piwik no script img

CO2 und fossile EnergienKlimawissen systematisch ignoriert

Exxon und Shell wussten um die Klimaschädlichkeit von fossilen Energieträgern. Doch auch ein anderer wichtiger Akteur hätte handeln können.

Der Klimawandel begünstigt Extremwetterereignisse – hier nach heftigen Regenfällen in Pakistan Foto: Rizwan Tabassum

Stephanskirchen taz | Nicht nur die Ölkonzerne Exxon und Shell wussten, wie schädlich fossile Energiequellen und CO2-Emissionen sind. Erkenntnisse zeigen, dass bereits seit den 80er Jahren die Bundesregierungen und der Bundestag über die Informationen verfügten.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Unter Vorsitz der Grünen hatte der Ausschuss für Forschung und Technologie des Bundestags Anfang der achtziger Jahre eine „Studie über die Auswirkungen von Kohlendioxidemissionen auf das Klima“ in Auftrag gegebenen. Wissenschaftler vom Institut für Atmosphärische Chemie an der Kernforschungsanlage Jülich und der Forschungsstelle für Angewandte Klimatologie und Umweltstudien der Universität Münster hatten sie durchgeführt.

Der Abschlussbericht wurde im November 1983 in der Schriftenreihe „Berichte der Kernforschungsanlage Jülich“ herausgegeben und an die Auftraggeber ausgehändigt. Wörtlich heißt es darin: „Soll eine drohende Klimakatastrophe mit Sicherheit verhindert werden, so müssen die notwendigen Schritte sofort und unverzüglich eingeleitet werden.“

Die Frage, wer wann etwas wusste, ist Anfang des Jahres in den Fokus geraten. Da belegte eine im Magazin Science veröffentlichte Studie, dass beim US-Mineralölkonzern Exxon arbeitende Wis­sen­schaft­le­r*in­nen seit den 1970er Jahren erstaunlich genaue Vorhersagen über den Klimawandel getroffen hatten. Doch in der Folgezeit widersprach das Unternehmen in seinen öffentlichen Äußerungen den eigenen Daten. Die Erderwärmung wurde angezweifelt, die Klimamodelle wurden als Spekulation schlechtgeredet.

Naomi Oreskes, Professorin für Wissenschaftsgeschichte in Harvard und Co-Autorin der Studie, befasst sich schon seit Jahren mit der Historie von Exxon. Sie spricht mit Blick auf ExxonMobils Desinformation von „Heuchelei“. Und Exxon ist kein Einzelfall. Auch Shell hatte ab 1988 Ergebnisse ähnlicher eigener Studien geheim gehalten.

Präzise Vorhersagen

Viele der heutigen Kernaussagen der Klimawissenschaft sind auch in der Jülicher Studie von 1983 zu finden. Die genannten Folgen der Klimaerhitzung lesen sich wie die Vorwegnahme der heutigen Katastrophenmeldungen: Änderung von atmosphärischer und ozeanischer Zirkulation, „Verlagerung der Klimaregionen“, stärkere Erwärmung der Arktis, „Anstieg des Meeresspiegels“, „extreme Wettersituationen“, Überschwemmungen, Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgung bis hin zu „globalen Verteilungskämpfen“.

Es wurden Prozesse vorhergesagt, die Klimawissenschaftler heute tatsächlich beobachten und messen: die Destabilisierung des westantarktischen Eisschildes und die dramatische Abnahme des Meereises im Arktischen Ozean.

„Wir wussten in den 80er Jahren schon alles. Die Klimamodelle waren nicht so genau wie heute, aber wir wussten, was CO2-Emissionen bewirken und welche Auswirkungen die Klimaerwärmung hat“, sagt Andreas Volz-Thomas. Der inzwischen pensionierte Atmosphären- und Klimaforscher ist einer der Hauptautoren der Studie. Aus der Analyse von Wetterdaten sei sogar schon zu erkennen gewesen, dass Temperaturveränderungen im Wettersystem vermehrt Extremwetterereignisse erzeugen würde.

Mit Blick auf die „potentielle Gefahr durch CO2“ heißt es in der Studie von 1983, dass anpassungsfähige Energiesysteme entwickelt werden müssten, die es erlauben, „technische Neuerungen zum Ersatz von Kohle etc. möglichst rasch und ohne großen Kostenaufwand einzuführen“. Denn klar sei, dass eine einmal installierte Kapazität an ausschließlich fossil ausgerichteten Anlagen nur nach Jahrzehnten wieder abgebaut werden würde.

Papier war nicht geheim

Die Autoren benennen sogar schon die hohen Kosten einer CO2-Entfernung aus der Atmosphäre sowie das Problem der Endlagerung. Und vorausschauend wird dargelegt, dass die Nutzung von Pflanzen als Kohlenstoffspeicher wegen des Anbauflächenbedarfs „in Konkurrenz zur Ernährungssicherung“ steht.

Inhaltlich kam die Jülicher Studie zu den gleichen Ergebnissen wie die Exxon-Untersuchungen. Anders als die Erkenntnisse des Ölkonzerns wurde das Jülicher Papier nicht geheim gehalten. Es gehört zum Bestand der Präsenzbibliothek des Deutschen Bundestags, ist für Parlaments- und Regierungsmitglieder frei zugänglich. Und über Jahre wurde es durch weitere, präzisere Forschungsergebnisse ergänzt, die den Handlungsbedarf umso dringlicher gemacht haben.

Gleichwohl kommt der Studie von 1983 herausragende Bedeutung zu. Sie zeigte vielschichtig mögliche Handlungsalternativen – zu einem Zeitpunkt, zu dem das Konglomerat der Krisen, die heute das Leben der Menschen belasten, leicht hätte vermieden werden können.

Energieeffizientere Technologien ersetzen die alten

„Im gesamten Autorenteam waren wir uns einig, dass wir Handlungsalternativen zeigen müssen. Und dass wir das alles so einfach formulieren müssen, dass es auch Politiker verstehen“, sagt Volz-Thomas. Für die damalige Zeit seien Aufbau und Sprachgebrauch der Studie unüblich gewesen. Heute, in den IPCC-Berichten, ist das Standard.

Die Studie von 1983 betrachtet auch die Entwicklung des Energieverbrauchs und stellt verschiedene Szenarien und Projektionen gegenüber. Darunter ist ein konsequentes Effizienzszenario von 1981, das vom Umweltbundesamt in Auftrag gegeben worden war („Energy Strategy for Low Climate Risks“). Es setzt darauf, dass energieeffizientere Technologien die alten, weniger konkurrenzfähigen Technologien ersetzen – auch im Energiesektor.

Das Szenario betrachtet die Entwicklung bis 2030 und kommt zu dem Ergebnis, dass in jenem Jahr über 80 Prozent des Energiebedarfs „ohne allzu große Schwierigkeiten durch das relativ hohe Potential regenerativer Energiequellen gedeckt werden kann“. Das sei sogar global und mit Einrechnung des Nachholbedarfs der Entwicklungsländer möglich.

Bundestag missachtet das Wissen

Der Bundestag und die damals amtierende sowie die nachfolgenden Bundesregierungen haben das in der Studie zusammengetragene Wissen und die darauf gestützten Empfehlungen missachtet. Klimaschutz taucht zwar seit 1990 in Form von Absichtserklärungen auf – doch die wurden regelmäßig ausgeblendet, wenn sie den Entwicklungspfad der fossilen Energiewirtschaft hätten beeinträchtigen können.

Davor hatten die Autoren der Studie schon vorsorglich gewarnt, denn „eine Entscheidung zugunsten fossiler Brennstoffe legt den CO2-Ausstoß für viele Jahrzehnte fest“.

Eine Recherche im Archiv des Deutschen Bundestags offenbart, dass in der Zeit nach Überreichung der Studie zahlreiche Anträge, Beschlussempfehlungen und Entschließungen zugunsten der fossilen Energieträger folgten. Unter anderem nahm die Politik sich vor, dass mehr Kohle im Energiesektor verbraucht wird – ein Verhalten, das sich nicht von Exxons und Shells Betrug an der Menschheit unterscheidet.

Studie wurde trotz Deutlichkeit ignoriert

„Ich habe nicht verstanden, dass unsere Studie nicht verwendet wurde. Es ist nichts passiert mit dem Papier“, sagt Volz-Thomas. „Furchtbar schade“ sei das. Und auch die Studien, die später folgten und immer genauer wurden, seien folgenlos geblieben.

Daran änderte sich auch nichts, als ab 1994 Umwelt- und Tierschutz ins Grundgesetz kamen. Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen wurde damals als Staatsziel in Artikel 20a GG formuliert. Die Studie über die Auswirkungen von CO2 in der Atmosphäre aber wurde trotz ihrer Deutlichkeit weiterhin ignoriert.

Seit 1983 sind in Deutschland 68 Kohlekraftwerke mit jeweils mehr als 100 MW Leistung neu gebaut, um zusätzliche Blöcke erweitert oder modernisiert worden. Rechnet man die Gas- und Ölkraftwerke hinzu, sind es insgesamt 144. Das Umweltbundesamt veröffentlicht Emissionsdaten ab 1990. Demnach haben diese fossilen Kraftwerke seit 1990 über 12 Gt CO2-Emissionen verursacht. Hinzu kommen andere Treibhausgas-, Schwermetall- und Feinstaubemissionen. Die in der Studie von 1983 angesprochenen regenerativen Alternativen wurden hingegen immer wieder in ihrer Verbreitung und Anwendung behindert.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

39 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Was immer man von den Aktionsformen der LG halten mag. Die Forderung nach einem Bürgerrat begründenen sie mit der Möglichkeit den Lobbyismus einzudämmen. Aus meiner Sicht verdient das zumindest mehr öffentliche Aufmerksamkeit als Hinweis auf die Problemlage. Die Forderung wird bei Medienmeldungen zwar genannt, die Begründung fast nie. Qui bono?

  • 4G
    48798 (Profil gelöscht)

    Es ist natürlich ernüchternd, das Vieles in der nötigen Detailtiefe schon so lange bekannt ist.



    Andererseits hätte es ja vermutlich auch noch ausgereicht, wenn man/frau vor 10 Jahren entsprechende Maßnahmen ergriffen hätte.



    Ein konsequentes Umsteuern (so wie von den Grünen beschworen und versprochen) hätte ja selbst nach der letzten BTW noch Aussicht auf Erfolg gehabt.



    Politik als verlängerter Arm der Lobbyisten / Oligarchen hat aber auch das letzte Ausstiegsfenster vorbeiziehen lassen.

    Die Hoffnung auf angemessene Strafverfolgung der Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft (einschließlich der Ampel) teile ich nicht.



    Ich befürchte, das ähnlich wie nach dem Ende des 2 WK die Täter erfolgreich eine Verurteilung verhindern können.



    Auch wenn das Leid, das sie über die Menschheit bringen, selbst noch das Grauen des 2. WK in den Schatten stellen wird.

  • Ja, wir alle haben vom Klimawandel seit Jahrzehnten gewusst, es gibt z.B eine ZDF- Doku aus dem Jahre 1978 von Prof.Dr. Hoimar von Dithfurt "Der Ast auf dem wir sitzen", in der die Ursachen und Auswirkungen der globalen Erwärmung sehr anschaulich und für jeden verständlich erklärt werden.



    Aber bis heute werden die Parteien gewählt, die für "weiter so" stehen.



    Im aktuellen Bundestag haben es die Grünen zwar mit mickrigen 15% in die Regierung geschafft, stehen aber in der Ampel gegen den geschlossenen Block FDP/SPD auf einsamem Posten.



    Die Energiewende stößt nach wie vor in der Bevölkerung auf breite Ablehnung, nach dem Motto: "Der Strom kommt aus der Steckdose, aber ansonsten will ich nichts von Stromerzeugung sehen, vor allem kein Windrad, keine Strom-Überlandleitung oder Photovoltaik in Sichtweite.



    Ja, und der Bürger ist halt nur so lange für Massnehmen gegen die Klimakatastrophe, so lange ihm niemand sagt: "Wenn Deine CO2- Schleuder Gasheizung kaputt ist, und nicht repariert werden kann, musst Du diese gegen eine klimaneutrale Heizung ersetzen"



    Nein, es hat keinen Sinn, auf Andere zu zeigen: Wir alle wissen seit Jahrzehnten um das Problem der Klimakatastrophe, aber die Mehrheit ist nach wie vor gegen die Bekämpfung der Katastrophe.



    Und die Nachfolgegenerationen werden es ausbaden müssen, wenn Teile Hamburgs und Bremens ab 2050 unter dem Meeresspiegel liegen, wenn Teile Brandenburgs zu Deutschlands erster Wüste werden, wenn solche Katastrophen wie das Ahrtal zur Normalität werden.........

  • Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.



    weact.campact.de/p...n-die-rwe-power-ag

  • Gott, was haben wir da bloß für eine Scheiße gewählt !!!!



    Ich schäme mich.

  • Ja die Konzerne und die Politiker sind an Allem schuld. Die armen betrogenen BürgerInnen haben von nichts gewusst, sonst hätten sie für ihr Grundrecht auf klimaneutrales Wohnen, Mobilität und Kosum schon eingefordert, alles selbstverständlich mit work-live-ballance sichernden jählichen Wachstumsraten.

    • @Newjoerg:

      Schwarzer Peter ist ein super Spiel, gell?

      Dass Sie eine Gesellschaft nicht einfach durch ein bisschen Eigeninitiative umbauen, sollte aber allgemein bekannt sein.

    • @Newjoerg:

      Ich stimme Bolzkopf zu, ich kann mich an die 80-90ger erinnern: alternative Energien, Solaranlagen, Photovoltaik, Wärmepumpe, Lehmbau, Holzbau, Bauen mit der Sonne, Waldschutz, Recycling (daran bereichern sich immer noch die Recyklingfirmen ohne dies wirklich zu tun)...dafür wurden wir nur belächelt, die Politik war durchsetz von Lobbyinteressen: Kohlära, der alles ausgesessen hat, Privatisierung der Presse, Privatisierung Infrastruktur des Kabelsystems (Verwendung nicht die bessere Glasfaser, sondern Koaxialkabel, verlegt durch Medienmogul Kirchner).



      Wir haben es dennoch geschafft die Photovoltaik soweit weiterzuentwickeln, bis diese unter der Merkel-Ära noch in 2008 zugunsten von Russlandgas und Kernenergie quasi grundlos eingestampft wurde, gerade zu einem Zeitpunkt, wo aus Russland sehr schiefe Töne kamen.



      Ich kann mich an die immensen Widerstände der deutschen Automobilindustrie erinnern, die wehement die alte Verbrenner-Technik noch weiter durchsetzte, um daraus noch weiter Gewinne zu erzielen und und für Innovationen dann staatliche Förderungen verlangte, obwohl das Ausland uns bereits überholte.



      Ich kann mich noch an Pressemitteilungen erinnern, bei denen die Automobilindustrie, Neuentwicklungen, neue Technik von Erfindern abkaufte, um diesen Fortschritt zu unterbinden. Davon hört man nichts mehr!



      Welches schlechtere Übel stand denn den Wählern zur Verfügung?



      M.E. sind unaufgedeckte Lobbyverflechtungen die Ursache.



      Was Deutschland dringendes nötig hat ist die Entflechtung der Politik von Lobbyinteressen!



      Nun versuchen irgendwelche Interessengruppen die "Babyboomer" verantwortlich zu machen, obwohl das Problem lange bevor zu Industrialisierungszeiten begann (Elektroautos gab es bereits Mitte des letzten Jahrhunderts).



      Wahrscheinlich sind die die Leute, die sich weiterhin lobbyistisch bereichern wollen und abzulenken versuchen indem sie die Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufheizen wollen.

      • 3G
        31841 (Profil gelöscht)
        @Privatkundig:

        Punkt für Punkt Zustimmung.

        Vielleicht gab es eine praktische Bekräftigung der Kontinuität der Energiegeschäfte nicht trotz sondern wegen der schrägen Töne aus Russland?



        Stillschweigende Beschwichtigungspolitik ...

    • @Newjoerg:

      Hmm...weiß nicht, was ich von ihren zynischen Zeilen halten soll...

      Unbestritten ist sicher, dass die Politik durch geeignete Weichenstellung zumindest hätte versuchen müssen die sich anbahnende Katastrofe zu begrenzen.

      Aber mit Rücksicht auf Kapital und Industrie hat man Nichts, Garnichts, unternommen. Ganz im Gegenteil.

  • Es ist einfach nur noch makaber!



    Die angebliche Krönung der Schöpfung sägt mit aller Gewalt an dem Ast, auf dem sie sitz.

    An allen Fronten wird der Planet ausgebeutet und vergiftet. Egal ob Plastik, Erdöl, Uran, Pflanzen- und Insektengift, Chemie- und Atomabfälle, CO2, Waldrodung, Überfischung, Flächenversieglung und und und und und und

    Es scheint so, als wenn die Menschen nicht weiterleben wollen oder einfach zu dumm sind, um zu begreifen, dass man auch mit noch so viel Geld auf einem Planeten, der sich um durchschnittlich 5° erwärmt, und auf dem es bald keine Insekten und keinen Humus mehr gibt, auf dem es nur noch vergiftetes Grundwasser gibt, nicht überleben kann.

    Und besonders makaber ist es, weil wir alles schon lange wissen und auch die nötigen Techniken schon alle kennen und bauen können und uns aber trotzdem einreden lassen, das Strohpuppen wie E-Fuels oder Atomkraft die Lösung wären oder das man ohne massenweise Gift in die Natur zu kippen, keine Landwirtschaft betreiben könne!

    WARUM?!?!?!?

    Wir müssen sofort aufhören, die etablierten Parteien zu wählen, da diese ALLE seit 40 Jahren wissen aber nichts tun und damit eine Klimaleugnerpartei wie die Afd erst möglich gemacht haben!

    Wählt von mir aus die Tierschutzpartei, die Partei Bilbeltreuer Christen, oder Die Partei, nur bitte keine Rechtsradikalen und auf keinen Fall mehr die große fossile Anti-Menschheits-Einheitspartei GrüneSPDFDPCDUCSU!!!

    Wer es über 40 Jahre wissentisch verkackt und nicht mal jetzt, wo wir die Auswirkungen schon deutlich zu spüren bekommen aufhört mit der Umweltzerstörung, der hat es nicht verdient, nochmals und nochmals eine weitere Chance zu bekommen!

    Diese Parteien führen uns wissentlich dem Ende der Menschheit entgegen weil sie einfach nicht begreifen wollen, dass es Kipppunkte gibt, deren Wirkung man nicht mehr umkehren kann!

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Herr Schnitzlmann:

      Das Interesse hierzu Kommentare zu schreiben, ist merklich / merkwürdig gering. Anscheinend kommt auch unsere Fähigkeit uns selbst zu begreifen an ihre Grenzen. Fehlen inzwischen die Worte, mit denen wir uns helfen könnten?

      Die m.E. brisanteste Aussage in Punkt IX. des Bereichts lautet übrigens VOLLSTÄNDIG:



      "Unter Fortschreitung der in den letzten Jahrzehnten beobachteten



      Steigerungsraten drohen einschneidende Klimaänderungen in den nächsten 50-100 Jahren. Eine eindeutige Erkennung einer CO,-



      bedingten Klimaänderung ist frühestens zu Anfang des nächsten



      Jahrhunderts möglich. Wegen der Trägheit des Klimasystems



      und den wirtschaftlichen Eigengesetzlichkeiten IST ES DANN FÜR EINE EINLEITUNG VON MASSNAHMEN ZU SPÄT. [Hervorhebung von HUMUSAUBAU] Soll eine drohende Klimakatastrophe mit Sicherheit verhindert werden, so müssen die notwendigen Schritte sofort und unverzüglich eingeleitet werden.

  • Schon in Jahr 1896 hat der Nobelpreisträger Svantje Aarhenius die Erwärmung der Erde vorhergesagt.

    Bei einer Verdoppelung des CO2-Gehalts der Atmosphäre würde ihmzufolge die Temperatur um 4°C ansteigen.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Friedrich Helmke:

      Da kamen CDU/FDP Kohl/Lambsdorff/Bangemann/RIESENHUBER (!) 1982/83 gerade nocht rechtzeitig an so viel Macht, um die Sache dem Vergessen anheim fallen zu lassen.



      Gibt es Unterlagen des Bundestages, der bundesregierung, die zeigen, was mit dem Bericht aus Jülich geschah?

      • @31841 (Profil gelöscht):

        Ich habe für den Artikel auch im Online-Archiv des Bundestages recherchiert. Der Zeitaufwand wäre unangemessen hoch, dort jeden einzelnen Eintrag zu sichten. Ich habe mich daher auf die Einträge mit Bezug zu Klima und Energie beschränkt, die in den Monaten nach Übergabe und Veröffentlichung der Studie folgten. Darin habe ich die Studie nicht mehr erwähnt gefunden. Im Gegenteil, was folgte war zunehmend kohlelastig. Da wurden die Weichen für den weiteren massiven Ausbau der Kohleverstromung gestellt. Meist noch bezugnehmend auf die Energiekrise der 1970er Jahre.

        • 3G
          31841 (Profil gelöscht)
          @A. Sanders:

          @ A. Sanders und @ HARALD OKUN:



          Vielen Dank für die wertvollen Hinweise.

          ... und was gab's dazu damals in der taz? Nur wegen der doch nicht unwichtigen Rezeptionsheschichte. Wäre m. E. eine Studie wert. Wir wären nicht festgelegt, nur auf US-Konzerne verweisen zu können:



          "Exxon wusste alles" taz.de/Erderhitzun...hausgase/!5908674/

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Friedrich Helmke:

      Arrhenius (der alte Schwede ...), soll das durchaus als Vorteil gesehen haben - für seine heimatlichen Gefilde. ;-(

  • Habe vergeblich versucht sowohl die Exxon- als auch die Jülichstudie zu finden. Hat jemand Links zu diesem Material?



    Danke.

    • @m.d.bichlmeier:

      Bitte schön



      www.science.org/do...26/science.abk0063

      Ob es die Originalstudien aus den 80ern irgendwo digital gibt bezweifele ich (lass mich aber gerne eines besseren belehren).

      • @Anna Bell:

        Die Studie ist im Text verlinkt. Hier auch noch einmal der Link:



        juser.fz-juelich.d.../Jül_1877_Volz.pdf



        Seit Ende 1983 war sie über die Forschungsstelle Jülich frei beziehbar, später dann auch online verfügbar. Und seit Übergabe an den Bundestag steht sie in der Präsenzbibliothek des Deutschen Bundestages.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @m.d.bichlmeier:

      Jülichstudie?



      Bei den Grünen oder im BT nachfragen ;-)

      • @31841 (Profil gelöscht):

        Habs gefunden:



        juser.fz-juelich.d...%BCl_1877_Volz.pdf

        • 3G
          31841 (Profil gelöscht)
          @m.d.bichlmeier:

          Vielen Dank!

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Naomi Oreskes' Kompetenz ist manchen dann willkommen, wenn ihnen der Zusammenhang passt.

    Interview SZ 2014:



    >>Strategien der Klimaskeptiker

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @31841 (Profil gelöscht):

      [Der Eintrag war mal wieder zerfleddert...]



      Hier der Link zum Interview:



      www.sueddeutsche.d...raucht-1.2200576-3



      Frage SZ:



      Was sind die nächsten Ziele für Zweifler?



      Oreskes:



      Die Mobilfunkindustrie gibt sich große Mühe, gegen wissenschaftliche Arbeiten vorzugehen und Zweifel zu wecken.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Was gibts davon im Archiv der taz von damals?

  • Könnt ihr, der Histoire wegen, die Studie mal als pdf zur Verfügung stellen?

    Anfang der 80er war die Kernforschungsanstalt Jülich zwar schon längst der Umwelt verbunden, es haftete ihr aber noch die Pro-Rolle in der Atomkraft an.

  • Dieses Wissen um die klimatisch bedingte Endlichkeit unserer Wirtschafts- und Lebensweise sollte insbesondere von renommierten Mitgliedern der Gesellschaft thematisiert und so die Versagertruppen, mE u.a. CDUCSUFDP, in die Schranken verwiesen werden.

    • @Gerhard Krause:

      Sie haben SPD und GRÜNE vergessen.

      Beide auch an der Regierung gewesen in dieser Zeit, sogar ganz ohne die erwähnten "Bremsklötze".

      • @sociajizzm:

        Man muss doch unterscheiden, ob eine Partei kleiner Juniorpartner (Die Grünen) sind, und daher meist keine Entscheidungskompetenz in einer Koalition haben, und wie der Bundesrat besetzt ist, ob z.B. von vornherein absehbar ist, dass bestimmte Gesetzgebungen im Bundesrat keine Chance haben, und man somit gedrängt ist, nur minimale Ziele durchsetzen zu können.



        Zudem kann ich das Grünen-Bashing nicht nachvollziehen, die Grünen sind doch nicht alleine für die Durchsetzung der Klimapolitik verantwortlich, dies sind die anderen Parteien auch. Und wenn sie die Grünen parlamentarisch und im Rat am kurzen Arm verrecken lassen, dann sehe ich die althergebrachten Parteien CDU, CSU, FDP am stärksten verantwortlich, da diese nur behindert haben.

      • @sociajizzm:

        Korrekt. 👍

  • "Daran änderte sich auch nichts, als ab 1994 Umwelt- und Tierschutz ins Grundgesetz kamen. Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen wurde damals als Staatsziel in Artikel 20a GG formuliert. Die Studie über die Auswirkungen von CO2 in der Atmosphäre aber wurde trotz ihrer Deutlichkeit weiterhin ignoriert."

    Das Ignorieren dieser Studie ist also die Leitlinie, die sich durch Angela Merkels BRD-politische Karriere zieht.

    • @Ajuga:

      Und Kohl und Schröder ...

      • @Anna Bell:

        nur ist es bei Angela Merkel eben besonders beschämend, da Sie als ehem. Physikerin, ausreichend eigenes Fachwissen besitzen sollte.

        Gegenbeispiel:



        Margeret Thatcher war ein neoliberaler Kotzbrocken und ohne zweifel insg. konservativer und wirtschaftshöriger als Merkel.

        Als es um die Lösung des Ozonloch Desasters ging hat diese Frau, die wie Merkel auch eine ehemalige Wissenschaftlerin war, zusammen mit Reagan, auf die Wissenschaft gehört und das Problem gegen den Druck der Industrie gelöst.

        Thatcher und Reagan!

        • @sociajizzm:

          Bei Merkel ist es deswegen schlimmer, da sich bereits in ihrer Amtszeit diese Effekte nicht mehr leugnen ließen, die Veränderungen bereits spürbar wurden und sie sogar die Alternative Photovoltaik wissentlich noch in 2008 einstampfte, um auf Gas und Atomkraft zu setzen.



          Auch bei diesen beiden Energieformen war zudem bereits bekannt, dass aus Russland feindselige Ansichten kamen, und dass die Endlager-, Sicherheits- und Kostenfrage der Atomkraft nicht zu lösen waren.

  • Manche Parteien sind immer noch auf diesem Trip. Ganz vorne: FDP