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Bauhauskritik der AfDWidersprüchlich und gerade deshalb modern

Kommentar von Nikolaus Bernau

Die AfD kritisiert das Bauhaus als „Irrweg der Moderne“ und löst mit dem NS-Vokabular Empörung aus. Dabei arrangierten sich Bauhäusler prima mit den Nazis.

Eine Geschichte die nicht so gradlinig ist wie seine Geschichte, das Bauhaus in Dessau Foto: Hendrik Schmidt/dpa

A us ihrer Sicht hat die AfD völlig recht: Das Bauhaus ist der Beelzebub selbst. Derzeit polemisiert die AfD Sachsen-Anhalts mal wieder gegen „das Bauhaus“ und fordert die Landesregierung auf, sie solle „die konzeptionelle Ausrichtung des 100-jährigen Jubiläums der ­Bauhausschule am Standort Dessau“ 1925 „wissenschaftlich neu bewerten“.

Abgesehen davon, dass hier unverhohlen zum Bruch des Grundgesetzes und dessen Garantie der Forschungs-, Wissenschafts- und Kunstfreiheit aufgerufen wird: In der auf den 15. Oktober datierten Drucksache 8/4681 finden sich fast sämtliche Schlagworte, die viele Konservative, vor allem aber nationalistische Rechte und Völkische in der Weimarer Republik dem Bauhaus und jenen entgegenschleuderten, die sie als „die Moderne“ verdächtigten.

Da stehen „puristische Ästhetik“ und „kalte Architektur“ versus „Lebensqualität“; „universelle Ästhetik“ versus „regionale Besonderheiten“, „globale Verwertung als Einheitsbrei“ versus „traditionelle und kulturell verankerte Vorstellungen von Wohn- und Lebensräumen“. Das Bauhaus habe die „Entfremdung“ und „Menschenfeindlichkeit“ durch „unpersönliche Architektur“ befördert – und selbstverständlich sei es unter seinem dritten Direktor Hannes Meyer eine „Bewegung“ gewesen mit „klarer Nähe zum Kommunismus“.

Es fehlt eigentlich nur die Behauptung, „das Bauhaus“ sei Teil einer jüdisch-kapitalistisch-amerikanischen Verschwörung gegen das „deutsche“ Handwerk und den Mittelstand – wobei im Neusprech der Rechten das Wort „global“ all dies im Subtext mit meint.

Gropius war alles, aber kein Linker

Nun wollten „die Bauhäusler“ – so es diese überhaupt gab – gerne eine massenwirksame „Bewegung“ werden. Tatsächlich aber blieben sie eisern zerstritten, ob die Kunst, das Handwerk oder die Massenfertigung der Industrie der richtige Weg in die Zukunft seien. Auch deswegen hatten seinerzeit etwa die Berliner Reformer um Bruno Taut weit mehr Erfolg und Einfluss.

Sicher war Hannes Meyer Kommunist – aber seine Versuche, das Bauhaus in der kurzen Amtszeit von 1928 bis 1930 auf sozialistisch-gesellschaftskritischen Kurs zu bringen, scheiterten völlig. Dazu waren die Lehrerschaft und die Studierenden zu individualistisch, zu wenig geneigt, sich irgendeinem einheitlichen politischen Programm zu unterwerfen.

Nach 1933 erleichterte gerade das durchaus den Anschluss an die neue Zeit: Nur einige Bauhäusler flüchteten ins Exil, die meisten arrangierten sich mit den Nazis, machten sogar glanzvolle Karrieren, wie seit Langem erforscht wird – gerade auch an der Bauhaus-Universität. Die legendäre, bis heute in jedem Architekturbüro stehende „Bauentwurfslehre“ Ernst Neuferts ist so gut eine Tochter des Bauhauses wie der Normierungsbestrebungen der Nazis.

Die Gauführerschule der NSDAP nutzte seit 1934 das Gebäude des Bauhauses in Dessau – kein Zufall. Es gab durchaus auch eine positive Sicht der Rechten auf die Modernen der 1920er Jahre. Schon der Gründungsdirektor Walter Gropius war schließlich alles, aber kein Linker.

Von allen totalitären Regimen verfolgt

Ursprünglich sollte die Hochschule eine dezidiert nationale „­deutsche“, antiwestliche Antwort auf die ­Modernen Frankreichs, der Niederlande, Großbritanniens und Amerikas sein. Und nach der Flucht vor der konservativ-nationalso­zialistischen Regierung Thüringens im Jahr 1924 nach Dessau sollte es der „na­tionalen“ Industrie zum ­Durchbruch auf dem Weltmarkt helfen.

„Links“ im Sinne von sozialistisch war beim Bauhaus oft nur die Rhetorik einiger seiner MitarbeiterInnen und SchülerInnen. Der letzte Direktor des Bauhauses, Ludwig Mies van der Rohe, formte sie seit 1930 sogar zu einer klassisch entpolitisierten Kunstakademie – und versuchte nach der Machtübergabe an die Nazis energisch, weiter im Geschäft zu bleiben. Die Architekturhistorikerin Aya Soika hat gerade in einem Buch gezeigt, zu welchen Verbeugungen er bereit war.

Dennoch sind „das Bauhaus“ und „die Moderne“ zweifellos ein Hassbild vieler Konservativer und des völkischen Flügels der AfD. Seit Jahren malträtieren sie die Bauhaus-Universität im Stadtrat Dessaus, im Oktober 2018 torpedierten sie ein Konzert der linken Punkband Feine Sahne Fischfilet. Die damalige Bauhaus-Leitung sagte es ab, erkannte nicht, dass es hier um die Grundsatzfrage der Freiheit ging.

Idealisiert sicher, aber dennoch steht das Bauhaus nämlich schon seit Langem für eine Moderne, die die Entwicklungsmöglichkeiten und den Individualismus jedes einzelnen Menschen fördert. Deswegen wird es von allen totalitären Regimen und ihren Anhängern – seien es Faschisten, Stalinisten, Nazis, DDR-Funktionäre oder Maoisten – regelrecht verfolgt: Weil das Bauhaus und die Erinnerung daran sich eben gerade seiner Widersprüchlichkeit wegen nicht der Idee einer formierten, straff einheitlichen Gesellschaft fügen.

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21 Kommentare

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  • Wenn man manche Kommentare hier liest, könnte man denken, die Bauhaus Architektur wäre die Ursache für menschenunwürdige Wohnungen und die Verschandelung der Städte.

    Die Ursache sind allerdings die Macht des Kapitals, die Profitmaximierung und die materielle Ungleichheit. Das ist der AfD natürlich egal. Da geht's um Nazi-Mythen wie "Geborgenheit". Die es immer nur als Begriff gab. Geborgenheit gab's nicht bei Hitler, die gibt es nicht bei Putin, Orban oder Xi.

  • Das Bauhaus als Solches braucht man sicherlich nicht zu verteufeln. Dad Bauhaus hatte seine Zeit und Berechtigung.



    Das Bauhaus und die Moderne hat aber den Weg geebnet für die seelenlose monokulturelle Glotz und Betonarchitektur, die überall Einzug erhalten hat.

    Es ist sicherlich ein schmaler Grad wenn über eine allgemeingültige Ästhetik in der Architektur debattiert wird, ohne dabei die faschistische Argumentation von "entarteter Kunst und Kultur" zu übernehmen.

    Gleichzeitig wollen die meisten Städter in den schicken Altbauwohnungen wohnen, wenn sie es sich leisten können.

  • Viele Facetten des Bauhauses werden schon im Text und in den Kommentaren erwähnt und gut beschrieben, u.a. die Mitwirkung des Bauhauses und ihm verwandter Institutionen an der Idee und Entwicklung des "seriellen Bauens" bzw. des "industriellen Wohnungsbaues" (vulgo: der "Platte"). Was heute weiterentwickelt werden soll, um einfach für alle bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, hatte damals und in der Folgezeit (1950er bis 1970er Jahre) durchaus einen sozialutopischen Ansatz. Die gebauten Großsiedlungen sollten zu einem neuen Gemeinschaftsgefühl beitragen. Sie endeten fast immer als "soziale Brennpunkte".



    Es ist entlarvend, dass die vehementesten Verteidiger des "Bauhauses", wenn sie sich nicht gerade ein Architektenhaus im "Bauhausstil" leisten können, am liebsten in den Vierteln aus der sog. Gründerzeit leben.

  • Wollen wir mal bitte so ehrlich sein, dass sich in dieser Sache niemand, auch nicht bei der AfD, über Bauhaus-Design beschwert?



    Es geht viel mehr darum, dass rein aus Kostengründen bei Neubauten keinerlei Rücksicht auf die bestehende Architektur und Umgebung genommen wird. - Kapitalismus pur!



    Der Vorwurf wiegt um so schwerer, wenn es um öffentliche Bauvorhaben geht.

    Es hat von Stockholm bis Palermo eine völlig seelenlose Architektur Einzug gefunden in Innenstädte, Städte und Dörfer.



    Dadurch geht ein maßgeblicher Teil der (regionalen) Identität der dort lebenden Bevölkerung verloren.



    Das wird kritisiert.



    Und das ist auch völlig in Ordnung so!



    Da meckern leider nur die Konservativen.

    Der Mensch wird so nur noch zum reinen Konsumenten degradiert, dessen Identiät sich vielleicht noch in der Wahl des Bodenbelages aus drei Optionen äußert.



    Im privaten Bereich ist es die finanzielle "Not" der Bauherren. Man kann es sich schlicht nicht mehr leisten, anders zu bauen. Für 0,8 Millionen Euro ist nur das Katalog-Reihenhaus 08/15 des Fertigbauers möglich, das hundertfach in der Region errichtet wurde und tausendfach im Rest des Landes.



    Selbst im Bauhaus gab es das nicht.

  • mythos bauhaus, ein interessanter artikel:



    www.nzz.ch./feuill...-selbst-ld.1478996

  • Das Bauhaus ist auch als links-grüner mein architektonisches „Hassobjekt".

    Bauhaus stand damals als Gegner von Selbstorganisation der Arbeiter und deren Architektur im Feld. Der noch heute geschätzte sanfte Expressionismus und der Einsatz von freundlichen Farben wurde vom Bauhaus mit Kälte, Grau-weiß und harter Kante beantwortet.

  • Bauhaus-Kritiker werden hier gleich in die rechte Ecke gestellt und ihnen kulturelle Naivität vorgeworfen.

    Für mich - als Nicht-Architekt (und kein AFD-Anhänger) - steht der Bauhaus-Stil nicht für Offenheit, sondern im Gegenteil für eine einengende Standardisierung im Sinne der Funktionalität. Verspieltheit ist verpönt; klare Linien müssen es sein.

    Die pauschale Ablehnung jeder Kritik an Schönheitsstandards, gepaart mit dem Versuch dieser Kritik automatisch Nazi-Denken zu unterstellen und sie damit zu diskreditieren, empfinde ich als totalitär und lehne ich ab.

    • @Lucas100:

      Nur hat auch Deine Kritik wenig bis garnix mit den theoretischen und praktisch umgesetzten Geschichten zu tun, die im Dunstkreis der Bauhaus-Schule entstanden.



      Zur Not findet mer dazu wohl auch in jeder Stadtbibliothek einige Bildbände zu, kann im Internet gucken oder kennt günstigenfalls einen netten Mitmenschen, welcher einem Nicht-Architekten (dens eigentlich ned gibt, scho wemmer seinen Scheibtisch selber einrichtet is mer zumindest Hobby-Innenarchitekt*lol*) den Sinn hiter ditt janze erklären kann und will.

    • @Lucas100:

      Natürlich. Man setzt sich ja nicht mit den Argumenten der Gegner auseinander, sondern eröffnet einen Nebenschauplatz.



      Weil in gesamt Europa alle Innenstäde gleich aussehen.



      Weil im Rheinland die gleiche Reihenhaussiedlung steht wie in Bayern und Schleswig-Holstein.



      Und keiner, der mit offenen Augen durch das Leben geht, kann es leugnen. - Es sei denn er gehört zu den privilegierten Menschen in (kernsanierten) Altbauten in Großstädten.



      Apropos totalitär: Ganz besonders der Wohnungsbau ist bis ins kleinste Detail direkt oder indirekt staatlich durchreguliert bis zum Klo. Es muss ein möglichst effizientes Haus sein, das bestmöglich isoliert ist. Dann kann letztenendes nur ein Design rauskommen. Und weil es so kostspielig ist, ist dann auch kein Geld mehr übrig für wirklich individuelle Gestaltung.



      Oder wann haben Sie das letzte Mal eine schöne Holztreppe mit gedrechselten Elementen in einem (Neubau) Haus gesehen?

  • Nun ja, an "der Moderne" kann man einiges kritisieren: Stadtplanung gemäß der Charta von Athen, die Entwicklung hin zu Massenwohnungsbau, der über jedes menschliche Maß hinausgeht (Le Corbusiers "Wohnmaschinen, die Berliner Gropiusstadt etc.). Das aber sind hauptsächlich Entwicklungen der Nachkriegszeit (50er bis 70er Jahre). In der eigentlichen Bauhaus-Ära (1920ern und frühen 30er) war man in Architektur und Stadtplanung meist von der Lebensreformbewegung ("Licht und Luft") beeinflusst und wollte, v. a. für die ärmeren Schichten, menschlichere Wohnbedingungen schaffen. Ich weiß nicht, was Tilschneider und anderen "Bauhaus-Kritikern" an zukunftsträchtiger Architektur vorschwebt: Satteldach, Fachwerk und Butzenscheiben?

  • AfDler, die ausgerechnet das Bauhaus kritisieren, haben von Architektur wenig Ahnung. Daher verwechseln sie wahrscheinlich den inhumanen Baustil "Brutalismus" der 1970er-Jahre mit dem ja gerade human gedachten Bauhaus. Die AfDler wissen garnicht, was Bauhaus ist! Abgesehen davon, dass eine gleichnamige Baumarktkette zu diesem Begriff zusätzliche Verwechslungsmöglichkeiten eröffnete, die aber in dieser Diskussion keine Rolle spielen.

    Diese abweisende Kälte die die AfDler am vermeintlichen Bauhaus kritisieren, die hatte dieser nackte Waschbeton-Baustil namens "Brutalismus" Ende 1960er- bis in die 1970er-Jahre.

    Dass große Architektur auch humaner gestaltet sein kann, entdeckten erst postmoderne Architekten der 1980er-Jahre wieder. In den 70er-Jahren setzte die Politik auf "Kunst am Bau", zum Beispiel eine Skulptur vor dem häßlich brutalistischen Neubau. Beispiel Postamt Wiesbaden: Das Gebäude ist wegen seiner übertriebenen Hässlichkeit verschwunden, die Skulptur "Posthorn" gibt es aber noch, jetzt in der Nähe des Fußballstadions. Das Postamt vermissen nur Parkhausfans - wegen seiner Tiefgarage .

    • @Uwe Kulick:

      Das kritisierte Element des Bauhaus ist, dass es kaum noch Vielfalt gibt. Häuser sind von A-Z durchoptimiert (auf maximale Rendite). Es geht nur noch um Funktion, nicht mehr um Form (denn Abweichende Form bedeutet steigende Kosten).



      Dieses Element ist aber der Kern des Bauhaus.



      Man denke nur an Trabantenstädte. Auch die 15-Minuten Stadt ist Bauhaus. Sie ist vollständig dem Zweck untergeordnet und dahingehend optimiert.



      Verwinkelte Straßen? Romantische Gässchen? Verspielte Giebel? Fehlanzeige.



      Nur war das Bauhaus früher begrenzt durch die Technik seiner Zeit. Heute lässt es sich rechnergestützt bis zur letzten Optimierung gestalten.

      Der Mensch an sich findet sein Heil aber nicht im perfekt Optimierten. Er geht daran zu Grunde.

      • @Bernd Lauert:

        " Auch die 15-Minuten Stadt ist Bauhaus."



        Die gibts weder in den gruseligen Einfamilienhaussiedlungen (incl. DHH und Reihenhäuschen) in der Peripherie noch in den Wohnklos in den Vorstädten. Wurde warumauchimmer stadtplanerisch entweder weggelassen oder wegreduziert weil warumauchimmer.



        Ohne des irgendwie arrogant zu meinen; die Anti-Bauhaus-Propaganda von wemauchimmer scheint sich auch bei taz-Leser*innen verfestigt zu haben; des steht ja für alles, was so vorn Baum lief wie autogerechte Stadt (eher ursprünglich ein USA-Ding), seelenlose Wohnklötze usw. und außerdem ist Walter Gropius persönlich dafür verantwortlich, daß die Kleinfamilie sich heutzutage nur noch das dritte Häuschen in der Reihe mit 25 qm vor der Bude und 250 dahinter und Parken auffer Straße leisten kann...

        • @Hugo:

          Hugo,



          eine Anti-Bauhauspropaganda bei taz-Lesern kann ich nicht erkennen. Es geht meist darum, dass Bauhaus-Enthusiasten jedwede Kritik daran als naives Kulturverständnis und Nazi-Denken deklarieren. So was ist schlicht abzulehnen, da manche dieser Enthusiasten das dem Nazi-Denken zugrundeliegende Denkmuster der "entarteten Gedanken" anwenden, nur eben umgekehrt.

          • @Lucas100:

            Meine Güte! Des Bauhaus iss nu mal DER deutsche Beitrag zur modernen Architektur als Ganzes, also von Raumplanung bis zur Küchenschrankschubladenblendenstofbespannung. Abgewürgt und fortgejagt von den Nazis. Und jetzt wollen die moskauhörigen Neuinterpreten des 1000-jährigen Reichs eine Diskussion anleiern, die eigentlich "durch" ist und des auf nem Niveau und mit nem Wissensfundament, was ned nur ne Beleidigung der verstorbenen Protagonist*innen der Bauhaus-Schulen darstellt.

            • @Hugo:

              Hugo,



              Kritik ist keine Beleidigung, sondern das Grundprinzip der Wissenschaft und damit nicht nur zu tolerieren, sondern geradezu zu fordern. Nur so werden wir schlauer. Alles andere ist tumbe Ideologie.

  • Was wollen die rechten Nervensägen jetzt noch, ins Wohnzimmer und das Baugebiet regieren? Passt irgendwie in den Morgenthau-Plan der AgD, da können wir dann bald in baufälligen Katen auf altgermanischen offenen Feuerstellen kochen.



    Primitivität und Kulturlosigkeit haben einen Namen.

    • @Axel Schäfer:

      Na, da sollte man schon ehrlich sein.



      Die Identiät der Menschen wird auch durch ihre Umgebung bestimmt. Wenn die Umgebung völlig anonym wird, wird auch der Mensch auf das anonyme reduziert. Ein perfekter Konsument. Denn anonyme Architektur ist billiger und bietet viel mehr Rendite.



      Wie absurd der Vorwurf auch des baufälligen ist, sieht man, wenn man den Blick auf Arbeitersiedlungen aus der Hochzeit des Bauhauses und der Werkstätten wirft. Der Dresdner Stadtteil Hellerau hat sowohl die Nazis als auch die DDR überlebt und höchst begehrt.



      Auch Altbau wird immer begehrter. Wer es sich in der Stadt leisten kann, zieht in den sanierten Altbau. Nicht in die moderne "Stadtvilla".

      Ganz im Gegenteil: durch die massiven Regularien wird schon jetzt, ganz ohne die AfD bis ins Wohnzimmer regiert. Denn die meisten Vorgaben können sowieso nur noch große Bauträger errichten, die gleich dutzendfach gleiche Häuser bauen. Die Kosten für den einzelnen Bauherrn sind so hoch, dass es sich nur noch die reichsten Leisten können, anders zu bauen.

  • Die Bauhaus-Uni ist in Weimar ;) .



    Die meisten Gebäude in der Nachfolge des Dichtmachens der Bauhaus-Schule stehen in Tel Aviv, mal so am Rande.



    Hier die Drucksache 08/15 oderso: padoka.landtag.sac...8/drs/d4681aan.pdf (ist schon ziemlicher BS (männliche Kuhfladen), ich hab so den Verdacht, daß da ein Herr Malermeister seinen Pinsel mitgeschwungen hat *lol*)

  • Na eigentlich müsste die AfD doch vom Bauhaus begeistert sein.

    de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus

    Wer suchet, der findet.

  • Framing ist alles. Also ist die AFD nun gegen das Bauhaus weil das alles Linke waren obwohl es eigentlich Nazis waren?

    Wahr ist allerdings, dass, jenseits der individuellen modernen Designsprache und vielen richtigen Ansätzen, das Bauhaus mit seinen Ideen der Normierung und Vervielfältigung im Massstab bei gleicher Formsprache attraktiv für alle totalitären Systeme war.

    Viele Städte leiden noch heute unter der vom Bauhaus beeinflussten Stadtplanung in den Nachkriegsjahren, nicht zuletzt unter der propagierten Trennung von Arbeiten und Wohnen und der autogerechten Stadt.