Die Wahrheit: Lob des Landmanns
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über einen wichtigen Schollenpflüger erfreuen.
Der Landmann, er pflügt und er erntet und sät,
er mästet und pflanzt ohne Pause.
Er baut alles an, was man backt oder brät,
und sorgt für ein sattes Zuhause.
Sein Leben ist sittsam, beschwerlich und rau,
besteht nur aus Arbeit und Mühen.
Am Tag stopft er Gänse und keult seine Sau,
des Nachts zerrt er Kälber aus Kühen.
Er melkt und er düngt und er stapelt das Heu.
Im Dunkeln noch schellt ihm der Wecker.
Er gabelt und mistet, trennt Weizen von Spreu,
danach repariert er den Trecker.
Der Landmann ist wetterfest top imprägniert,
bleibt trocken in Jauche und Niesel.
Dem Wandel des Klimas trotzt er motiviert
mit steuererleichtertem Diesel.
Er passt sich gut an, züchtet Soja und Aal,
hält Straußen und Tiere mit Rüssel.
Und wenn das nicht klappt, ist’s ihm gänzlich egal:
Die Zeche zahlt sowieso Brüssel.
So lobet Ihr Menschen in Stadt und am Meer
den wichtigsten Manne im Staate.
Die Welt ohne ihn wäre wüst, kalt und leer –
wie Trinkwasser ohne Nitrate.
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