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Bewegungstermine in BerlinVon Deckeln und den Vorteilen der Gemeinschaft

Während die Mieten weiter steigen, versuchen Mieter:innen, sich zur Wehr zu setzen. Diskutiert wird ein neuer Mietendeckel – und neue Wohnformen.

Hat einen ungebrochenen Widerstandsgeist: Die Mietenbewegung Foto: IMAGO / Carsten Thesing

A lles wird teurer, ständig und überall. Auch die Mieten steigen bundesweit weiter stark an: Um 8,5 Prozent in Berlin im Vergleich zum Vorjahr – der größte Anstieg im ganzen Land. Das Bündnis gegen Verdrängung und #Mietenwahnsinn, das seit 2018 aktiv ist, fordert deshalb einen sofortigen bundesweiten Mietendenkel. Das würde nicht nur einen Mietenstopp bedeuten, sondern auch eine Begrenzung der Miethöhen und eine Absenkung überhöhter Mieten.

Bei der Veranstaltung Schöner Deckeln! Mythen und Fakten zum bundesweiten Mietendeckel im aquarium (Südblock) soll mit diversen Halb- und Unwahrheiten in der Mietendebatte aufgeräumt werden. Zudem wird es darum gehen, was aus den Erfahrungen Berlins vor 5 Jahren gelernt werden kann, als der Berliner Mietendeckel vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wurde.

Sprechen werden Menschen, die es wissen müssen: Dem rennomierten Stadtsoziologen Andrej Holm, der ab 2016 unter Rot-Rot-Grün als Staatssekretär für Stadtentwicklung gewirkt hat, sowie Katrin Lompscher, die als „Architektin des Berliner Mietendeckels“ gilt. Zudem zugegen sein wird Idil Baydar, Comedian und Schauspielerin (Donnerstag, Skalitzer Str. 6, 13. Februar, 19 Uhr).

Neue Wohnformen ausprobieren

Bei der Veranstaltungsreihe Gemeinschaftliches Wohnen geht es in einem ersten Workshop um „Cluster Wohnen“. Das bezeichnet eine Art des Wohnens, bei der mehrere kleine Wohneinheiten zu einem größeren gemeinschaftlichen Komplex zusammengefasst werden. Wohneinheiten mit Bad gruppieren sich direkt um gemeinschaftliche Räume. In dem Workshop im Kiezraum auf dem Dragonerareal wird unter anderem über Erfahrungen berichtet. Es gibt Beiträge vom Architekturbüro CKRS Architekten, der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH und der Wohnbaugenossenschaft „Am Ostseeplatz“ eG. (Freitag, 14. Februar, Mehringdamm 20, 15 Uhr)

tazplan

Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.

Bei der Diskussion Mietenwahnsinn 2025 – Was haben wir zu erwarten? wird der Redakteur der Zeitschrift „Mieter:innenEcho“ Hermann Werle zugegen sein. Es soll darum gehen, wie man sich zum Beispiel bei einer Eigenbedarfskündigung oder gegen massiv gestiegene Betriebskosten wehren kann. Es sollen auch Überlegungen angestellt werden, wie sich eine gemeinsame Gegenwehr in den Kiezen gestalten ließe. (Montag, 17. Februar, Weisestr. 53, 19 Uhr).

Für alle, die längerfristig gegen den Ausverkauf der Stadt aktiv werden wollen, findet im Kiezanker 36 das Plenum des Bündnisses gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn statt (Dienstag, 18. Februar, Cuvrystr. 13-14, 29:00 Uhr). Zum Kalender mit diesen und allen weiteren Terminen vom Bündnis geht es hier.

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Desiree Fischbach
Jahrgang 1984, Magistra Artium Kunstgeschichte/ Theaterwissenschaft, FU Berlin. In der taz seit 2011: Webentwicklung Abteilungsleiterin. Hauptthemen Subkultur und soziale/ politische Bewegungen in Berlin.
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