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Debatte SteinbrückDer Mann, der kein Schach kann

Kommentar von Martin Reeh und Martin Reeh

Noch nie ist ein Kanzlerkandidat so beschädigt in den Wahlkampf gestartet wie Peer Steinbrück. Er ist eine Fehlbesetzung und sollte zurücktreten.

Schach spielen heißt, ein paar Züge im Voraus zu denken (Archivbild) Bild: dapd

F ür einen Moment nur muss man sich vorstellen, wie glänzend die SPD zum Auftakt der Bundestagswahl 2013 dastehen könnte. Peer Steinbrück wäre ein Kandidat, über dessen persönliche Integrität nicht diskutiert werden müsste; in Hannelore Kraft stünde eine Ersatzkandidatin bereit, falls Steinbrück ausfällen würde oder intern nicht durchsetzbar wäre; und in Hessen wäre seit fünf Jahren eine rot-rot-grüne Koalition an der Regierung, die den Bann gegen Koalitionen mit der Linkspartei im Westen gebrochen hätte. All das ist bekanntlich nicht der Fall. Und alles hat die SPD selbst vermasselt.

Die Steinbrück’sche Vortragsaffäre, die den Sozialdemokraten den Wahlkampfauftakt gründlich verhagelt, besteht im Grunde aus zwei Teilen. Der erste betrifft eine eher lässliche Sünde: seine Reden bis zur Aufnahme in die Troika der Kanzlerkandidaten. Steinbrück drehte seine Runden als Exminister, der mit seinem Namen noch einmal abkassierte. Nur auf sein Bundestagsmandat hätte er besser verzichten sollen.

Etwas anderes sind die Vorträge danach. Und zwar nicht einmal so sehr wegen des Verdachts der Einflussnahme auf einen zukünftigen Kanzler und der sozialdemokratischen Selbstbedienung bei den Stadtwerken Bochum, sondern weil Steinbrück geradezu naiv in die Affäre geschlittert ist. Über ein Jahr zog der Kandidat von Sparkasse zu Sparkasse, ohne auf die Idee zu kommen, dass ihm die Vorträge später Schwierigkeiten bereiten können.

Bild: Wolfgang Borrs
MARTIN REEH

ist Redakteur im Meinungsressort der taz.

Frühzeitig sichtbare Gefahren für die eigene Politik wahrzunehmen, gehört aber zum politischen Kerngeschäft. Wer das nicht kann, ist in Spitzenpositionen fehl am Platz. Wer sollte einem Politiker, der nicht einmal offensichtliche Probleme für die eigene Karriere wahrnehmen kann, glauben, dass er Gefahren für die Wähler rechtzeitig spürt?

Steinbrück ist der Mann, der Schach nicht kann, lautet die Botschaft seiner Vortragsaffäre. Schach spielen heißt, ein paar Züge im Voraus zu denken. Die SPD hätte misstrauisch werden können, als Steinbrück ausgerechnet die Inszenierung als Stratege misslang: auf dem Titelfoto seines Buchs mit Helmut Schmidt, auf dem sich beide als Schachspieler in Szene setzten. Das Spielfeld war verdreht aufgebaut. Steinbrück hat es offenkundig nicht geschafft, ein Team um sich zu scharen, das solche Schnitzer bemerkt.

Jubeltruppen und Abnicker

Auch die SPD-Spitze hat die Vortragsaffäre seltsam verschlafen, Sigmar Gabriel vorneweg. Offenkundig hat es kein Gespräch unter vier Augen gegeben, das Steinbrücks Vita frühzeitig auf mögliche Angriffspunkte abklopfte, keine Treffen mit PR-Beratern, keine Hinweise auf das Problem aus Landes- und Ortsverbänden – nichts. Dabei waren die umfangreichen Nebenverdienste Steinbrücks seit Längerem bekannt. Solche Fehler machen politische Anfänger – und diejenigen, die zu lange im Geschäft sind und dabei das Gespür für politische Stimmungen verloren haben.

Die SPD bezahlt jetzt den Preis dafür, dass sie seit der Schröder-Ära innerparteiliche Debatten unterbunden hat: für das seltsame Nominierungsverfahren, in dem Gabriel den einfachen Abgeordneten Steinbrück im Alleingang erst zum Teil der Troika erklärte und dann zum Kandidaten; für die Degradierung der Parteigremien zu Abnickveranstaltungen zuvor getroffener Beschlüsse; für die Demütigungen der Jusos, deren vorsichtiger Protest gegen die Agenda 2010 zum Karrierehemmnis wurde; und für die stattdessen gehätschelten sogenannten Jungen Teams – eine bloße Jubeltruppe für den Wahlkampf.

Übertreibt man es mit innerparteilichen Streitigkeiten, endet man wie die Piraten, übertreibt man es mit der innerparteilichen Geschlossenheit, endet man wie die SPD. Eine negative Elitenauswahl findet statt: In der Partei kommen die nach oben, die nichts dabei finden, für Kandidaten zu werben, über die sie nicht entscheiden durften. Wer das nicht aushält, geht.

Von denen, die bleiben, fühlt sich kaum jemand mehr für irgendetwas verantwortlich, das nicht im eigenen kleinen Zuständigkeitsbereich liegt. Weshalb sollte etwa ein junger Abgeordneter auf die Idee kommen, über Steinbrücks Nebenverdienste nachzudenken – und sich durch Nachfragen Ärger einhandeln? Dafür war Gabriel zuständig, der das Problem nicht sah.

Nicht, dass der Parteilinke von diesem Klima unbeeinflusst bliebe und mehr Bewusstsein für politische Gefahrensituationen hätte. Siehe Andrea Ypsilanti, die bei ihrem Vorstoß für ein rot-grün-rotes Bündnis in Hessen 2008 die innerfraktionelle Minderheit trotz knapper Zwei-Stimmen-Mehrheit nicht einband. Dass die Stimmung bei vier Abgeordneten kippte, hatte sie nicht auf der Rechnung.

Kraft verschärft die Krise

Und was ist mit Hannelore Kraft, die im Frühjahr das Gutachten der Landtagsjuristen über das Prozedere bei Haushaltsabstimmungen nicht vorhersah? Aus Landessicht hat sie mit ihrer Ad-hoc-Entscheidung, Neuwahlen anzusetzen, alles richtig gemacht. Aber weil sie um das Bekenntnis, nach ihrer Wiederwahl in Nordrhein-Westfalen zu bleiben, nicht herumkam, verschärft sie die jetzige SPD-Krise.

Peer Steinbrück müsste nämlich unter normalen Umständen jetzt zurücktreten. Noch nie ist ein Kanzlerkandidat so beschädigt in den Wahlkampf gestartet, noch nie musste sich jemand in den ersten Wochen seiner Kandidatur so intensiv mit Fragen nach der persönlichen Integrität beschäftigen. Der erhoffte Nominierungseffekt ist verpufft. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass Steinbrücks Umfragewerte wieder steigen; eine Eskalation der Eurokrise würde sicher helfen. Nur: Eine vernünftige Wahlkampfstrategie sieht anders aus.

Aber wen könnten die Sozialdemokraten stattdessen aufstellen? Gabriel und Steinmeier würden jetzt als zweite Wahl erscheinen, Kraft als Wahlbetrügerin gehandelt werden. Aus der zweiten Reihe der Bundes- oder Landespolitik drängt sich niemand als Kandidat auf. Und dennoch: Steinbrücks Rückzug wäre besser als das Festhalten an einem beschädigten Kandidaten. Wer immer von der SPD aufstellt würde, hätte das Argument für sich, dass in der Stunde der Not nur außergewöhnliche Maßnahmen zur Rettung verhelfen.

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Von 2018 bis 2020 taz-Parlamentskorrespondent. Zuvor von 2013 bis 2018 Leiter der taz-Inlandsredaktion, von 2012 bis 2013 Redakteur im Meinungsressort. Studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach Arbeit als freier Journalist für Zeitungen, Fachzeitschriften und Runkfunkanstalten, Pressesprecher eines Unternehmensverbands der Solarindustrie und Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik.
Von 2018 bis 2020 taz-Parlamentskorrespondent. Zuvor von 2013 bis 2018 Leiter der taz-Inlandsredaktion, von 2012 bis 2013 Redakteur im Meinungsressort. Studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach Arbeit als freier Journalist für Zeitungen, Fachzeitschriften und Runkfunkanstalten, Pressesprecher eines Unternehmensverbands der Solarindustrie und Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik.
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59 Kommentare

 / 
  • C
    Cassandra

    Ich habe auf den Hinweis des Autors hin den Buchumschlag von "Zug um Zug" angeschaut - und tatsächlich sind Brett und Figuren falsch aufgestellt. Falsch in der normalen Praxis des Schachspiels.

     

    Aber vielleicht spielen die beiden Elite-Herren mit anderen Regeln? Zum Beispiel nach Zuflüsterung von Heuschrecken? Doch das ist fast schon eine Beleidigung der Insekten.

  • AO
    Aleksandr Orlov

    Peergela Merkelbrück steht für die Politik, die der sPD 2009 ihr bisher verheerendstes Wahlergebnis eingebracht hat - völlig zurecht.

    Eine Politik, die der sPD Stimmen bringen könnte, indem sie Nichtwähler mobilisiert, ist mit ihm nicht zu machen und auch nicht glaubhaft zu vermitteln.

     

    Da nährt sich doch der Verdacht, dass die eigentliche Rolle der sPD im Parteiengefüge die ist, diejenigen Wähler zu den Nichtwählern zu treiben, die eine andere Politik umgesetzt sehen wollen.

    Deswegen auch die unisono Hatz gegen die Linken, in der sich die gleichgeschaltete Presse einig ist und der Jubel über jeden noch so blöden neoliberalen Unsinn, in den auch die taz jahrelang begeistert eingestimmt hat.

  • B
    Bitbändiger

    Nicht zum erstan Mal muss ich mich wundern, dass ein Beitrag (20.11. ca. 01:30), der sich unter Rekapitulierung der Fakten kritisch mit der Rolle der Medien, auch der taz in diesem Artikel, in einer offensichtlichen Kampagnenwelle auseinandersetzt, sang- und klanglos im binären Orkus verschwindet.

     

    Warum so dünnhäutig, liebe taz?

  • T
    Thorben

    So lange es Hartz IV gibt, ist die SPD für mich tot.

    Für mich erst wieder wählbar, wenn im Interesse der arbeitenden und der arbeiten wollenden Politik gemacht wird. Für Kapitalisten- und Globaliserungsdreck wähle ich das Original. Schröder und die Agenda waren für mich- als Berufstätigen!- ein Schlag in die Magengrube. Da habe ich echt geheult wegen des Verrats.

  • B
    Benedetto

    Der Artikelschreiber klagt über das Nicht-Schach-Spielen-Können der SPD-Elite. Dabei unterstellt er den Akteuren, sie würden, könnten, sollten das Schachspiel als Qulifikation auf dem Kasten haben. Ein historischer Irrtum!

     

    Hannelore Kraft mag als NRW-Mutti im Lande bleiben, als Ersatzkandidatin würde sie sich in dem Deppenklub nur verheizen, mit besten Wissen und Können im Voraus. Schade um die vorsätzlich oder dilletantisch verschaukelten Chancen.So gelassen geschildert hat die Misere (nach meinem Geshmack) bislang kein Zeitungsschreiber.

  • S
    Sigmund

    Ein sehr schöner, gut durchdachter und dabei ruhiger Kommentar.

    Ohne Geschrei, Meinungsmache oder ähnlichem.

    Mehr davon!

  • G
    Gigabell

    Seit Monaten rate ich , worin die „Affäre“ Steinbrück/Wulff eigentlich besteht. Hat der Mann gegen Gesetze verstoßen? Hat er gelogen oder bewusst getäuscht? Sind Urlaube bei Bekannten-bezahlte Vorträge von Abgeordneten in Sparkassen sittenwidrig?

    Mit dem Finger auf den Kandidaten dürfte aus meiner Sicht nur der zeigen, der die Causa Bild/Döpfner-Spiegel vor mindestens einem Jahr für einen Skandal gehalten hat.

    Im Nachhinein FuzzyLogik küren, wird den Sozis & Stein Bucks noch mächtig auf den dicken Zeh fallen. mfG Joschi -Bonn

  • W
    wauz

    Konsequenzen ziehen: Trittin als Kandidat

     

    Die SPD muss einsehen, dass sie jetzt keinen zum Sieg fähigen Kandidaten mehr aufstellen kann. Mit Jürgen Trittin wäre aber ein Wechsel von Schwarz-Gelb zu Grün-Rot möglich. Da die bei der nächsten Wahl gewählten Abgeordneten des Bundestags frei sind, nach ihrem gewissen zu wählen, ist es auch gegen alle bisherigen Gepflogenheiten möglich, als Koalition einen Kanzler aus einer eventuell kleineren Partei stammenden Kandidaten zu wählen.

  • T
    Tino

    "Lustig" auch: Herr Steinbrück hatte als Finanzminister viel für die Banken getan. Seine Rede, bei der er sich als Kanzlerkandidat empfahl, empfand ich daher recht ungewöhnlich. Und siehe da: Alle seine Vorhaben wollte er "europaweit" durchsetzen. Naja, dass das nicht geht (UK würde nie mitziehen)war ihm sicher klar. Also eigentlich hat er da schon getäuscht. Seine Nebentätigkeiten und Abwesenheiten im Bundestag konnte man seit Jahren auf abgeordnetenwatch.de nachlesen - insofern war das nichts Neues....

  • S
    Sören

    Ich glaube, dass Peer Steinbrück damit gerechnet hat, dass entweder Gabriel oder Steinmeier bei der Kandidatur zuschlagen werden, und er deswegen kein Problem in seinen Honoraren gesehen hat.

     

    Nun ist ihm die Kandidatur aber zugefallen, und da hätte er vorhersehen müssen, dass diese Honorare und Reden ein Problem werden können, und ungefragt für Transparenz sorgen müssen.

     

    Einen Verzicht auf die Kandidatur halte ich für unnötig; bis zur Wahl dauert es auch noch, und es kann sehr viel passieren. mit den richtigen Inhalten, und einem klaren Bekenntnis zu Rot-Grün kann es ein Erfolg werden.

     

    Die Werte für Steinbrück persönlich in den Umfragen sind zwar schlecht (im Moment), aber so entfernt von einer Mehrheit ist Rot-Grün nicht. Und da es gut sein kann, dass FDP, Piraten und auch die Linke die 5%-Hürde nicht überspringen, könnte Steinbrück durchaus in einem Jahr Kanzler sein.

  • E
    Eulenspiegel

    Meinerseits fehlt der Glaube, dass Steinbrück ein Sozialdemokrat ist. Aber außer in der Linken,haben wir die doch nirgendwo mehr.Wer kommt denn außer Steinbrück infrage? Die SPD besteht doch zur Zeit nur aus Ja-Sagern und "Schlaftabletten". Es ist schon traurig, dass man einen Lobbykraten zum Kanzler wählen muss, weil unser System nur noch aus "Duckmäusern vor dem Groß-Kapital besteht.Man hat sich ein System aufgebaut, mit dem man selbst nicht mehr fertig wird und darum mit abkassiert um nicht ganz dumm dazustehen.Das einfache Volk schämt sich für diese Politiker-, aber das geht denen am Arsch vorbei.

  • L
    loma

    Ob Steinbrück oder seine Gegenspieler von der CDU oder den Grünen,alle halten die Hand auf,wenn es um die Größe ihrer Geldbörse geht.Doch die Vergesslichkeit der dämlichen,deutschen Wähler ist so erschreckend,das sie jubelnder Weise wieder zur Wahl gehen werden und solche

    Gestalten wie Merkel,Kauder,Steinbrück oder Roth ihre Stimme geben!Deutschland Bananenstaat!

  • AK
    August Klose

    "Übertreibt man es mit innerparteilichen Streitigkeiten, endet man wie die Piraten, übertreibt man es mit der innerparteilichen Geschlossenheit, endet man wie die SPD". Vielen Dank für diesen Satz!

    Ansonsten sei anzumerken, dass es der "S"PD überhaupt nicht um einen Kanzesbunzler geht. Dann müsste man ja gestalten, sich anlegen mit den Sozialstaatzerstörern auch in der eigenen Partei. Fortführung der schröderschen Agenta mit bischen Kosmetik aufgehübscht in einer großen Koalition - dafür ist Steinbrück der ideale Partner.

  • G
    GürtelEngerSchnallen

    Die SPD ist seit Schröder eigentlich nur noch Realsatire. Man erinnere sich, wie kurios sich Steinmeier 5 min nach der verlorenen Wahl selbst zum Fraktionsvorsitzenden ausrief, "gewählt" durch das Klatschen einer schnell herbeigekarrten Jubeltruppe im Foyer des Willy-Brandt-Haus. Bankenregulierer/deregulierer Steinbrück in all seiner rührenden Tolpatschigkeit ist da nur noch das Sahnehäubchen. Das lustigste ist, dass sie es immer wieder versuchen, die Leute von der Schrödertruppe, und scheinbar niemand mehr da ist, der mal aufstehen und "nein" sagen würde, um das unwürdige Schauspiel zu beenden. Nur der Wähler, der Hund, spielt eben nicht mehr mit: Wer braucht schon so eine Partei?

  • S
    SelberDenker

    Stimme dem Autor fast ganz zu,

     

    ausgenommen, dass die SPD mit Thomas Oppermann einen dynamischen, klugen Kandidaten in der zweiten Reihe hätte, der das Ruder übernehmen könnte.

  • K
    Kai

    Selten eine so unsachliche und argumentschwache Kritik gelesen. Zu behaupten, dass Steinbrück schlecht sei, nur weil bei ihm Nebeneinkünfte publik gemacht wurden, ist eine glatte Frechheit. Als ob alle anderen Politiker von CDU/CSU, FDP & Co besser wären. Wie naiv kann man eigentlich sein, nur das zu sehen, was publik gemacht wurde? In jeder Partei und ich wage zu behaupten bei annähernd jedem Spitzenpolitiker gibt es genug zu ergründen, denn jeder hat seine sprichwörtlichen Leichen im Keller.

    Auch die JuSos so schlecht hinzustellen ist eine Frechheit, da gerade diese der SPD gerne mal Kontra geben, wenn es für notwendig erachtet wird, was durchaus vorkommt. Eine einfache "Jubelgruppe" sind die JuSos definitiv nicht, im Gegenteil; sie stehen für ihre Überzeugungen ein.

    Aber was will man bei einer so unfundierten Kritik erwarten?

  • S
    sara

    LINKE oder FREIE WÄHLER als Alternative zur SPD

    wählen, statt der SPD, dann wird auch ein

    Peer Steinbrück erkennen, dass man

    als Hündchen der EU-Kommission kein

    respektierter Demokrat in Deutschland sein kann!

    Erst hunderte Mrd. verzocken bei der Bankenrettung

    und dann über Frauenquote den Saubermann spielen

    wollen! So dumm dürfen wir unser Land nicht

    diesen Pharisäern preisgeben!

  • S
    susanna

    Wenn man eigentlich sich als inkompetent

    erwiesen hat, geht immer noch gegenseitig aufhetzen

    und Aufmüpfige in Angst und Demut versetzen, gell?

    Steinbrück ist für mich einfach ein Opportunist, der sich zur rechten Zeit versucht an die Frauen ranzuschmeißen.

    Leute, wie er sollen die Sache der Frauen nicht vertreten!

    Er versucht im ausreichenden Vorfeld

    die negative Stimmung gegen ihn verpuffen zu lassen,

    um dann kurz vor der Wahl auftrumpfen zu können

    mit einer eieieiei neu gewonnen sozialdemokratisch-

    feministischen Gesinnung. Und er natürlich voran.

    Was für ein durchtriebener ... .

    Auf ein solches Schmierentheater verzichte ich gern!

  • R
    royse

    Welch Analyse!!! Steinbrück muss weg, einen Ersatz weiß Meister Reeh zwar leider nicht. Ist aber auch egal – Hauptsache Steinbrück verschwindet, damit die SPD „gerettet“ und ihr der Schrödersche Teufel ausgetrieben werden kann.

    Nur zur Erinnerung: Steinbrück steht in den Umfragen immer noch besser da als Steinmeier und Müntefering am Wahlabend 2009.

    Ich rätsle ohnehin seit Wochen, worin die „Affäre“ Steinbrück eigentlich besteht. Hat der Mann gegen Gesetze verstoßen? Hat er gelogen oder bewusst getäuscht? Sind bezahlte Vorträge von Abgeordneten in Sparkassen sittenwidrig? – Eben!

    Mit dem Finger auf den Kandidaten dürfte aus meiner Sicht nur der zeigen, der die Honorare Steinbrücks schon vor mindestens einem Jahr für den Skandal gehalten hat, als den er sie heute darstellt, und der damals (nicht erst seit Oktober 2012) bereits entsprechende Kommentare oder Artikel in die taz oder sonst wohin geschrieben hat. Im Nachhinein irgendwelche hehren Regeln aufzustellen, wirkt immer auf mich ein wenig wie das Mittel zum Zweck.

  • J
    Jörgerich

    Reicht für die TAZ jetzt schon eine scheinheilige Pressekampagne um den Rücktritt zu fordern. Warum werden nicht die an den Pranger gestellt, die sich bei CDU und FDP gegen Offenlegung der Einkommen sträuben.

    Steinbrück ist hier vorbildlich und man kann sich nur freuen, dass er zu den gut bezahlten Rednern gehört. Ach, vielleich könnte die TAZ eine Rednerliste veröffentlichen was so üblicher weise für gute und zugkräftige Redner bezahlt wird? Meines Wissens liegen die Honorare so hoch.

  • A
    anke

    Seltsam, was die Leute so alles von ihrem Kanzler erwarten in Zeiten wie diesen! Thomas wünscht ihn sich "nicht [...] so glattgebügelt" und mit "ein paar Reibungsflächen versehen", der Differenzierer wünscht sich vor allem, dass er nicht gleich "den Rückzug antreten soll, wenn ihm [...] Kritik entgegen gebracht wird", für Hannes muss er einen "Charakterkopf" haben und "unbequem" sein (für wen auch immer), für halfbrain ist entscheidend, dass er "Frau Merkel die Stirn bieten" (sprich: im Unionswählerteich fischen) kann und sand glaubt offenbar, als SPD-Kandidat müssen man "dem Wähler [...] einhämmern, dass Geldverdienen keine Sünde ist". Ich kann mich irren, aber ich habe das Gefühl, für Steinbrücks "Fanblock" ist die Macht an sich das Ziel einer Wahl. Selbst in Krisenzeiten noch. Zählt man die zwei halben Stimmen von hanfbauer und Jörg von Schmeling mit, kommt der Kandidat auf immerhin 26% aller Stimmen. Wenn er bei der echten Wahl ähnlich abschneidet, könnte es zum Außenminister unter Merkel reichen. Und da soll ich glauben, dass er nicht Schach spielen kann?

  • P
    pablo

    wenn nebeneinkünfte heute schon reichen um nicht mehr kanzlerkandidat werden zu "sollen" dann hätten wir in deutschland ein echtes kanzlerfindungsproblem. ob ein kandidat gut oder schlecht ist entscheidet sich doch eher an seinen reden und seinen taten und nicht daran ob der oder die jenige viel oder wenig geld für vorträge oder für anderes (neben)einkünfte erzielt.

  • S
    Slimak

    Soll die SPD doch mitsamt ihrem Kandidaten Steinbrück untergehen - verdient hat sie es allemal und er sowieso.

  • I
    Ivulkansturm

    Man kann nur hoffen, dass Steinbrück seine Beinfreiheit

    zum rechtzeitigen Zurück-Treten nutzt!

  • G
    golm

    Eine Partei, die dem Volk zu weit in den Allerwertesten kriecht, wird schließlich braun.

  • H
    hunter

    Ich kann die Kritik meiner Mitforisten an dem Arikel nicht begreifen.

     

    Martin Reeh hat, wie ich finde, den Finger ziemlich präzise auf die Wunde gelegt: Da ist zum Einen die politische Instinktlosigkeit und die mangelnde Sensibilität des Kandidaten und zum Anderen eine fossilierte Machtstruktur in der Partei, die nur noch stromlinienförmige Parteigenossen fordert und fördert.

     

    Von kritischem Denken ist diese Partei -nicht erst sei den Tagen Schröders, doch seit ihm noch verschärfter- wirklich äonenweit entfernt. Wie konnte es sonst geschehen, dass eine Partei, die gerade ihre Agendapolitik verdaut, außgerechnet einen entschiedenen Agenda-Mann und Banken-Freund an ihre Spitze stellen muss?

     

    Was die mangelnde Sensibiltität angeht, so denke ich vor allem an Sprüche wie diese: "Transparenz gibt es nur in Diktaturen" oder "Warum sollen immer nur die anderen viel verdienen dürfen?".

     

    Wer es noch nicht weiß, der Mann ist der Kandidat der SPD und nicht der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank! Fast möchte man meinen, so dämlich wie Steinbrück und seine SPD könnte man gar nicht sein, doch da hätte man sich gewaltig geirrt!

  • E
    Eishai

    Die Praxis ist der endgültige Richter über

    die Theorie und ob Frau Kraft als Retterin

    in der Not auftritt wenn Stein bucks

    abverkauft sind -

    " quien sabe " sagen die Mexikaner...-:))

  • T
    Teermaschine

    Erinnert sich noch ein Leser an Monsieur Hollande, den ins Amt gejubelten französischen Präsidenten, ausgestattet mit komfortabler Parlamentsmehrheit? Er wurde uns doch wochenlang als die sozial- und wirschaftspolitische Alternative in Europa empfohlen. Inzwischen ist er nahezu vollends aus dem Blickfeld geraten. Warum eigentlich?

    Wann immer linke Heilsbringer auf die Realität stoßen, hilft nur noch die Wahl eines neuen Volkes. Der Kandidat ist noch nicht gekürt, der Wahlkampf noch nicht eröffnet, und schon verteilt man links und rechts der SPD großzügig die Wahlgeschenke in Form von Herdprämie, Hartz4-Erhöhung oder unabhängiges Grundeinkommen. - Mag sein, der Peer erholt sich nicht mehr. Aber nichts braucht dieses Land nötiger als einen Kanzler, der nicht um jeden Preis geliebt werden will; und der seiner Klientel nach dem Maul redet.

  • A
    art-agiter

    die SPD muss sich selber aus dem rechten Loch herausziehen- sonst geht sie unter-dazu braucht sie aber schon eine erstklassische Feuerwehr

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    und was wenn der wirkliche siegeswille für die bundestagswahl fehlt und die SPD die extremen Grausamkeiten von Krise/Wirtschaft und Regierung,

    EU weit, für die Wahlebvölkerung in der Opposition und auf konforablen komplementären Landtagsmehrheiten ünerwintern will. da käme so eon mimniskandal als anlass gerde recht und rechtzeitung zum quasivergessen bis zur niederlage.

     

    ja, es geht schliesslich um ein 2,8 billionen € bsp eu schewegewichtsland und die spd hat einiges FÜR die bürgerliche herrschaft getan, als die in ernste schwierigkeiten zu gertann drohte.

     

    postdemokratie ist so etwas wie doppelsprechpolitik: anders fürs publikum, anders intern.

     

    im sport ist neben dem doping der abgesprochen kampfausgang ein "grundübel". schach inklusive (großmeiterremiskrankheit).

     

    die menschliche dreistheit kennt keine obere schranke

    (dreistheoitstheorem)

     

    an der spitze der der opposition hat die spd stark systemstabilisierende wirkung. logisch-historisch.

     

    man sollte die gegner nie unterschätzen, sondern ihre gegnerschaft bedenken. was als "dummheit" oder "naivität" dahermkommt, ist meist "arroganz der macht".

  • C
    Celsus

    Da bin ich mal neugierig: Was hat der SPD-Kandidat vor der Finanzkrise in seinen Vorträgen gebracht und was danach? Können Teilnehmer_innen mal zu seinen Qualitäten Stellugn nehmen?

  • VB
    Volker Birk

    Der Kommentator trifft den Nagel auf den Kopf – und schlägt dann doch meilenweit daneben.

     

    Denn eines fehlt: so ist das eben mit den Neoliberalen. Das sind keine Demokraten. Die haben keine Weitsicht, sondern stattdessen Macht. Die müssen sich nicht kümmern, was andere finden.

     

    Die SPD braucht keine Urwahl – wozu?

     

    Entweder man hat die Macht, oder man hat sie nicht. Steinbrück hat sie. Und er ist deshalb Vizekanzlerkandidat. Und wird es vermutlich auch bleiben.

  • T
    tagesschau

    http://www.ksta.de/koeln/protest-genossen-gegen-steinbrueck,15187530,20891660.html

     

    Genossen gegen Steinbürck!

    Vorwurf: Arbeitnehmerfeindlichkeit wie einst G. Schröder.

  • H
    Hanseat

    Mir ists eigentlich egal, wer gegen Merkel antritt,hauptsache sie muss nach der Wahl abtreten.

     

     

    Bei Steinbrück ist zwar auch eine Kröte zu schlucken, die Kröte die ich schlucken müsste, damit ich Merkel wähle, kriege ich nicht herunter.

  • N
    Nico_Frank

    Die Wirkliche Rolle des Darth Vader`s, Lords of Honorarium Peer Steinbrück

     

    Peer Steinbrück hätte im Hinblick auf eine künftige Kanzlerkandidatur weitsichtig handeln müssen und es schlicht unterlassen sollen, als Exminister, der gerade der Geldverleiherbranche mit dem Finanzmarktstabilisierungsgesetz 480.000.000.000 € zugeschanzte, mit seinem Namen noch einmal abzukassieren.

    Diesen Vorwurf den der Autor MARTIN REEH so ähnlich aufstellt, kann aus meiner Sicht nicht gefolgt werden.

     

    Denn die Musik in der SPD, spielt der Strippenzieher Frank-Walter Steinmeier. Der erkannt hat, dass er keine Chance gegen Merkel hat, und so die Zweigleisigkeit konzipiert hat. Sollte es in der BT-Wahl 2013 nicht für eine Regierungsmehrheit mit den Grünen reichen, so will die SPD (Gabriel und Steinmeier) schnell in das Bett (große Koalition) von Angela Merkel springen. Das weiß doch jeder Dummkopf inzwischen.

     

    Peer Steinbrück hat selbst in seiner Verteidigungsrede (Honorarium) klar zu erkennen gegeben, das er eigentlich ungewollt in die Rolle „Kandidat“ geraten ist. In Wirklichkeit hat Steinmeier`s Unwillen dazu geführt.

     

    Dieses Schurkenstück, das das Ziel hat, die große Koalition unter Merkel zu erreichen, sollte mit dem Kandidaten Peer Steinbrück für die Bürgerschaft verdeckt werden.

     

    Der Handlanger der Finanzmafia, Darth Vader, Lords of Honorarium Peer Steinbrück, ist in einer Abstimmung, bei der nur drei Personen stimmberechtigt waren, aufgestellt worden. Das Ergebnis ist, dass die Breite der eigenen Partei diesen Honorar Lord Peer Steinbrück als Kanzlerkandidaten ablehnt.

     

    Und so wird es kommen, Angela Merkel wird solange Kanzlerin bleiben bis die Schröderianer in der SPD das Sagen haben. Und wenn es bis 2027 anhält.

  • Y
    yberg

    steinbrück denkt eben den letzten ZUG zuerst,den einZUG ins kanzleramt und ansonsten läßt er sich verdeckt von seinem großen unbekannten gönner nach der wahlniederlage als platzhaltender kanzlerkandidat großzügig pampern.

     

    klingt völlig und ist auch aus der luft gegriffen aber sgeht um 100 milliarden und die wirtschaft , dummköppe....

     

    nigx is unmöööööhhhhhlich......

  • J
    JoHnny

    werter martin reeh,

     

    lieber

    von unten

    nach oben

    als

    von oben

    nach unten,

     

    siehe renate künast

    und

    claudia roth!...

     

    mfg

  • F
    FranKee (Pirat)

    Entschuldiung, aber das sage ich jetzt mal sogar als Pirat:

     

    Es gibt keine "Steinbrück’sche Vortragsaffäre". Es gibt diverse lächerliche Anfeindungen, und gelangweillte Medien mit Blick für's unwesentliche. Herr Steinbrück ist kilometerweit und -breit der Einzige, der den Hintern hatte, seine Einkünfte auch tatsächlich offen zu legen. Ein Mann, ein Wort.

     

    Natürlich kommt dabei auch heraus, daß er, Überraschung, Geld verdient hat.

     

    Wäre gut, wenn sich unterbezahlte Taz-Journalisten stattdessen mal auf jene Christdemokraten stürzen, die vorher (und jetzt immer noch) ein großes Maul haben, und trotzdem selber gar nichts offenlegen.

     

    "Eine einzige Fehlbesetzung" ist auch absurder Unsinn. Man gucke sich mal das derzeitige Kabinett an. Schröder, Westerwelle, Niebel. Fragen? Peer Steinbrück hat als Ministerpräsident und Finanzminister zumindest nicht versagt. Er hat entscheidend dazu beigetragen, den Druck auf Steueroasen zu erhöhen, und erste Resultate zu erzielen.

     

    Und zu der tollen Überschrift bzgl. des Buchcovers: Ja, haha, was für ein Wortwitz. Die Taz hat schon ganz andere Presseshootings versemmelt. Da würd ich mal ganz kleine Brötchen backen...

     

    MFG

     

    ein Geno Mitglied

  • T
    Thomas

    Selten so einen Stuss gelesen wie hier aus dem "Meinungsresort".

     

    Die SPD bewahre uns vor der Kraft. Die ist doch rein optisch nicht besser als Mutti Merkel und sicherlich genauso machtversessen wie diese. Wenn die einmal sitzt, bleibt die auf dem Stuhl kleben.

     

    Da lobe ich mir den kontroversen Peer Steinbrück. Müssen ja nicht alle so glattgebügelt sein in der deutschen Politik. Ein paar Reibungsflächen sind durchaus gewünscht.

  • D
    Differenzierer

    Höchst ärgerlich, dass Martin Reeh die Heuchelei der Regierungskoalition und vor allem der regierungsnahen Medien übernimmt, indem er von "Vortragsaffäre" schreibt und behauptet, er und die SPD hätten erkennen müssen, dass sich Steinbrücks Nebeneinkünfte gravierend auf den Wahlkampf auswirken.

     

    Geradezu schwachsinnig ist seine Behauptung, die Unfähigkeit von Steinbrück´s Team könne man daran erkennen, dass die Figuren des auf dem Buchumschlags abgebildeten Schachbrettes falsch aufgebaut seien.

     

    Auch findet sich keine sachliche Kritik an Peer Steinbrücks gut honorierten Vorträgen, sondern nur der Vorwurf, er hätte erkennen müssen, dass ihm diese schaden. Besonders logisch denkt Reeh offensichtlich nicht: Er selbst übt keine sachliche Kritik an Steinbrück wegen dessen Nebeneinkünften, behauptet aber indirekt, dass man mit der Kritik der konservativen, gleichgeschalteten Presse hätte rechnen müssen und es deswegen falsch war, Steinbrück zum Kandidaten zu erklären.

    Damit sagt Reeh nichts anderes, als dass ein Politiker immer schon dann den Rückzug antreten soll, wenn ihm unsachliche Kritik entgegen gebracht wird.

     

    Ich habe die wiederholt unsachlichen Angriffe mancher taz-Redakteure auf Steinbrück und andere nichtlinke SPD-Führungspolitiker so unendlich satt.

  • P
    Pedro

    Ich finde er sollte nicht zurücktreten. Nur so kann verhindert werden, dass die FDP... ääh die SPD Regierungspartei wird.

    Noch mehr von dieser Sozialdemokratie finde ich gemein gegenüber den Bürgern.

  • H
    Hannes

    Ein nur mäßig durchdachter, weitgehend realitätsferner Artikel, der vor allem deutlich macht, dass es allen links der CDU vor allem an Charakterköpfen und Politikern von Format mangelt. Ob man Seehofer mag oder nicht, der Typ ist unabhängig und unbequem, solche gibt es in der SPD gar nicht. Da die Linken im Bund und eigentlich auch in allen Ländern nur als Totalausfall bezeichnet werden können, scheinen nur noch die Grünen wählbar. Aber eigentlich könnte man die Wahl aus Kostengründen auch ganz absagen - wer ernsthaft glaubt, dass Merkel nicht gewinnt, der glaubt auch, dass Riexinger ein verdammt cooler Typ ist und mitreißende Reden halten kann.

  • J
    joy

    Die gesamte SPD inklusive Peer Steinbrück ist

    ein Desaster. Mehr darüber zu schreiben, ist fast

    schade um die Zeit.

    Ich stimme Martin Reeh zu.

    Nur greift selbst diese Kritik noch zu kurz.

    Was dieser Mann und seine SPD Deutschland

    an ungeheuren Zukunftslasten finanziell, sozial,

    außenpolitisch und demografisch aufzubürden trachten,

    wie er u.a. die Deutschen mit Militäreinsatz im Innern bedroht, lässt sich nicht einmal mehr mit

    Hochverrat ausreichend brandmarken.

    Es wäre wirklich einmal an Zeit wenigstens die für

    Deutschland durch Steinbrück in Kauf genommenen

    Risiken finanziell zu überschlagen.

    Es werden zig hunderte Mrd. EURO bis Billionen sein!

    Die SPD von heute ist der Abgesang für Demokratie

    und Kultur und besteht an der Basis nur noch aus

    Duldern,Radikalen und Knechten und oben treiben verfettete

    Oligarchen, SexistInnen und Polarisierer ihr Unwesen. Die SPD ist ein systemisches Sicherheitsrisiko für Deutschland. Erfolgreiche

    SPD-regierte Bundesländer sind auch Mangelware geworden. Nach Helmut Schmidt hat sich diese

    Partei ans Kapital ehrlos verhurrt und wird

    heute eher wie ein miserabler Konzern, denn wie

    eine lebendige bodenständige Volkspartei geführt.

  • H
    hanfbauer

    Warum soll Steinmerkel Schach spielen können? Über die schachspielerischen Qualitäten von Mutti weiß man ja auch nicht viel...

    Es reicht ja vollkommen, wenn seine "Führungsoffiziere" aus dem Finanzsektor drei oder zwei Züge im Voraus denken können!

  • B
    B.Scheuert

    Danke für den gelungen Artikel. Steinbrück war aber schon vor der Bekanntgabe seiner zweifelhaften Neben-einkünfte eine eindeutige Fehlbesetzung. Ein arroganter, besserwisserischer Bürokrat ohne jede positive Ausstrahlung. Den als Kanzler? Dann doch lieber Frau Merkel!

  • JV
    Jörg von Schmeling

    Das ließt sich doch echt schlank. Frau Kraft ist doof. Herr Gabriel ist blöd. Der Steinmeier zweite Wahl. Der Steinbrück ist dumm und Korrupt. Die SPD war schon immer ein Haufen von Verrätern und hat kollektiv einen an der Klatsche. Gut daß die TAZ so analytische Geister hat, die das erkennen. Gut das der Redakteur den Mut hat das knall hart zu schreiben. Jetzt fehlt noch zu sagen, das Claudia Roth die richtige Außenministerin unter Grgor Gysi als Kanzler wäre. Und das wir alle in Absurdistan leben....Mit dem neuen Parteiorgan : Die TAZ für LINKE/Grüne Hofberichterstattung und Verschmäung der Sozialdemokratie. Wer von Euch hat dem Redakteur was in den Kaffee getan?

  • HB
    Heinz Boxan

    Steinbrück

     

    Bitte noch mal dasselbe, ich möchte mich überfressen.

     

    Jeden Tag, in jedem Medium, Steinbrück-Steinbrück-Steinb………

     

    Wie war das mit der Pfauenfeder bei den Römern. Den Gaumen damit kitzeln, damit der Überdruss rausfliegt. Geht das auch mit Politikern

     

    Merkt die SPD denn nicht, was sie sich da antut?

    inribonax

  • R
    Rainer

    Im Grunde begann die Misere II schon am Abend von Steinmeiers historischer Wahlniederlage. Nicht minder grotesk wie der legendäre Elefantenrunden-Auftritt von Schröder, bescherte ein offenbar unter dem Einfluß ominöser Gase stehendes Publikum im Willy-Btandt-Haus dem Verlierer einen Jubelstorm, der schier sprachlos machte. Dass er sich umgehend selbst zum Fraktionsführer ausrief, passte ins Bild. Ein willenloser Parteikörper unterwarf sich, kampflos, in beinahe irrem, nordkoreanisch anmutenden Freudentaumel.

     

    Es gab noch ein Mal ein Aufbäumen, als Kurt Beck es wagte, laut über eine Aufweichung der Agenda 2010 (und damit einer Festigung sozialdemokratischer Wahlchancen) nachzudenken. Er wurde bekanntlich kurz darauf am Schwielowsee gemeuchelt.

     

    Es sollte sich daher niemand wundern, dass ein Steinbrück im Alleingang zum Kandidaten ausgerufen wurde. Die innerparteilichen Umgangsformen dieser SPD sind längst bekannt.

  • H
    halfbrain

    Besonders schön - aber es war schon immer so - wird in diesem Falle der Spitzenkandidat der SPD von 'den Linken', in Partei und Medien angepinkelt. Der ärgste Feind der SPD ist die SPD selbst. Der einzige Kandidat, der Frau Merkel die Stirn bieten könnte, ist nun einmal Per Steinbrück! Oder warum glauben Sie, daß die CDU sich klammheimlich ins Fäustchen lacht und nichts (mehr) kommentiert - sie weiß, das schafft die SPD ganz alleine. Und die Diskussion über die Offenlegung der Nebeneinkünfte der Parlamentarier - simsalabim - ist auch in der Versenkung verschwunden.

  • N
    nalu

    Stimme uneingeschränkt zu. Könnte jemand mal bitte Hannelore Kraft überzeugen, doch anzutreten?

  • S
    sand

    Ein Rücktritt von Steinbrück?

     

    Die SPD muss natürlich an ihm festhalten und notfalls gemeinsam mit ihm untergehen. Im Falle des Rücktritts wäre Steinbrück zwar gerettet, aber die SPD erst recht beschädigt.

     

    Mit Steinbrück haben die Sozis die Chance, dem Wähler ein Jahr lang einzuhämmern, dass Geldverdienen keine Sünde ist. Damit korrumpieren sie allenfalls das eigene Gewissen und die Wähler, aber es bleibt die Chance auf Regierungsbeteiligung.

     

    Und nur um die Macht geht es.

  • UM
    Ullrich Mies

    Dieser Mann tritt nicht freiwillig ab, den wollte die Basis noch nie haben. Weder in NRW noch sonst wo. Der war immer nur schon da, wie der Igel im Hasen- und Igelrennen. Seine treue Seilschaft, die ganze rechte Schiene der SPD reicht schließlich bis zum Zeit-Herausgeber und Altbundeskanzler Schmid.

     

    Vom neoliberalen Wahn Besessene lernen auch dann nicht dazu, wenn sie Mitgliederzahlen und Wahlergebnisse der Partei halbiert, dieser gigantische Einnahmeausfälle beschert und die Glaubwürdigkeit des eigenen Ladens zerstört haben. Das ist aber nicht allein ein SPD Problem, wie wir wissen. Das ist das Problem der neoliberalen Einparteienherrschaft, die lediglich aus wahlkosmetischen Gründen mit unterschiedlichen Parteifirmen antritt, um Vielfalt zu suggerieren.

     

    Diese Polithasardeure müssen die angerichteten Schäden nicht bezahlen, die sie intern, vor allem jedoch dem Land zugefügt haben. Diese "Volksschadenmacher" alias "Verantwortungsübernehmer" haben so lange freie Bahn, bis sie alles vor die Wand gefahren und sich aus dem Staube gemacht haben bzw. abgetaucht sind.

  • W
    Weinberg

    SPD-(Edel-)Genosse Steinbrück ist als Kanzlerkandidat unverzichtbar!

     

    Die SPD möge ihm Beinfreiheit geben ...

  • KK
    Karl K

    Alright - but…

     

    …"naiv" - ist ja wohl nur die Überschrift

    der Kolumne in der paper-taz - nicht aber der " Kandidat"!

  • H
    habnix

    Steinbrück ist auch für mich der falsche Kandidat aber ich könnte auch keinen benennen, der sich als

    Hartz IV-Gegner, Finanzmarkt-Regulierer, Schützer von Schwachen oder nur als glaubhafter Visionär eignet. Im ehemaligen Schröder-Clan kamen nur Abnicker weiter, wie im Kommentar beschrieben. Wer will so jemanden als Kanzler? Die Unprofessionalität der SPD-Spitze und iher PR-Strategen ist hanebüchen. Auf diese Art und Weise kann man noch lange in der Opposition sitzen und "schlaue" Vorschläge machen.

  • K
    Kaboom

    Die Wahl 2013 dient dazu, Merkel ein Ticket bis 2017 zu geben, und um zu bestimmen, wer Aussenminister wird. Man schaue sich die Umfragen an: die SPD bräuchte etwa 35%, um zusammen mit den Grünen sicher regieren zu können. Davon ist die Partei - je nach Umfrage - 7-10% entfernt. Keiner der möglichen Kandidaten ist fähig, daran etwas zu ändern.

    Solange die SPD die entscheidene Frage nicht stellt, hat Merkel alle Chancen den Rekord von Kohl im Kanzleramt zu brechen.

    Und diese Frage ist: Wollen sie (die SPD) wieder eine sozialdemokratische Partei werden, oder wollen sie den Clements, Steinbrücks und Steinmeiers weiter auf den Leim gehen.

  • V
    vic

    Steinbrücks Scheitern bei der Bundestagswahl wird ein historischer Tiefpunkt seiner Karriere und seiner Partei SPD werden. Und das liegt nicht etwa daran, dass Merkel so gut wäre.

    Sekt müssen die jedenfalls nicht kaufen, der wird nicht gebraucht.

  • T
    Tom

    Kann man so sehen. Aber andererseits vielleicht auch nicht schlecht wenn man weiß mit wem man es zu tun hat. Mir ist jemand mit Dreck am Stecken lieber als jemand mit Leichen im Keller, von denen ich nichts weiß. Und bei Steinbrück scheint immerhin schon eine Tätigkeit für die Stasi ausgeschlossen zu sein.

  • JS
    Joe Smith

    Das Problem ist halt auch:

    Wenn jede Woche ein paar SPDler Ansprachen bei meinem E-Werk halten, brauch ich mich nicht wundern, wenn der Strom immer teurer wird.