Boostern mit weniger Abstand in Berlin: Aller guten Dinge sind drei
Noch-Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) verkündet, dass bereits nach drei Monaten geboostert werden kann. Damit prescht Berlin voran.
Mit dieser Entscheidung positioniert sich Berlin als Vorreiterin für zügigere Auffrischungsimpfungen. Die Entscheidung begründet Kalayci mit der zunehmenden Verbreitung der Omikron-Variante. Diese gilt als sogenannte Immunflucht-Variante, was bedeutet, dass Antikörper von Geimpften und Genesenen schlechter darauf ansprechen. Eine Auffrischungsimpfung trägt dazu bei, dass der Antikörperspiegel wieder steigt.
Derzeit empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), dass der Booster im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen soll. Nur im Einzelfall kann eine Verkürzung auf fünf Monate erwogen werden. Kalayci rechnet allerdings mit einer zeitnahen Empfehlung der Stiko.
Laut dpa wollen Berliner Praxen auf eine Empfehlung der Stiko warten, ehe sie Booster-Impfdosen mit verkürztem Abstand verabreichen. Dies ist auch auf die ausgeschöpften Kapazitäten zurückzuführen, da Impfangebote derzeit limitiert sind. Weitere Impfoptionen ohne Terminvereinbarung können in Einrichtungen wie beispielsweise Einkaufszentren wahrgenommen werden. Die Wartezeiten werden online über ein Ampelsystem angezeigt.
Fast jede dritte Person hat den Booster hinter sich
Nach Angaben der dpa haben in Berlin bereits über 1,17 Millionen Menschen bis Montagmorgen eine Booster-Impfung erhalten, dies entspricht 32 Prozent der Bevölkerung. Für sie soll an Orten mit 2G-plus-Regeln die Testpflicht entfallen. Davon ausgenommen sind Menschen, die in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen tätig sind.
Die Inzidenz lag am Montagmorgen bei einem Wert von 316,7, womit die Hauptstadt dem bundesweiten Durchschnitt entspricht. Die Booster-Regel von drei Monaten gilt bereits seit Montag, ab Dienstag können Termine vergeben werden. Kalayci selbst scheidet ab Dienstag aus dem Amt, da ein Senatswechsel stattfindet. Der Amt der Gesundheitssenatorin wird ab dem 21. Dezember von Ulrike Gote (Bündnis 90/Die Grünen) übernommen.
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