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Das Ende der MilchMilch muss nicht instagrammable sein

Milch wird immer unbeliebter. Zum Glück. Die Milchlobby kämpft dagegen mit hippen Kampagnen an – und verkennt die wahren Gründe für Milchmüdigkeit.

Ein Glas Mandelmilch Foto: imago

K onnte ich als Kind nicht einschlafen, machte mir meine Mama eine warme Milch mit Honig. Die Milch brachte mich schnell ins gelobte Land der Träume. Als Alleskönner wurde sie stets beworben, Milch macht müde Männer munter, bringt Kinder zum Schlafen und macht eigentlich ungesunde, überzuckerte Süßigkeiten zum gesunden Snack für zwischendurch. Das war einmal.

„Die Milch macht’s nicht mehr“, lese ich letztens in der Zeit. Milch ist nicht mehr hip und das ist gut so. 2011 trank jeder Deutsche im Schnitt noch rund 52 Liter Milch pro Jahr, zehn Jahre später waren es nur noch etwa 46 Liter. Eine gute Nachricht für die Gesundheit und das Klima, aber nicht für die Milch­industrie. Sie versucht sich mit allen Mitteln zu wehren und startete 2021 die „Initiative Milch“. Die Milch müsse wieder zurück in die Herzen der Menschen, erklärt die Geschäftsführerin des Projekts. Ein letztes Aufbäumen, um den einst so wertvollen Trunk zu retten.

Die Initiative Milch will „Frieden zwischen Mensch und Milch“ schaffen. Dabei geht es vor allem um die Mensch-Tier-Beziehung. Denn ein Großteil der Milchkühe steht nicht muhend auf grünen Alpenweiden und freut sich des erfüllten Lebens. Die meisten von ihnen verbringen ihr kurzes Leben in Boxenlaufställen. Mit überzüchteten Rieseneutern, ohne frische Luft und ohne Platz. Das zeigt die Milchwerbung nie.

Die Initiative Milch will gezielt die junge Generation erreichen. Mit Podcasts und Werbeevents im Supercandy-Pop-up-Museum und ästhetischen Fotos vor weißen Glasflaschen soll Milch instagrammable und cool werden. Absurd. Die Milchlobby hat die jungen Menschen nicht verstanden.

Es geht ums Tierleid

Es geht nicht um den coolen Post, um hippes Marketing. Dass immer mehr Menschen pflanzliche Produkte in ihre Ernährung integrieren, liegt nicht an den frechen Sprüchen auf schwedischen Pflanzendrinkverpackungen. Es geht vielmehr um die eigene Gesundheit, Tierleid und die Zukunft unseres Planeten.

Tiere sind leidensfähig. Jedes Weidetier produziert Unmengen von klimaschädlichem Methan. Und wir halten Millionen von ihnen. Um das Pariser Klimaabkommen zu erreichen, muss sich neben der Verkehrsindustrie, dem Energie- und Bausektor eben auch die Lebensmittelindustrie verändern.

Ganz konkret bedeutet das weniger tierische Produkte zu produzieren. Und natürlich auch weniger zu konsumieren. Kluge Lobbyisten einer klimaschädlichen Branche sollten das erkennen, sollten Wege für nachhaltige Veränderung suchen und nicht mit einem Millionenbudget stumpf für ein „Weiter so“ kämpfen.

Natürlich ist der Niedergang der Milch für die Bauern bedauerlich. Sie leiden seit langem unter den Dumpingpreisen. Aber letztlich betreiben sie ein Geschäft, das nicht zukunftsträchtig ist. Die Welt wandelt sich, die Milchlobby sollte sich mit den neuen Begebenheiten abfinden und überlegen, wie sie sich gesundschrumpfen könnte.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Um 90 Prozent müsse in Deutschland die Kuhhaltung reduziert werden, damit sie kein Klimakiller mehr ist, hat Forscher Marco Springmann kürzlich erklärt. Dass solche Zahlen der gesamten Milchwirtschaft, immerhin eine der größten Lebensmittelbranchen in Deutschland, Angst machen, ist verständlich. Die „Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden“, liebe Ini­tiative Milch, heißt nicht, zu zeigen, dass Milch cool ist. Genug mit dem Mehr von allem. Es heißt Lösungen für ein Weniger zu finden.

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Adefunmi Olanigan
Volontärin
Seit April 2023 taz Panter Volontärin. Vorher Biochemie studiert. Schreibt gerne über Wissenschaft, Gesundheit und soziale Ungleichheit. Aktuell im Berlin Ressort.
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52 Kommentare

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  • Anstatt immer den (kompletten) tierischen Verzicht zu propagandieren: wie wär's mit einer Einschränkung?!



    Scheint mir realistischer!



    Wenn alle Deutschen nur einen fleischfreien Tag in der Woche einlegen würden, könnten jährlich ca. 150 millionen Tiere (ohne Fische) von der Schlachtbank verschont werden.

  • Auf Milch als Produkt kann ich gerne verzichten!

    Aber auf Milchprodukte nicht: Joghurt, Käse, Quark / Skyr...

    Ich esse kein Fleisch mehr - das ist mein Kompromiss!

    • @Tentaurus:

      Vielleicht wissen Sie es ja bereits - für die Erzeugung von Butter werden noch mehr Treibhausgase ausgestoßen als für Rindfleisch.[1] Auch Käseerzeugung verursacht viel CO2, mehr als z.B. Schweinefleisch.[2]



      Das sind nun keinesfalls Argumente dafür, dass Fleisch okay wäre, sondern sind Hinweise darauf, dass Tierprodukte an sich sehr viel Treibhausgaseemissionen bedeuten. Der zweite - vielleicht noch wichtigere - Aspekt ist das Massenausterben der Tiere. Hierfür ist die Landwirtschaft der größte Verursacher - durch bspw. Pestizide, Monokulturen. Zudem hat die Erzeugung von Tierprodukten den höchsten Flächenverbrauch. Je weniger Tierprodukte produziert/konsumiert werden, desto größer ist das Potenzial Flächen renaturieren zu können. Und dies muss dringend passieren. So gibt es bereits 75 Prozent weniger Insekten als Anfang der 1980er.[3]



      [1] utopia.de/ratgeber...msten-fuers-klima/



      [2] utopia.de/klimabil...-vergleich-188338/



      [3] gut veranschaulichender Vortrag von (Kriminal)biologe Dr. Mark Benecke zum Thema Klimakrise und Massenaussterben der Tiere



      www.youtube.com/watch?v=Z_p9yYXZuCI

  • Ich verstehe die Bedenken. Es ist allerdings leider krass schwierig sich vegetarisch oder vegan und dabei kohlehydrat- und zuckerarm, sowie auch noch preiswert zu ernähren. Wenn man das Problem hat, auf Kohlehydrate und Zucker verzichten zu müssen, sind Milchprodukte wengistens noch vegetarisch. Ansonsten kann man ja kaum noch was essen, was halbwegs für Glückshormone im Kopf sorgt. Nicht ohne Grund greifen viele Leute, die auf Vegetarismus oder Veganismus umsteigen nach dem Fleisch zu sehr vielen Kohlehydraten. Von Diabetiker*innen eine solche Ernährung einzufordern ist daher m. E. eine Zumutung.

    • @BazaarOvBirds:

      Ein Video von Ernährungswissenschaftler Niko Rittenau in dem er auf folgende Thematik eingeht:



      "Diabetes ist in vielen Fällen heilbar • Ernährungs- & Mikronährstofftherapie bei DM Typ 2"



      www.youtube.com/watch?v=2NBsbUV6Tog

    • @BazaarOvBirds:

      Auch kein Obst? Ansonsten bleiben noch Gemüse, Nüsse, Samen Salate, Hülsenfrüchte ... Also da gibt es schon einiges. Zumal vegane Nahrungsmittel auch Vorteile haben. Siehe bspw.:



      "Komplexe Kohlenhydrate sorgen für ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl und schützen so vor Heißhungerattacken, Überessen und unterstützen den Körper beim Abnehmen. Hülsenfrüchte stabilisieren den Blutzucker und Insulinlevel und sind daher wichtig für Diabetiker_innen. Der hohe Ballaststoffgehalt reduziert LDL-Cholesterin und verringert so das Risiko an koronaren Herzkrankheiten zu erkranken."[1]



      "Ansonsten kann man ja kaum noch was essen, was halbwegs für Glückshormone im Kopf sorgt."



      Das da wäre?



      "Nicht ohne Grund greifen viele Leute, die auf Vegetarismus oder Veganismus umsteigen nach dem Fleisch zu sehr vielen Kohlehydraten."



      Die Ernährung hierzulande beinhaltet generell einen guten Anteil an Kohlenhydraten: Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis ... Davon nehmen Veganer*innen nicht unbedingt mehr zu sich. Ausgewogen sich zu ernähren heißt viel Gemüse und auch Hülsenfrüchte in den "Essensplan" zu integrieren. Aber eben auch grünes wie Kohl und Blattsalate.



      [1] www.vegan.at/inhal...haltigen-ernahrung

  • "Das Ende der Milch" - ja, das wäre eine tolle Sache! Der ehmalige Milchbetrieb Hof Butenland vollzog bereits diesen Schritt und hat den Betrieb in ein "Kuhaltersheim" umgestaltet. Statt Rinder auszubeuten sorgen die Mitarbeiter*innen der Stiftung Tierschutz für die Rinder.[1] Dies ist ein Beispiel für mehrere Lebenshöfe in Deutschland, auf denen Tiere, denen zuvor Schlachtung bevorstand nun ihren Lebensabend so weit wie möglich genießen können. Teils ist dieser recht kurz aufgrund der während der Tierhaltung erworbenen Krankheiten und zum anderen aufgrund deren extremen Überzüchtung. Die Menschen sollten ihrer Intution und Sozialisation nachgeben, Tiere eigentlich nicht quälen zu wollen und in Tieren fühlende Lebewesen sehen, deren Leben und Interesse zu respektieren ist. Hierfür bräuchte es auch eine Umstellung der Landwirtschaft und eine Unterstützung der Landwirt*innen, damit diese aus der Tierausbeutung aussteigen können.[2]



    [1]"Freiheit Ist KUHl" - Doku-Vorstellung des Hof Butenlandes



    www.youtube.com/watch?v=kWbQOQyiMG8



    [2] "Podcast Dissens #197 „Wir brauchen den Ausstieg aus der Tierindustrie“



    Friederike Schmitz über die Schäden unseres Fleischkonsums."



    blogs.taz.de/disse...cast/ernaehrung-2/

    • @Uranus:

      @"Wir brauchen den Ausstieg aus der Tierindustrie“

      Tieleid ist individuell. Es mach keinen Unterschied ob ein Tier in einem Großbetrieb oder in einem Kleinbetrieb leidet.

      Wer "Das Ende der Milch" fordert sollte dies also ohne Ausnahme fordern. U d dazu gehören auch die ökologisch wirtschaftenden Vorzeigehöfe. Dann muss man sich auch darüber im klaren sein, dass Mist als Quelle von Nährstoffen weg fällt.

  • Gibt es einen rationalen Grund auf Milch zu verzichten ?

    • @Dirk Osygus:

      Ja, es gibt mehrere rationale Gründe. Das wird ja auch im Artikel thematisiert:



      "Es geht vielmehr um die eigene Gesundheit, Tierleid und die Zukunft unseres Planeten.



      Tiere sind leidensfähig. Jedes Weidetier produziert Unmengen von klimaschädlichem Methan. Und wir halten Millionen von ihnen. Um das Pariser Klimaabkommen zu erreichen, muss sich neben der Verkehrsindustrie, dem Energie- und Bausektor eben auch die Lebensmittelindustrie verändern."



      Vielleicht (noch)mal den Artikel lesen. ;-)

      • @Uranus:

        Tiergesundheit ist ein valider Aspekt, den man aber auch anders lösen kann



        Klima ist ein weiterer Aspekt, den man im Kontext sehen muss - was ist mit den unglaublichen Methanemissionen durch Reisanbau?



        Gesundheit bleibt aber für mich eine offene Frage: Wo ist das für welche Art von Mich bewwiesen (gar für H-Milch nur?)



        Nicht ohne Grund haben wir schliesslich die Eigenschaft erworben, auch noch als Erwachsene (nicht alle, aber sehr viele) Milch verdauen zu können. Da reichen mir nun reine Behauptungen nicht aus. Bitte mit genauen Details, wieso Milch prinzipiell schädlich sein soll für Erwachsene, Danke!

        • @Werner2:

          "@Uranus Tiergesundheit ist ein valider Aspekt, den man aber auch anders lösen kann"



          Inwiefern? Und: wie lässt sich töten mit Tiergesundheit vereinbaren?



          " Klima ist ein weiterer Aspekt, den man im Kontext sehen muss - was ist mit den unglaublichen Methanemissionen durch Reisanbau?"



          Bereits der Nasreisanbau ist geringer als der von Rindfleisch. Für Kuhmlich gibt es auch noch CO2 ärmere Alternativen als Reismilch. Ansonsten gibt es Trockenanbauweise für Reis.



          An sich ist Kuhmilch für Kühe und Menschenmilch für Menschen. Die Kälber haben andere Bedürfisse als Säuglinge. Die Dosis macht das Gift, würde ich meinen. Je höher der Tierproduktkonsum desto mehr gesundheitliche Probleme. Wie auch immer, die Aussage, dass Milch prinzipiell schädlich ist, steht nicht in der Kolumne und habe ich auch nicht behauptet. Mein Punkt wäre: Menschen brauchen u.a. keine Kuhmilchprodukte für eine gesunde Ernährung. Vegane Nahrungsmittel sind sehr zahlreich und liefern die allermeisten Nährstoffe. Siehe bspw.:



          "Optimale Nährstoffversorgung ohne Tierprodukte • Wichtige Tipps für den veganen Einstieg" - Vdeo von Ernährungswissenschaftler Niko Rittenau



          www.youtube.com/watch?v=WyiHixH_bdY

          • @Uranus:

            Sie propagieren Veganismus. Das ist ja ok. Was Sie zu sich führen, ist Ihre Sache.



            Essen und Lebensmittel sind aber nicht nur politisch. Es geht um Schmecken und Texturen. Was eine Person angenehm findet, findet eine andere Person ecklig. Essen ist nicht nur Zufuhr von Kalorien und Nährstoffen, sondern sehr individuell.



            Ich habe alle Milchalternativen probiert. Mit keiner lässt sich der Milchschaum herstellen, wie ich ihn persönlich bevorzuge. Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass viele Milchprodukte in prozessierten Lebensmitteln, wie zum Beispiel Keksen, enthalten sind. Ich persönlich bin zum bewussten Konsum bereit, praktiziere diesen auch, aber auf vollkommenen Verzicht bin ich nicht bereit. Wir müssen weg von der industriellen Tierhaltung und zur Beachtung von Tierrechten, das ist keine Frage. Wir kommen allerdings nur dahin, wenn es eine breite Akzeptanz gibt und keine Propagierung von "Verzichtskultur".

  • Milch ist lecker.

    • @Cededa Trpimirović:

      Stimmt, Hafermilch, Haselnussmilch, Mandelmilch ist lecker.

      • @Uranus:

        Wer das auch nur ansatzweise vergleicht, ist ideologisch völlig verblendet. Geschmacklich etwa so vergleichbar wie Quellwasser und Eiter. Man muss keine Milch mögen, aber die Realität zu ignorieren hilft auch nicht.

        • @Hefra1957:

          ... apropos Eiter, da Kuheuter aufgrund deren Ausbeutung und Überzüchtung häufig entzündet sind, in der Kuhmilch landet dann unweigerlich davon etwas.

        • @Hefra1957:

          CherryCoke ist auch ne Cola, schmeckt allerdings ein bisschen anders, erinnert eher an Marzipan. Ist doch okay, wenn Menschen dies oder das nicht mögen. Mensch kann es ja zumindest probieren und muss es nicht als Milch sehen. Wie auch immer, mensch kann auch ohne Milch und Milchalternativen gut zurecht kommen. Und ethisch gibt es einige gute Gründe dafür, Tierprodukte wegzulassen.

  • "Eine gute Nachricht für die Gesundheit und das Klima"

    Für die Gesundheit?



    Das hätte ich gerne näher gewusst.

    Wieso hat sich dann in der Evolution des Menschen erst duchgesetzt, dass viele Menschen auch als Erwachsene noch Milch verdauen konnten? Das war nämlich nicht immer so.

    • @Werner2:

      Dies ist ein Kolumnenbeitrag von



      Adefunmi Olanigan, keine ernährungswissenschaftliche Abhandlung. Letzteres gibt es zuhauf bzw. für Nichtwissenschaftler*innen auch im Internet verständliche Zusammenfassungen. Wie diese bspw.:



      "Darum essen vegan lebende Menschen keine Milchprodukte • Tierethik 1x1" von Ernährungswissenschaftler Niko Rittenau. Der Titel verweist zwar auf Ethik. Im Video geht er aber auch auf ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse ein. Er hat auch ausführlichere Videos über gesunde vegane Ernährung gemacht ...



      www.youtube.com/watch?v=0J5RkJlOb3w

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "Dass immer mehr Menschen pflanzliche Produkte in ihre Ernährung integrieren, "



    Integrieren statt reduzieren. Das ist ein Problem. 🌾🌻🐴

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Die Menge an verzehrter Nahrung stößt schneller an ihre Grenzen als den Lebensmittellobbyisten lieb ist.



      Die Integration führt automatisch zu einer Ersatzfunktion

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Herma Huhn:

        Hab' Integralrechnung nie verstanden.

  • Diese Entwicklung ist doch erfreulich. Ebenso dass der Fleischkonsum kontinuierlich sinkt. Schmeckt eben nicht, wenn das Tier gelitten hat. Aber merkwürdig finde ich gerade, dass der Trend zur Pelzmode zurückkehrt. Das hatten wir doch auch schon mal fast überwunden geklaubt. Wollen wir hoffen, dass die Milchindustrie ihren Irrtum nicht bemerkt und die Leute dem Marketings nicht auf den Leim gehen....

  • Also im Münsterland kenne ich keine Kühe, die ausschließlich im Stall stehen und nie auf die Weide gehen. Meistens sind die Tiere tagsüber auf der Weide und kommen zum Melken in den Stall, wo sie dann oft eine Weile bleiben (ohne da irgendwie befestigt zu werden, sie bewegen sich frei). Das sind konventionelle Betriebe, keine Biobauern, aber "Boxenställe" gibt es da nicht. Kenne die, weil fast alle dieser Bauern sog. Milchtankstellen haben, wo man sich unverarbeitete Frischmilch zapfen kann. Die ist mit 1 Euro/l mittlerweile nicht nur besser, sondern auch günstiger als im Supermarkt.

    • @Günter Picart:

      Das mag es in Einzelfällen geben. Die Realität in der Breite sieht allerdings anders aus ...

      • @Uranus:

        Citation needed.... Aber "Trust me, bro!" zählt nicht.

      • @Uranus:

        Nein, die Realität in der Breite ist eindeutig der Boxenlaufstall mit Auslaufweide, habe das mittlerweile recherchiert. Anbindeställe gibt es kaum noch, und natürlich weiden die Kühe jedenfalls im Münsterland (Ostdeutschland kenne ich nicht) in der Regel draußen, dafür haben die Milchbauern ja das Weideland. Einzelfälle sind das jedenfalls nicht, die Darstellung in dem Artikel ist verzeichnet. Das sieht man schon daran, dass die Autorin "Boxenlaufställe" erwähnt und so tut, als gäbe es da Platzmangel und wenig Frischluft. Das Gegenteil ist der Fall, das sieht man ja auch sofort bei jeder Tour übers Land.

        • @Günter Picart:

          Auslauf auf Weide hat laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL)/Nutztierhaltung.de, das sich auf das Statistische Bundesamt bezieht, nur ein Drittel der Rinder in Deutschland:



          "2020 wurden 83 Prozent aller Rinder in Deutschland im Laufstall und zehn Prozent in Anbindehaltung gehalten. Die restlichen sieben Prozent entfielen auf weitere Haltungsverfahren wie zum Beispiel Kälberiglus. Das geht aus den endgültigen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) kürzlich in einer Pressemittelung bekanntgab ...



          Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, konnten 2020 rund 3,6 Millionen Rinder in Deutschland – das sind etwa 31 Prozent aller Rinder – auf Weiden grasen."



          nutztierhaltung.de...s-vor-zehn-jahren/

  • Was früher die Milchsupp, ist heute Coffee to go. Würden wir Erwachsene weniger Milch trinken, dann hätte die Milch Chancen qualitativ besser zu werden und die Kuh mehr Platz und Lebensqualität. Oder umgekehrt. Erst die Kuh und dann natürlich auch die Milch. Zweifelsohne würde die Milch teuerer werden. Sollte sie dann auch.

    Nur, was kommt dann in den Cappucino oder die Latte?

    • @Gorch:

      Dass es den Rindern besser gehen würde, darf bezweifelt werden. In der Tierproduktion werden Tiere zum ausbeutbaren Gegenstand. Die Tierproduktion steht unter dem Vorzeichen des Gewinnes. Anhand dieser Bedingungen sind die Weichen für Tierausbeutung im Vorhinein festgestellt. Zumal für die Aufrechterhaltung der Milcherzeugung Kühe regelmäßig schwanger werden und Nachwuchs gebären. Die männlichen Kälber werden geschlachtet, wie auch die Kühe nach ein paar Jahren, wenn deren Milcherzeugungsleistung sinkt. Milchproduktion geht nicht ohne Tierleid. Milch=Tierleid

  • Bei einer Bekannten von mir, sie lebt in einem Vorort von Bogota/Col, steht eine Kuh auf einer 5000m2 großen Wiese. Es ist die Familienkuh. Jeder aus der Familie, die in der Nähe wohnen, kann dort hingehen und die Kuh melken. Wer zuerst dort ist, verteilt dann die Milch auf alle anderen. Es ist nicht viel, aber es reicht.

    • @NO47:

      So ist Milch nachhaltig. Kann leider nicht jeder so halten. Zumindest nicht mit unserem aktuellen Konsum

  • Tschuldigung ,aber ist denn so naiv im Kapitalismus eine freiwillige Selbstbeschneidung des Geschäftes - hier sogar 90%!- zu erwarten.



    Und ob der gegenwärtige Trend weg von der Kuhmilch nun auf "Umweltbewußtsein" beruht ,kann man auch bestreiten. Immerhin verzichtet die "junge Generation" auf andere Klimakiller ,wie beispielsweise das Smartphone, auch nicht freiwillig und läßt sich durchaus mit Marketingstrategien erfolgreich beeinflussen. Zudem ist das Greenwashing längst in der PR angekommen und wird fast schon inflationär angewendet. Bspw. bei der "Elektromobilität", die als "gut" gilt ,obwohl die Gesamtschadensbilanz für Klima und Umwelt allenfalls das kleinere Übel gegenüber der "fossilen Mobilität" darstellt.Strom kommt immer noch nicht einfach so aus der Steckdose und auch wenn es stimmt das die Sonne keine Rechnung schickt, so baut sie auch keine Solarzellen,Leitungen ,etc.

    • @Mustardmaster:

      Freiwillige Selbstbeschneidung sicherlich nicht. Viele werden sicher aus Preisgründen weniger Tierprodukte kaufen. Sich allerdings über die Tierausbeutung und die vielen negativen Folgen Gedqanken zu machen, und den Tierproduktkonsum weiter zu senken, ist allerdings generell eine gute Sache. Das allein dürfte allerdings nicht die Abschaffung der Tierproduktion bewirken. Hierfür sind politische Maßnahmen notwendig. Friederike Schmitz führt im TAZ-Podcast Dissens "„Wir brauchen den Ausstieg aus der Tierindustrie“



      Friederike Schmitz über die Schäden unseres Fleischkonsums." das weiter aus:



      blogs.taz.de/disse...cast/ernaehrung-2/

    • @Mustardmaster:

      Doch es ist schon ein Trend der sicher zu Teilen auf Umweltbewusstsein zurück geht.

      Weil es keine schwere Entscheidung ist sich für die Alternative zu entscheiden.

      Milchersatz Produkte kosten mittlerweile weniger als Bio Milch und schmecken mittlerweile auch besser.

      Welche Alternativen gibt es bei Smartphones und PKW? Wenn es keinen öffentlichen Nahverkehr gibt oder nur ein Schulbus fährt ist der private PKW meist auch alternativlos. Zumindest gesellschaftlich.

      Wenn Apple und co. reparierbare "öko" Varianten anbieten würde bei den Flaggschiffen und Budget Varianten, gäbe es sicher auch hier interessierte Käuferinnen.

      Aber bei dieser Technik regiert die "jedes Jahr neu" Maxime und längere Nutzung würde den Absatz neuer Telefone bedrohen.

      Wie sie schon sagten kein Unternehmen wird freiwillig Entscheidungen treffen, die den aktuellen oder zukünftigen Absatz gefährden.

      Das war schon bei den FCKW so. Hätte es den Eingriff durch Politiker nicht gewesen, große Teile der Erde währen bereits 2050 unbewohnbar.

  • Once upon a time - when the WK II was just am over sein - die Amis noch da - eh “die Russen kamen.“

    Bekam ich - 2 1/2 Jahre lang methanarme Brustmilch - weil sonst weil sechs Jahre älteres Bruderherz Magermilch bekommen hätte.



    Weiteres übernahm Liese - die südtiroler Sahneziege.



    Ehe auf den Bauernhöfen der Altvorderen sowieso ( wie sagte doch meine - unlängst zu Grabe getragene - erste große Liebe Tante Käti mit an 90 “Nee Nee Nee! Nu goa ik nich denn Tach in Koaststall tonn Melken!;) - aber to Huus - zu Haferflocken - später Müsli & btw in the nicht &!!! lecker in ☕️ ☕️☕️ - Milch!

    kurz - Wer ☕️ ☕️☕️ mit - Gaahrp - Hafermilch trinkt!;(( Der zeigt auch armen Wanderern den falschen Weg •

    • @Lowandorder:

      Schon mal vegane Barista-Mlich probiert?



      Ansonsten den Kaffee gleich mit weglassen. Ist dann noch ökologischer. ;-)

    • @Lowandorder:

      Über Geschmack lässt sich streiten. Und bei 10 % von jetzt, ist die Milch im Buärks-Kaffee auch noch machbar.

      • @Herma Huhn:

        Ist Buärks-Kaffee phonetisch ala Werner Brösel.

        Ansonsten gilt “Kenne - außer Italienern - niemanden - der so verrückt ist mit Kaffee - wie du!“ O-ton meine Große!



        & verschärfend wg Uranus ökologisch -



        Uns Ohl war nach Venezuela als Koofmich lange Zeit sone Art “Mr Tschibo“ - male noch mit seiner Handmühle ;) & alterswidrig Gewohnheiten ablegen - mal besser nicht! Gellewelle&Wollnichtwoll 🙀🥳 •

        unterm——servíce



        i.etsystatic.com/2...970337807_hbs1.jpg - so wie meine -



        & als fake -



        i.hood.de/196x196/...3156/431560536.jpg - Flohmarkt für kl. Geld -



        Grade verschenkt ;))

        kurz - Ok Ok - it works;))

        • @Lowandorder:

          “Never touch a running system!“



          Als alter Schrauber weiß ich - wovon ich rede! Woll.

          • @Lowandorder:

            Oha, klingt nach einer großen Herausforderung. :-D Mh, Muckefuck? ;-D



            Ps Was bedeutet "uns Ohl"? Unser Onkel?

            • @Uranus:

              Ming Vaddern ( Ohm wäre Onkel vgl.



              John Brinckman - Kasper Ohm un ick - wobei glaub ich - Kasper Ohm für Patenonkel steht!



              www.projekt-gutenb...nick/ohmunick.html



              Aus diesem unergründlichen - zitierte de Ohl gern. (der war “bei Adolf“ für Militärkaffee zuständig & damit uk gestellt. Eine lange Geschichte bis in die SBZ/DDR) die einquartierten “Russen“ ließen einen Sack mit 25 kg Rohkaffee unterm Bett zurück -= Kaffee & Zigaretten 🚬 waren die Währung!

              • @Lowandorder:

                Ah, hat "Ohl" dann nen Bezug zu "Alter", das 'a' im Dialekt/Niederdeutschen(?) zu 'o'. Quasi ähnlich wie im englisch "old"?

                • @Uranus:

                  Ja klar. “Kiek di an - denn Ohl - nijen Hout - un all wedder verwohnt!“



                  Großes Bruderherz - beschreibt uns Vaddern treffend!;)) (vgl Ol Conny;))



                  (Kenn ihn nicht ohne Hut & mit Anzug.;)



                  Er war einer der wenigen gütigen Menschen in meinem Leben & - wie meine Cousine mal sagte “ein Herr“.)



                  Btw - auf Diebstahl von Militärgut (hier Kaffee klar - ab einer gewissen Größenordnung) stand die Todesstrafe.



                  Um solches zu verhindern - fälschte er das Röstbuch (Feuchtigkeit schwankt!) - wie er mal eher beiläufig erzählte! Jahrzehnte später - als ich mal selbst mit einer Fälschung zu tun hatte - die das LKA leicht aufdeckte - wurde mir sein Risiko bewusst!).

  • "Tiere sind leidensfähig. Jedes Weidetier produziert Unmengen von klimaschädlichem Methan. "



    Es sind weniger die Weidetiere, davon gibt es verschwindend wenige, als die Stallhaltungen, die viele Kühe auf engem Raum zusammenpferchen, die das zu einem Problem machen...



    Weidehaltung hat soagr positive Eigenschaften für die Natur und auch fürs Klima. Weidelandschaften binden sehr viel CO2.

    • @nutzer:

      Ich denke. im Zusammenhang sollte klar sein, dass der Kolumnenbeitrag an der Stelle Weidetier SYNONYM für Milchkuh verwendet.



      Wie teuer ist Milch aus solcher "Haltungsform"? Um welche Mengen kann es dabei gehen? Was ist mit den Milchkühen, deren Milchleistung sinkt - also letztlich alle Mlichkühe? Was ist mit den männlichen Kälbern? Was ist mit dem Fakt, dass es fühlende Lebewesen mit Sozialleben sind. Ein Beispiel:



      "Der erste Familienausflug auf die Weide " - kurze Vorstellung/Szene zu einer befreiten Kuh und ihrem Kalb. Hof Butenland



      www.youtube.com/watch?v=tek8Co8ljzE



      Wer wird bei dem Anblick an Bolzenschuss und Aufschlitzen denken?

    • @nutzer:

      Korrekt. Weidentieren sind CO2 neutral und positiv für die Biodiversität.

      Das Problem ist die Massentierhaltung für die Soja aus Brasilien geholt wird.

      Und wie auch schon angemerkt würde, Mann/Frau schmeckt auch den Unterschied beim Endprodukt.

      Wir leben jedoch in einer Welt, in der beim Bauern, bei einer Qualitätskontrolle von Gurken, geprüft wird ,wie gerade diese sind und keine Kostproben!

    • @nutzer:

      Is korrekt - aber unsere one-trick-ponies machen lieber auf schwer dufte ohne Ahnung.



      www.umweltbundesam...dehaltung-schlaegt -



      (War trotz beginnender Industrialisierung der Landwirtschaft für mich als Junge 👨‍🌾 - noch Standard!



      “Jung! Hol mal eben die Kühe 🐄 rein!“ Aber Hallo!;))

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      "Denn ein Großteil der Milchkühe steht nicht blökend auf grünen Alpenweiden und freut sich des erfüllten Lebens."

      Eben das schmeckt mensch.

      Allerdings haben die meisten Leute keinen Vergleich, wie Milch schmecken kann, wenn sie von entsprechend gehaltenen Tieren kommt.



      Auch wenn mensch sie nicht unbedingt braucht, ist dies kein Grund sie grundsätzlich zu verteufeln. >Das Was bedenk, doch mehr bedenk das Wie< - und wieviel davon.

      • @31841 (Profil gelöscht):

        Anmerkung zum Zitat:



        Auch wen es im Wiktionary steht, Kühe blöken nicht, es sei den sie sprechen schäfisch oder ziegisch. Hier eine Fußnote des Wiktionarys: corpora.uni-leipzi...8&word=bl%C3%B6ken

        Kühe muhen.

      • @31841 (Profil gelöscht):

        Danke - alles andere ist - Rad ab vom Feinsten •