Co-Vorsitzende der Linkspartei: Susanne Hennig-Wellsow tritt zurück
Die Co-Vorsitzende der Linkspartei gibt ihren Posten auf, wie sie auf Twitter mitteilt. Als einen Grund gibt sie den „Umgang mit Sexismus in den eigenen Reihen“ an.
„Wir haben zu wenig von dem geliefert, was wir versprochen haben“, erklärte Hennig-Wellsow. „Ein wirklicher Neuanfang ist ausgeblieben. Eine Entschuldigung ist fällig, eine Entschuldigung bei unseren Wählerinnen und Wählern, deren Hoffnungen und Erwartungen wir enttäuscht haben.“
Hennig-Wellsow zog ein vernichtendes Fazit des aktuellen Zustands der Linkspartei: „Das Versprechen, Teil eines Politikwechsels nach vorn zu sein, konnten wir aufgrund eigener Schwäche nicht einlösen“, schrieb sie. „Zu wenige Menschen glaubten uns, dass wir bereit und in der Lage wären, dieses Land aktiv gestaltend zum Besseren zu verändern.“
Die Linken-Politikerin äußerte in ihrer Erklärung auch Selbstkritik: Sie habe ihr Ziel, eine Erneuerung der Linken anzustoßen, nicht erreichen können. „Ich weiß um die vermeidbaren Fehler, die ich selbst gemacht habe“, schrieb sie. „Ich weiß auch, dass ich es nicht ausreichend vermocht habe, diejenigen zu überzeugen, die mit Erneuerung vor allem die Angst vor dem Verlust des Vertrauten, der Gewissheiten verbinden.“
Mit Blick auf ihre „private Lebenssituation“ schrieb Hennig-Wellsow, sie habe einen achtjährigen Sohn, „der mich braucht, der ein Recht auf Zeit mit mir hat“.
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Des Weiteren schrieb sie, die nötige Erneuerung der Partei brauche „neue Gesichter, um glaubwürdig zu sein: Die Linke hat es verdient, von Menschen geführt zu werden, die unseren Anhänger:innen und Mitgliedern wieder Mut machen.“
Zudem kritisierte sie, dass der „Umgang mit Sexismus in den eigenen Reihen eklatante Defizite unserer Partei offen gelegt“ habe. „Ich entschuldige mich bei den Betroffenen und unterstütze alle Anstrengungen, die jetzt nötig sind, um aus der Linken eine Partei zu machen, in der Sexismus keinen Platz hat.“
Die Linkspartei kämpft derzeit mit den Auswirkungen eines #Metoo-Skandals. Politikern aus dem Landesverband Hessen werden sexualisierte Übergriffe vorgeworfen.
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