Ich denke ich verstehe, welches Problem sie haben, einen so großen Bestandteil des Geldfluß versiegen sehen zu lassen und Kettenreaktionen zu befürchten Frau Herrmann.
Aber ich finde einfach keine Antwort auf eine eigentlich ziemlich simple Frage die sich mir aufdrängt: Woher nimmt der Staat das Geld, wenn er es gar nicht hat?
Wenn der Staat das Geld hätte, dann müsste er sich ja nicht verschulden. Wenn er sich aber verschuldet, bei wem verschuldet er sich? Er verschuldet sich bei Banken.
Den letzten ausgeglichenen Haushalt hatte Deutschland 2007, davor das letzte Mal - 1969. Ansonsten hat der "Staat" immer über seine Verhältnisse gelebt. Schulden angehäuft, Defizite, die mit Zins und Zinseszins belastet sind. Ausgenommen davon bleibt natürlich das Jahr 2000, in dem der Staat es einmal den Banken nachgemacht hat und durch den Verkauf der Handy-Lizenzen 100 Mrd. DM erschaffen hat.
Die Rettung der Hypo Real Estate wird Unmengen an Geld verschlingen, das an anderen Stellen fehlen wir. 102 Mrd. €uro an Krediten und Garantien??
Der Bildungsetat der BRD beträgt gerade mal 10 Mrd. €uro. Das ist ungeachtet aller geplanten Konjunkturpakete schon eine Unverhältnismäßigkeit, die unsere Gesellschaft einfach nicht tragen kann.
Die Nationalbank der Vereinigten Staaten, der größte Geldgeber der Welt, ist nicht-staatliches Bankenkonsortium, das das Monopol auf Geldherstellung hat.
Wie ist das in Europa? Bei wem verschuldet sich der deutsche Staat?
Wenn eine Bank das Recht auf Geldherstellung hat und es Zinsen verleiht, dann können die Schuldner dieses niemals zurückzahlen. Alles geborene Geld ist mit einer Schuld behaftet - dem Zins.
Der Staat, meiner Auffasung nach "Wir", kann dieses System nicht retten.
Er wird in eine immer größere Schuld hineingeraten, deren Tilgung er durch Einsparung von Kosten nachkommen muss und der leidtragende wird der Staat selbst, das Volk sein - sofern dies identisch ist.
Bei allem Respekt, ich denke es ist nicht die Zeit der Fragen nach politischer, oder philosophischer Geisteshaltung, sondern viel mehr die Zeit um sich ganz grundlegenden und einfachen Fragen nach möglichen Fehlern im System zu widmen. Die gibt es und die hat es auch 1929 gegeben. Und solange solche Fragen nicht angegangen und diskutiert, gestellt und gelöst werden sind Fragen nach politischem Orientierungssinn und auch nach Reichensteuern eher zweitrangig.
Soviel zu meiner Kapitalismuskritik ;), jetzt nur noch ein kleiner Hinweis: Am Samstag dem 28. März finden in Frankfurt und Berlin Großdemonstrationen und Kundgebungen unter dem Aufruf "Wir zahlen nicht für Eure Krise" verschiedener Bürgerrechtsorganisationen und NGOs statt.
-Wir wollen mehr Demokratie wagen. W. Brandt
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