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Die WahrheitKleiner weißer Friedensputin

Schneeflöckchen, Weißröckchen und keine Erringung der goldenen Friedenstaube: Erinnerungen an eine Kindheit in der DDR und an viele Phrasen.

E ine Mehrheit meiner Mit­ossis ist gegen eine militärische Unterstützung der Ukraine. Schade, dass das Margot Honecker nicht mehr erleben durfte. Damit ist das Erziehungsziel, das sie als Minister für Volksbildung (damals hat noch keiner gegendert) für uns DDR-Kinder ersonnen hatte, so ziemlich aufgegangen.

Ich habe noch die prägenden Jahre als Thälmannpionier in der DDR erleben dürfen, wo ich zu einem friedliebenden Menschen erzogen worden bin. Die Völkerfreundschaft stand bei uns hoch im Kurs, die deutsch-sowjetische Freundschaft sowieso, weshalb wir in der Schule mit großer Begeisterung Russisch gelernt haben. Aus diesem Grund können wir Putins Friedensappelle ja auch im Original verstehen und müssen nicht alles glauben, was uns die Mainstream-Medien als „Übersetzung“ präsentieren.

Bereits im Kindergarten lernten wir das schöne Kinderlied: „Ich fahre einen Panzer / rattata rattata / Ich fahre einen Panzer / rattata rattata rattatatata.“ Die Panzer unserer Volksarmee waren allerdings keine aggressiven Leopard 2, sondern T-55 und T-72, also klassische Friedenspanzer, die zum Glück in ausreichender Menge zur Verfügung standen, damit uns nicht die Faschisten aus Bonn überfielen.

Im Bewusstsein, dass die Erhaltung des Friedens das wichtigste Ziel unserer Republik ist, sangen wir in der Schule auch: „Soldaten sind vorbeimarschiert, im gleichen Schritt und Tritt, wir Pioniere kennen sie und laufen fröhlich mit.“ Und jetzt alle: „Gute Freunde, gute Freunde, gute Freunde in der Volksarmee …“ Neben „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ eines meiner Lieblingslieder.

Minister Margot und ihre Erziehungstipps

Doch Mutti wollte mir im Spielzeuggeschäft erst keinen ferngesteuerten T-62 kaufen, obwohl sie von Beruf Kindergärtnerin war. Dabei hat Minister Margot gesagt: „Die Kinder sind zur Verachtung der Feinde der Völker zu erziehen, die den Frieden, die Sowjetunion und alle sozialistischen Länder bedrohen.“ (Quelle: „Programm für die Bildungs- und Erziehungsarbeit im Kindergarten“, Berlin 1985, S. 216). Mit den Panzerketten ließen sich nämlich wunderbar die Playmobil-Männchen überrollen, die mir meine Oma aus dem Westen mitgebracht hatte. Das hat gefetzt.

Leider habe ich das Kleinkalibergewehrschießen bei der DDR-Wehrsportgruppe „Gesellschaft für Sport und Technik“ zur Erringung der goldenen Friedenstaube nicht mehr mitgemacht. Wir hatten aber ein Abo der Armeerundschau. Das war so was Ähnliches wie heute die Berliner Zeitung. Dort stand, neben FKK-Bildchen und sozialistisch korrekten Witzen, immer ein Artikel darüber drin, welche Angriffsvorbereitungen gegen den Warschauer Pakt heimtückisch von der Nato ausgeheckt wurden.

Deshalb weiß auch jedes echte DDR-Kind, dass Putin nur Frieden will, auch wenn er es wie in Butscha hin und wieder nicht so gut rüberbringen kann. Das wurde ihm natürlich gleich wieder negativ ausgelegt. Typische Arroganz des Westens! Ich mach mir erst mal eine ­Soljanka.

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7 Kommentare

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  • Putin sagt, er wolle keinen Krieg. Das muss man glauben! Es hatte auch niemand die Absicht, eine Mauer zu bauen. Sie sind so nett und glaubwürdig, die Putins, Kim´s, Ji´s dieser Welt.

    Wer das nicht so sieht ist ein kriegswütiger Imperialist.

  • Das krasse ist, dass die Ossis von allen Völkern des ehemaligen Ostblocks mit ihrer Russophilie nahezu allein dastehen. In typisch deutscher Arroganz glauben sie, besser über die Russen bescheid zu wissen als alle anderen Völker, die damals unter russischer Oberherrschaft standen - sogar besser als die Balten, die jahrzehntelang russifiziert werden sollten und direkt von den "Freunden" regiert wurden. DIE sind natürlich alle nur "hysterisch", während sich Maik bestens mit dem Russen an sich und Russland im Allgemeinen auskennt, weil er vor 40 Jahren mal ein bißchen Russisch gelernt hat und heute noch "druschba" und "dostoprimetschatelnosti" sagen kann.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      • @95820 (Profil gelöscht):

        Ja, und?

        Verstehst du nicht, dass die Zitate und Gegebenheiten trotzdem ganz real sind?

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Suryo:

          Doch. Parodieren durch Zitieren. Das habe ich schon verstanden. Ist eine satirische Methode. Wird ja im Subtitle schon angedeutet.. Aber ich hatte das Bedürfnis, „in typisch deutscher Arroganz" ein wenig ganz real zu klugscheißern. Den Gegebenheiten angemessen.

        • @Suryo:

          Liggers. Aber sei nich unbedaaf



          Unterschätze nie ein 🐏!

          Zur einzig freien Wahl - steuer ich mal bei



          “Meine Partei ist nicht dabei“



          &



          “Freundschaft“ na einerlei!



          “Hände falten



          Köpfchen senken



          Immer nur an Stalin denken!“



          Doch großes Bruderherz - kein Scherz



          Hermann-Schule - zurück aus Pause



          Margot ging noch nicht mit Hütchen fremd!



          Lagen rote Lappen auf den Tischen zwischen Mappen!



          Alle fandense beschissen - habense zerrissen!



          Naja - er machte 49◾️mit dem Ohl gen Westen.



          Dort fandmers 51 - dann ooch am besten



          West-Transport - allet rin & fort!



          Helmstedt ickKlimmzug am Schlagbaum



          🚛 starten und nüber rüber übern 🚧 •

    • @Suryo:

      Das krasse ist das viele Wessis meinen besser über die Ossis Bescheid zu wissen wie diese selbst.