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Tja, die Seuche scheint zumindest eine negative Wirkung zu haben: Sie frisst das Hirn diverser Entscheider.
Zitat: „..die Tests werden nicht zuverlässiger, wenn nun die meisten selbst dafür zahlen.“
Das ist wohl war, aber mit Sicherheit auch viel weniger. Und mit der Zahl der Tests sinkt natürlich auch die Zahl der positiv Getesteten, um nicht zu sagen der Infizierten. Lauterbachs Vorstoß wäre mithin ein substantieller Beitrag zur Eindämmung der Test-Epidemie...
In der Tat. Warum ist es bei jedem Schnupfen wichtig zu wissen, welcher der Dutzenden in Frage kommenden Erreger dafür ursächlich sein könnte? Man hat ja bislang auch nicht bei jeder der üblichen saisonalen Grippe-Wellen solch ein unglaubliches Tamtam veranstaltet.
Schweden macht's wieder mal vor.
Es gibt inzwischen für 2 Euro ( =1l Benzin) Selbsttests. Wer vor dem Besuch bei den Großeltern o.ä. auf Nummer sicher gehen will, kann diesen selbständig und eigenverantwortlich machen. Das muss nun wirklich kein staatliches Angebot mehr sein. Und schwer ist die Anwendung der Selbsttests ja nun wirklich nicht, vielleicht sogar besser als in manchen Testzentren.
@Emsch 2€ ist eine Menge Geld für die, die nicht viel haben. Mein Vater bekommt Chemo, weswegen ich mich jedes Mal teste bevor ich zu ihm fahre. Müsste ich jedesmal 2€ dafür bezahlen, würde sich das finanziell schon deutlich bemerkbar machen.
Unfasslich: Jetz die privatwirtschaftlich aufgebaute Test-Infrastruktur zu zerbröseln, so wie's Lauterbachs CDU-Vorgänger letzten Herbst auch schon mal meinte tun zu müssen: Kein Jahr ists her. NOCH EINMAL werden die Unternehmer nicht zurückkommen und wieder loslegen, wenn die Politik in 2 oder 3 Monaten nach TESTS schreit. Irgendwie über Wasser halten mit Hoffnung auf bessere Zeiten wird sich diesmal keiner. Nur wer durch PCRs für Flufpassagiere ausreichend im Geschäft ist. wird weitermachen. Das sind wenige. Flächendeckend Testangebote werden wir dann nie wieder haben. Politik is/ Politiker sin sooo scheiße....
@lesnmachtdumm Selber machen, besser machen. Steht jedem frei.
Das Gedenken zum 7. Oktober an Hamburger Schulen sorgte für Kontroversen. Eine Lehrerin schildert ihre Erfahrung dazu.
Eindämmung der Coronapandemie: Lieber ein Test zu viel
Gesundheitsminister Lauterbach will die kostenlosen Coronatests für fast alle abschaffen. Dabei sind diese für die Pandemiebekämpfung zentral.
Hereinspaziert: Coronaschnelltest in München Foto: Peter Kneffel/dpa
Der Bund will nicht länger Coronatests für alle bezahlen. SPD-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält das für „nicht unbedingt notwendig“ – nur noch bestimmte Gruppen sollen kostenlose Tests bekommen. Weniger Tests hieße bessere Kontrollen. Qualität statt Quantität. Eine nette Idee, aber die Tests werden nicht zuverlässiger, wenn nun die meisten selbst dafür zahlen.
Lauterbach hat vermutlich recht, wenn er kritisiert, dass viele Teststellen nur minderwertig auswerten und ihre Ergebnisse nur bedingt zuverlässig sind. Ein Stäbchen, für ein paar Millisekunden halbherzig im Nasenloch gedreht, sammelt so kein Material und kann auch keine Viren nachweisen. Wie will der Staat die unüberschaubare Menge privater Teststellen kontrollieren, die er mit Milliarden seit Monaten finanziert? Dass es darunter sogar welche gibt, die nicht testen und trotzdem kassieren, war besonders peinlich für die Bundesregierung. Aber nun kurzfristig die Gelder zu reduzieren erhöht nicht einfach die Qualität.
Würde sich die Regierung darauf konzentrieren, die Zuverlässigkeit der sogenannten Bürgertests zu erhöhen, wäre das ein ordentlicher Fortschritt. Wer frühzeitig eine Corona-Infektion bemerkt, steckt weniger Leute an, wer sich nicht ansteckt, kann kein Long Covid entwickeln. Zudem gibt es mittlerweile Medikamente, die Risikofaktoren verringern, aber möglichst früh eingesetzt werden müssen. Für Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen ist Corona immer noch eine potenziell tödliche Krankheit.
Dann lieber ein Test zu viel als einer zu wenig. Solange sie kostenlos sind, ist die Hürde deutlich niedriger, gerade während der aktuellen Inflation, bei der jeder ausgegebene Euro doppelt schmerzt und Menschen bereits auf Salat verzichten.
Hinzu kommt: Kurz vor knapp ist noch unklar, wer ab Juli noch Gratistests bekommt. Die Testverordnung gilt noch bis zum 30. Juni, und trotzdem sagte Lauterbach am Donnerstag: „Details sind noch auszuarbeiten.“
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Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
David Muschenich
Korrespondent
Ist in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als Korrespondent für die taz unterwegs. War Volontär bei der taz, nachdem er Journalismus an der Universität Leipzig sowie Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Erfurt studiert hat.
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