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Diskussion um Genozid an ArmeniernEs war „Völkermord“

Den Tod von bis zu 1,5 Millionen Armeniern 1915 hat Bundespräsident Joachim Gauck als „Völkermord“ benannt. Bundestagspräsident Lammert wiederholt die Worte.

Mit Rücksicht auf die Türkei hat die Bundesregierung den Begriff „Völkermord“ bisher vermieden. Bild: dpa

BERLIN/ERIWAN/ISTANBUL dpa/afp/ap | Nach den klaren Worten von Bundespräsident Joachim Gauck zu den Massakern an Armeniern im Osmanischen Reich ist nun der Bundestag am Zug. Zum 100. Jahrestag der Gräueltaten berät das Parlament am Freitag erstmals über eine Erklärung, in der das Geschehen als Völkermord bezeichnet wird. Mit Rücksicht auf die Türkei hatte Deutschland bislang auf diesen Begriff verzichtet. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) sagte am Freitagmorgen im Bundestag, das Verbrechen an den Armeniern „war ein Völkermord“. Die neue Linie dürfte zur Belastungsprobe für das deutsch-türkische Verhältnis werden.

Am Donnerstagabend sprach Gauck bei einem ökumenischen Gedenkgottesdienst in Berlin von Völkermord. Das Staatsoberhaupt setzte sich damit über Bedenken hinweg, dass diese Einordnung die Beziehungen zur Türkei beschädigen könnte. Zugleich räumte Gauck - ebenso wie die christlichen Kirchen - deutsche Mitverantwortung für die Gräueltaten an den Armeniern ein.

Im Ersten Weltkrieg waren Armenier im Osmanischen Reich als vermeintliche Kollaborateure systematisch vertrieben und umgebracht worden. Nach Schätzungen kamen dabei zwischen 200.000 und 1,5 Millionen Menschen ums Leben. Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs lehnt die Bezeichnung Völkermord vehement ab.

In Armeniens Hauptstadt Eriwan findet am Freitag eine große Gedenkfeier statt, an der auch ausländische Staatsgäste teilnehmen. Die Ex-Sowjetrepublik bezeichnet die Gräueltaten als Völkermord. Zu einer zentralen Zeremonie mit Staatschef Sersch Sargsjan werden unter anderem Kremlchef Wladimir Putin und der französische Präsident François Hollande erwartet. Hunderttausende Armenier wollen an einer Gedenkstätte in Eriwan Blumen niederlegen. Die armenische Kirche sprach die Opfer am Donnerstagabend kollektiv heilig und erhob sie zu Märtyrern.

Gauck sagte: „Das Schicksal der Armenier steht beispielhaft für die Geschichte der Massenvernichtungen, der ethnischen Säuberungen, der Vertreibungen, ja der Völkermorde, von der das 20. Jahrhundert auf so schreckliche Weise gezeichnet ist.“ Er ergänzte: „In diesem Fall müssen auch wir Deutsche insgesamt uns noch einmal der Aufarbeitung stellen, wenn es nämlich um eine Mitverantwortung - unter Umständen gar eine Mitschuld - am Völkermord an den Armeniern geht.“

Streit um die Wortwahl im Bundestag

Wegen des Streits um die Wortwahl hatte es in den vergangenen Tagen zwischen Bundesregierung, Koalitionsparteien und Präsidialamt einiges Hin und Her gegeben. Die Bundesregierung wollte den Begriff vermeiden. Gauck benutzte nun nahezu wortgleich die Formulierung, auf die man sich für die Erklärung im Bundestag geeinigt hatte. Dieser Text geht nach der ersten Beratung im Plenum in die Ausschüsse und soll bis zur Sommerpause endgültig verabschiedet werden. Der Opposition aus Grünen und Linkspartei geht der Text nicht weit genug.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland bewertet die neue Linie der deutschen Politik positiv. „Es ist richtig, dass jetzt nach dem Papst auch der Bundestag dieses schreckliche Verbrechen klar beim Namen nennt“, sagte Präsident Josef Schuster der Passauer Neue Presse (Freitag). „Was vor hundert Jahren im Osmanischen Reich geschehen ist, die Deportation und Ermordung von mehr als einer Million Armenier, war ein Völkermord.“ Nun müsse sich auch die Türkei offen und ehrlich damit auseinandersetzen.

Wegen einer Armenien-Erklärung des österreichischen Parlaments, in der von Genozid die Rede ist, beorderte Ankara den türkischen Botschafter in Wien zu Beratungen zurück. Die Erklärung werde die türkisch-österreichische Freundschaft „dauerhaft beflecken“, kritisierte das türkische Außenministerium am Donnerstag.

Kritik türkischer Medien an Gauck

Und auch auf die Armenier-Rede von Bundespräsident Joachim Gauck reagierten türkische Medien teils mit scharfer Kritik. Gaucks Äußerungen seien „schockierend“ gewesen, schrieb die Onlineausgabe der Zeitung Hürriyet am Freitag. Die regierungsnahe Zeitung Sabah warf Gauck vor, das Osmanische Reich mit „hässlichen Worten“ beschrieben zu haben. Beim ebenfalls regierungsfreundlichen Blatt Yeni Safak hieß es, Gauck habe mit seiner Rede seine Befugnisse überschritten. Die Zeitung Star kommentierte, der deutsche Präsident habe die Osmanen beinahe als Terroristen bezeichnet.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan schloss kategorisch aus, dass die Vorfahren seines Landes im Osmanischen Reich einen Genozid begangen hätten. „Die armenischen Behauptungen zu den Ereignissen von 1915 entbehren jeder Grundlage“, sagte er am Donnerstag auf einer als Friedensgipfel angekündigten Veranstaltung in Istanbul. „Ich sage, wir sind bereit, unsere Militärarchive zu öffnen. Wir haben keine Angst, keine Sorgen bei diesem Thema. Unsere Vorfahren haben keine Verfolgung begangen.“ Die Türkei wehrt sich als Nachfolgerin des Osmanischen Reichs seit Jahrzehnten vehement gegen die Genozid-Vorwürfe. Ankara hält die Opferzahlen für überzogen und bestreitet das systematische Töten.

US-Präsident Barack Obama verpflichtete sich der Solidarität mit den Armeniern, verwendete den Begriff „Genozid“ jedoch nicht. „An dieser ernsten Hundertjahrfeier, stehen wir dem armenischen Volk bei der Erinnerung an der Seite, was verloren wurde“, sagte Obama. „Wir schwören, dass diejenigen, die gelitten haben, nicht vergessen werden.“ Als Senator und Präsidentschaftskandidat hatte Obama die Massaker noch als Völkermord bezeichnet. Seit seinem Amtsantritt schreckt er jedoch davor zurück, vor allem aus Rücksichtnahme auf die Türkei, einem wichtigen Verbündeten der USA.

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71 Kommentare

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  • ...

  • Etwa 3000 Türken haben dieses Wochenende in Berlin gegen die Anerkennung des Völkermordes demonstriert.

     

    http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2015/04/gedenkmarsch-in-berlin-zu-100-jahrestag-voelkermord-armenien.html

  • Diese Postings machen mir eine Gänsehaut. Sie bedienen sich aus einem hier allzubekannten Arsenal: "Die anderen haben auch Verbrechen begangen" "Wo sind die Überreste der Toten?" "Alles Lüge" Kein Wort des Bedauerns für das massenhafte Morden im Namen des Osmanischen Staates. Verdrängung und Relativierung. Auch kein Wort dazu, dass heute Kritiker in der Türkei von Nationalisten ermordet werden, wie Hrant Dink. Etwas Hoffnung machen die Hunderttausend beim Gedenkmarsch für ihn. Ihr, die ihr Euch billig hinter Pseudonymen versteckt, steht dagegen in einer Reihe mit Geschichtslügnern und Holocaust-Leugnern.

    • @Philippe Ressing:

      über die Sache wird seit 100 Jahren diskutiert. "Leugner" sind da ganz andere. Historiker, Wissenschaftler usw. Das sind keine Leugner, sondern sie haben darüber eine andere Meinung und streiten es ab, weil sie sich mit der Sache beschäftigten, zu anderen Ansichten kamen. Da muss man nicht gleich jedem böse Absichten unterstellen, das ist unfair.



      Auch sowas ist unfair http://www.sueddeutsche.de/politik/voelkermord-der-absurde-herr-steinmeier-1.2452850



      Wer spielt sich denn hier als Gott auf der richten könne? Die westliche "Genozid"-Darstellung ist einseitig anschuldigend und wird der Sache nicht gerecht. Damals kamen sehr viele Türken auch durch Armenier um, ganze Familien, Unschuldige, genauso wie bei den Armeniern auch. Das ist immer schwer, aber es gibt Schätzungen die den armenischen Toten gleichwertig sind. Weil die Türken auf Seiten der Deutschen waren werden diese Menschen nicht gezählt oder wie? Dann auch noch Muselmänner. Das spielte damals auch eine große Rolle. Die Kirchen haben es ja auch instrumentalisiert, wie der Geistliche Lepsius mit seinen Fälschungen (wo heute niemand Ernstzunehmender widerspricht) Es war eine Eskalationsschraube, morden auf beiden Seiten. Das wollen Sie alles nicht sehen. Sie reden von Morden an Armeniern durch Türken wegen dieser Sache in der Neuzeit, die vielen Morde der Armenier (z.B. über 30 Diplomaten) bringen Sie nicht zur Sprache. Wer ist dann ein Leugner? Die ganze westliche Darstellung hat überhaupt nichts gebracht, nur Hass gestiftet, bis heute. Und die Armenier haben sich entsprechend aufgeladen. Völker die Jahrhunderte friedlich nebeneinander lebten. Diese Sache den Türken einseitig anzulasten macht nichts besser, eher schlimmer.

    • @Philippe Ressing:

      Betroffenheit ist ein edler Zug, Betroffenheitssucht macht blind und im Denken unselbstständig, wie die fraglose Übernahme der Sicht der Regierenden auf die Geschehnisse durch Sie zeigt. Dass mit dem Gedenken Politik auf einem ganz

      anderen Feld gemacht wird, das schneiden Sie vll. nicht, doch eines Ihrer Argumente will ich noch aufnehmen: "Die anderen haben auch Verbrechen begangen" sagt sich so mancher Deutsche in Hinblick auf die eigene Geschichte in seiner "Betroffenheit" auch. Was mein Pseudonym betrifft, Sie Aufrichtiger; Wer sagt mir, dass das Ihr richtiger Name ist ?

      • @lions:

        Wow.

        Ich möchte mal sehen was hier los ist wenn man ihre Aussage bis zum zweiten Absatz in einen anderen - sagen wir deutschen - Zusammenhang setzt.

         

        Bin ich "betroffenheitssüchtig" wenn ich Merkels und Gaucks Sicht zu Ausschwitz fraglos übernehme?

        Oder erst wenns andere betrifft?

        Und was ist denn mit Gaucks Aussagen zur "deutschen Mitverantwortung" 1918 - ist das jetzt edel wenn ich mir gleich noch ne Mitschuld anhefte wenn ich schon anderen Vorwürfe mache oder bin ich jetzt süchtig?

      • @lions:

        Mich kann man finden, Sie und Herrn/Frau 'Durchsage' und 'Nase-Weis' verstecken sich dagegen lieber hinter Ihren Kürzeln. Das spricht für sich...

        • @Philippe Ressing:

          Wer sollte Sie denn mit solchen Mainstream-Beiträgen suchen ? System-unkritische Menschen dürfen sich auch gern nackt ausziehen, ohne dass einer hin gucken mag.

        • @Philippe Ressing:

          Ja toll, bin begeistert. Demnächst wird einem vorgeworfen dass man nicht im Fernsehen auftritt. Wie wäre es um die Sache zu diskutieren anstatt ständig andere anzugreifen nur weil sie nicht das sagen was Sie hören wollen. Ich kenne doch die einseitige Darstellung dieser Geschichte. Das ist aber eben nicht die ganze Geschichte. Aber ähnlich wie Sie das machen, wird einem dann mit Vorwürfen und Unterstellungen begegnet. Wie bei anderen Themen auch. Der Bundestag hat doch eh so entschieden wie Sie es wünschen. Keine ehrliche Aufarbeitung mit der Geschichte. Auch in Bezug auf die Deutschen wo halt immer eine bekannte Note zitiert wird um in typischer Manier den "Vernichtungswillen" der Deutschen aufzuzeigen. Ich finde folgende Note interessant. Hier kommt der Zwiespalt in dem sich der deutsche Botschafter befand heraus. Einerseits müsse man die Armenier schützen, anderseits griffen diese auch Türken an (das schaukelte sich gegenseitig hoch), Türken griffen auch Armenier an, er zwischen den Stühlen, verbündet mit den Türken. Es war Krieg. Alle Beteiligten buhlten um die Gunst der Armenier, auch die Russen, was aus der Note rauskommt. Man muss sich dann schon in eine Kriegssituation anfang 20 Jhd. versetzen. Als ob andere mit Watte geschossen hätten. http://www.armenocide.de/armenocide/armgende.nsf/$$AllDocs-de/1915-04-15-DE-002!OpenDocument&Click=

          Diese ganze Sache wird zu einseitig dargestellt. Tote Türken bleiben unerwähnt. Niemand fragt nach der Anzahl. Wenn Sie und der Bundestag meinen diese Einseitigkeit mache etwas besser ist es ja gut. Das dient keiner Befriedung, nur einer weiteren Aufhetzung. Und die Armenier haben sich in den letzten Jahrzehnten extrem gegen Türken aufgeladen. Aber gut, einfaches Weltbild, schwarz/weiß: Armenier=gut, Türke=böse. So funktioniert es ja auch mit dem ständigen Aufgehetze.

      • @lions:

        Es ist viel sinnvoller die Sache ernsthaft aufzuarbeiten. Verbrechen gab es auf beiden Seiten. Von den toten Türken spricht ja niemand. Und dann aber nicht so: "Ihr seid schuld" sondern um es zu bereinigen, Frieden zu finden.

        • @Durchsage:

          Holocaust und das sind eh 2 verschiedene Dinge. Zu der Zeit dieser Sache gab es noch längst keinen Holocaust. Das sind Versuche Menschen die der gewünschten Erzählung nicht folgen in eine Ecke zu drängen. Insofern auch unpassend, da die Armenier über eine SS-Legion verfügten, sich auch als Arier fühlen etc. Gut, das sind urtümlich Ahnenforschungen, im 3. Reich dann missbraucht.

    • @Philippe Ressing:

      Ja, ja. Schon allein diesen Vergleich zu ziehen ist falsch. Die Armenier waren kein über Jahrhunderte verfolgtes Volk wie die Juden. Türken und Armenier lebten bis zu den Wirren im 1. WK friedlich miteinander. Können Sie sich ja informieren. Wohin flohen Juden z.B. nachdem sie von der iberischen Halbinsel von Christen vertieben wurden? Ins Osmanische Reich! Wenn Sie schon Vergleiche ziehen. Und wie ist das dann? Was haben Holocaustfotos im Zusammenhang mit dem Armeniergenozid zu tun? Nichts! Und das gibt´s. Finden Sie das geschmackvoll?

       

      Wer leugnet irgendwas oder hat was zu leugnen wenn er sich einer Historikerkommission nicht stellen will?

       

      Wer sagt denn man müsse das vorher anerkennnen, dann könne man eine Kommission einberufen?

       

      Das ganze basiert auf nachgewiesenen Manipulationen und Fälschungen, auch Frankreichs, der Briten u.a. die sich durch eine Reihe Bücher usw. ziehen. Warum soll aufgrund dieses Materials die Türkei das anerkennen?

      Die Lepsius-Fälschungen sind bekannt. Und wer hat Karl Liebknecht bearbeitet? Lepsius! Was kann man dann davon halten? Nichts!

       

      Alles weitere: es geht um die Menschen heute. Was haben Sie persönlich davon diesen ein schlechtes Gewissen einzureden? Weil darum geht es doch, oder? Da hört man dann oft: ja wir haben den Holocaust auch anerkannt. Okay, aber was hat das mit der Türkei zu tun? Heißt das dann, wir haben unser schlechtes Gewissen, dann sollt ihr es auch haben? Was haben die USA, Frankreich davon? Die hätten doch genug Grund bei sich selber zu kucken. Die können sich auch ein schlechtes Gewissen machen wenn es ihnen so wichtig ist das man Verbrechen aufarbeitet. Da gibt´s anzuerkennen. Also, wer wie was profitiert davon? Wie sind die Interessen gelagert? Um U-Boot Lieferungen, wenn Sie schon vergleichen, kann es bei Armenien nicht gehen. Um Aufarbeitung und Menschlichkeit ebenso nicht, sonst würden ja USA, Frankreich, GB, bei sich selbst kucken und sich ein schlechtes Gewissen machen.

      • @Durchsage:

        Der türkische Vorschlag: alle Archive öffnen, weltweit, alles erforschen, alles Belege, Formulare usw. in einer Kommission von Grund auf, von Anfang an historisch wissenschaftlich seriös und ohne "Ihr müsst das anerkennen" aufzuarbeiten ist viel ehrlicher und besser.

         

        Das könnte dann halt für die Internationale "Ihr müsst das anerkennen" peinlich werden. Geht´s darum?

         

        Außerdem weigern sich Türken nicht auch anzuerkennen dass es zu Verbrechen kam. Nie weigerte sich die Türkei hier das anzuerkennen. Aber die Türkei weigert sich, zu Recht, dies unter der Prämisse "Genozid" anzuerkennen.

         

        Und wenn die tollen Forscher meinen es sei so gewesen dann sollen sie es nachweisen. Die Türkei hat das schon vor über 10 Jahren vorgeschlagen, aber zusammen, mit der Türkei und dann würde die Türkei das Ergebnis auch anerkennen.

  • Bekannter Film von Sari Gelin. Kommen auch amerikanische Wissenschaftler zu Wort. Syrische Stimmen. Armenier selbst usw. Bei Interesse:

    https://www.youtube.com/watch?v=y2_C6hgOZ7U

     

    Hat man mal eine andere Darstellung wenigstens kennen gelernt. Die typische kennt man ja. Sollte normal sein bei sowas.

    • @Durchsage:

      Sari Gelin von Ahmet Celenk Ismail Umac...

       

      Buch 1. Armenischer Präsident:

      http://www.ata-a.org.au/pdf/DASHNAGTZOUTIUN.pdf

       

      Armenier, auch Wissenschaftler die anderes sagen kann man auch einmal hören. http://karabakhinfo.com/6768?lang=de

      • @Durchsage:

        Diese ganzen Infos müssten doch hiesige Regierungsvertreter auch haben. Ich glaube, es geht wiedermal um was ganz anderes, als in verstaubten Kisten zu wühlen. Na wer weiß, echte Arier müssen eben zusammenhalten.

        • @lions:

          Klar sind diese Infos für jeden zugänglich. Die Türkei will ja eben nichts anderes seit vielen, vielen Jahren als einfach nur in einem öffentlichen Diskurs diese Infos auszutauschen. Aber, diese Infos werden ja unterdrückt. Dann heißts das seien alles Nationalisten, die hätten Probleme, wollen das nicht zugegeben, stehen nicht dazu usw. So wird das aufgeladen, auch per Medien.

           

          " es geht wiedermal um was ganz anderes"

          Ja, zum einen natürlich wegen der offiziellen Geschichtsschreibung um den 1. WK herum. Und gerade Deutsche, bei allem was war (alle machten Verbrechen, alle wollten einen Krieg) und das hängt zusammen, wollen ja regelrecht für alles verantwortlich gemacht werden und schreien ja quasi "gib uns unsere Schuld". Dabei werden die ganzen Manipulationen, Frankreichs, den Briten, den Russen usw. in dieser Zeit und was die so trieben und treiben ließen gedeckt. Für mich ist das eine Form von Nationalismus immer irgendwelche Völker in Sippenhaft zu nehmen. Man kann die Leute auch mal in Ruhe lassen, vor allem die Nachkommen, sagen was war, das war scheiße usw., sorry usw. und eben die echten Verantwortlichen in den Eliten anklagen und nicht immer eine ganze Masse. Aber dann bei allen. Dann ist es einfach ein Druckmittel gegen die Türkei. Imperialismus spielt auch eine Rolle. Die PKK, bei allem was die Kurden historisch umtreibt, kein Staat usw. pflücken ihre Waffen auch nicht von den Bäumen - sondern werden auch instrumentaliert für den sog. Freiheitskampf.

          • @Durchsage:

            Türken empfinden mit Atatürk halt was Gutes. Sicher ist da viel auch Legende. Aber als sie gegen Erdogan demonstrierten zückten sie die Atatürk-fahnen. Quasi so im Geiste ist er da. Das wird dann hier schnell als böser Nationalismus dargestellt. Dabei sind gerade die nicht diese Hardcoreislamfreaks. Das ganze, Anerkennung usw. soll auch ein wenig am Atatürkbild rütteln. Wen man sich da bisschen auskennt. Gibt immer Versuche den Atatürk aus der Geschichte zu tilgen. Weil mit ihm eben auch der Sieg gegen die Imperialisten verbunden wird. Deswegen steht in Cuba und teils weltweit auch eine Statue von ihm. Er hat auch Frauenrechte, Wahlrecht für alle usw. gebracht. Sicher waren die Kemalisten später auch reaktionär.

             

            Und bei den Armeniern. Wenn man Jahrzehnte entsprechend getrimmt wurde, auch einen Zorn auf Türken zu haben, ein Monument usw. lässt sich das nicht so einfach rückgängig machen. Und die anderen USA, Europa etc. können immer mal mit der Anerkennung drohen. Und die arm. Diaspora ist ja weltweit, USA usw. organisiert, eine Lobby die da Druck macht.

             

            Das Entscheidende ist eben: es gab auf beiden Seiten Verbrechen. Nur, in der westlichen Erzählungen waren die Armenier die Heiligen und der böse Türk kam und hat sie niedergemetzelt. Und da gibts eben nachgewiesen viele Bildfälschungen usw.

  • 1918: manche sprechen vom Genozid an den Aserbaidschanern http://www.uni-potsdam.de/u/makrooekonomie/docs/aserbaidschan/31_maerz_11_06.pdf

    durch Armenien. Finden sich auch manche Bildchen davon in den Armeniengenozidbüchern. Könnte der Bundestag auch gleich noch anklagen.

    • @Durchsage:

      Wichtig ist hier, den Überblick zu behalten. Die Armenier sind kein unbeschriebenes Blatt, Aserbeidschaner aber gewiss auch nicht, denn diese, auch als Osttürken bezeichnet begingen auch grausame "Säuberungen" an den Armeniern. Ich denke, hier tut sich keiner von beiden vorbildlich hervor. Es ist richtig und wichtig, was Sie schreiben, doch man bewahre sich davor, Partei zu ergreifen.

      http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13687666.html

      • @lions:

        ganz genau Anamolie "man bewahre sich davor, Partei zu ergreifen".

        Tja, aber hier wird doch Partei ergriffen, oder? Für Armenien. Wenn´s um aserbaidschanische Moslems geht, da kommt kein Papst, niemand. Genausowenig wie beim Irak. Da muss man noch ein "denn diese, auch als Osttürken bezeichnet" nachschieben? Ne ich glaub nicht dass Sie das so meinten.

         

        Die pdf über den "Genozid" an den Aserbaidschandern, das ging bis in die 90er. Und da wird dann auch klar, was für eine Politik Armenien verfolgt. Gebietserweiterung durch ethnische Säuberungen. Und genau das passierte in den Wirren des sog. Armeniergenozids, der einseitig Türken angelastet wird auch.

         

        So wie diese (siehe pdf) bereits vor dem 20 Jhd für russische Interessen instrumentaliert wurden -macht doch ein armenisches Großreich - so auch in der Phase im 1. WK.

         

        Und ich finde es eine Unverschämtheit, dass niemand die vielen Toten Türken durch Armenier in der 1. WK Zeit überhaupt erwähnt. So einseitig wie immer dargestellt ist das nämlich nicht. Aber man will ja die türkische Position gar nicht hören. Es muss ja so sein wie man es haben will.

    • @Durchsage:

      2,5 Millionen Tote, wie es heißt müsste doch reichen um es als Genozid anzuerkennen, oder?

      • @Durchsage:

        Die Grünen könnten sich einsetzen dass es in armenische Schulbücher kommt, damit Armenier was über ihre eigene Geschichte lernen, ja, ja.. Aber sind nur 2,5 Millionen Aserbaidschaner.

  • http://www.spiegel.de/politik/ausland/voelkermord-an-armeniern-tuerkische-medien-geisseln-gauck-a-1030404.html

     

    "Nach unterschiedlichen Schätzungen kamen bei den Deportationen 1915/16 zwischen 200.000 und 1,5 Millionen Menschen ums Leben."

     

    Der Spiegel räumt ein, man könne sich um sage und schreibe 1,3 Millionen Menschen verschätzen. Alles klar.

  • Da hatte der Bundespfaffe und das Parlament im Reichstag was, um mit dem Finger auf die Türken zu zeigen. Endlich. Schön, dass es Gedenktage gibt.

     

    "Eine Sternstunde des Parlamentarismus", leidkommentierte Beate Tenfelde (NOZ) heute.

     

    Den Damen und Herren sei der Text von Bettina Gaus empfohlen: http://taz.de/Kolumne-Macht/!158318/

  • Ich schäme mich immer wieder für Deutschland: jetzt machen wir einer anderen Nation Vorhaltungen, sehr von oben herab und sollten doch etwas demütiger sein. Denn die von den Vereinten Nationen als Genozid eingestuften Massaker an die Völker der Herero und Nama im Jahre 1904 haben wir selber noch nie als Völkermord zugegeben. In Afrika spielte sich also der erste Völkermord des 20 Jahrhunderts ab, befohlen und durchgeführt von Deutschland. Kein brutal Akt ein paar Weniger, sondern ganz offiziell und mit Einverständnis des deutschen Kaisers. Es gibt dokumentierte Aussagen des "Herrn" von Trotha, dass diese Massaker die Völker ganz bewusst auslöschen sollten. Auch übte sich Deutschland in Südwest-Afrika zum ersten Mal in der Organisation von Konzentrationslagern. Herr Gauck, wie können wir es wagen, auf solchem hohen Ross zu sitzen?

    • @Henni:

      "Es gibt dokumentierte Aussagen des "Herrn" von Trotha, dass diese Massaker die Völker ganz bewusst auslöschen sollten."

       

      Das ist nicht ganz korrekt. Diese Aussagen stammen sämtlich aus der Zeit nach der Schlacht am Waterberg. Soll heißen: Es war eigentlich kein geplanter Völkermord an den Herero (die Nama waren übrigens in diesem Moment entweder unbeteiligt oder auf der deutschen Seite und haben sich erst dann wegen der dt. Grausamkeit den Herero gegenüber gegen die Kolonialmacht gewandt).

      Stattdessen hat v. Trotha die Schlacht (Ideal der Einkesselung nach Cannae und Sedan) vermasselt. Anschließend hat er dann lieber ein ganzes Volk vernichtet als seine militärischen Fehler zuzugeben. Dem Kaiser (der's evtl. nicht so richtig geblickt hatte) war alles egal, solange Deutschland international "Stärke" zeigt. Als er merkte, was passiert war (bzw., wie es bei den Briten ankam), hat er v. Trotha fallen gelassen und nach dessen Rückkehr in Berlin nicht mal empfangen. Der erste deutsche Völkermord ist also aus Stolz und mangelndem Sebstwertgefühl der politischen Führung in Berlin und vor allem der militärischen Führung vor Ort entstanden und war nicht geplant. Dass dieser Grausamkeit ein immenser Rassismus zugrunde gelegen hat (haben muss), versteht sich von selbst.

    • @Henni:

      Da gibt es so viel. Kongo: es heißt die Belgier hätten 8-10 Millionen auf dem Gewissen, zwischen 1888 und 1908. Hier spricht man bisher nur von Gräuel. Eine internationale Agenda die das als Genozid sehen will gibt es nicht. Es waren eben keine Christen die umkamen sondern nur irgendwelche Afrikaner die von Christen ermordet wurden. Dann interessiert das keinen "christlichen" Gauck, auch keinen Papst. Oder die ersten Konzentrationslager die es gab, der Briten in Zusammenhang mit den Buren. Das waren auch wieder keine ermordeten Christen, dann zählt das nicht scheinbar. Hat der Papst auch kein Interesse wenn Christen mordeten. Oder wie? Das Land aus Übersee: wer klagt da schon an?

       

      Entweder klagt man alle an oder man lässt es sein. So sind das nur Druckmittel und Erpressung die politischen Interessen dienen, die oder die schlecht aussehen zu lassen: "die Bösen, klagt die mal an". Möchtegernweltverbesserer sind da immer besonders empfänglich. Es wird Mitleid erregt usw.

       

      Im Zusammenhang mit der Armeniengeschichte mit vielen Lügen, Intrigen und auffälligen Fälschungen.

      • @Durchsage:

        Die Außerachtlassung des Kongo will ich mir merken, denn die hatte ich insoweit gar nicht mehr auf dem Schirm.

         

        Ich denke, es war in der damaligen Zeit noch so manch anderes auf den Kontinenten dieser Erde in dieser Hinsicht möglich.

      • @Durchsage:

        Die Rheinwiesenlager sind in dem Zusammenhang auch interessant.

         

        Auch wenn die antideutsche Fraktion eitrige Pickel bekommt, weil das ihren kühnsten Träumen entspricht. Für ein Grabungsrecht könnte sich der Bundestag stark machen, denn es war ein Verbrechen. Nur Schoki ist von den Amis halt nicht verteilt worden.

        • @Durchsage:

          Eisenhower´s Death Camps, kann man schon mal anschauen.

          https://archive.org/stream/EisenhowersDeathCamps-saturdayNight1989/BACQUEJames-Saturday_Night--Eisenhower_WW2_camps-Sept-1989#page/n0/mode/2up

           

          Mensch=Mensch. Warum nicht danach graben?

          • @Durchsage:

            Nun ja, bei den Deutschen wird man immer sagen, dass sie Opfer des von ihnen angezettelten Krieges waren und das will ich nicht bewerten.

             

            Letztlich Opfer eigener Taten geworden zu sein wird man von anderen Opfern dann so wohl nicht sagen können - das will ich schon zur Kenntnis nehmen.

            • @Tecumseh:

              okay aber Hundertausende monatelang der Witterung ausgesetzt, in Gehegen, in Dreck und Schlamm verecken zu lassen ist schon krass. Gut, die Frauen hatten sogar Zelte in den amerikanischen Vernichtungslagern. Männer nicht, die buddelten Erdlöcher, was man so weiß. Manchmal brachen die ein und sie starben. Junge Burschen, halberte Kinder waren in den Lagern.

              • @Durchsage:

                Auch aus der Zeit des us-amerikanischen Bürgerkrieges wurden solche Begebenheiten gemeldet.

            • @Tecumseh:

              die Belgier auf dem Schirm, würde das Thema sofort ausgepackt um es gegen sie zu verwenden.

  • Der Betroffenheitswahn kennt nun wirklich keine Grenzen mehr. Ein anderes Land begeht Verbrechen und der Deutsche Bundestag macht eine Gedenkveranstaltung. Sich dann noch als mitschuldig zu bezeichnen, weil man Verbündeter dieses Landes war, ist ein Skandal. Nach dieser Argumentationskette sind wir schuldig am Krieg im Irak, in Vietnam, denn wir sind Verbündete der USA. Russland ist mitschuld am Holocoust, weil es als Sowjetunion mit Nazi-Deutschland verbündet war u.s.w. Wer wundert sich jetzt noch darüber, dass rechtsextremes Gedankengut immer mehr Anhänger findet?

    • @finches:

      Den Genozidbefürwortern geht es nicht um eine historische Tatsache. Sonst gebe es nicht so viele nachgewiesene Fälschungen und diese Leute würden sich einer seriösen Aufarbeitung öffnen, nicht mit Fälschungen arbeiten, nicht von Fälschungen abschreiben und bekannte Fälschungen (kann ja auch passieren) als solche brandmarken. Den Türken die heute leben, so oder so nicht vor 100 Jahren daran beteiligt waren soll ein schlechtes Gewissen eingeredet werden "Verbrechervolk". Einen anderen Zweck kann ich dann irgendwie nicht erkennen. Menschen die vorgeben für Gerechtigkeit zu sein, sich für Völker einsetzen zu wollen, Möchtegernweltverbesserer beteiligen sich hier an einer Hetze.

  • Beispiel Bildfälschungen:

     

    https://openlibrary.org/books/OL16578737M/Der_Vo%CC%88lkermord_an_den_Armeniern_vor_Gericht

     

    Tatsächlich: Gemälde von Vasily Vasilyevich Vereshchagin "Die Apotheose des Kriegs von 1871"

    http://en.wikipedia.org/wiki/Vasily_Vereshchagin#/media/File:Apotheosis.jpg

     

    Es gibt eine Menge Bildfälschungen.

    • @Durchsage:

      Eine bekannte Bildfälschung mit Atatürk. Er, gekleidet im Anzug trete mit dem Fuß angeblich auf einer Armenierleiche http://wowturkey.com/forum/viewtopic.php?t=14865

       

      Es gibt Fälschungen mit Holoscaustfotos die einfach als Armeniergenozid ausgewiesen werden usw.

       

      "A myth of terror" von Erich Feigl, ein Buch das die Historie, Entstehung umreißt, die Methodik, Fälschungen und Lügen womit hier zwanghaft versucht wird den Türken einen Genozid anzulasten und auch der Terror, Morde usw. die in diesem Zusammenhang von einigen Armeniern an Türken in der Neuzeit vollzogen wurden. Mit Ausschnitten aus Zeitungsbelegen usw. Wenn es intersessiert http://yknews.az/kitablar/kitab20091230054412859.pdf

      • @Durchsage:

        @Bundestag

        Jetzt habt Ihr keine Wissenschaftsministerin mehr die eine Doktorarbeit plagiierte, auch keinen ebensolchen Verteidigungsminister mehr (alias Lichtgestalt) :-)

         

        Da kann man bei dem Thema doch gleich die vielen Fälschungen, vor allem auf deutschen Büchern anklagen, die Falsches suggerieren wie "Die Apotheose des Kriegs von 1871" auf "hochwissenschaftlichen Büchern" die vorgeben sich für bedrohte Völker einzusetzen und den Terror gewisser Armenier, Bombenattenate usw. lassen sich in so "wichtigen" Momenten ebenso anprangern.

  • 100 Jahre -

    1,2 Mio. Toter nie gedacht...

     

    ...aber gut, dass wir jetzt den richtigen Stempel "Völkermord" gefunden haben.

  • Kleiner Zwischenruf:

    Der erste Völkermord des 20. Jahrhunters war der an den Herero und Nama in Namibia um 1910 durch die Deutschen.

    • @aujau:

      sind Sie sicher, dass die 10 Jahre davor völkermordfrei waren?

      • @Tecumseh:

        Ok, dass bin ich leider nicht.

        Gibt es Fakten und Daten? Der Völkermord an den Native Americans begann allerdings, soweit bekannt, mehrere Jahrhunderte früher.

  • Warum so fleißig, Herr Gauck; Fühlt Deutscher sich so einsam, in der "Hall of Fame"?

    Während sich beim Juden-Genozid über die Jahre, nicht zuletzt durch Aussagen von Tätern selbst die Gewissheit einstellte, dass der Genozid stattfand, fehlen bei dem an den Armeniern m.W. die Beweise. Zeitzeugen tot, also bleiben nur die Knochen. Hier macht Revisionismus auch mal Sinn und wenn sich was ergibt, dürfen auch alle Genozid schreien, doch wer es jetzt tut, macht sich etwas anderem verdächtig, als er vorgibt. Erdogan ist überfällig, doch bitte nicht so; Das kommt diesem voll entgegen, denn was taten und tun sich Deutsche schwer zu glauben, was sich in den Vernichtungslagern ereignete.

     

    Auf die türkischen Miltärarchive würde ich lieber nicht bauen, auch wenn da sicher einige Sachen beim "Staubwischen" übersehen wurden.

    • @lions:

      Korrektur:...... einige Sachen hätten übersehen werden können.

  • Seltsam aufgeblasenes Theater um eine Sprachregelung.

    Ist die NATO so wichtig und der NATO-Partner so wichtig, dass man deshalb so aufpassen muss, wie ein Verbrechen genannt wird?

    Die Bezeichung erfolgt schon immer allein aufgrund der historischen Forschung und nicht der Diplomatie zu liebe.

    • @nzuli sana:

      Wenn man da keine Rücksicht nehmen muss dann reden wir doch mal mit den USA Tacheles wie? Vietnam usw. Oder wie lang hat das im Irak mit modernster Technik gedauert um vielleicht so viele umzulegen wie man den Türken vorwirft. Interessante Frage auch: Woher kommen eigentlich die Zahlen? 1,5 Millionen in dieser kurzen Zeit, mit den damaligen Mitteln? Mhm, naja, wenn es der Bundestag nach 100 Jahren sagt, dann ist es halt so. Die Weltverbesserer und Gerechtigkeitsfanatiker bei der Arbeit. Sorry, das ich lachen muss.

      • @Durchsage:

        Irgendein Kommentar fehlte ... ja genau, die Durchsage, sonst immer in Sachen Israelhatz unterwegs, übt sich nun prompt im wohltrainierten whatsaboutism. Apropos Lachen, es gibt ein neues Buch von Theweleit dazu - ihre Kollegin R-S würde schreiben: googel doch mal

        • @Henri Sinople:

          Der Terror, Attentate, Morde gewisser armenischer Kreise selbst in den USA über Jahrzehnte, die armenisch arische SS-Legion, bestimmt hat Theweleit darüber geschrieben :-)

        • @Henri Sinople:

          Apropos.

          Tolles Buch="Der Völkermord an den Armeniern vor Gericht..."

          im Auftrag der Gesellschaft fur Bedrohte Völker, siehe link oben.

           

          Bereits das Cover eine Fälschung, die nicht nur bei dem Buch verwendet wird.

           

          " die Durchsage, sonst immer in Sachen Israelhatz unterwegs..."

          Stimmt überhaupt gar nicht. Und Sie vermischen hier bewusst Dinge, eine Hatzmethode.

           

          Bücher darüber gibt´s viele. Beide Darstellungen. Nur anhand der Auswertung der Originaldokumente usw. lässt sich das klären. Nichts weiter hat die Türkei längst vorgeschlagen.

          • @Durchsage:

            @Henri

            Frage: Wie kam die bekannte Fälschung (link oben) auf den Bichtitel der Gesellschaft fur Bedrohte Völker, siehe link oben?

             

            Das Bild wurde von Armeniern die sich der Sache verschrieben haben weitergereicht. Die Forscher vetrauten dem Bild, hatten es nicht überprüft. Wie mit dem Bild geschieht das auch mit Inhalten, die einfach abgeschrieben werden.

            • @Durchsage:

              Buchtitel...

               

              Die Frage nach den Leichen (wo?) ist berechtigt. Es geht um 1.5 Millionen die eventuell "christlich" bestattet werden sollten.

               

              Annahme: Bei Massengräbern 1x je zu 100 Leichen gäbe es 15000 Gruben. Irgenwie muss man doch auf die Zahl kommen. Woher kommt die Zahl?

  • Warum gibt es in Armenien Keine Minderheiten? Wo sind die ganzen Kurden hin? Salahaddin Eyyubi ist ursprünglich aus Armenien. Also Armenien war mal ein starkes bevölkertes Kurdengebiet.

    • @errol flynn:

      Ein von Kurden stark bevölkertes Gebiet meinte ich, Verzeihung.

      • @errol flynn:

        falsche frage! armenier = opfer

        • @Tim:

          Lieber Herr Tim,

           

          Auch wenn ich ihre Ambivalente Aussage erstmal in Kentniss nehme, bitte ich Sie dennoch es zu unterlassen ihren Mitkommunarden zu erzählen was sie fragen dürfen und was nicht.

           

          Danke im Vorraus!

  • Eine interessante Demonstration der türkischen Relativierungsversuche ...

     

    Woran erinnert mich bloß der Vorschlag nach 1,5 Millionen Toten graben zu lassen?

    • @Gesunder Menschenverstand:

      uninteressant was Sie damit assoziieren. Nach der historischen Wahrheit zu suchen sollte hier die Regel sein. Und da gehört es eben dazu die Argumente des Landes das diese Sache anerkennen soll zu hören. Wenn Sie das in eine Ecke drängen sind Sie an einer Wahrheitsfindung gar nicht interessiert. Wo kommen wir da hin? Man geht auf Gericht und vorher steht das Urteil fest, klasse. Die Bundestagdebatte geht darum, weil ja kein Urteil feststeht aber eins feststehen soll. Wunderbar. Bestimmt haben Sie vielen Menschen geholfen und was gegen die bösen türkischen Nationalisten unternommen :-) Ich muss dann immer prusten, weil das ist auch so eine Masche "du des sin fei böse Nationalisten du" => "oh, ich muss dagegen sein, ich bin soo anständig". Hat auch viel mit deutschem Nationalismus zu tun, klar.

  • zur Klärung dieser Frage bedarf es keiner vorverurteildenden, verblendeten Politiker, sondern einer sauber arbeitenden Historikerkommission (was die Türkei stets anbot) die die Argumente zusammen führt, Belege historisch auswertet und nicht auf das Ziel hinarbeitet die eine oder andere These zu beweisen. Wer gleich mit Verschwörungsvorwürfen gegenüber der Türkei argumentiert, deren Argumente nicht einmal anhören will macht sich lächerlich. Wer der armenischen Argumentation folgt, man müsse es erst als Genozid anderkennen, dann könne man in einer Historikerkommission über alles reden, macht sich lächerlich. Hier gibt es eine unsägliche Querfront aus Möchtegernweltverbesserern, politischen Interessen, Türkei und Islamhassern (Pi-Leute) + Rassisten die keineswegs sachlich sondern ideologisch an die Sache ran gehen. Nach 1,5 Millionen Toten könnte man übrigens graben. Bisher ist das nicht einmal im Ansatz geschehen. Die Frage: Warum wohl?, sollte erlaubt sein.

  • Erdogan bekommt Unterstützung suvh in Deutschland. Am 24. April 2015 veröffentliche die Stuttgarter Zeitung eine Anzeige verschiedener türkischer Gemeinden und Verbände. Darin wird vom "gemeinsamen Schmerz" für alle Kriegsopfer im osmanischen Reich gesprochen. " Es ist unser Wunsch, dass sich aus dem gemeinsamen geschichtlichen Erbe der Türken und Armenier Freundschaften entwickeln und keine Feindschaften, die auf moralisch und rechtlich ungerechtfertigten Schuldzuweisungen basieren. In diesem Sinne reichen wir unsere Hand und wünschen allen Nachfahren (...) unser herzliches Beileid." Also: Schwamm drüber und Handschlag zwischen Opfern und Tätern.

    Das Buch von Taner Agcam (2004) zeigt Anhand der 1919-21 in Istanbul geführten Prozesse gegen die Verantwortlichen des Genozids die Strategie der jungtürkisch Regierung. Man hielt vor Kriegsbeginn nur eine ethnisch-religiös einheitliche Türkei für überlebensfähig. 1910 lebten dort knapp 11 Millionen Menschen - 75% Türken/Kurden, 20% Griechen und 6% Armenier. Politiker wie Taalat Pascha traten deshalb für Vertreibung und Vernichtung ein - und das Deutsche Reich schaute drückte beide Augen zu. Die ethisch-religiös homogene Türkei predigten alle späteren Politiker - von Atatürk bis Erdogan. Wer sich dem entgegenstellt, wird verfolgt oder - wie Hrant Dink - auf offener Straße ermordet.

    Nicht alleine türkische Nationalisten Schweigen über den Völkermord. 1915/1916 beteiligten sich kurdische Milizen und Stammesführer an den Massakern. Sie erledigten einen Großteil der 'Drecksarbeit' und bereicherten sich am Besitz der Opfer. Eine Entschuldigung von kurdischer Seite habe ich bisher jedenfalls nicht gelesen.

    Der Philosoph George Santayana sagte einst: "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Dem ist nichts hinzuzufügen.

    • @Philippe Ressing:

      Falls Sie mich für einen bösen Revisionisten halten. Als Politiker - bzgl. Armenien so um die Gerechtigkeit besorgt - kann man sich als Außenminister Steinmeier das erlauben, wenn gewisse Länder aufgrund der aktuellen Politik geschont werden sollen. Ein Aufruf, ein Massaker aus der Geschichte zu tilgen: http://www.hamburger-wochenblatt.de/altstadt/menschen/polen-vergisst-wolhynien-um-europas-willen-d23477.html Und diesen Leuten soll ich dann hier vertrauen?

      Mir geht es um die historische Wahrheit. Und wenn Sie sich ernsthaft damit auseinandersetzen, werden Sie auf eine Menge nachgewiesener Lügen und Verdrehungen stoßen. Auch auf Geschichten wie dem Mord durch Armenier an einem türkischen Botschafter u.a. So aufgeladen ist diese Geschichte. Und auch deswegen, weil: die Armenier leiden auch darunter dass sie für diese Angelegenheit instrumentaliert werden. Es gibt nur eine Lösung, wenn man wirklich an der Wahrheit und Gerechtigkeit, an Frieden finden interessiert ist. Das ist eine historische Kommission die unverfangen, ehrlich diesen Fall untersucht. Denn, und das ist ja auch geschehen es gab Fäschungen usw.

    • @Philippe Ressing:

      Die Türkei war nie ein einheitlich ethnischer Staat, war nie dafür vorgesehen, könnte es mit über 30 Ethnien auch nie sein. Das mit Talat Pascha ist mal voll gelogen. Ich kann die türkische Position und Argumentation voll nachvollziehen und unterstütze diese.

      • @Durchsage:

        Ziemlich armselig, wenn der Autor die Schuld Talaat Paschas am Massenmord als Lüge bezeichnet, den Beleg dann eber schuldig bleibt. Glücklicherweise gibt es heute keine "türkische Position" zum Armenier-Genozid, sondern auch kritische Stimmen. Kontinuität besteht allerdings bei der Verleugnung durch türkische Regierungen. Der Anonymus soll mir mal erklären, warum Kritiker dieser offiziellen Lesart in der Türkei um Gesundheit und Leben fürchten müssen. Und es ist armselig, wenn der Schreiber Kritik an der dort vorherrschenden Politik in die Nähe von Pegida-Faschisten stellt. Das spricht dann für sich selbst....

        • @Philippe Ressing:

          http://www.welt.de/print-welt/article204923/1634-tuerkische-Offiziere-zum-Tode-verurteilt.html

          "Neue Forschungsergebnisse gab es vor allem von Yusuf Sarinay, der Dokumente präsentierte, wonach der osmanische Innenminister Talat Pascha ein strenges Vorgehen anordnete, um die deportierten Armenier vor Übergriffen zu schützen, und auch persönlich die Todesurteile von 1643 türkischen Offizieren, Soldaten und Funktionären unterzeichnete, die sich an Deportierten vergriffen hatten."

           

          Also umgedreht wie Sie meinen. Können Sie jederzeit überprüfen mein Freund. Weitere Lügen: Dokumente des Geistlichen Johannes Lepsius mit gefälschten Zahlen. Damit argumentiert keiner mehr, weil lächerlich. Weitere Lügen Andonian Dokumente. Auch damit argumentiert keiner mehr, lächerlich. Frage: Warum argumentierten Völermordunterstützer mit Fälschungen. 1,5 Millionen=eine Stadt wie München. Wo liegen die Gebeine, die Toten? Können Sie mir das sagen?

          http://armenians-1915.blogspot.com/

          Da werden Sie reichlich mit Dokumenten etc. bedient. Bitteschön, ans Werk! Diese ganzen Leutchen die immer nur irgendwas nachquatschen und sich dann auch noch einbilden irgendjemand etwas Gutes zu tun, dabei nur Hass stiften, langweilen mich.

          • @Durchsage:

            Und Herr Ressing. Die toten Türken die in diesem Krieg durch Armenierhand starben bitte auch zählen. Das gehört nämlich dazu. Verbrechen gab es auf beiden Seiten. Wer das abstreitet lügt und öffnet sich keiner ernstzunehmenden historischen Wahrheit. Und ist ja klar: Türken hatten kein Recht während dem Zerfall des Osmanischen Reiches, wo Russen, Briten, sogar Australier, Armenier usw. usw. während des 1. Weltkrieges sich alle ihren Kuchen holen wollten, sich noch zusammen zu tun und einen Rest zu retten =Türkei heute. Irgendwelche Belege für Türken hätten gegen Armenier gehetzt, ähnlich wie im 3. Reich gegen Juden in D, hätten zur Ausrottung der Armenier aufgerufen können Sie gerne vorlegen. Da können Sie suchen bis Sie in Rente sind. Es gibt keine entsprechenden Aufzeichnungen. Nur ein paar verlogene Behauptungen wie mit Pascha.

            • @Durchsage:

              @Ressing.

              Und Herr Ressing, eines interessiert mich noch: Welches Recht haben gerade Amerikaner und Staaten weltweit inklusive dem deutschen Bundestag + Journalistenhorden hier über eine Sache zu richten und zu urteilen auf einen "Genozid" zu pochen, obwohl sich kaum bis gar keiner von den Herren Damen Politikern je mit der Sache ernsthaft beschäftigten? Und glauben Sie im Ernst, denen ginge es um irgendeine Gerechtigkeit?

               

              Deshalb wird auf türkische Forschungen und Erkenntnisse die nicht das sagen was man hören will auch nicht eingegangen, oder?

               

              Nun, in der Schweiz vor Kurzem musste sich die Anwältin für die Armenierdarstellung den Fakten beugen. Da nimmt man extra die Frau von Herrn Clooney. Liegt´s etwa da dran, dass dieser Prozess aus Sicht der Befürworter scheiterte, andere Länder der Sache zwiespältig gegenüber stehen, "Genozid" ablehnen und man schnell die Sache gefälligst über die Bühne bringen will? Das endlich das gewünschte Ergebnis "böser Türke" auf dem Tisch liegt?

               

              Dann kann man doch eine Historikerkommission zulassen, wenn eh alles so einfach ist und das rauskommt was Herr Gauck gerne als erwünschtes Ergebnis haben will.

               

              Wenn eh Türken immer lügen und Türken prinzipiell Verschwörungstheoretiker sind, ja, dann ist es doch einfach die Wahrheit zu beweisen.

  • Gut..... Erdogan bewegt und will die Militärarchive öffnen.. Dann mal los...

    • @robby:

      Die türkischen Archive sind für jeden einsehbar, selbst für Japaner und Chinesen. Jeder Forscher der will hat Zugang.