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Debatte Ypsilanti und das PolitpatriarchatGravierende Fehleinschätzung

Kommentar von Ingrid Kurz-Scherf

Andrea Ypsilanti verkörpert eine neue soziale Linke innerhalb der SPD. Wahrgenommen wird sie von Parteikollegen und den Medien vor allem als Chaos auslösende Frau.

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4 Kommentare

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  • M
    molinocampo

    Immer die gleiche Soße - egal ob in der Wirtschaft, der Universität oder eben der Politik: wenns frau mal wieder vergeigt hat, dann ist natürlich wieder eine Verschwörung des "Patriarchats" dafür verantwortlich....

     

    glauben Sie wirklich, Frau Professorin, daß mit einer solchen Looser-Ideologie im Leben und in der Welt auch nur ein Blumentopf gewonnen wird...?

  • K
    Karl

    Vermutlich bezieht sich die Überschrift auf den Untertitel. Das Kasperltheater in Hessen ist in erster Linie die Folge weiblicher Eigenschaften.

     

    Statt die Initiative zu ergreifen und offensiv aus dem Wahlergebnis heraus zu argumentieren, verkriecht sich das arme Mäuslein Ypsilanti vor dem Vorwurf des Wortbruchs.

     

    Statt sich offen einer Wahl zu stellen, spielt sie zuerst ihre Netzwerkoptionen durch und kneift. Wie viele Stimmen sie aus der FDP oder der CDU bekommen hätte, werden wir nie erfahren.

  • OB
    Oliver Böhm

    Welch treffende Headline! Da wird Frau Ypsilanti mit ihrer SPD von der Autorin zur Gewinnerin der Hessen-Wahl erklärt, obwohl sie 3511 Stimmen weniger als Kochs CDU erhalten hat. Da behauptet Professorin Kurz-Scherf, wenn es nur nach Frauen gegangen wäre, hätte Rot-Grün auch nach der Bundestagswahl 2005 fortgeführt werden sollen. Interessanterweise wählten 44,3 % der Frauen Rot-Grün, 44,5 % der Frauen aber CDU, CSU und FDP. Liebe Frau Professorin - vielleicht sollten Sie erst einmal Rechnen lernen, bevor Sie sich in Ihren Thesen versteifen. Ihren mathematischen Kenntnissen nach hat Stoiber 2002 gegen Schröder gewonnen. Fragt sich nur, ob das Männer oder Frauen gewollt haben.

  • HB
    Hans-Martin Balz

    Alle Achtung, Frau Metzger zeigte Rückgrat, das in unserer Gesellschaft normalerweise verloren gegangen ist. Ich kann nur hoffen, dass Frau Dagmar Metzger nicht ebenso schlecht (von der SPD) behandelt, wird wie es mit Frau Dr. Gabriele Pauli (von der CSU) geschah!

    Von der Ferne aus betrachtet verstehe ich nicht die gegen die Linken angeführten Argumente, zudem erinnern sie an jene die vor Jahren noch gegen die Grünen vorgebracht wurden. Offenbar ist es finanziell lukrativ Politiker zu sein mit all den Möglichkeiten! Da erscheint es notwendig den Mitbewerbern von der Linken möglichst lange den Zugang zu Einfuß und Geld zu verwehren. Die authentisch wirkende Frau Ypsilanti hat jedenfalls im Vergleich zum trickreichen Herrn Koch meine Sympathie. Sie hat (nach meinem Verständnis) die Wahl in Hessen gewonnen und wird früher oder später die Regierung bilden.

    Warum sich Frau Ypsilanti schon vor der Wahl durch ihre Festlegung in diese mögliche, schwierige Situation (Zwangsjacke!) begeben hat, ist mir nicht bekannt.

    Auch die Grünen hatten sich festgelegt nach der Wahl in Hamburg nicht mit der CDU zusammenzuarbeiten, doch davon ist nach der Wahl nichts mehr zu hören!

    Zu den Wahlversprechen, wir Wähler werden doch in der Regel von Politikern aller Parteien mehr oder weniger belogen. Allerdings ist der Politiker nicht besser oder schlechter als der Bundesbürger. Ich habe den Eindruck, dass in Bezug auf ?Hessen? mit Vorurteilen gearbeitet wird, bzw. ganz massiv auf Frau Ysylanti eingedroschen wurde. Frau Metzger hatte das Rückgrat, ihr mögliches Wahlverhalten öffentlich zu machen, doch vielleicht gibt es in der SPD-Fraktion Mitglieder, die bei einer Wahl gegen Frau Ysilanti stimmen und bei einer Probeabstimmung für Frau Ypsilanti wären? Die allgemeine Politikverdrossenheit kommt nicht von ungefähr. Ich gehöre auch zu den Naiven, die glaubten, eine Große Koalition würde die wesentlichen Probleme des Landes lösen können.

    Vorher, das Spiel des sich wechselseitigen Blockierens bei Gesetzvorlagen, endlose Spielchen von CDU/CSU und SPD...