Brandanschlag auf Flüchtlingsheim: Verdächtiger war bei der Feuerwehr
In Salzhemmendorf ist man entsetzt: Einer der drei Verdächtigen gehörte der örtlichen freiwilligen Feuerwehr an. Und half sogar bei den Löscharbeiten.
Pommerening zufolge nahm der Feuerwehrmann anscheinend auch selbst an den Löscharbeiten am Flüchtlingsheim teil. Die drei Verdächtigen sollen in der Nacht zum Freitag einen Molotow-Cocktail durch das Fenster des ehemaligen Schulgebäudes geworfen haben, in dem etwa vierzig Flüchtlinge untergebracht sind. In einer von einer Mutter aus Simbabwe mit drei Kindern im Alter von vier, acht und elf Jahren bewohnten Wohnung gerieten ein Teppich und eine Matratze in Brand. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen, verletzt wurde niemand.
Der mutmaßliche Brandstifter sei 2010 aus der Feuerwehr ausgetreten, teilte die örtliche Freiwillige Feuerwehr mit. Vor etwa zwei Jahren habe der junge Mann aber um eine erneute Aufnahme gebeten. Um ihm eine zweite Chance zu geben und auch wegen der integrativen Aufgabe der Feuerwehr, sei ihm dieses „unter hohen Auflagen“ gewährt worden. Bis zu dem Anschlag habe alles „sogar gut geklappt“, um so erschreckender sei das Geschehen, so Bürgermeister Pommerening. „Der Schock in der Feuerwehr sitzt tief.“ Der 30-jährige Verdächtige war laut Pommerening kein Berufsfeuerwehrmann.
Der Verdächtige habe aber bisher nie rechtsradikale Äußerungen getätigt, betonte der Bürgermeister. „Er ist während des Feuerwehrdiensts in keinster Weise politisch-rechtsradikal auffällig geworden, dann hätte die Feuerwehr, hätte die Gemeinde sofort reagiert.“ Pommerening fügte hinzu: „Er ist umgehend beurlaubt worden. Es war der Feuerwehr wichtig, gleich Stellung zu beziehen“.
Die drei Verdächtigen, ein 34 und ein 30 Jahre alter Mann sowie eine 23-Jährige Frau aus dem Raum Hannover sitzen seit dem Wochenende in Untersuchungshaft. Ihnen wird unter anderem versuchter Mord vorgeworfen.
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