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Donald Rumsfeld twittert zum IrakkriegShitstorm für den „Blutgurgler“

In einem Tweet fordert Donald Rumsfeld Respekt für die Beteiligten der Irakinvasion vor zehn Jahren. Er erntet Verachtung von seinen Lesern.

Nicht nur auf Twitter unbeliebt: Ex-US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Bild: ap

Hatte Donald Rumsfeld den Shitstorm vorausgesehen? „Wenn Du nicht kritisiert wirst,“ twitterte er am Montag, „machst Du wahrscheinlich nicht sehr viel“. Denn nun erntet der ehemalige US-Verteidigungsminister, der 2003 den Irakkrieg maßgeblich vorantrieb, Kritik zur Genüge.

Mit einem kontroversen Tweet zum Jubiläum des Kriegsbeginns sorgte Rumsfeld für Erstaunen und Entsetzen unter seinen Lesern: „Vor 10 Jahren begann die lange, schwierige Aufgabe, 25 Millionen Iraker zu befreien. Alle, die in der Geschichte eine Rolle gespielt haben, verdienen unseren Respekt und unsere Anerkennung“, schrieb er am Dienstag.

Doch Feierlaune zum Jubiläum wollte sich auf Twitter nicht einstellen. Im Gegenteil: Mit Unverständnis reagierten die Twitter-User auf Rumsfelds Äußerung. „Wie viele dieser Leute genießen ihre Freiheit zehn Fuß unter der Erde?“, fragte einer der Kommentatoren in Anspielung auf die Opfer des Krieges. „Ich bin sicher, dass die 100.000 Iraker, die durch deine Lügen getötet wurden, ewig dankbar sind“, fügte ein anderer ironisch hinzu.

Donald Rumsfeld war von 2001 bis 2006 Verteidigungsminister unter George W. Bush und ein vehementer Befürworter der weltweit umstrittenen Irakinvasion. Er war es auch, der vor dem Krieg den Begriff „Old Europe“ prägte, als verschiedene europäische Staaten – darunter Frankreich und Deutschland – die Invasion ablehnten.

Die Zahl von 100.000 irakischen Todesopfern ist umstritten. Gesicherte Zahlen gibt es nicht. Das Iraq Body Count Project geht von 115.000 bis 130.000 Toten auf irakischer Seite aus. Andere Schätzungen liegen vielfach höher. Auf der Seite der Invasoren kamen zwischen 2003 und dem Truppenabzug Ende 2011 knapp 4.500 US-Soldaten ums Leben.

In Reaktion auf Rumsfelds Tweet meldete sich auch der US-amerikanische Comedian und Twitter-Star Rob Delaney zu Wort. Er charakterisierte Rumsfeld als „blutgurgelnden Psychopathen“ und brachte es mit dieser Bezeichnung auf Hunderte von Retweets. Zurückhaltender hingegen formulierte es die Verfasserin dieses Tweets: „Ich mag dich nicht“, schrieb sie.

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9 Kommentare

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  • Z
    zmartkid

    Liebe Leute (!), die ihr hier in bester Absicht mit dem "Internationalen Strafgerichtshof / dem Gerichtshof für Menschenrechte in Den Haag" argumentiert und allen Ernstes meint bzw. glaubt, solche Kriegsverbrechervisagen, MassenmörderInnen und FoltererInnen wie Donald Rumsfeld, George W. Bush jr., Dick Cheney, Condoleezza Rice, Hillary Clinton usw. etc. usf. pp. müßten "eine Einreise in Europa fürchten", weil sie ja dann "verhaftet" würden und "abgeurteilt" bzw. "inhaftiert".......:

     

    Euch ist offensichtlich entgangen, daß die US-Regierung bei ihrer - völkerrechtswidrigen, aber wen erstaunt das noch - "Ablehnung" des Tribunals von Den Haag für "ihre" Staatsbürger, insbesondere ihre Militärangehörigen im gleichen Atemzuge allen Ernstes (!!!) 'angekündigt' hat, sämtliche US-BürgerInnen MIT GEWALT (und dies heißt praktisch: durch "Special Forces") zu "BEFREIEN" (!!), sollten diese in Den Haag inhaftiert werden, um sie dort (völkerrechtskonform) aburteilen zu können.........!!!!!!

     

    Und nun haltet euch fest........sitzt ihr gut (?!?): Was glaubt ihr wohl, unter welcher US-Administration dies verlautbart wurde ?!??

     

    Unter jener von Bill Clinton !!!

     

    (Neeeeeiiinnnnn, nicht unter George Bush senior (dem Papa), nicht unter George W. (Dubiyah) dem Minderbemittelten (junior)........!!)

  • J
    Jörn

    Für den Angriffskrieg und seine Morde geniesst Rumsfeld Immunität. Den Den Haager Gerichtshof haben sie nicht anerkannt. Die UN-Folterkonvention haben sie aber unterschrieben und diese sieht eine Immunität von Regierungsmitgliedern ausdrücklich nicht vor.

    Rumsfeld steht also - wenn er die USA verlässt - schon mit einem Bein im Gefängnis. Good old Europe kann er genauso wie Bush junior nicht mehr besuchen. Bei einem Regierungswechsel in den USA muss auch Rumsfeld befürchten, dass seine Straftaten auch in den USA geahndet werden. Da ist verständlich, dass er sich herausreden möchte - seine Straftaten ändert dies freilich nicht.

  • N
    noevil

    Wieviele US-Bürger haben diesem Rechts- und Wahrheitsverdreher geglaubt, weil sie wollten und wieviele, weil sie mussten?

     

    Und wenn Rumsfeld gedacht hat, er könnte mit dem Begriff "old Europe" verletzen oder beleidigen, so irrte er, denn er hat damit nur gezeigt, was er von Alter und Weisheit /Vernunft hält - nämlich gar nichts. Ich bin froh, nicht zu einer Fraktion zu gehören, die seinerzeit seinesgleichen schmeichlerisch in den Hintern gekrochen sind. So wie er glaubt meine Verachtung für ihn und sein Trüppchen ignorieren zu können, so kann ich seine gewollte Beleidigung als Hochachtung für unsere freie Entscheidung ansehen. So einer kann uns das Wasser nicht reichen.

  • G
    Gunter

    Die Weichen dazu wurden lange davor gestellt im amerikanischen Sezessionskrieg. Da offensichtlich die falschen gewonnen haben, beziehen sich alle Kriege danach und ihre fatalen Folgen darauf. Seitdem haben die Fabriken und Banken das Sagen und die tapferen Bürger von Virginia haben sich dem 1861 in weiser Voraussicht empört entgegengestellt, weil sie sich nicht beugen wollten und brutal angeriffen wurden. Jedem der sich dafür interessiert sei der Film "God and Generals" dazu empfohlen! Er verändert die Sichtweise darauf, da Geschichte meist von den Siegern diktiert wird und leider selten genug hinterfragt.

  • D
    deli

    absolut. aber die Antwort ist einfach: weil die USA dieses Gericht noch immer nicht anerkannt haben. Aus Sicht der USA sicher eine weise Entscheidung, denn sonst wäre wohl so ziemlich jeder Nachkriegspräsident und sein Gefolge in irgend einer Weise verurteilt worden. Spinnt man das weiter und nimmt die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse als Maßstab, hätten eben jene wohl sogar gehängt werden müssen.

  • JS
    johan Schreuder

    @Swilly,

    weil die USA das nicht erkennen. und jetzt weisst du auch wieso nicht.

  • A
    Ares

    Da liefert die Bezeichnung Kriegstreiber endlich mal zwei von vielen Beteiligten: Rumsfeld und Bush jr. Alle Massaker, Folter und schlimme Haftbedingungen, natürlich ohne jegliche Justiz, im "Namen der Freiheit". Also Demokratie und Freiheit sehen für mich aber ganz anders aus. Von Amerika lernen heißt nicht unbedingt, siegen lernen. Mit überviel Militärmaschinerie und großem Gewaltpotential lässt sich nun mal kein Frieden hereibomben. Wie wäre es denn mal mit Einsicht, liebe Weltbeherrscher? Wahrscheinlich muss erst ein schrecklicher Krieg auf amerikanischem (USA)Boden stattfinden ehe dort Vernunft einzieht und Toleranz gegenüber anderen Staaten gelernt wird. Wahrscheinlich steht Syrien schon auf der Abschussliste des Friedensnobelpreisträgers. Was machen eigentlich die Gefangenen in Guantanamo, das schon lange geschlossen sein sollte? Einfach unerträglich!

  • S
    Swilly

    Wieso ist dieser Mensch noch nicht vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen Kriegsverbrechen angeklagt und verurteilt worden?

  • MM
    Markus Müller

    Dass sich der Typ wieder mit einem solchen Kommentar wieder zu Wort meldet,ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten.Aber das war bei ihm noch nie anders.

    Bin mal gespannt wie lange es dauert,bis die amerikanische Gesellschaft wieder kriegsbereit ist.

    Die Erinnerung verblasst doch sehr schnell.