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Brandanschlag auf FlüchtlingshausNun doch Anklage wegen Mordes

Im Oktober zündeten zwei Männer ein von Flüchtlingen bewohntes Haus an. Die Staatsanwaltschaft sah darin nur schwere Bandstiftung. Das Gericht sieht das anders.

Bei dem Schwelbrand im Oktober wurde niemand verletzt Foto: dpa

ALTENA/HAGEN dpa | Nach einem Brandanschlag auf ein von Flüchtlingen bewohntes Haus in Altena in Nordrhein-Westfalen droht zwei Männern eine Anklage wegen versuchten Mordes. Die bisher zuständige Strafkammer des Landgerichts Hagen hält die Anklage der Staatsanwaltschaft nur wegen gemeinschaftlicher schwerer Brandstiftung nicht für ausreichend. Bei dem Schwelbrand im Oktober war niemand verletzt worden.

Nach Einschätzung des Gerichts ist eine Verurteilung wegen versuchten gemeinschaftlichen Mordes in sieben Fällen wahrscheinlicher. Deshalb habe sie den Fall an das für Mordprozesse zuständige Schwurgericht weitergereicht, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag.

Die beiden 23 und 25 Jahre alten Männer aus der Nachbarschaft der Flüchtlingsunterkunft waren kurz nach dem Brand festgenommen worden. Einem von Landgerichts-Strafkammer eingeholten Gutachten zufolge war das Feuer nach der Brandstiftung für die Männer nicht mehr kontrollierbar.

Es sei deshalb davon auszugehen, dass sie damit absichtlich die Möglichkeit in Kauf genommen hätten, dass Menschen durch den Brand sterben, sagte der Gerichtssprecher.

Brandanschläge 2015

Bestätigte Brandanschläge, mutmaßliche und solche, bei denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich um Brandstiftung handelt, werden in dieser Liste aufgezählt und auf dieser Karte dargestellt. Die Liste wird immer wieder aktualisiert.

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7 Kommentare

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  • Wer Brandsätze auf Menschen wirft, gehört weggesperrt. Das gilt für Neonazis, aber natürlich auch für Linksfaschisten, die in Kreuzberg Brandsätze werfen. Die mainstreammedien sind dabei auf dem linken Auge besonders blind.

    • @Franz Vege:

      Keine Solidarisierung mit Rechts!

  • Ein Mord bei dem keiner gestorben ist.

     

    Schwere Brandstiftung meint genau das.

    • @Ansgar Reb:

      Deswegen steht da ja auch versuchter Mord. Lügenpresse sagen, aber Dyslexie meinen?

  • Ist die Justiz doch lernfähig?

    Es gibt nur die eine Möglichkeit die Bevölkerung vor den braunen Mörderbanden zu schützen: Man entfernt sie möglichst zeitnah aus der Gesellschaft. So oder so. Sicherungsverwahrung oder forensische Abteilungen in den Psychiatrien.

    • @amigo:

      Richtig. Aber wenn sogar Staatsanwälte dem braunen Killermob Puderzucker in den Arsch blasen, weißt Du, wohin die Fahrt geht.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Naja vielleicht sollten wir erstmal das Problem mit den linken Randalen lösen, bevor wir uns in Deutschland mit diesen Bagatellen wie rechten Terror unterhalten.

         

        (könne Ironie enthalten)