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Ausländerbehörde entzieht VisumRasmea Odeh klagt, um zu bleiben

Die 71-jährige Palästinenserin war 1970 als Terroristin verurteilt worden. Die Berliner Ausländerbehörde enthält ihr das Visum vor. Dagegen klagt sie nun.

Ist vor Gericht gezogen, um Berlin nicht verlassen zu müssen: Rasmea Odeh Foto: imago/ZUMA Press

Berlin taz | Der Druck war enorm: Die israelische Regierung hatte sich eingeschaltet, der Zentralrat der Juden, der US-Botschafter persönlich. Zahlreiche Zeitungen, darunter die taz, machten auch öffentlich Stimmung: Eine geplante Veranstaltung in Berlin müsse verboten werden. Dort sollte nämlich die Palästinenserin Rasmea Odeh sprechen. Sie soll 1969 an einem Terroranschlag in Israel beteiligt gewesen sein und wurde im Folgejahr verurteilt.

So kam es denn auch: Sie dürfe nicht auftreten, teilte die Berliner Innenverwaltung der 71-Jährigen am vergangenen Freitag kurz vor Beginn der Veranstaltung mit. Auch anderweitig darf sich Odeh in Berlin nun nicht mehr öffentlich äußern – „politisches Betätigungsverbot“, heißt das auf Amtsdeutsch. Bis Freitag hat sie darüber hinaus Deutschland zu verlassen, sonst wird sie abgeschoben.

Während sich Berlins Bürgermeister Michael Müller und viele andere erleichtert zeigten, sehen Kritiker nun den Rechtsstaat in Gefahr. Von einem „völlig absurden Verwaltungsakt“ spricht Odehs Anwältin Nadija Samour. Und warnt: „Die Meinungsfreiheit wird auf unverhältnismäßige Weise eingeschränkt.“

Gegen den Bescheid der Berliner Ausländerbehörde hat Samour Klage eingereicht. Bis Freitag muss das Verwaltungsgericht entscheiden, ob Odeh vorerst wie geplant im Land bleiben darf, bis endgültig über den Entzug des Visums entschieden ist. Ursprünglich wollte die palästinensisch-stämmige Jordanierin bis Mitte April bleiben und später möglicherweise erneut einreisen, was ihr Visum zugelassen hätte.

Ihre Anwesenheit führe zu „erheblichen Gefahren“

In der Begründung für den Visumsentzug trug die Ausländerbehörde dick auf: Allein Odehs „Anwesenheit führt zu erheblichen Gefahren für die Gesellschaft“, heißt es in dem Schreiben vom Freitag, das der taz vorliegt. Odeh plane, bei einer „Veranstaltung des antisemitischen Bündnisses BDS aufzutreten“, und es sei zu befürchten, dass sie „gegen Personen jüdischen Glaubens zum Hass“ aufstacheln werde. Ihre Anwesenheit schaffe „ein Klima, in dem es gut sei, dass Juden sterben, mithin ein Klima von Hass und Mordlust“.

Die Gefahr, die von Odeh ausgehen soll, sieht Anwältin Samour nicht: Zwar habe die Boykottbewegung BDS die geplante Veranstaltung beworben, das Bündnis sei aber nicht Veranstalter gewesen. Ohnehin handele es sich bei BDS um eine legale Organisation in Deutschland. Das Schreiben der Ausländerbehörde bringe eine politische Position zum Ausdruck und enthalte keinerlei Quellenangaben. Die Antisemitismusvorwürfe gegen Odeh würden nicht belegt.

Auch Odehs Verurteilung aus dem Jahr 1970 begründe nicht, dass heute eine Gefahr von ihr ausginge. „Ein Visum aufzuheben aufgrund einer Sache, die so weit in der Vergangenheit passiert sein soll, ist juristisch gesehen ein völliges Novum“, sagt Samour, „zumal es hier um ein erfoltertes Geständnis geht.“ Zudem ignorierten die Vorwürfe Odehs Geschichte seit ihrer Haftentlassung 1979. Heute sei sie eine „angesehene Frauenrechtlerin“, heißt es in der Klage.

Nach dem Bombenanschlag von 1969, bei dem zwei Studenten getötet wurden, verurteilte ein israelisches Militärgericht Odeh zu lebenslanger Haft. Auch soll sie an einem fehlgeschlagenen Anschlag auf das britische Konsulat in Jerusalem beteiligt gewesen sein. 1979 kam sie im Zuge eines Gefangenenaustauschs vorzeitig frei.

Odeh erhob Vorwürfe der Folter im Gefängnis

Kurz nach ihrer Entlassung erhob Odeh Vorwürfe, gefoltert worden zu sein. Ihr Geständnis widerrief sie später. In einem UN-Bericht aus dem Jahr 1979, der Odehs Aussagen als glaubwürdig einstuft, ist von Dauerverhören, sexualisierter Gewalt, Schlägen mit Metallschlangen sowie psychischer Folter die Rede.

Die israelische Tageszeitung Haʼaretz berichtete, dass der Druck auf die Berliner Behörden maßgeblich vom Ministerium für Strategische Angelegenheiten ausgegangen sei. Minister Gilad Erdan, der den Kampf gegen die BDS-Bewegung anführt, teilte mit, der Druck, den er und „eine Menge jüdischer Organisationen in Deutschland“ ausgeübt hätten, habe zu der Entscheidung der deutschen Behörden geführt. Neben dem israelischen Botschafter in Berlin hatten auch der US-Botschafter Richard Grenell sowie der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, gefordert, dass der Vortrag abgesagt werde.

In Berlin wollte Odeh nach Angaben ihrer Anwältin neben dem Vortrag auch an einem Buchprojekt arbeiten. Ein kleiner Berliner Verlag hatte ihr eine Einladung zukommen lassen, mit der sie in der jordanischen Hauptstadt ein Schengen-Visum beantragt hatte. Nach Aussage des Berliner Innenstaatssekretärs Torsten Akmann (SPD) hatte die deutsche Botschaft in Amman das Visum aufgrund von Zeitdruck „fehlerhaft“ ausgestellt. Eine Internetrecherche, so Akmann, hätte gereicht, um herauszufinden, dass Odeh „bei der antisemitischen Boykottbewegung BDS“ habe auftreten wollen.

Dies widerspricht Angaben der Ausländerbehörde, die argumentiert, dass Odeh ein Visum für einen „touristischen Kurzaufenthalt“ erhalten hätte und ihre Auftrittspläne erst später bekannt geworden sein. Anwältin Samour und Innenstaatssekretär Akmann sagten dagegen, in dem Visumsantrag sei die Veranstaltung klar benannt gewesen. Von einer Zweckänderung des Aufenthalts könne daher nicht die Rede sein, so Samour. Auch habe Odeh zu keinem Zeitpunkt ein Visum „zu touristischen Zwecken“ beantragt.

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71 Kommentare

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  • und was sagen wir nun dazu



    www.berlin.de/geri...teilung.795330.php ?

  • Nu kommen Sie doch hier nicht mit Mathematik, wenn es der Dame um etwas ganz anderes geht 8-)

  • Die Dame soll nicht an einem Terroranschlag beteiligt gewesen sein, sie WAR an einem Terroranschlag beteiligt!

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Was ja auch interessant ist. Seit Tagen gibt es Demonstrationen und Proteste in Gaza gegen die Lebensbedingungen dort. Sie richten sich nicht gegen Israel, sondern gegen die Hamas.

    Die Hamas lässt auf die Demonstranten schießen, auf sie einprügeln und hat viele verhafteten lassen.

    Palästinenser leiden. Aber, sie leiden nicht wegen Israel. Deshalb ist von den Freunden Palästinas auch nichts zu hören. Und die Medien hierzulande berichten so gut wie gar nicht.

    Leidende Palästinenser sind nur gut, wenn sie wegen Juden leiden.

    www.bbc.com/news/w...ddle-east-47616809

    • @88181 (Profil gelöscht):

      da muß Ihnen dieses mezan.org/en/post/...+Defenders+in+Gaza und dieses mezan.org/en/post/...+by+Police+in+Gaza entgangen sein.



      oder paßt es einfach nicht ins weltbild?

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @christine rölke-sommer:

        Das ist mir entgangen weil ich es schlicht nicht kenne. Aber danke.

        Ich meinte eher die "Leitmedien". Die Dickfische. Oder unseren kleinen Kutter taz.

        Und was schreibt denn die deutsche Palästinasolidarität?

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Sie kennen vieles nicht.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @christine rölke-sommer:

            Und das:

            "Sie kennen vieles nicht."

            ist also die Antwort auf das:

            "Und was schreibt denn die deutsche Palästinasolidarität?"

            Da ich ja vieles nicht kenne, muss ich suchen:

            palaestina-solidaritaet.de/

            Da steht nichts.

            for-palestine.org/de/

            Da steht schon lange nichts neues mehr.

            bds-kampagne.de/

            Da steht nichts.

            Befreien Sie mich aus dem Tal der Ahnungslosen.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              By the way:



              kennen Sie den Link schon?



              nahost-forum-bremen.de/



              Echte deutsche "Wertarbeit"

    • @88181 (Profil gelöscht):

      "Leidende Palästinenser sind nur gut, wenn sie wegen Juden leiden."

      Jetzt sein Sie mal nicht so eindimensional. Die wären sicher auch dann noch gut, wenn sie wegen der USA leiden. ;-)

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        Klar, das ist ja auch der "große Satan".

  • Odeh: “I will continue my struggle for the ‘Right of Return’…and for the establishment of the democratic state on the entirety of the historic land of Palestine” - also, dogwhistling für "Israel muss vernichtet werden."



    www.timesofisrael....-on-for-palestine/

    • @hessebub:

      das mit dem vernichten besorgen in israel manche loitz selbst



      mondoweiss.net/201...nship-nationality/

      • @christine rölke-sommer:

        Ach, wissen Sie, ich finde die israelische Politik uinter Likud ist das Letzte und Netanjahu instrumentalisiert ethno-nationalistischen Rechtspopulismus zur Stärkung seiner Machtposition wie Trump, nur in intelligent - aber deswegen muss ich noch lange nicht mit Antisemiten und dem Hamas-Fanclub paktieren oder solche Leute hier dulden. Aber mit Differnziertheit ist es im Israel-Palästina Konflikt nicht weit her, weil darauf auch woanders genre das eigene Süppchen gekocht wird - in Deutschland oft genug ein antisemitisches.

      • @christine rölke-sommer:

        Israel itself als "crime against humanity"... soso...

        Warum nur erinnern mich Ihre Beiträge an Kassam-Raketen? Ist's die simple Konstruktion? Die niedrige Flughöhe? Die Tatsache, daß sie in Salven daherkommen?

        • @Walter Sobchak:

          jeder ist selbst für seine erinnerungen verantwortlich.



          ich hätte noch einen



          mondoweiss.net/201...i-against-israels/

          • @christine rölke-sommer:

            Sie filtern Texte also nicht nach Schlüsselwörtern wie "zionism", "ethnic-cleansing" oder "apartheid"? Bin positiv überrascht.

            Re-Ethinisierung als Strategie gegen staatliche Diskriminierung - das ist zwar hirnrissig, aber wenigstens geht's hier um Gesetze und Regierung und nicht um die Frage, ob's Israel geben muss.

            • @Walter Sobchak:

              nein, ich filtere nicht, auch wenn ich mich zuweilen eines oder auch mehrerer suchbegriffe bediene.



              zuletzt war das ben-jehuda-street, bombe, kühlschrank. ich habe dann festgestellt, dass bei den am 4.7.1975 15 getöteten die 7 oder 8 'arabs' nicht mehr erwähnt werden...



              im talmud steht dann am ende: nun schließe selbst.

              • @christine rölke-sommer:

                Zumindest bei Wikipedia ist die Rede von "Menschen". Darunter würde ich auch Ihre "arabs" subsummieren.

                • @Walter Sobchak:

                  es sind nicht 'meine' arabs, sondern die, von denen am 5.7.1975 in der Jerusalem Post zu lesen war.

  • Die verstärkte Zuwanderung aus Nachbarstaaten Israels wird den Diskurs hierzulande schon bald verändern.



    Die sehr deutsche Nibelungentreue zu Israel ist retrospektiv erklärbar - aber eben nicht zukunftweisend.

    • @Linksman:

      Sie sollten aufhören, sich die Zukunft mit Ihrem Autoquartett selbst zu deuten...

    • @Linksman:

      Ein Antisemit freut sich über Zunahme von Antisemiten.

  • Eine mutige Frau.



    Offenbar zuviel für alte weiße Lobbyisten und Bürokraten.

    • @Linksman:

      Ja ich teile Ihre Auffassung, dass die Ermordung Anderer irgendwie Mut erfordert. Was zeigt, dass Mut nicht per se etwas tolles ist. Hätte die Dame mal lieber weniger Mut gehabt und stattdessen etwas Mitgefühl.

    • @Linksman:

      Politische Überzeugungen hängen vom Melaningehalt ab, macht Sinn. Und ich Depp dachte schon, es läge an Schilddrüsenunterfunktion.

      www.youtube.com/watch?v=YlfL7Oe5dAI

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @pitpit pat:

        Danke für den schönen Link.

        Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel dafür, dass das Universum ganz anders funktioniert. ^^

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Gern geschehen!



          Ja, das Lied kommt mir auch manchmal in den Sinn, wenn ich an wissenschaftliche Hypothesenbildung denke ;)

    • @Linksman:

      Wieso ist Frau Odeh denn "mutig"? Meinen Sie ihre Terroranschläge? Oder meinen Sie, dass es mutig sei, nach Deutschland einzureisen? Oder dass es mutig sei, bei Organisationen aufzutreten, die (leider) nicht verboten sind? Sie verbreiten hier ziemlichen Unfug.

      Und wen meinen Sie mit den"alten weißen Lobbyisten und Bürokraten" (Frau Odeh ist übrigens auch alt und weiß, und eine Lobbyistin ist sie ebenfalls)? Die deutschen Bürokraten hatten jedenfalls gar kein Problem mit Odehs Einreise, sondern mussten erst durch Proteste, in erster Linie von jüdischer und kurdischer Seite, zum Jagen getragen werden.

      Ich finde es jedenfalls gut, dass die hier nicht auftreten darf. Die im Artikel zitierte Angabe, ihre Anwesenheit schaffe „ein Klima, in dem es gut sei, dass Juden sterben, mithin ein Klima von Hass und Mordlust“, trifft den Nagel auf den Kopf.

  • 7G
    75026 (Profil gelöscht)

    Ein UN-Bericht stufte also Odehs Aussagen als glaubwürdig ein. Hier mal



    ein Beispiel dafür, was da so als glaubwürdig gilt:



    "292.Miss Odeh gave a detailed description of the conditions of detention in Ramle/Neve Tirza prison, according to which this prison is seriously overcrowded (45 to 50 detainees live in a room of 3.5 square metres)."

    Ich würde sagen, 45 bis 50 Menschen auf 3,5 Quadratmetern unterzubringen, kann man getrost als eine physikalische Unmöglichkeit bezeichnen, aber Israel-Kritiker sind ja bekannt für ihre Faktenresistenz.

    • @75026 (Profil gelöscht):

      Ihre 3-D-brille mal wieder! einem gleichlautenden bericht zu haftbedingungen in einem türkischen oder iranischen gefängnis zb würden Sie ohne physikalische besserwisserei glauben schenken.

      • @christine rölke-sommer:

        Halten wir fest: Sie schenken trotz physikalischer Unmöglichkeit Menschen Glauben.

        Mir scheint, sie haben davon etwas zuviel.

        • @pitpit pat:

          "Überfüllte Zellen - weltweit verbreitet - führen zu den furchtbarsten Misshandlungen. Dieses Problem ist oft in kleineren Untersuchungshaftanstalten am schlimmsten, in denen Insassen zusammengepfercht werden. In einigen polizeilichen Hafteinrichtungen in Brasilien, in denen ein großer Anteil der Inhaftierten einsitzt, ist das Problem der Überfüllung so akut, dass Insassen sich an die Zellenstangen binden müssen, um schlafen zu können. In Brasilien, wie auch in vielen anderen Ländern, sind Häftlinge häufig sehr lange diesen grausamen Bedingungen ausgesetzt. "



          quelle: www.hrw.org/legacy...mrverletzungen.htm

          • @christine rölke-sommer:

            Sogar israelische Folterknechte können nur mit - nicht gegen - Naturgesetze arbeiten.

            Es sei denn, es gilt auch da ein doppelter Standard. ;)

            • @pitpit pat:

              merken Sie eigentlich noch was?



              SIE sprechen von israelischen folterknechten - nicht ich!

              • @christine rölke-sommer:

                Hoppla! Ich dachte, ich wäre antisemitismusfrei™. Aber Sie wissen ja wie das ist: Da paßt man EINMAL nicht auf und - schwupps! - ist es schon wieder passiert.



                Entnazifizierung ist wie eine kieferorthopädische Behandlung: Die schmerzhaften Veränderungen gehen schnell, die Retentionsphase meist lebenslang.



                Pardon und vielen Dank für den Hinweis!

                Sogar israelische Justizbeamte oder Militärpolizisten können nur mit - nicht gegen - Naturgesetze arbeiten.

                Es sei denn, es gilt auch da ein doppelter Standard. ;)

                So klingt es gleich viel besser.

                • @pitpit pat:

                  Ihre reaktion kommt mir sehr bekannt vor. zu oft erlebt, wenn es um haftbedingungen+folter ging.



                  sorry, mit den naturgesetzen kommen Sie da nicht weiter. dagegen sprechen abertausende berichte von häftlingen+folterüberlebenden.



                  was es mit antisemitismus zu tun haben soll, diese zu thematisieren, ist mir ein stinkendes rätsel.

                  • @christine rölke-sommer:

                    Mag sein, dass ich mit Naturgesetzen nicht weit komme.



                    Aber ich komme damit nicht nur deutlich weiter als Sie ohne Naturgesetze; ich weiß, dass alle Menschen, die den selben Weg eingeschlagen haben wie ich, im Streitfall die Wirklichkeit zum Maßstab machen werden. Das sind Menschen, mit denen ich gerne gemeinsam unterwegs bin.

                    Ihnen bleibt im vergleichbaren Fall als Maßstab nur der Glaube.



                    Der kann nicht nur Berge versetzen, er kann auch aus der Erde eine Scheibe machen. Und Sie mit süßen Einhörnern bevölkern.

                    In diesem Sinne: Alles Gute auf ihrem weiteren Weg!

          • @christine rölke-sommer:

            Nehmen wir zu Gunsten der Dame nur die 45. Dann entfallen auf eine Person 0,07 qm. Ein DINA 4 Blatt hat 0,06 qm. Also ist es bei sehr schlanken Personen die geschlichtet werden wie in einer Tokyo U-Bahn evtl. irgendwie möglich für eine kurze Zeit. Wahrscheinlich halte ich das dennoch nicht.

  • Von Terroristen freigepresste, verurteilte Bombenleger möchte ich nicht in meinem Vaterland haben. Bonne Nuit...

  • sagt Samour, „zumal es hier um ein erfoltertes Geständnis geht.“

    Unbewiesene Behauptung.

    Rasmea Odeh behauptet ihr Vater sollte gezwungen werden, Sie zu vergewaltigen. Ihr Vater Yousef Odeh war gleichzeitig mit ihr in Haft und der ist US Bürger und wurde von der US Botschaft ein paar Tage nach der Inhaftierung besucht.

    Aus den offiziellen US Gerichtsakten im Fall ihres Verlustes der US Staatsbürgerschaft von Rasmea Odeh über Ihre Zeit im israelischen Gefängnis.



    "On March 1st they beat me on the head and shoulders and threatened me that my father, who was in solitary confinement, will be left there. My sisters were in a room with prostitutes. They also threatened me that they will destroy the house. A



    man named Abu Hanni, after undressing me, threatened that he was going to rape me. He is a fat tall Jew with a moustache and blue eyes. I fainted many time over. Yes, I met with my father, many times. The first time was when I was first arrested.



    The night of my arrest they brought my father in to see me and after I fainted from the blows to my head they told my father to explain to me what they’re saying and then they will not torture me."







    Ihr Vater wurde von einem US Beamten mit dem Namen Campbell besucht und der schickte eine Nachricht über sein Gespräch mit dem Vater nach Washington.

    "Odeh complains of uncomfortable, overcrowded jail conditions, but he apparently receiving no rpt [repeat] no worse than standard treatment afforded majority detainees at Jerusalem jail."

    Warum sollte der Mann solche Angriffe nicht seiner Botschaft gemeldet haben? Die USA sind in Israel nicht ganz einflusslos und reagieren auf Angriffe gegen ihre Bürger meist sehr schnell.

    Wer die Akte mal lesen will.

    www.investigativep...case_docs/2557.pdf

    • @Sven Günther:

      ganz vorsichtig: ich glaube, Sie müssen noch ne ganze menge über folter+folterüberlebende lernen.

      • @christine rölke-sommer:

        Oder was?

        Kein Argument gebracht und ich bin ja gespannt, wo Sie ihre Erfahrung über Folter her haben.

        Wir können ja gerne mal in alten Erinnerungen schwelgen, meine sind aus dem Kosovo mit der Bundeswehr, was tragen Sie für Erfahrungen über Tote und Gefolterte bei, Erzählungen von Dritten zählen nicht.

        • @Sven Günther:

          an dem punkt SCHWELGE ich nicht in ...



          sondern mache mich bei fachloitz kundig.



          sollten Sie auch tun.

          • @christine rölke-sommer:

            Wir können es auch, habe ich Nachts Alpträume von nennen, das Wording ist mir da egal.

            Nun würden ich wahrscheinlich andere Leute als fachkundig bezeichnen als Sie. Aber wir kommen bei dem Thema eh nicht auf einen Nenner, unsere Ansichten beim Thema stehen sich diametral gegenüber.

            Aber heute ist Nouruz und ich trinke jetzt noch einen Syrah auf ihr Wohl.

            • @Sven Günther:

              darf ich nachfragen, was Sie da nicht hinschreiben konnten?



              -



              in Berlin hätte ich Sie wohl bei www.ueberleben.org...in/umleitung-bzfo/ vorbeigeschickt. die haben seit über 20 jahren übung darin, richterinnen zu erklären, warum und wie lückenhaft oder verschoben oder garnicht folterüberlebende ausprechen oder verschweigen oder beides.



              -



              im übrigen habe ich verständnis, wenn Sie über das dunkle kapitel *folter in Israel* lieber nicht sprechen möchten.



              -



              zur feier von newroz nehme ich lieber nen arak!

              • @christine rölke-sommer:

                Sie dürfen fragen, ist ein freies Land und ich möchte es nicht beantworten.

                Das es in Israel zu Folter an Gefangenen gekommen ist und vielleicht noch kommt, ich steh nicht neben jeder Zelle, etwa durch den Shin Bet oder den Magav ist allgemein bekannt.

                Der Oberste Gerichtshof in Jerusalem hat 1999 die damalige Praxis des, Vorsicht Euphemismus, "mäßigen physischen Druck" einstimmig für illegal erklärt.

                Nun hat betreibt das Likudpack und seine Verbündeten Haarspalterei über die Definition von Folter und unterläuft so das Urteil des Obersten Gerichtshof.

                Ich lehne diese Praxis zutiefst ab, das ist unwürdig für Israel.

                • @Sven Günther:

                  die haarspalterei über folter ist ein weltweit zu beobachtendes phänomen und kommt in den besten familien vor, wie uns der cia-folterreport eindrücklich vor augen geführt hat.



                  es ging mir um das *er hätte es doch dem konsularischen betreuer sagen können* - offenkundig konnte er nicht, aus gründen, die mit dem, was folter bezweckt, zusammenhängen könnten - und nicht, weil da *nichts* war. später konnte er, zumindest in ihm zuträglichen bruchstücken -> unispal.un.org/UNI...9B85256FE0006CC519 - eine widerspruchsfreie dokumentation/buchführung über das, was geschehen ist, ist auch das nicht. die ist nach meinen erfahrungen mit meinen mandantinnen auch nicht zu erlangen.



                  ich glaube, die täten wir alle nicht aushalten.

                  • @christine rölke-sommer:

                    Stimmt •

              • @christine rölke-sommer:

                anschließe mich.

                unterm—-& —-



                etwas Contenance ins around & zu einer bekannt mehr als schwierigen Gemengelage - bei tödlicher Provenienz



                Die Lauterkeit bitte nicht absprechen.



                Dank im Voraus.

          • @christine rölke-sommer:

            Versuch mal ne Übersetzung - mit Verlaub.

            Als (Sven Günther) Teilnehmer an nem verfassungs&völkerrechtswidrigen Krieg (“Hufeisenplanlüge“ via Scharping/Fischer/Schröder) - Könnte es angezeigt sein - von der Wand der eigenen Erfahrungen - ein zwei Schritte zum Nachdenken & dem Versuch der Verobjektivierung wider den eigenen - vllt auch gut verständlichen Rigorismus - Zurückzutreten. Newahr. Besser is das

            unterm—-btw only



            Als damals VG-Involvierter: - Die dazu auf/zur Justizseite vom zuständigen BVM abgesonderten Schriftsätze - die über meinen Schreibtisch gingen - waren - vorsichtig ausgedrückt - von kaum zu überbietender Orwellscher Neusprechromantik. “Pervers“ mit Norman Mailer. Das meine ich ernst.



            &



            Paul Virilio - “Krieg & Fernsehen“- zum Golf/Irakkrieg (bei dem ja komplett öffentlich verlogen - Schland ebenfalls verfassungs&völkerrechtswidrig Kriegspartei war) - ist eins zu eins auf den Kosovokrieg & die 1. (s.o.) post WK II - Kriegspartei Schland übertragbar. •

            Mit Friedrich Küppersbusch - auf einsprechende Frage - “Da haben wir (Journalisten) durch die Bank gepennt.“

            (ps - nehmses bitte nicht persönlich -



            Sondern als Versuch eines da bereits alten Fahrensmann & …servíce.)



            &



            Eine Erfahrung der sehr bitteren Sorte.

  • Auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass der Beschluss in der Revision kassiert wird: Das war gut so!

    Tschö mit ö.

  • recht hat sie mit ihrer klage - und ich wünsche ihr viel erfolg!



    auch wenn vermutlich als nächstes alle möglichen best friends of israel sich darüber beschweren werden, dass sog. genannte ehemalige terroristinnen gegen sie belastende verwaltungsakte klagen dürfen.

    • @christine rölke-sommer:

      Zum Glück für Odeh hat Sie nichts negatives über Kopftuch gesagt, da versteht Rölke-Sommer nämlich keinen Spaß mit. Bei Antisemitismus ist man dagegen großzügiger.

      • @h3h3y0:

        was soll der käse?



        ob frau Odeh was antisemitisches gesagt hätte, können wir alle nicht wissen, denn sie hatte keine gelegenheit, überhaupt etwas zu sagen.



        kann natürlich sein, dass für Sie schon unter antisemitismus fällt, wenn frauen über frauen unter besatzung sprechen. ich halte das allerdings für ausgemachten p-lötzinn.

        • @christine rölke-sommer:

          Wer sich an einem Bombenattentat gegen Menschen beteiligt, weil diese Juden sind, hat sehr wohl etwas antisemitisches gesagt.



          Auch für eine Beleidigung braucht es keine Worte.

    • @christine rölke-sommer:

      Warum haben Sie so ein dringendes Bedürfnis Terroristen und Mördern zuzuhören? Wollen Sie wissen wie die ticken und was die treibt? Buchtip: Dann lesen Sie doch die "Manifeste" von Breivik und Tarrant. Den Schwachsinn können Sie problemlos auf Islamisten übertragen, fertig. Die Feindbilder sind sogar gleich. Juden und Linke Ideen z.B. Schön einfach.

      • @Kevin Dude:

        och, buchtip kann ich auch. zu breivik+tarrant empfehle ich Klaus Theweleit, männerphantasien+das lachen der täter. lohnt sich, zumal Sie im zweifel etwas über Ihre selbst+feindbilder erfahren.



        ansonsten lese ich grad Thomas Bauer, warum es kein islamisches mittelalter gab. und für unterwegs mit den öffis hab ich immer noch Zygmunt Baumann, retrotopia im rucksack.

    • @christine rölke-sommer:

      Man muss nicht "best friend of Israel" sein, um es gut zu finden, dass jemand, der an Anschläge mit Toten beteiligt war, hier kein Podium bekommt.

      Und ich finde es auch gut, dass sie dagegen klagen kann. Gerade das macht ja den Rechtsstaat aus.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @christine rölke-sommer:

      Soll sie klagen bis zum Jüngsten Gericht.

      Die "brainless wanker" (Sleaford Mods über BDS) haben verloren. Punkt.

    • @christine rölke-sommer:

      anschließe mich.

      (unterm——& btw only -



      Die Kopflosbalken - vulgo headline -



      Sattes Praktikantenniveau - Njorp.;(

  • Schade, dass erst von israelischer Seite Druck ausgeübt werden mußte. Der gesunde Menschenverstand in Deutschland, hat nicht mehr ausgereicht.

    • 9G
      93649 (Profil gelöscht)
      @lulu schlawiner:

      Schafe, dass die Meinungsfreiheit in Deutschland zeitweise außer Kraft gesetzt wird, wenn ultrarechte der israelischen und us-amerikanischen Regierung das für richtig halten.

      • @93649 (Profil gelöscht):

        Meinungsfreiheit für Hassprediger?

    • @lulu schlawiner:

      Sehe ich auch so.



      Mich würde vorrangig interessieren, welche Person in der deutschen Botschaft verantwortlich war und ihr ein Schengener Visum ausgestellt hatte.



      Einerseits werden hier kranke oder gut integrierte Flüchtlinge bei Nacht & Nebel ausgewiesen und strebt an, dass in Moscheen deutsch gesprochen wird und andererseits holt man sich Leute mit Hilfe des Schengener Visum ins Land, damit sie durch die EU reisen können, um zum Hass aufzustacheln. Normal ist das nicht!



      Will Frau Samour jetzt auch für die Mullahs klagen?



      Veranstalter des Odeh-Auftrittes waren das antisemitische Netzwerk „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS) und Sympathisanten der in Europa als Terrororganisation zählenden, in Deutschland aber nicht verbotenen PFLP.



      Meinungsfreiheit endet da, wo zu Hass & Gewalt aufgestachelt wird. Hier leben viele Palästinenser friedlich mit uns zusammen. Da brauchen wir keine antisemitischen Hetzer.



      Ali Toprak und der kurdischen Dersim- Kulturgemeinde sei Dank für die Entscheidung, ihr keinen Raum für Hetze zu geben.

      • @udu:

        Schließe mich den beiden Kommentaren an.



        Hassprediger aller Art sollten soweit wie möglich draußen bleiben.



        Allerdings ist mir unverständlich, warum die PFLP immer noch nicht verboten ist. Das ist wohl der Grund, warum die Terrorlady ein Schengener Visum erhalten hat.