Bündnis Sahra Wagenknecht in Sachsen: BSW will in die Kommunen
Das Wagenknecht-Bündnis will in Sachsen schon zu den Kommunalwahlen im Juni antreten. In Dresden stehen bereits erste Kandidaten fest.
In Dresden hat sich jetzt eine lokale BSW-Gruppe gebildet. Sie will zur Stadtratswahl im Juni in allen Dresdner Wahlkreisen antreten, erklärte der Stadtverband. Auf einer Aufstellungsversammlung seien 13 Kandidaten für die elf Wahlkreise nominiert worden.
Ende Februar hatte das Wagenknecht-Bündnis in Sachsen seinen ersten Landesverband gegründet. Die Gründungsversammlung in Chemnitz fand hinter verschlossenen Türen statt. Zu Landesvorsitzenden wurden die frühere Linken-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann und der Unternehmer Jörg Scheibe gewählt.
Dort wurden auch die weiteren Mitglieder des Landesvorstands bestimmt. Zwei von ihnen, der IT-Fachmann Dr. Andreas Uhlig und der Unternehmer Ralf Böhme, wollen nun für den Dresdner Stadtrat kandidieren.
Wagenknecht fordert Renten-Referendum
Ende April will der sächsische BSW-Landesverband dann seine Kandidaten für die Landtagswahl im September aufstellen. Das sagte die Landesvorsitzende Zimmermann am Freitag dem MDR. Bei einer Parteiveranstaltung in Dresden, zu der auch die Vorsitzende Sahra Wagenknecht erwartet wird, sollen am 27. April die Kandidaten für die Landesliste gewählt werden.
Parallel dazu werden bereits jetzt die Kandidaten für die sächsischen Kommunalwahlen aufgestellt. Einige stehen schon fest: Im Landkreis Görlitz tritt etwa der bisher parteilose Bürgermeister der 7.000-Seelen-Gemeinde Kottmar, Michael Görke, für das BSW an.
Auch in Thüringen will das BSW an den Kommunal- und Landtagswahlen teilnehmen. Der dortige Landesverband will sich am 15. März gründen. Unklar ist noch, wann die Landesliste für die dortige Landtagswahl aufgestellt werden soll.
In der vorigen Woche hatte Wagenknecht keck eine Volksabstimmung über die Rente in Deutschland gefordert. Am Dienstag hatten Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ihre Pläne für eine Rentenreform bekannt gegeben – diese Gelegenheit nutzte Wagenknecht, um mit ihrem populistischen Vorstoß auf sich aufmerksam zu machen. Die von der FDP favorisierte Aktienrente nannte sie eine „Casino-Rente“.
In der Schweiz gab es kürzlich eine Volksabstimmung zur Rente. Die Schweizer stimmten dabei mehrheitlich für eine 13. Rentenzahlung pro Jahr. In Deutschland sind Volksabstimmungen aber praktisch nur auf Landesebene (sowie als Bürgerentscheide in den Kommunen) und nur zu bestimmten Themen möglich. Wagenknechts Vorschlag ist eine Luftnummer – wurde aber vielfach zitiert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Spiegel-Kolumnist über Zukunft
„Langfristig ist doch alles super“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Nachtcafé für Obdachlose
Störende Armut
James Bond
Schluss mit Empfindsamkeit und Selbstzweifeln!