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Bezahlung von Männern und Frauen1.192 Euro weniger

Männer verdienen im Schnitt rund 1.200 Euro Brutto mehr als Frauen. Besonders groß sind die Unterschiede bei den höheren Gehältern.

Schlecht bezahlt und oft von Frauen ausgeübt: Jobs in der Pflege Foto: Tom Weller/dpa

Berlin epd/rtr | Die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern geht in Deutschland immer weiter auseinander. Männer würden im Schnitt monatlich 1.192 Euro mehr Bruttogehalt beziehen als Frauen, wie aus einer Antwort des Statistischen Bundesamts auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch) hatte zuerst darüber berichtet.

Der Durchschnittsverdienst für April 2018 – den jüngsten gemeldeten Zahlen – wurde demnach mit 2.766 Euro monatlich angegeben. Die Differenz im Gehalt zwischen Männern und Frauen war insgesamt um vier Euro größer als vier Jahre zuvor.

Die Kluft zeigte sich besonders bei den höheren Gehältern: Knapp 3,2 Millionen Männer, aber nur etwa 800.000 Frauen hätten 5.100 Euro und mehr brutto im Monat verdient, erklärte die Linksfraktion. Das sei ein Männeranteil von fast 80 Prozent. Bei den Spitzenverdienern von mindestens 12.100 Euro im Monat war der Anteil der Männer mit mehr als 87 Prozent noch deutlich stärker. In dieser Gehaltsgruppe gab es laut Statistik 158.000 Männer und 23.000 Frauen.

Umgekehrt waren die Frauen in den unteren Einkommensregionen stark überrepräsentiert: Weniger als den Durchschnittsverdienst von 2.766 Euro erhielten den Angaben zufolge rund 12,5 Millionen Frauen und 8,3 Millionen Männer. Das entspricht einem Frauenanteil von gut 60 Prozent.

Nur bezogen auf Frauen seien diese Zahlen noch dramatischer, erklärte die Linksfraktion. 12,5 von insgesamt 18,3 Millionen erwerbstätigen Frauen verdienten unterdurchschnittlich – also 68 Prozent. „Wer wirkliche Gleichstellung will, muss die Lohnfrage ins Zentrum der Politik rücken“, sagte Eva von Angern, Frauen- und Gleichstellungspolitikerin der Linken, dem RND. „Berufe, in denen typischerweise Frauen arbeiten, sind strukturell unterbezahlt: Verkäuferinnen, Erzieherinnen, Pflegekräfte.“ Dass nur 20 Prozent der Gutverdienenden weiblich sind und 68 Prozent aller Frauen unter dem Durchschnittslohn liegen, sei inakzeptabel und ein Armutszeugnis für Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland.

Wegen der zeitlich verzögerten Meldung der Zahlen stammt die jüngste Erhebung von Ende 2020 und die Daten darin von 2018. Die Erhebung wird alle vier Jahre vorgenommen.

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24 Kommentare

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  • "...wie aus einer Antwort des Statistischen Bundesamts auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht."

    Wieso muss man eigentlich für öffentlich zugängliche Daten des statistischen Bundesamtes eine offizielle Fraktionsanfrage stellen?



    Was entgeht mir hier?

  • die lohnlücke zu thematisieren bringt mehr für die gleichberechtigung als das insistieren auf der verwendung von gendersternchen .das letztere ist zwar nicht falsch aber ohne das erstere fast nutzlos

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @satgurupseudologos:

      Habe ich da was verschlafen oder gab`s schon wieder eine Rechtschreibreform?

  • Die Statistik ist doch nutzlos... klar verdient man als Vorstand von VW mehr als eine Pflegekraft. Dafür braucht man keine Statistik. Stundenlohn Unterschiede sind das entscheidende und einzig interessante im gleichen Beruf mit gleicher Qualifikation zwischen Mann und Frau. Dann muss man sowas wie Verkäufer/in als Berufsgruppe lesen... den Beruf gibt es im klassischen Sinn doch schon gar nicht mehr. Der Einzelhandel sucht und braucht Spezialisten und das was früher der Verkäufer gemacht hat machen jetzt ungelernte oder Studenten. Ist doch logisch das diese Tätigkeit dann nicht fürstlich bezahlt wird.

  • @RUDOLF FISSNER

    "Und Herr Merz würde ich gerne erweitert haben um taz Kommentatoren im Vergleich zu Menschen im globalen Süden"

    Selbstverständlich. Oder zu solchen in Lagern an den EU-Aussengrenzen

    • @tomás zerolo:

      Es gibt Milliarden von Vergleichen , wo dann Sie in der Position von Merz sind.

  • Rs sind nicht Männer die mehr verdienen als Frauen, sondern spezielle Branchen und Menschen die Kinder erziehen oder Angehörige pflegen.

    Das Ziel muss sein:



    1. Erhöhung der Löhne in Niedriglohnbranchen, Erhöhung des Mindestlohns.



    2. Höherer finanzieller Ausgleich für unbezahlte Pflege



    3. Mehr und bessere Kitas. Der Personalschlüssel ist - insbesondere in Westdeutschland - mies. Und dies unabhängig von der jeweiligen politischen Konstellation.

  • @SOLLNDAS, @KICK:

    Es ist doch wurscht, ob das an "niedrigeren Lohngruppen" liegt, oder ob der Unterschied bei "gleicher Arbeit" entsteht.

    Wenn ich in der Intensivstation am Röcheln bin, dann ist mir die Arbeit der Pflegerin viel mehr Wert als was-auch-immer Herr Merz für seine Million jährlich tut.

    Und das sollte in der Lohnrealität sein Gegenpart finden.

    Oder aber: Lohn sollte nicht mehr so wichtig für Lebensstandard, soziale Stellung und Lebenserwartung sein.

    • @tomás zerolo:

      "Lohn sollte nicht mehr so wichtig für ... Lebenserwartung sein."

      Nicht mehr "so wichtig " aber immer noch ein wenig? Lohn sollte NIE ausschlaggebend auch nur irgendwie sein für die Lebenserwartung?

      Und Herr Merz würde ich gerne erweitert haben um taz-Kommentatoren im Vergleich zu Menschen im globalen Süden.

  • Hier kommen die Zahlen her:



    de.statista.com/th...schnittseinkommen/

    Und hier sieht man die Entwickung:



    de.statista.com/st...ap-in-deutschland/

    Und was lese in Zeile eins des Artikels ?

    "Die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern geht in Deutschland immer weiter auseinander. "

    Kann die Redaktion das mal aufklären ?

  • Was ich in dem Artikel vermisse ist der Einkommensvergleich bei gleicher Arbeit.



    Eine Aussage, ob es einen Geschlechterunterschied beim Einkommen gibt lässt sich nur so ermitteln.



    So, wie es im Artikel dargestellt wird führt das zu falschen Schlüssen.

    • @kick:

      Ein bereinigter Wert wäre sicher hilfreich gewesen. Letztes Jahr lag dieser bei rund 6% (c.p.). [1]



      Aber: Selbst wenn dieser Wert bei 0% liegen würde, hieße das längst noch nicht, dass es kein Problem gäbe. Deshalb ist eben auch die Perspektive des Artikels auf die absoluten Zahlen relevant. Die durchgängig tendenziell schlechtere Entlohnung 'typisch weiblicher' Berufe, sowie die höhere Quote an prekären Teilzeitjobs ist eben nicht das Resultat persönlicher Entscheidungen sondern struktureller Benachteiligung die es aufzulösen gilt.



      [1] www.destatis.de/DE.../PD20_484_621.html

      • @Ingo Bernable:

        Aber wie will man die "auflösen"?

        Das Problem der zu schlecht bezahlten "Frauenjobs" ist ja auch nicht wirklich eines nur der Frauen, die da arbeiten, sondern insgesamt eines der Angebotsseite: Wenn ein Mann mit breiter Brust und Familienernährer-Anspruch z. B. als Kindergärtner arbeiten und dafür entsprechend "männermäßig" entlohnt werden will, bekommt er ja (falls der Betreiber überhaupt darüber hinwegsehen kann, dass er als Mann in dem Job von manchen Eltern schief angesehen wird) genauso einen freundlichen Fingerzeig, wo die Tür ist, wie wenn er eine Frau wäre. Mehr Geld gibt's auch für ihn nicht.

        Und warum? Im Zweifel weil jemand, der den Job auch für weniger machen will, gleich hinter ihm steht.

        Als IT-ler würde ihm das nicht so leicht passieren. Was macht also der Mann mit dem Familienernährer-Anspruch im Zweifel lieber gleich von Anfang an? Richtig: IT - oder einen anderen dieser ach so ungerecht gut bezahlten Männerjobs. Und dann heiratet er eine Frau, die zufällig Kindergärtnerin ist und sich freut, dass er so gut verdient. Dann muss sie sich nämlich den Job nicht so nach dem Gehalt aussuchen...

        Das ist natürlich nur ein stereotypisierendes Beispiel. Aber es sollte schon klar sein, dass es gar nicht so viele Anbieter*innen in einem Jobmarkt braucht, die Wichtigeres im Kopf haben als die konkrete Höhe ihres Gehaltsschecks, um die Preise niedrig zu halten. Und wie in der Welt der "Männerberufe" auch, müssen sich Alle, die in so einen Markt wollen, aber das Gehalt sehr wohl wichtig finden, fragen, warum sie sehenden Auges einen Beruf gewählt haben, in dem so schlecht gezahlt wird. An dieser Antwort hängt vielfach der Knackpunkt.

        Will sagen: Die ganze GPG-Maßnehmerei übertüncht, dass keine dieser Statistiken einen einheitlichen Sachverhalt abbildet sondern eine Vielzahl von Entscheidungen, die nicht allein damit zu tun haben, wie die Arbeitswelt mit Frauen umgeht, als wie unterschiedlich immer noch Frauen und Männer mit dem Leben insgesamt umgehen.

        • @Normalo:

          "Mehr Geld gibt's auch für ihn nicht."



          Eben doch, das sind ja genau die bereinigten ~6% die übrig bleiben, wenn man Effekte wie branchentypische Lohnniveaus, Teilzeitquoten, etc. aus dem PayGap herausrechnet.



          Und ja, natürlich sind die Ursachen dafür komplex und multi-kausal. Aber wenn die freien Entscheidungen in einem freien Markt zu einer systematischen(!) Ungleichheit führen, zeigt das doch sehr klar, dass sich diese eben nicht allein aus dem fairen Wettbewerb innerhalb des jeweiligen Arbeitsmarkts erklären lassen. Das Gegenteil anzunehmen würde bedeuten zu unterstellen, dass das bereinigte PayGap existiert weil sich die Frauen* schlicht nicht für eine gleiche Bezahlung interessieren und das scheint mir doch wenig plausibel.



          Das "stereotypisierende" IT-Beispiel ist gar kein schlechtes um das zu zeigen. In den frühen Jahren der IT war Programmierung nämlich eine typischerweise weiblich besetzte Tätigkeit. Das manuelle Stanzen von Lochkarten war mühselig, aber durchaus nicht anspruchslos, es brauchte permanent höchste Konzentration weil die Möglichkeiten zur Fehlersuche beschränkt und primitv waren und es war eine Tätigkeit die eher mäßig bezahlt war. Mit der Verfügbarkeit besserer und komfortablerer Tools wurde die Codierung zunehmend von Männern* übernommen und damit stieg dann plötzlich die Bezahlung und das obwohl die Tätigkeit ja eigentlich bequemer geworden war.



          Was kann man also tun? BDA und Co. wären sicher sehr gern bereit die Löhne aller männlichen* Arbeitnehmer pauschal um 6% zu kürzen um endlich für mehr Gerechtigkeit zu sorgen aber dieser Ansatz dürfte wohl wenig Zustimmung erfahren. Der Umstand, dass sich der Staat grundsätzlich aus Lohnverhandlungen heraushält bezieht seine Legitimation ja aus der Annahme, dass der freie Markt für alle Marktteilnehmer*innen gleiche und faire Chancen bietet. Wenn diese Annahme vor dem Hintergrund struktureller Ungleichbehandlung nicht mehr haltbar ist, ist eine staatlich verordnete Korrektur mE legitim und notwendig

          • @Ingo Bernable:

            Sie sprachen oben vom Aussagewert des UNbereinigten GPG in Bezug auf "strukturelle" Diskriminierung. Darauf bezog sich mein Posting.

            Das bereinigte GPG ist ein anderes Thema. Ja, da ist möglicherweise wirklich Handlungsbedarf. Aber mir greift die Ursachenforschung dieses GPG zu kurz, wenn sie sich mit einem "nicht erklärbar" zufrieden gibt. Auch ist unklar, wie weit genau das "bereinigte GPG" tatsächlich bereinigt ist. Wie weit sind unterschiedliche Branchen tatsächlich abgebildet? Das unbereinigte GPG bildet ja noch nicht einmal Teilzeit ab.

            BDA & Co. können Sie besser rauslassen, denn IHR Wirkungsbereich - tariflich gebundene Arbeitsverhältnisse - ist nun wirklich nicht der Brandherd. Ich unterstelle mal, dass es gar nicht so einfach (oder intelligent) wäre, einen Mann auf Teufel komm raus übertariflich zu bezahlen, die Frau neben ihm aber nicht.

            Letzter Punkt: Ihr Lochkarten-Beispiel bleibt am Arbeitnehmerhorizont hängen. Wie "bequem ein Job ist, hat nur dann einen Einfluss auf die Bezahlung, wenn sich diese Bequemlichkeit auf die Anzahl an Bewerbern auswirkt. Das kann aber die Lohnentwicklung in der IT nicht erklären.

            Die Frage, die Sie stellen müssten, ist, warum der Arbeitgeber der heutigen ITler bereit ist, für seinen "Mannen" so viel mehr Geld in die Hand zu nehmen als für die "härter" arbeitenden Frauen früher. Könnte es vielleicht sein, dass diese Arbeitskräfte bei aller "Bequemlichkeit" letztlich die schwierigere, komplexere Arbeit machen, die weniger Menschen leisten können und wollen, UND deutlich höhere Produktivität aufweisen? Oder meinen Sie wirklich, dass (männliche) Unternehmer nur aus Geschlechtssolidarität Geld für Gehälter und Ergonomie zum Fenster rauswerfen, das sie genausogut auch behalten könnten?

            • @Normalo:

              "Sie sprachen oben vom Aussagewert des UNbereinigten GPG in Bezug auf "strukturelle" Diskriminierung. Darauf bezog sich mein Posting."



              Strukturell deshalb weil der Angebots/Nachfrage-Mechanismus den Sie zur Erklärung heranziehen mE bei Weitem nicht ausreicht um die Unterschiede zu erklären. Einerseits weil zu erwarten wäre, dass sich unterschiedliche Lohnniveaus einzelner Berufe über alle Branchen wieder ausgleichen, so dass sich ein relativ gerechtes Gesamtbild ergeben müsste. Andererseits, weil auch bei Erzieher*innen oder in Pflegeberufen die Nachfrage das Angebot ähnlich übersteigt wie im Markt für IT-Expert*innen, nur hat das bislang eben nicht zu höheren Löhnen geführt, dabei lässt sich IT als sowieso idR englischsprachige Tätigkeit mit Remote-Affinität viel leichter outsourcen als Erziehung oder Pflege.



              Ebenfalls nicht plausibel scheint mir, dass Produktivitätssteigerungen als Erklärung für langfristig höhere Löhne funktionieren, der Wettbewerb dürfte wohl dazu führen, dass sie, sobald sie den Markt durchdrungen haben an die Kund*innen weitergegeben werden.

              • @Ingo Bernable:

                Ja, es gibt strukturelle Unterschiede zwischen den Berufen, die wahrscheinlich auch damit zu tun haben, ob der jeweilige Beruf bei Frauen beliebter ist oder nicht. Ist er es, sinken häufig die Durchschnittsgehälter. Ein möglicher(!) Grund dafür ist, dass es immer noch eine - im Vergleich zu den Männern - relativ große Zahl an Frauen gibt, die Beruf und konkrete Arbeitsstelle nicht primär nach den Verdienstmöglichkeiten auswählen. Die vielfach immer noch eher klassische Rollenverteilung im Privatleben dürfte dafür ein Antrieb sein. Zwei Fragen, die dazu zu klären wären, lauten:

                1. Wie verbreitet ist diese Rollenverteilung noch?

                2. Wer ist Henne, wer Ei? Will sagen: Ist diese Rollenverteilung überwiegend wirtschaftlich diktiert ("Er" hat bessere Verdienstchancen, also steckt "sie" ihre Zeit eher in die Familie), oder geht es mehr um persönliche Neigungen?

                Als dritte Frage schließt sich dann an: Wie breit ist eigentlich der Wunsch nach Veränderung? Aus Sicht einer - gewollt - nicht oder nur nebenbei dazuverdienenden Familienmutter bedeutet "mehr Geld für Männer im Berufsleben" ja konkret "mehr Geld für MEINEN Mann".

                Das klingt alles furchtbar unprogressiv, und ich will auch gar nicht unterstellen, dass es wirklich ein dominanter Faktor ist. Aber wenigsten UNTERSUCHEN, wie hoch sein Einfluss ist, könnte man mal ernsthaft.

                Denn bei allem guten Willen zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung: Es gibt keine strikte Bürgerpflicht, progressiv zu sein und zu leben. Mann wie frau DARF sein Leben so gestalten wie er/sie möchte - auch altmodisch. Und wer ohne Ansehnung der Quelle der Beharrungskräfte einfach drauflos marschiert und per ordre mufti die Verhältnisse ändern will, kämpft im Zweifel gegen Windmühlen.

                Zum Thema Produktivität, die beim Kunden ankommen sollte: Glauben Sie etwa, das kleine, bezahlbare Smartphone, das Sie im Zweifel benutzen, kann durch göttliche Fügung ein Vielfaches von dem, was vor einigen Jahren ein riesiger, sündteurer Highend-Rechner leistete?

  • Für Großbritannien wird festgestellt:

    "Frauen im gleichen Job, auf der gleichen Stufe und im gleichen Unternehmen werden fast gleich bezahlt.



    Der Unterschied beträgt weniger als 1%."

    counterweightsuppo...-are-everywhere-2/

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Meine Frau arbeitet 27 Stunden die Woche, ich 40.



    Vollzeit sind es bei ihr 38 Stunden, bei mir 40.

    Wenn ich das umrechne bekommt sie im sozialen Bereich mehr Geld für die gleiche Arbeit, als ich im wissenschaftlichen Bereich. Bei gleicher Qualifikation.

    Real verdient sie 80% von mienem Gehalt.

    Das geht vielen Frauen so.

    Bei den Spitzenjobs sind sie noch benachteiligt - noch schlimmer geht es da aber ostdeutschen Männern, von den ostdeutschen Frauen gar nicht zu reden.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Das beste Beispiel: unsere ostdeutsche Bundeskanzlerin: ein Knochenjob mit 12-Stunden Tagen, 7 Tage die Woche, kaum Urlaub, wenig Anerkennung und - gemessen an der immensen Verantwortung - miserabel bezahlt. Kein Wunder, dass sie die 20 Jahre nicht vollmachen will und jetzt hinwirft.

  • Da werden doch Äpfel mit Birnen verglichen, oder Kokospalmen mit Weizen. Letzte haben wenig Fette und trotzdem muss man das nicht angleichen.

    Das in gut bezahlten Jobs Männer dominieren ist etwas anderes. Da müssten mehr Frauen hinein. (Würde übrigens an einem jobpaygap zwischen Erieherin und Managerin nicht ändern).

    Es liegt aber irgendwie auch an den Frauen selber. Höchstqualifizierte Frauen, Professorinnen, also jemand die sich a) durchsetzen können, b) gesellschaftliche Mechanismen durchschauen, haben bei den leistungsbezogenen Besoldungen ein 7% gendergap.

    • @fly:

      Woher haben Sie denn diese Information bzgl der Professorinnen? Werden Professor:innen in Deutschland nicht einfach nach Tabelle im Öffentlichen Dienst bezahlt? Wie kann es da zu Unterschieden zwischen Männern und Frauen kommen? Unterschiede bei "leistungsbezogenen Besoldungen" haben wahrscheinlich etwas mit Leistung zu tun - oder ist diese Annahme zu naiv?

  • Eigentlich eine Fortführung der Sklavenhaltung. Stromlinienförmig und neoliberal.

    • @tomás zerolo:

      Der Unterschied von 1192 Euro kommt vor allem in den höheren Lohngruppen zu Stande. Mein Mitleid mit Leuten, die mehr als 5100 oder gar 12100 Euro bekommen, hält sich allerdings in Grenzen.



      Sklavenhaltung sehe ich eher in der Existenz der "unteren Lohngruppen". Dass es die überhaupt gibt, dass da allgemein so mies bezahlt wird.