Belastung der Umwelt: Zu viel Dünger
Die Landwirtschaft brachte von 2008 bis 2017 deutlich mehr Stickstoff aus, als Pflanzen aufnehmen konnten. Das belastet Wasser, Klima und Natur.
Derzeit protestieren Bauern dagegen, dass sie weniger düngen sollen dürfen. Am Montag wollen sie ihre Forderungen in einem Gespräch unter anderen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vortragen. Potenziell gesundheitsschädliches Nitrat aus Stickstoffdüngern wie Gülle belastet das Grundwasser, aus dem das meiste Trinkwasser gewonnen wird. In der Umwelt trägt zu viel Dünger zum Aussterben von Pflanzen- und Tierarten sowie zum Klimawandel bei. Zudem droht Deutschland eine hohe Geldstrafe der EU, weil die Nitratgrenzwerte immer wieder überschritten werden.
Dennoch wurde vor allem in Niedersachsen zu viel gedüngt: Dort betrug der Stickstoffüberschuss laut Bilanz sogar 108 Kilo. Am niedrigsten war er in Brandenburg mit 51 Kilo. In Niedersachsen werden besonders viele Tiere gehalten, sodass viel stickstoffhaltige Gülle anfällt. Die Bauern bringen sie als Dünger auf ihre Felder aus und entsorgen sie auch auf diese Weise.
Bundesweit am stärksten lässt sich den Wissenschaftlern zufolge der Überschuss reduzieren, wenn Bauern die Düngung so planen, dass die Pflanzen nicht nur wie bisher 60, sondern 80 Prozent des Stickstoffs aus Wirtschaftsdüngern wie Gülle aufnehmen. Dadurch könne die überflüssige Stickstoffmenge im Mittel um 16 Kilo sinken, schreiben die Forscher. In den Tierhaltungshochburgen von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen könnte der Überschuss sogar um 30 Kilo sinken, wenn dort nur noch zwei Großvieheinheiten (also zum Beispiel zwei Kühe) pro Hektar gehalten würden.
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