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Wir im sogenannten Westen glauben doch irgendwie immer an das Gute, auch bei Diktatoren. Man sieht, diese Jungs brauchen maximale Stärke und Gegengewalt, Entschlossenheit im Westen, rote Linien und klare Kante, und vor allem, keine Angst bei uns. Pazifismus passt hier leider nicht. es sei denn man nimmt den Satz aus den 80ern: lieber Rot als tot. Gott bewahr!
„China würde momentan unter keinen Umständen Russland Waffen für den Krieg in der Ukraine liefern.“ Woher kommt denn da diese Gewissheit? Niemand kann hier mit Sicherheit irgendetwas sagen. Es ist durchaus möglich, dass sich China hier als lachender Dritter positionieren will und hofft, von der Schwächung des Westens durch den Einbruch der Wirtschaft und gleichzeitig Abhängigkeit Russlands von China zu profitieren. Die Ukraine und überhaupt Menschen sind dem Regime in China traditionell gleichgültig.
China will not seek to ease tensions with the US by damaging China-Russia relations
By: Global Times | Published: Mar 14, 2022 08:23 PM
Washington has no right to demand China to promise not to export arms to Russia or stop China-Russia trade. China will not seek to ease the tensions with the US by damaging China-Russia relations.
Sollte man das so bewerten? Ist das so?
Ich sehe das völlig anders, wenn man den Schulterschluss Chinas mit Russland betrachtet. Es darf getrost davon ausgegangen werden, dass China durchaus im Bilde über Russlands Absichten war und schwieg. Beide Nationen sind maximal unglaubwürdig.
Während die USA mit ihren Warnungen ziemlich richtig lagen, auch wenn ihnen nicht der exakte Zeitpunkt bekannt war.
@insLot wenn Du die Wahrheit suchst, folge dem Geld ...
Berichte über russische Bitte an China: Taktisches Kalkül der USA
Angeblich hat Russland von China militärische Hilfe erbeten. China nennt das Fake News – die Beziehungen zu den USA sind am Tiefpunkt.
Wird wohl keine Waffen an Russland liefern: Chinas Präsident Xi Jinping Foto: Xinhua/ap
Gleich mehrere angelsächsische Medien haben berichtet, dass die russische Führung bei ihrem strategischen Partner in Peking nach militärischer Hilfe angefragt haben. Dabei beziehen sie sich auf anonyme Quellen innerhalb der US-Regierung. Vom chinesischen Außenministerium wurden die Artikel wenig überraschend als „fake news“ kritisiert. Interessant dabei ist, dass Sprecher Zhao Lijian die Anschuldigung streng genommen nicht formal dementiert hat.
Doch ganz gleich, ob es wahr ist: China würde momentan unter keinen Umständen Russland Waffen für den Krieg in der Ukraine liefern. Denn eine solche Aktion wäre eine regelrechte Steilvorlage für die USA und Europa, Peking in diesem Konflikt wirtschaftlich zu sanktionieren. Das jedoch möchte Staatschef Xi Jinping unter allen Umständen vermeiden.
Das einzig denkbare Szenario für einen militärischen Rettungsanker von China nach Russland wäre es, wenn das Putin-Regime kurz vor dem Zusammenbruch stünde. Derzeit sieht es jedoch ganz im Gegenteil nach wie vor so aus, als ob die russische Armee trotz starkem Widerstands der ukrainischen Bevölkerung ihre militärischen Ziele großenteils erreichen kann. Auf eine „Rettungslieferung“ aus Peking ist Moskau also nicht angewiesen.
Tatsächlich sollte man die Berichte vor allem als taktisches Kalkül der Amerikaner bewerten, die Chinesen in eine defensive Position zu manövrieren. Ob der Plan aufgeht, bleibt fraglich: In China ist man deutlich verschnupft darüber, dass Washington regelmäßig während kritischer Zeitpunkte Interna an die Presse durchsticht.
Derzeit befinden sich die angespannten Beziehungen der zwei Weltmächte ohnehin an einer Gabelung: Eine weitere Eskalation ist jederzeit möglich. Ob das Treffen zwischen Sicherheitsberater Jake Sullivan und dessen Gegenüber am Montag in Rom für ein wenig Entspannung gesorgt hat, werden wir möglicherweise erst in den kommenden Wochen und Monaten erfahren – angesichts der festgefahrenen Fronten möchte derzeit keine der zwei Seiten ein Zurückweichen der eigenen Position öffentlich zugeben.
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Kommentar von
Fabian Kretschmer
Korrespondent China
Seit 2019 China-Korrespondent mit Sitz in Peking. Arbeitete zuvor fünf Jahre lang als freier Journalist für deutschsprachige Medien in Seoul, Südkorea. 2015 folgte die erste Buchveröffentlichung "So etwas wie Glück" (erschienen im Rowohlt Verlag), das die Fluchtgeschichte der Nordkoreanerin Choi Yeong Ok nacherzählt. Geboren in Berlin, Studium in Wien, Shanghai und Seoul.
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