Die Wahrheit: Ostern mit Putin
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über ein vergiftetes Fest erfreuen.
In Russland gilt zur Osterfeier
schon seit Jahrhunderten der Brauch:
Man schenkt sich hübsch bemalte Eier.
Nicht nur als Schmuck. Man isst sie auch.
Es gibt Berichte, gar nicht spärlich.
Danach ist diese Tradition
für Russlands Herrscher sehr gefährlich.
So mancher stürzte da vom Thron.
So starb an einem Eierkuchen
der böse Zar Wesowolod.
So fand beim schlichten Eiersuchen
Zar Boris Godunow zu Gott.
Chruschtschow entging der Totenfeier
nur durch ’nen harten Nackenhieb,
als eins der leckren Trüffeleier
ihm tief im Halse stecken blieb.
Der Stalin aß gern hart gekochte.
Auf einen Schlag so sechs bis acht.
Pech, dass sein Herz das gar nicht mochte:
Cholesterinschock. Gute Nacht!
Und Jelzin – mit zu viel Verpoorten
im Blut trat am Karfreitag ab.
„Im Ei war Gift.“ Mit diesen Worten
machte Zar Simeon einst schlapp.
Mein Rat: Schickt zu den Osterfeiern
dem Kremlchef ein Carepaket
mit liebevoll gefüllten Eiern,
weil’s doch um Traditionen geht.
Nur, wer kann da der Bote sein?
Mir fällt nur Gerhard Schröder ein.
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