Bayern München feuert Trainer Nagelsmannn: Der unerträgliche zweite Platz
Die Bayern liegen in der Bundesliga nur noch auf Platz 2. Nach 10 Meisterschaften in Folge kommt das einem Abstieg gleich. Jetzt soll Tuchel den Club retten.
Bayern München hatte am vergangenen Wochenende mit 1:2 gegen Bayer Leverkusen verloren und war damit auf den zweiten Tabellenplatz hinter Borussia Dortmund gerutscht. In der nächsten Partie treffen die Bayern auf den Tabellenführer. Eine weitere Niederlage würde die Titelverteidigung extrem erschweren. Für den FC Bayern, der zuletzt zehnmal in Serie Meister wurde, käme das einem Absturz ins Bodenlose gleich.
Im Juli 2021 hatte Nagelsmann als Nachfolger von Hansi Flick seine Arbeit bei den Münchnern aufgenommen und einen Fünfjahresvertrag unterschrieben. Nagelsmann und der FC Bayern – es sollte ein Langzeitprojekt werden. Trotzdem: Dem Vernehmen nach wurden in dem Arbeitspapier auch Klauseln für den Fall einer vorzeitigen Trennung vereinbart. Billig dürfte Nagelsmanns Abgang nicht werden.
Der 35-Jährige hatte es von Anfang an nicht leicht an der Isar. Kann so ein junger Trainer den großen FC Bayern? Nach dem frühen Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach und dem Viertelfinal-K.o. in der Königsklasse gegen Villarreal nahm die Zahl der Kritiker in der Vorsaison nicht ab. Der zehnte Meistertitel in Folge konnte über die aus Bayern-Sicht schlechte Saison nicht hinwegtäuschen. Das war alles, nur nicht bayern-like.
In dieser Spielzeit wollte es Nagelsmann dann allen beweisen. In der Champions League steht der Fußball-Riese im Viertelfinale gegen Manchester City, im DFB-Pokal im Viertelfinale gegen Freiburg. Kostet Nagelsmann allein die durchwachsene Bundesliga-Saison jetzt den Job?
Nachfolger soll Tuchel werden
Die Bayern-Bosse sollen bereits einen Nachfolger im Visier haben – kein Geringerer als Thomas Tuchel soll die Münchner zur elften Meisterschaft in Folge führen. Tuchel, der als Trainer in Mainz und in Dortmund begonnen hatte, hatte zuletzt die Starclubs FC Chelsea in London und Paris Saint-Germain in Frankreich trainiert. Bei beiden Stationen wurde er ähnlich wie jetzt Nagelsmann entlassen, weil er trotz eines millionenschweren Staraufgebots im Team nicht alles gewann, was nur irgendwie denkbar ist.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
Die Wahrheit
Der erste Schnee
Schraubenzieher-Attacke in Regionalzug
Rassistisch, lebensbedrohlich – aber kein Mordversuch