Coronazahlen steigen: Zweite Coronawelle im Osten Europas

Auch in Österreich nimmt die Zahl der Infizierten rasant zu. Das Robert-Koch-Institut meldet indes 4.721 neue Fälle in Deutschland.

Eine Frau mit einer Maske steht auf einem öffentlichen Platz.

Zweiter Lockdown in Bucharest: Auch die Bundesregierung hat Rumänien zum Risikogebiet erklärt

WARSCHAU/BERLIN rtr/dpa | Die zweite Corona-Welle breitet sich rasch in Osteuropa aus. Polen, Tschechien, Russland und die Ukraine melden fast täglich Rekordwerte bei Ansteckungszahlen und Todesfällen. So verzeichnete das polnische Gesundheitsministerium am Samstag, den 10. Oktober, 5300 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ist der höchste Wert seit Ausbruch des Coronavirus in Deutschlands größten östlichem Nachbarland. Noch drastischer sind die Zahlen in Tschechien. Dort zeigten die Daten des Gesundheitsministeriums 8618 Neuinfektionen – der vierte Rekordwert in Folge.

In Polen, wo rund 38 Millionen Menschen leben, stieg die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle laut Regierung auf 121.638. Insgesamt starben bislang 2972 Menschen mit oder an dem Virus. Die Regierung in Warschau hat die Auflagen verschärft. So müssen jetzt in den Straßen stets Mund- und Nase-Bedeckungen getragen werden. Es wurde erwartet, dass Ministerpräsident Mateusz Morawiecki weitere Beschränkungen für Schulen verkündet. Er hat auch nicht ausgeschlossen, den Notstand auszurufen, sollten die Zahlen weiter so rasant ansteigen.

Wachsende Zahl der infizierten ÄrztInnen in Tschechien

In Tschechien wurden bislang 109.374 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet – von insgesamt 10,7 Millionen Einwohnern. Auch die Regierung in Prag hat im Kampf gegen das Virus die Maßnahmen drastisch verschärft. Schwimmbäder und Fitness-Studios müssen von Montag an für zwei Wochen dichtmachen. Restaurants müssen ab 20.00 Uhr schließen, dort dürfen nur vier Personen an einem Tisch sitzen. Einige Krankenhäuser wurden angewiesen, nicht zwingend notwendige Eingriffe zu verschieben, um Platz für Covid-19-Patienten zu machen. Große Sorge bereitet zudem die wachsende Zahl der infizierten Ärztinnen und Ärzte sowie der Pflegekräfte.

In Russland meldeten die Behörden 12.846 Neuinfektionen binnen 24 Stunden – so viele wie nie zuvor. Damit haben sich insgesamt 1.285.084 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Russland verzeichnet nach den USA, Indien und Brasilien die meisten Ansteckungsfälle weltweit. Allerdings sind im Vergleich zu diesen Ländern nach offiziellen Daten deutlich weniger Menschen dem Virus erlegen. Ihre Zahl stieg um 197 auf 22.454.

In Österreich sind die täglichen neuen Coronainfektionen auf den Rekordwert von 1235 gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Samstag bleibt dabei Wien mit 511 Neuinfektionen binnen 24 Stunden landesweit der Spitzenreiter. In den Krankenhäusern veränderte sich die Lage den Angaben zufolge nicht. Insgesamt stieg die Zahl der sogenannten aktiven Fälle auf 10 800. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl liegen die Zahlen der Neuinfektionen und der aktiven Fälle deutlich über den aktuellen deutschen Werten.

Köln nun auch Risikogebiet

Die Stadt Köln hat indes die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Das nordrhein-westfälische Landeszentrum Gesundheit gab den Wert für die Millionenstadt am Samstag mit 54,8 an. In Köln gelten nun unter anderem ein nächtliches Alkoholverbot im öffentlichen Raum sowie eine Maskenpflicht in Fußgängerzonen. Noch am Freitag, den 9. Oktober, hatten sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der elf größten Städte mit der Kanzlerin auf solche Maßnahmen verständigt.

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen 4.721 neue Corona-Infektionen gemeldet. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2.828 auf 4.058 erheblich gestiegen, von Donnerstag auf Freitag lag das Plus bei 4.516.

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