dass nur die Demokraten in der Lage wären, Donald Trump eine weitere Amtszeit zu verschaffen, war schon länger klar. Mit dem langen Bewerbungsverfahren mit unzähligen Kandidaten und den zwei nun übrig Gebliebenen haben Sie es geschafft, keinen überzeugenden Kandidaten gegen Trump zu stellen. Egal, wer von diesen Dreien gewählt wird, er wird auf seine Art eine Katastrophe darstellen.

    Kommentar bearbeitet. Bitte bleiben Sie sachlich.



    Die Moderation

    • @88059 (Profil gelöscht):

      Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.



      Die Moderation

  • „US-Präsident Joe Biden“

    Die Wahrscheinlichkeit, dass wir diesen Satz hören werden, liegt in einstelligen Prozentbereich. Spätestens in der ersten TV-Debatte wird Trump auf dem biederen Biden einfach herumtrampeln.

    "Niemand kann derzeit die wirtschaftlichen Folgen von Corona vorhersehen. Aber sie sind für Donald Trump eine ernste Bedrohung."

    Eher ein Trugschluss. Trump hat schon angefangen, seine Geschichte dazu zu spinnen. Es ist ein ein ausländisches Virus, dass gegen seine erfolgreiche Politik losgelassen wird. Und wer hat es reingelassen? Die Demokraten und alle anderen, die gegen seine Abschottungspolitik kämpfen.

    Natürlich sind das faustdicke Lügen, aber es werden genug Amerikaner glauben, um seine Wiederwahl zu sichern. Corona ist kein Problem für Nationalisten, sondern ein Booster.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Leider wohl nicht falsch

  • Sehr schön. Homer Simpson wäre mindestens so interessant wie Donald Trump. Aber Homer ist kein Multimillionär, ergo kann er nicht Präsident werden.

    • @Kappert Joachim:

      Homer ist immerhin Nukulartechniker!