Atomdeal mit Islamischer Republik Iran: Inspektoren Akkreditierung entzogen
Iran erschwert der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Kontrolle seiner Atomanlagen. IAEA-Chef Grossi spricht von „drastischem“ Vorgehen.
Grossi kritisierte die einseitige Entscheidung der Islamischen Republik als „unverhältnismäßig und beispiellos“. Iran gehe damit einen „Schritt in die falsche Richtung“ und versetze „einem bereits angespannten Verhältnis einen unnötigen Schlag“. Der IAEA-Chef rief das Land auf, seine Haltung zu überdenken und seine Entscheidung zu „korrigieren“.
Iran rechtfertigte das Vorgehen als Reaktion auf eine Warnung der USA, Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens bei der IAEA-Gouverneursratssitzung diese Woche in Wien. Sie hatten dem Iran angesichts seiner „vorsätzlichen Weigerung“, mit der IAEA zu kooperieren, mit einer neuen Resolution gedroht.
Damit hätten die vier westlichen Staaten die Gouverneursratssitzung „zu rein politischen Zwecken missbraucht“, erklärte der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanani. Er verwies auf „die Notwendigkeit der Neutralität“ der IAEA.
Die USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland sowie Russland und China hatten 2015 ein Atomabkommen mit dem Iran geschlossen. Es sollte verhindern, dass Teheran Atomwaffen entwickelt. 2018 stiegen die USA unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus. Daraufhin hielt sich auch Iran schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen. Die Verhandlungen über eine Wiederbelebung des Abkommens blieben ergebnislos.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Die Wahrheit
Der erste Schnee