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Debatte Europa nach dem BrexitDie Alten machen uns fertig

Kommentar von Jagoda Marinić

Das Friedensprojekt Europa wird verzockt, als ginge es um nichts. Demokratie ist aber nicht das Aufpeitschen der Massen in schwierigen Zeiten.

Wo ist eigentlich die Jugend dieses Kontinents? Sie fehlt nicht nur demografisch – auch als Haltung Foto: rolleyes / photocase.de

I m britischen Guardian stand, wenige Tage nach dem Brexit, zu Recht: In die Tonne mit all den Umfragen! Um die Welt zu verstehen, muss man wieder rausgehen, die Menschen befragen. Hätte es wirklich geholfen?

Europa zersetzt sich, als hätte es Sehnsucht nach der eigenen Bedeutungslosigkeit. Statt gemeinsam nach vielschichtigen Antworten auf die Fragen unserer Zeit zu suchen, meint Großbritannien, die Fragen werden dadurch lösbar, dass die Grenze ums Königreich wieder etwas dicker wird. Die nationalistische Internationale steht schon, Hand in Hand, bereit und jeder träumt von seinem Exit. Immerhin das haben sie gemeinsam.

Ein Freund aus London schrieb mir: I feel sick to the stomach. Die Alten machen uns fertig. Der Brexit hat seine Unterstützer vor allem bei den über 60-Jährigen gefunden. Als wäre ihnen egal, was aus uns wird, vielleicht ist es eine seltsame Rache dafür, dass die junge Generation kaum noch Enkel zeugte.

Das hier ist der erste Schritt eines langwierigen Abschieds. Europa ist zu einem Kontinent geworden, in dem jeder mittelmäßige Politiker dieses historische Friedensprojekt verzocken kann, als ginge es um nichts. Er kann sich dann, wenn er das Schicksal von Millionen Menschen verändert hat, in aller Ruhe vor die Mikrofone stellen und behaupten: Das ist eben Demokratie.

Demokratie ist aber nicht das Aufpeitschen der Massen in schwierigen Zeiten. Demokratie ist kein Debattierklub for the sake of debate. Demokratie beginnt im Krankenhaus, bei der Qualität der Gesundheitssysteme, geht weiter bei bezahlbaren Wohnungen. Und setzt sich fort im Recht auf gute Bildung und Chancengerechtigkeit. Demokratie endet nicht bei einer vielfältigen Presselandschaft, aber diese ist die Grundlage für eine kritische Öffentlichkeit.

Es regiert der maximale Profit

All diese Bereiche sind derzeit dem Diktat der Wirtschaftlichkeit untergeordnet, Kultur eingeschlossen. Nicht nur Wirtschaftlichkeit regiert, sondern der maximale Profit. Wo öffentliche Räume dem Bürger nicht mehr als Räume des Gemeinwesens zustehen, ist so ein Referendum nichts weiter als ein Schaulaufen der Demokratie. Die Demokratie läuft Gefahr, ihre eigenen Werte auszuhebeln, weil keiner mehr Zeit und Mittel hat, zu reflektieren, was er verliert.

Ich habe mir vor dem Referendum ein paar Talks im englischen Fernsehen angesehen. Vielleicht bin ich ja auf den Kopf gefallen, aber: Beim Schlagabtausch zwischen dem amtierenden Londoner Bürgermeister Khan und seinem Vorgänger Johnson, zum Beispiel, redete jeder so feingeschliffen, so logisch deduzierend. Der eine argumentierte und endete bei der künftigen Armut, der andere beim Wohlstand. Beide hatten ihre Zahlen so selbstsicher parat, dass in mir ein tiefes Misstrauen gegen das Argument im medialen Zeitalter aufkam.

In Zeiten, in denen die Zusammenhänge so komplex sind, dass gewinnt, wer die beste Geschichte erzählen, die Welt am schlüssigsten reduzieren kann, ist Demokratie ein Vollzeitjob der Informationsbeschaffung geworden, den sich kaum noch einer leisten kann. In diesem Sinn ist der Versuch, die eigenen Probleme wieder nur innerhalb der eigenen Grenzen lösen zu müssen, ein eher demütiger Moment der Menschheit. Er kommt nur in einer Zeit, in der die Welt so verwoben ist, dass es bedeutet: Ihr stehlt euch aus der Verantwortung. Ihr macht Europa zu einem zahnlosen Kontinent im Zusammenspiel der globalen Kräfte.

Wo Politik nicht mehr den Bürger in den Mittelpunkt stellt, ist das Plebiszit russisches Roulette

Aber ein Europa ohne Verantwortung gibt es nicht. Europa wurde aus einer Schuld heraus geboren. Befreit hat es sich nur durch die Verantwortung für das kalt organisierte, buchhalterische Töten von Millionen Menschen. Gegen dieses Alte Europa sollte das Neue Europa erwachsen, ein Bollwerk der Menschenrechte und des Wohlstands. Jetzt, wo es wieder darum geht, die Würde des Menschen universell gelten zu lassen, erklärt sich dieses Europa erneut für höherwertig. Es erklärt sich nur für die eigenen Interessen verantwortlich. Nicht einmal mehr innerhalb Europas soll noch geteilt werden.

Ich gebe zu, ich verstehe den Laden auch nicht mehr. Er macht auf direkte Demokratie und zersetzt demokratische Kultur. Wo Politik den Bürger als Demos nicht mehr in den Mittelpunkt ihres Denkens stellt, sondern die Wirtschaftlichkeit, ist das Plebiszit nichts anderes als russisches Roulette. Demokratie ist nicht das Ventil für die Unzufriedenheit eines jeden Bürgers und die Inkompetenz der Politiker. Europa, das war ein Versprechen von Zusammenhalt, Offenheit. Und, so banal es klingt, das Versprechen einer besseren Welt.

Stärke und Rechtsstaat

Es ist nie der Plan gewesen, wie jetzt manche Intellektuelle behaupten, die Nationen hinfällig zu machen. Europa war nie das viel beschworene Europe of Regions; im Gegenteil, viele gestärkte Regionen wollen sich erst recht als Nationalstaaten verstehen, wie Schottland oder Katalonien. Europa war ein supranationales Projekt, aber kein transnationales, wie so gern behauptet wird. Die Stärke und Rechtsstaatlichkeit der einzelnen Nationalstaaten war die Voraussetzung für die Übertragung von Kompetenzen auf EU-Ebene.

Jagoda Marinić

ist Autorin und leitet das Interkulturelle Zentrum Heidelberg. Im Frühjahr erscheint bei Hoffmann und Campe ihr Band „Made in Germany. Was ist deutsch in Deutschland?“ Sie twittert zum Zeitgeschehen unter @jagodamarinic.

Deshalb machten uns die schwarzen Schafe zu schaffen. Deshalb wusste Europa nicht weiter, wenn einer die Grenzen öffnete und der andere sie schloss. Es muss eine Grundeinigkeit herrschen, eine Grundstruktur, der sich alle anschließen können, um diese einer übergeordneten Organisation zu übergeben.

Brexit heißt, die Briten sind draußen. Der Kater danach wirkt, als wäre das Ganze nur ein Fußballspiel gewesen, als hätten die Akteure gedacht, man gewinnt das Spiel, dann kommt der Pokal und Schluss. Doch Nigel Farage revidiert schon am ersten Tag die Wahlversprechen, die er gegeben hat. Und Boris Johnson will so austreten, dass er auch gleich hätte bleiben können.

Wo ist eigentlich die Jugend dieses Kontinents? Sie fehlt nicht nur demografisch, sie fehlt auch als Haltung. Als Kraft. Als Widerstand. Es gibt zwar Widerstand: Gegen Demokratie. Gegen Freiheit. Gegen Europa. Nur jung oder zukunftsträchtig ist das nicht.

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51 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • 6G
    6175 (Profil gelöscht)

    Einer der schwächsten Artikel, den ich seit Jahren gelesen habe. Man sollte ihn übersetzen und in Griechenland, Spanien, Portugal und andern Ländern verteilen. Die Alten also. Nicht die undemokratische EU, nicht Deutschland, das mit Merkel und Schäuble die EU als eine marktradikale Union führt, Griechenland seit Jahren katastrophal behandelt. Die Alten. CETA möchte die EU-Kommission jetzt an den Parlamenten vorbei durchsetzen. Ich kann mir auch vorstellen, daß viele Menschen, jung und alt, uninformiert gegen die EU stimmten. Aber diese vielen einseitigen Artikel, in der Zeit ja genauso - man möchte schon das Wahlrecht einschränken...Was für Zeiten.

  • Die Alten schon wieder.

    Wie Alt ist Gott eigentlich.

  • 8G
    86959 (Profil gelöscht)

    Soso, die Alten sind also schuld... Dank dieser rassistischen Generationendebatte wird jetzt auch ein deutsches Referendum über den Verbleib in der EU kommen. Notfalls in Form einer Bundestagswahl.

     

    Das Beschimpfen der Briten ist ziemlich dumm. Es bringt das Thema EU-Austritt auch nach Deutschland.

  • Das Problem ist die - sinngemäße - Behauptung der EU-Befürworter: "70 Jahre Frieden haben wir nur der EU zu verdanken. Entweder du bist für diese EU, oder du bist für den dritten Weltkrieg.", die durchschaubar so einfach nicht stimmt.

     

    Europa als "EWG", als Wirtschaftsgemeinschaft, war natürlich sinnvoll, aber die EU als politische Union ist selber genau das Problem, welches sie abzuschaffen vorgibt.

  • Ich finde die Überschrift "Die Alten machen uns fertig" einfach unmöglich. Seit Tagen werden in den Medien "Alte" gegen "Junge" ausgespielt. Nun, die Jungen hatten doch Gelegenheit zu wählen. Und wer sind denn die Alten? Menschen ab 60. Gerade die haben doch das heutige Europa geschaffen. Gerade die legten die Grundsteine. Also gibt es Gründe, dass diese Generation mehrheitlich die Meinung änderte. So zu tun, als seien das alles nur alte Deppen ist schäbig und es entlastet nur die, die eigentlich für den Stimmungswechsel Verantwortung tragen: Politiker, Wirtschaft, auch Medien, einfach die machtausübenden Eliten. Aber lieber gibt man jetzt "den Alten" Schuld, die eh schon häufig unter geringer Rente leiden, denn: man braucht sie ja nicht mehr, sind eh nur Kostenfaktoren, die nichts mehr leisten. Da setzt man doch lieber auf die Frischlinge...

     

    Im Abschnitt über Demokratie wird alles Mögliche aufgezählt, aber nicht, dass die Bürger per Wahlen beteiligt sind, ein Mitspracherecht haben. Was ist diese Demokratie noch wert, wenn der Bürgerwillen missachtet wird, wie bei TTIP, Ceta usw. ? Wie vielleicht auch beim Brexit. Wenn sich die Eliten dann lieber 20 Jährigen zuwenden, weil die womöglich gar nicht wählen und diese gar nicht dazu gebracht werden müssen, aus Überzeugung sich für dies oder das zu entscheiden. Dann brauch ich meine Demokratie. Dann reicht eine Partei wie in China oder der Kaiser wird wieder eingeführt. Wozu dann der Hokus Pokus? Dann spar ich mir aber das Geld für Horden von Politikern, die sind dann unnütz, was diesen wohl nicht gefällt.

    • @Haut's das Blech weg:

      Die "römischen Verträge" wurden 1957 geschlossen und bildeten das Grundgerüst der "Europäischen Gemeinschaft" (später "Europäische Union"). Diejenigen, die das vollbrachten, haben alle schon das Zeitliche gesegnet, wären heute etwa doppelt so alt, wie ihre 60-jährigen Enkel, die sich entschlossen haben, das europäische Haus wieder einzureissen. Dieses Haus wurde vor allem in den nachfolgenden drei Jahrzehnten von den eineinhalb Generationen aufgebaut, die den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit noch miterlebt haben, als Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

       

      Die heute 60jährigen aber haben diese Zeiten des Mangels und der Entbehrungen nicht erlebt. Hineingeboren in die Zeit des Wirtschaftswunders, hat es sich diese Generation praktisch ihr Leben lang "gut gehen" lassen.

      • @cursed with a brain:

        Mein Vater ist 66. Also 1950 geboren, also 5 nach 45. Ich denke nicht, dass es für diese Generation nur einfach war. Für deren Eltern sowieso nicht. Die Kinder trugen teils Jahre die selbe Lederhose an der rumgeflickt wurde. Bis mein Vater mit 20 heiratete, Vater wurde und auszog, hatte er nicht mal ein eigenes Zimmer. Er schlief im Wohnzimmer auf dem Sofa. Damals nicht unbedingt unüblich- im Arbeitermileau. Obwohl mein Opa Maschinenbaumeister war, also für damals gut verdiente. Dann kam der Boom, klar, aber ins gemachte Nest setzten doch eher wir uns, bin 1970er.

         

        Die Generation meiner Eltern war noch relativ genügsam. Familien die jeden Pfennig umdrehten. Das Haus abzahlten usw. Die Großeltern noch mehr. Da gab's die ganze Woche Graupensuppe und Eintopf.

         

        Diese ganze Generation so hinzustellen als hätten sie es so einfach gehabt, finde ich nicht richtig. Die Leute hatten mehr Sicherheit, bessere Arbeitsverträge, ganz klar, aber fleißig waren die eben auch.

        • @Haut's das Blech weg:

          Und diese Generation, die ersten Nachkriegler, gaben doch etwas weiter und übernahmen Verantwortung. Mein Vater war 20, meine Mutter 19. Beide heirateten, gründeten eine Familie. Damals nicht unüblich. Wer macht das heute noch? Ich hab genug 20 Jährige in der Arbeit um mich, halberte Teenies. Das sind jetzt die Tollen? Ich hab nichts gegen die. Und schon wir, 70er Baujahr waren/sind nicht mehr so. Man will sich selbst verwirklichen bla bla. Insofern äußern Sie sich verächtlich über eine Generation von denen die Nachfolgeneration profitierte. Also ich bin froh, dass mein Vater nicht als Zeitarbeiter in der Weltgeschichte rumtingeln müsste, von Tagelohn zu Tagelohn, und eine sichere Arbeitsstelle hatte. Das galt ich dem doch nicht vor, weil's mir vielleicht schlechter geht.

           

          Aber wir reden über deutsche Verhältnisse, das lässt sich nicht auf Britain übertragen. Meine Eltern haben nichts gegen Europa. Und insgesamt finde ich, ist das nur ne doofe Medienmache: "Die doofen Alten".

      • @cursed with a brain:

        Die studentischen und gewerkschaftlichen Kämpfe der sechziger und siebziger durften noch die älteren ausfechten, sie profitierten von den neuen gesellschaftlichen Freiheiten des Geistes und der Lebensführung, bereisten erst Europa und dann die Welt. Soziale Verantwortung für irgendetwas davon haben sie kaum übernommen, als sie an der Reihe waren wurde der fortschrittliche Geist in diesem Land durch die "geistig-moralische Wende" einfach abgewählt und abgewürgt. Man kümmerte sich in der Folge noch mehr um sich selbst und die eigenen Bedürfnisse, die Probleme der Welt um sie herum wurden delegiert oder ignoriert. Der Kommunismus brach zusammen und man sagte nur "Na bitte!" bevor man "rüber" ging, die Ossis nach Strich und Faden ausnehmen, Selbstbereicherung war das Credo der "Generation Selbstbedienung" in den neunzigern, und da war praktisch alles erlaubt. Die Errungenschaften der letzten 120 Jahre Arbeitskampf wurden von dieser Generation in den "nuller Jahren" scheibchenweise wieder einkassiert, Solidarpakte zwischen den Generationen und den Tarifpartnern zu Gunsten eines bis dahin nicht gekannten Privatisierungswahns aufgelöst und die Banken dereguliert, damit ihr Zockergeld noch schneller an den Börsen zirkulieren und sich mehren konnte, auch wenn dadurch ganze Volkswirtschaften irgendwo am anderen Ende der Welt in sich zusammenbrachen. Als eine der größeren Blasen schliesslich platzte und die Volkswirtschaften gar nicht mehr so weit weg am anderen Ende der Welt waren, sondern nur noch zwei Flugstunden entfernt auftauchten, war das eigene Hemd mal wieder näher als die Hose und die europäischen Nachbarn plötzlich wieder nur noch "faule Südländer" und der eigenen Prosperität im Wege. "Raus aus dem Euro! Raus aus Europa!" lautet nun die Devise der ewigen Kapitalschmarotzer und verfängt wie stets vor allem bei denen, die sich nur für sich selbst und ihr aktuelles persönliches Wohlbefinden interessieren.

        • @cursed with a brain:

          Sie machen dann gleich eine ganze Generation verantwortlich. Also alle. Der normale Mensch steckt in seinem Hamsterrad, versorgt seine Familie, kümmert sich um die Kinder (Schule trallala) arbeitet, muss über die Runden kommen. Hat dann teils einfach anderes im Kopf als Weltpolitik und kann, sofern kein Politiker, nicht viel ändern und steht nicht in Verantwortung diesbezüglich. Was wollen Sie all diesen Menschen vorwerfen? Dass die auch nach privatem Glück suchten?

           

          Da Sie sehr weit zurückgehen mit der EU. Was war denn die EU bis Mitte 90er?

          Ab und zu kam im Fernsehen Eurovision, was als "irgendwas mit Europa" wahrgenommen wurde. Dann kam der Euro und es wurde mehr und mehr Gedöns um die EU gemacht. Dass Politiker strafversetzt in die EU wurden, kommt nicht von ungefähr. Politiker A.D. schickte man da hin. Warum? Weil der EU-Laden keine Sau interessierte und Politiker wie Özdemir ihre Bonusmeilen dort aussitzten.

           

          Seit dem ganzen Gedöns um die EU, empfinde ich es nur als Stress. Und seit Brüssel sich alles anmaßt und an sich reißt sowieso. Aber für alles was schief läuft einfach eine Generation Anklagen, naja.

        • @cursed with a brain:

          Ich kenne diese "Generation Gauland" auch aus meiner eigenen Kleinstadt. Heute, wo einiges im kommunalen Bereich erneuert werden muss, damit Leistungen z.B. in der Daseinsvorsorge auch nachfolgenden Generationen zur Verfügung steht, weigern sich diese Personen standhaft, die damit verbundenen Kosten zu tragen. Sie, die ihr Leben lang von dem profitiert haben, was die Generation vor ihnen für das Gemeinwohl aufgebaut hat, tun einfach nicht nur überhaupt nichts für die Generation, die nach ihnen kommt, sie blockieren auch alle, die etwas dafür tun wollen. Diese soziale Kälte, dieser gnadenlose, nackte Egoismus ist wirklich erschreckend.

           

          Und ich rede wirklich nicht von Leuten, denen es finanziell schlecht geht. Die haben den SUV und mindestens einen Zweitwagen vor der Tür ihrer schmucken Eigenheime, die Kinder (sofern vorhanden) sind schon in ein Ballungszentrum abgewandert, mit den zugewanderten jungen Familien verbindet sie nichts. Die wollen nur noch ihre Ruhe, ihren gepflegten Rasen, ihr Fernsehprogramm und ihre vier bis fünf Fernreisen im Jahr. Aber keine Ausländer - oder gar "Flüchtlinge" - in der Nachbarschaft. Denn die sind ja alle schmutzig, laut... und kriminell.

  • Wann wird die Filterblase wohl endgültig platzen?

  • Die für den Verbleib gestimmt haben , haben das zu einem großen Teil auch aus Angst gemacht. Viele von denen hätten vielleicht auch dagegen gestimmt. Aber es wurde mit Angst gearbeitet. Das mit den Alten glaube ich nicht. Das ist nur eine Marketingkampagne , damit man sich uncool fühlt, falls man gegen die EU ist. So haben die das den jungen Schweden auch eingetrichter, wegen der Abschaffung des Bargeldes. Da ist man auch alt und uncool , wenn man mit Bargeld bezahlt.

    • @Christiana:

      Vor allem ist man wohl tatsächlich alt - und vielleicht sogar "uncool", wenn man das Märchen von der "Abschaffung" allen Bargelds glaubt, nur weil die Bundesregierung überlegt, Bargeldzahlungen ÜBER 5000 Euro zu verbieten und die EZB den 500-Euro-Schein aus dem Sortiment nehmen will.

  • 3G
    34998 (Profil gelöscht)

    Es war eine ziemlich törichte Idee, eine solche wichtige Frage ohne hohes Quorum (mindestens 75% Wahlbeteiligung) und mit der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen (statt qualifizierter Mehrheit aller Wahlberechtigten) entscheiden zu lassen. manche Utopisten haben, was direkte Demokratie angeht, den Knall einfach noch nicht gehört. Wir sind doch nicht mehr im antiken Athen auf dem Marktplatz!

  • Wer seinen Lebensunterhalt noch nicht durch eigene Arbeit erwirtschaftet, ist nicht imstande, tragfähige politische Entscheidungen wirtschaftlicher Art zu treffen.

  • Ach, die über 50-jährigen sind jetzt schuld? Die Generation, die die politischen Umbrüche der 60-er miterlebt hat, die sexuelle Revolution der 70-er mitgemacht? Die Generation, die Punk erfunden hat? Die Generation der Umweltbewegung, der Friedensbewegung? Die Generation, die im UK zu 80% zur Abstimmung gegangen ist?

     

    Und die haben WEM die Zukunft verbaut? Der Generation der 1980? Die bekannt ist dafür, dass sie... ähm... ja... was genau erfunden hat, die Skinny Jeans? Und nur in einer kleinen Minderheit überhaupt zur Abstimmung ging?

     

    Und jetzt -dürfen die "Alten" nicht mehr wählen?

     

    Wirklich, ist es so schwer einzusehen, dass die Wähler vielleicht gute Gründe hatten für ihren Entscheid?

  • 1G
    1326 (Profil gelöscht)

    Quatsch, Europa braucht die EU nicht.

    Die Idee einer Wirtschaftsgemeinschaft ist ok, aber zu bestimmen welche Birnen, Staubsauger und Gurken man zu kaufen hat, ist lächerlich. Es gab noch nie soviel Streit in Europa, wie seitdem die abgeschobenen, ausrangierten EU-Politiker was zu sagen haben. EU-Politik war bisher kontraproduktiv.

    • @1326 (Profil gelöscht):

      Richtig. Die EU ist nicht Europa.

  • Wer hat Juncker nochmal gewählt? Wir jedenfalls nicht. Schwafelt wohlfeil gegen Farage und zieht CETA durch, während Brexit und EM? Selbstverständlich dazu keine Abstimmungen. Noch Fragen? Ein ZK brauch ich nicht.

     

    Sie hätten in GB zu 110% Brexit stimmen sollen, damit die Autokraten in Brüssel was merken. Und hoffentlich jedes andere europäische Land demnächst ebenso. Da hilft nur noch Reset. Dann einen EU-Verein aufgebaut, der zur Abwechslung mal unsere Interessen vertritt. Die von Menschen und nicht die von Märkten.

    • @uvw:

      "Wer hat Juncker nochmal gewählt?"

       

      Gute Frage! Ein Blick ins Internet gibt Aufschluss:

      "Die Mehrheit der Abgeordneten im Europaparlament hat ... für den 59-jährigen Jean-Claude Juncker gestimmt. Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten den Christsozialen Ende Juni gegen den Widerstand Großbritanniens und Ungarns für den Spitzenposten in Brüssel vorgeschlagen. Juncker erhielt die Stimmen von 422 der 729 anwesenden Abgeordneten - 250 votierten gegen den früheren Premier von Luxemburg. Notwendig war eine Mehrheit der Mandate, mindestens 376 Jastimmen."

      (aus Spiegel Online vom 15.07.2014)

      • @Rainer B.:

        Ist also dasselbe Problem wie beim Bundespräsidenten.

  • ein toller text. macht mut. rueckt europa wieder ins rechte licht.

     

    und dann heute die meldung: juncker zieht das CETA abkommen durch, kein gemischtes abkommen, keine nationalen abstimmungen mehr. mal eben so am rande. am gleichen tag, an dem er farage im parlament oeffentlich die leviten gelesen hat. an dem alle ueber mehr demokratie und transparenz, mehr soziale gerechtigkeit sprechen. ich reibe mich komplett auf in der debatte, ich bin dafuer und ich bin dagegen, ist es zu kompliziert? wo ist der fehler?

    • @the real günni:

      Es ist nicht kompliziert. Es ist sogar sehr einfach: Die EU ist ein neoliberales Fehlkonstrukt. Wäre sie so super & wichtig, hätten wir heute wohl kaum die größte und längste Finanzkrise, welche Europa nach 1945 heimgesucht hat. Von den zunehmenden sozialen und internationalen Spannungen ganz zu schweigen.

  • Diese "Alten" sind genau die, die Mitte der 1970er Jahre bei der Wahl über einen EU-Verbleib mit 67% für einen Verbleib stimmten. Und ziemlich genau diese Kohorte dieser inzwischen älteren Jahrgänge hat nun mit fast 67 Prozent dagegen votiert.

    Es ist die langjährige Erfahrung mit einem üblen, kafkaesken Saftladen, der zu diesem Abstimmungsergebnis geführt hat. Kafkaesk doch deshalb weil sich aus ihren Ursprungsländern wegen Untauglichkeit abgeschobene Politiker anmaßen nach unklaren und undemokratischen Regeln die Herrschaft über Europa sich anzumaßen.

    • @Werner W.:

      guter Punkt!

  • Zitat: „Die Alten machen uns fertig.“

     

    Diese Gefühl haben die Millionen arbeitslosen Jugendlichen in Spanien, Portugal, Italien und Griechenland schon lange. Ihr Elend verdanken sie schließlich der von Berlin diktierten Brüsseler ultra-liberalen a-sozialen Austeritätspolitik.

    • @Reinhardt Gutsche:

      Das ist in der Form wie sie es verstanden haben wollen schlichtweg falsch.

       

      Deutschland ist nicht für die hohe Arbeitslosigkeit verantwortlich.

       

      Wenn überhaupt könnte man sagen, der Euro ist daran schuld. Diesen hat Deutschland aber wider willen aufgezwungen bekommen...

       

      Was Sie tun, Herr Gutsche, ist eine klassische Verdrehung von Ursache und Wirkung. Ich hoffe Sie finden da heraus...

    • 7G
      73176 (Profil gelöscht)
      @Reinhardt Gutsche:

      Haben Sie schon den neusten BIS Annual Report gelesen?

      Verlinkt: http://www.bis.org/publ/arpdf/ar2016e.pdf

      (spätestens in einem Monat kommt die deutsche Fassung).

      Die Geldpolitik der großen Zentralbanken hat die Welt an den Abgrund geführt. Es fehlt nur der letzte Schritt - und der wird auch kommen.

      Am Schlimmsten: Emerging Markets (hier insb. China) + USA haben sich massiv verschuldet (weltweit ist die Verschuldung auf Rekordniveau!!!) und können praktisch gar nicht mehr reagieren.

      Man kann nicht immer nur Schulden machen ... irgendwann müssen die zurückgezahlt werden. Punkt.

      Und für Europa gilt: Strukturelle Probleme kann man weder mit der Notenpresse noch mit government spending begegnen!

  • Mir fehlt neben dem Cameron-Bashing der Prügel für das Juncker/Schulz/Pat/Patachon-Duo - warum bleiben die beiden in der taz eigentlich weitgehend verschont (im Gegensatz zu SPON)?

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "Ich gebe zu, ich verstehe den Laden auch nicht mehr. Er macht auf direkte Demokratie und zersetzt demokratische Kultur."

    Ich auch nicht, würde aber auf diese Reihenfolge bestehen: "Er zersetzt demokratische Kultur und macht dann auf direkte Demokratie."

    So seit längerem und aktuell in GB zu beobachten.

  • Eine starke Analyse der ich mich weitgehend anschließen mag.

     

    Es liegt an uns Mittelalten und den Alten sich vermehrt um die Zukunft der Jungen Gedanken zumachen.

    Wir sind in zweierlei Hinsicht dafür verantwortlich:

    1.) Wir haben es durch unserer Erziehung offensichtlich geschafft dass die uns vertrauen und wir nix Böses im Schilde führen. Das sollten die aber in vielen Fällen besser nicht tun. Die Mittelalten und Alten beschränken sich zumnehmend auf Bewahrung Ihres Besitzstands und Pflege ihrer Ennntäuschungen über das was sie selbst nicht erreicht haben. Eine schlimme Mixtur!

    2.) Die Älteren selbst sagen, dass die jeweiligen Jungen immer die dümmsten sind (Ingeborg Bachmann). Da die Alten das glauben müssen die Älteren auch diesbezüglich handeln.

     

    Was ist zu tun:

    1.) Gründung einer Initiative zum freiwilligen Wahlverzicht ab dem 68 sten Lebensjahr für Volksabstimmmungen, Bundestags und Europawahl.

    2.) Änderung des Wahrechts mit Korrekturfaktor: Jede Altersdekade wird bei der Stimmmauszählung geich gewichtet, unabhängig der Wahltbeteiligung der jeweiligen Altersdekade.

    3.) 100 Eus bar auf die Hand für jede Stimmmabgabe eines unter 30 Jährigen

    4.) Besetzung der Abgeordneten Plätze im Bundestag und Europaparlament anhand der Wahlbeteiligung.

    5.) Massive Ausdehnung von Demokratie-Aufklärung in der Schule und Mitbestimmungsregeln.

    6.) Verpflichtende demografische Quote der Abgeordneten in den Parlamenten.

    7.) Veto Recht für ein noch zu gründendes Jungparlament wäre auch ganz schick für gesonderte Wahentscheidungen.

    • @Tom Farmer:

      Also wollen Sie als "Demokrat" eine Altersdiskriminierung offiziell einführen? Es ist schon interessant, dass hier offen Defizite in demokratischen Gesinnungen zutage treten.



      Es haben nicht "Die Alten" für den Brexit gestimmt, das ist schlicht und ergreifend gelogen. Rechne ich Schottland und Irland aus der Abstimmung heraus, kommt eine überwältigende Mehrheit in England für einen Brexit zustande. Viel größer als "Die Alten". Auch bestehen "Die Jungen" nicht nur aus den Londoner Hippstern, die momentan so am rumkrakelen sind, sondern aus ALLEN Briten, und es ist definitiv eine Minderheit innerhalb "Der Jungen", die so unbedingt in der EU arbeiten wollen, dass ihnen jeder Schaden an Demokratie recht ist.



      Es ist eine absolute Frechheit und aus dem Grund auch in der Verfassung verboten, solche totalitären Ansätze auch nur zu verfolgen, die nur eine weitere Spaltung der Gesellschaft zum Ziel hat.



      Aber klar, nach 40+ Jahren für die Gesellschaft haben "Die Alten" gefälligst die Klappe zu halten und auf den Tod zu warten, nicht war?



      Gibt es eigentlich noch irgend einen Bereich in dem unsere sog. Mittelalten noch keinen Totalschaden angerichtet haben?

       

      [...] Beitrag bearbeitet. Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl.

    • @Tom Farmer:

      Wer für´s Wählen bezahlt werden muß, hat sich für die Demokratie bereits disqualifiziert.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Schon.

        Nur, wie sortiert man diese Trottel aus, die an das Einlösen von Wahlversprechen glauben?

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Dann wäre jegliche Wahlgeschenke der Parteien und die Wähler die deswegen wählten Disqualifizierte!

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Ha!

        Sagen Sie das mal zu den Leuten, die zur Wahl gehen, da Ihnen Steuersenkung versprochen werden.

        Wenn Ihr Anspruch stimmt wären alle Parteien und deren Wähler längst diskreditiert!

        • @Tom Farmer:

          Sind sie ja auch, also disqualifiziert.

          Demokratie verlangt vom Wähler politische Verantwortung, nicht blanken Egoismus.

    • @Tom Farmer:

      Vielleicht sind diese Gründe aber auch alle falsch und die Alten haben sich nur besser informiert.

       

      Als ich 18 war, habe ich keine einzige Tageszeitung gelesen...

       

      Denken Sie mal eine Minute drüber nach welche Vorteile die EU wirklich für GB bringt... ich rede weder vom Schengenraum, noch von der Freihandelszone.

       

      Viele schmeißen diese Dinge durcheinander...gerade bei jungen dürfte dieser Effekt umso größer sein.

    • @Tom Farmer:

      Machen wir es doch viel einfacher:

       

      Wahlrecht nur vom 14. bis zum 25. Lebensjahr. Die meisten in diesem Alter verfügen doch über die einzige Qualifikation, die heutzutage noch von Bedeutung ist: Sie können 24 Stunden am Tag drei Smartphones gleichzeitig bedienen. Alle anderen Kompetenzen sind dagegen Pillepalle.

      • @Urmel:

        ...und gleichzeitig Zensuswahlrecht nach Smartphone-Speicherplatz und Prozessortyp! Bei mehreren Smartphones wird natürlich die Stimmgewichtung entsprechend kumuliert...

      • @Urmel:

        Verhindert aber nicht, dass bei demokratischen Wahlen die Wähler das "Falsche" wählen.

         

        Wir sollten also auch bei den Jugendlichen die Wahlberechtigung erst nach Prüfung der Gesinnung erteilen.

        • @Thomas_Ba_Wü:

          Wie soll, wer nicht mal im geschäftsfähigen Alter ist, über Wirtschaft und Finanzen einer ganzen Nation und darüber hinaus entscheiden können?

      • @Urmel:

        Ach was! Diese Klientel wird doch den Jüngsten nicht gerecht. Gebt den Kindern das Kommando! Sie berechnen nicht was sie tun. Die Welt gehört in Kinderhände.

      • @Urmel:

        Sie haben es auch noch nicht verstanden!

         

        Das GELDSYSTEM BAUT AUF SCHULDEN AUF!!!

         

        Wenn KEINER mehr sich verschuldet, schwindet das GELD!!

         

        Schulden sind VERMÖGEN!!

         

        Genau Deshalb haben wir ja diese riesengroße Blase der Fantast-Billiarden!!!

        https://www.youtube.com/watch?v=IS2uwiDl2VE

         

        Unglaublich wie die Menschheit IMMER NOCH NICHT GEBILDET IST!!

         

        Bildung ist hier nichts weiter als AUSWENDIG LERNEN UND NACHPLAPPERN! Bildung ist aber Dinge zu hinterfragen und nachzudenken! Und davon gibts leider nur wenige Menschen abseits der großen Medien. Während der Mainstream hinterher hinkt!

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Wenn man sich die Wahlbeteiligung der Jungen ansieht brauchen sie sich nicht beschweren. Wer seinen Allerwertesten angesichts eines bevorstehenden knappen Ergebnisses nicht bis zur Wahlkabine geschleppt bekommt braucht sich bei unerwüschtem Ausgang auch nicht beschweren.

     

    Irgendwie kann ich auch den Fokus auf die Wirtschaft in der Argumentation nicht verstehen. Das wurde zwar medial so inzeniert, aber aus persönlichen Gesprächen mit ein paar Leuten aus beiden Lagern hatte ich einen ganz anderen Eindruck. Das wirtschaftliche Argument wurde nur auf Seiten der "Remainer" glaubhaft vorgetragen. Auf Seiten der "Leaver" wurde da zwar sehr viel geschwafelt, aber mir machte es den Eindruck als sei es ihnen im Kern egal, man redete hier nur der Ordnung halber mit. Wenn mein Eindruck richtig war, dann spielte die Wirtschaft nur eine sehr untergeordnete Rolle, die "Leaver" wollten die gefühlte Bevormundung um jeden Preis loswerden, hiergegen mit der Wirtschaft zu argumentieren war wohl ein Fehler, das war nicht das Kernthema.

     

    Der Brexit ist Folge der Gleichsetzung von EU und einem in Frieden vereintem Europa. Diese Gleichsetzung verhindert jegliche Reform und ohne Fehlerkorrektur ist die EU nicht überlebensfähig. Es wird Zeit die EU als Instrument des Friedens zu betrachten, funktioniert das Instrument nicht repariert man es, nur so wird die EU überdauern können.

  • Möchte Frau Marinic' für Ihre Ausführungen gratulieren. Mich haben damals vor 30-35 Jahren die damaligen "Alten" auch schon fertig gemacht. Und jetzt, da ich mich fast als Alter angesprochen fühlen kann, noch folgendes an die Jungen (sage ich auch ab und an meinem Sohn). Kämpft für ein Europa der Menschen, kämpft für jeden Flüchtenden der zu uns kommt, denn er ist ein Spiegel dessen, was euch eure Alten antun und Ihr lauft Gefahr, als Alte ebenso durchzugehen, wenn Ihr diesen als alternativlos gekennzeichneten wie indoktrinierten Kreislauf der Marktkonformitäten wie Geldkreisläufe nicht zu durchbrechen als wichtiges Ziel für wahre Freiheit wie den Frieden auf diesem Planeten erachtet.

  • Die Alten haben, im Unterschied zu den Jungen, noch erfahren, was Sinn und Zweck der Einigkeit Europas überhaupt mal waren. Die Jungen haben noch nicht begriffen, dass die EU als inzwischen neoliberales Fehlkonstrukt genau das Gegenteil dessen bewirkt. Im Neoliberalismus kann es keine Solidarität geben. Die Enwticklung zeichnete sich spätestens 1990 ab, in England schon ein paar Jahre früher.

     

    Liebe Jungen, laßt Euch gesagt sein: Der Kaviar der oberen Zehntausend tut nichts zum Friedenswillen derer, die ihre Mieten nicht bezahlen können. Ich empfehle Euch ein paar noch Ältere: Marx, Brecht, Tucholsky, Voltaire. Und für den Magen einen Enzian.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Thanx, Chef! - Genau so isses !

      Aber statt dem Enzian dann doch lieber einen Scotch! Erbarmen!

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Hinter allem steht die soziale Frage. Ich gehöre zu denen, die auch ennerviert und betroffen von diesem Austritt waren. Denn natürlich steht Britannien für Europa. Auch Briten haben Deutschland befreit. Es sind Freunde und Verbündete des Kontinents. Nicht minder verstehe ich die Wut derer auf Europa, die sich in Drecksjobs abrackern, um ihre Familie durchzubringen oder sich das Wochenende besaufen zu können. Die EU steht für viele Menschen heute Pate für den neoliberalen Alptraum, den viele Europäer Tag um Tag leben müssen. Wieso dann nicht wenigstens Rom zum Brennen bringen? Der Brexit ist für das Gros der Exiteers nur ein Fanal, ein Fuck you gewesen. Darum keine Kameras in den Pubs. Die wissen durchaus, dass sie in Folge nichts weiter zum Lachen haben.

    • @24636 (Profil gelöscht):

      Und wo sind die Jobs besser? Island vielleicht ....