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Donald Trump wählt seine MannschaftDas Kabinett des Grauens

Donald Trump stellt seine künftige Regierungsmannschaft zusammen. Damit beginnen der Umbau und vielleicht das Ende der US-Demokratie: das Kabinett des Grauens

Der Horrorclown und sein Kabinett des Grauens: Donald Trump bereitet vor Foto: Alex Brandon/ap

In Trumps erstem Kabinett gab es noch die Besonnenen, Erfahrenen. Diesmal ist – nach acht Jahren Aufbau der MAGA-Bewegung – alles anders. Wir stellen die zehn gefährlichsten Kabinettsmitglieder vor.

1. Effizienzminister Elon Musk

Hohe Stirn und nichts dahinter: Elon Musk Foto: Da­vid Swanson/reuters

Hier nur noch einmal eine knappe Zusammenfassung zu Elon Musk: Der reichste Mann der Welt, der mit Twitter/X einen der einflussreichsten Kommunikationskanäle der Welt algorithmisch steuert, übersieht jetzt künftig (zusammen mit Vivek Ramaswamy) die Behörde, die alle US-Regierungsbehörden nach Belieben neu sortieren oder auch abschaffen darf. Und damit dieser reichste Mann der Welt, seine Firmen weiter steuern darf, läuft das außerhalb der offiziellen Regierung, also gänzlich ohne Kontrolle. Nicht, dass jemand aus dem Kongress, der Maga-kontrolliert ist, es wagen würde, ihn zusteuern. Denn Musk ist obendrein jener Finanzier hinter Donald Trump, der von dessen Sitz in Florida, Mar-a-Lago, wo er die Wahlnacht mit Trump verbracht hat, direkt mit nach Washington reiste und schon quasi mit ins Weiße Haus eingezogen ist. Den Anspruch auf Letzteres hatte er auf Twitter/X schon in der Wahlnacht mit einem gefakten Bild ­dokumentiert.

2. Außenminister Marco Rubio

Sieht glatt und geleckt aus, ist eher glitschig: Marco Rubio Foto: Matt Rourke/ap

Unter den bisherigen bekannt gegebenen Nominierungen von Donald Trump kommt der Senator aus Florida seriös, normal und regelrecht realitätsverankert daher. Selbst in der Nato wollte Marco Rubio bislang bleiben, was Trump ja gelegentlich infrage stellt. Zumindest trug er als Senator dazu bei, die Hürde für einen eventuellen Austritt höher zu legen. Er ist Vertreter einer klassisch konservativen Falken-Außenpolitik mit Härte gegen China, gegen Kuba, gegen Venezuela und gegen Russland. Und er hat in mehreren inhaltlichen Fragen mit den Demokraten im Senat an Gesetzgebungen gearbeitet, die von beiden Parteien getragen werden. Nein, Rubio ist kein klassischer Trump-Adept, den er im Wahlkampf 2016 noch einen „Betrüger“ nannte. Rubio zählt eher zu jener Kategorie geschmeidiger Republikaner, die um der Karriere willen auch die Demokratie zu opfern bereit sind.

3. Michael Waltz, Nationaler Sicherheitsberater

Mike Waltz, ein zarter harter Hoffnungsschimmer? Foto: Mike Segar/reuters

Komplette Ahnungslosigkeit vom Thema kann dem republikanischen Abgeordneten Mike Waltz, der Trump künftig als Nationaler Sicherheitsberater dienen soll, nicht vorgeworfen werden. Der 50-Jährige hat sich seinen Ruf als außenpolitischer Hardliner ehrlich erarbeitet. Wie der designierte Außenminister Marco Rubio hätte auch Waltz vor ein paar Jahren noch bestens in die Reihe der unter George W. Bush Ton angebenden Neokonservativen gepasst. Waltz ist im Unterschied zu Trump selbst und dessen designierter Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard kein Russland-Verharmloser. Den russischen Einmarsch in die Ukraine hat er von Tag eins an als völkerrechtswidrig und als Angriff auf die westlichen Werte verurteilt. Innerhalb der Rhetorik aus der Trump-Wahlkampfzeit, wo etwa der designierte Einsparbeauftragter Vivek Ramaswamy ankündigte, es werde keinen Cent mehr für die Ukraine geben, ist Waltz ein kleiner Hoffnungsschimmer für das angegriffene Land.

4. Gesundheitsminister Robert Kennedy

Knautschgesicht und Impfleugner Robert F. Kennedy Foto: Morry Gash/ap

Robert F. Kennedy Jr. ist die jüngste Nominierung Trumps für sein Kabinett: Der 70-jährige Spross der bekanntesten Demokratendynastie der USA, einer der bekanntesten Impfgegner des Landes, soll ausgerechnet dem Gesundheitsministerium vorstehen. Kennedy, der sich vor vielen Jahren einen Namen als Umweltaktivist und -anwalt gemacht hatte, trat während der Coronapandemie auch in Deutschland bei Querdenken-Demonstrationen auf. Er vertritt bis heute die hundertfach widerlegte Behauptung, Masern-Impfungen lösten Autismus aus, hält ausnahmslos alle Impfungen für gefährlich und spekuliert über Krebsgefahren durch WLAN-Netze. In diesem Wahlzyklus hatte er zunächst versucht, anstelle Joe Bidens demokratischer Präsidentschaftskandidat zu werden, das aber schnell aufgegeben und trat als unabhängiger Kandidat an. Schließlich schied er aus dem Rennen aus und erklärte bei einer Wahlkampfveranstaltung Donald Trumps seine Unterstützung. Der bedankt sich nun mit einem Posten, der die medizinische und wissenschaftliche Community erzittern lässt. Was konkret Kennedy dort anrichten kann, bleibt abzuwarten.

5. Effizienzminister Vivek Ramaswamy

Vivek Ramaswamy erhebt die Faust zum Zerschlagen der Demokratie Foto: Evan Vucci/ap

Mit der Aushändigung der neuen Institution „Department of Government Efficiency“ an ihn und Elon Musk öffnet sich für Vivek Ramaswamy die Tür zu seinem Paradies. Er hält damit die Lizenz zur Zerschlagung der öffentlichen Bürokratie und des Regierungsapparats in Händen. In einem Gedankenexperiment skizzierte Ramaswamy im September 2024 schon, wie er sich das vorstellen könnte. An Tag 1 passiere folgendes: „Jeder, dessen Social Security Number mit einer geraden Zahl endet, bleibt da. Jeder, dessen Nummer ungerade endet, ist draußen.“ An Tag 2 wiederhole man das mit den Anfangszahlen. Und schon hätte man um 75 Prozent reduziert. Auch ganze Ministerien will er dafür abschaffen. Ramaswamy ist für Massendeportationen und spricht verschwörungstheoretisch vom „Deep State“. Aber insbesondere die Ideologie der Zerschlagung des Apparats und der Darstellung von Bürokraten als Feinde der Demokratie ist aus einem ganz besonders finsteren Lehrbuch.

6. Justizminister Matt Gaetz

Kann man verdächtiger aussehen? Matt Gaetz jagt Schauer über Rücken Foto: Alex Brandon/ap

Ein Mann, gegen den das US-Justizministerium wegen Sexhandels ermittelt hat, soll Justizminister werden. Das ist eine Personalie ganz nach Trumps kochendem Rachedurst gegen die Justiz. Die Rache wird er mit Matt Gaetz, einem der eifrigsten Trump-Anhänger im Kongress, bekommen. Dass im Justizministerium im Falle eines Sieges eine ­Säuberungswelle drohte, galt schon lange als ­gesetzt. „Die Jäger sind die Gejagten ­geworden“ zitiert „The Bulwark,“ ein progressives News-­Portal, jetzt einen Gaetz-Vertrauten. „Das ist nicht die Party deines Opas. Das ist Maga.“ In diesem „Das ist Maga“ (Make America Great Again) lauert eine sehr ernst gemeinte ­Drohung. Denn nicht nur ist Trump auf Rache aus, die von ihm initiierte ­Bewegung will Köpfe rollen sehen. Gaetz hat Trump wohl genau das versprochen. Gaetz sei der einzige Kandidat gewesen, der gesagt habe: „Ja, ich gehe da rüber und fange an, verdammte Köpfe abzuschneiden.“

7. Grenzschutz-Beauftragter Thomas Homan

Thomas Homan sieht aus wie jemand, der abschiebt und es gerne tut Foto: Lev Radin/imago

Thomas Homan soll als „Border-Zar“ Trumps Versprechen umsetzen, die Grenzen zu schließen und „die größte Abschiebeaktion der Geschichte“ in Gang zu setzen. Der 62-Jährige war in Trumps erster Amtszeit zeitweise Leiter der zuständigen Migrations- und Zollbehörde. Zusammen mit Stephen Miller, dem gerade als Trumps Vize-Stabschef berufenen Rechtsaußen-Scharfmacher, zeichnete Homan 2017 für Trumps „Null-Toleranz“-Politik verantwortlich, aufgrund derer rund 5.500 Kinder von ihren Eltern getrennt wurden. Grausame Bilder von Kindern in käfigartigen Lagern gingen um die Welt. Gefragt, wie er bei geplanten Massenabschiebungen die Trennung von Familien verhindern will, sagte er kürzlich in einem Interview: Wir schieben sie einfach zusammen ab. Beim Republikaner-Parteitag im Sommer sagte er in einer Rede: „Als jemand, der 34 Jahre damit verbracht hat, illegale Fremde abzuschieben, habe ich eine Nachricht an die Millionen Illegaler, die Joe Biden unter Verletzung von Bundesrecht in unser Land gelassen hat: Ihr fangt besser jetzt an zu packen. Ihr geht nach Hause!“

8. Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard

Tulsi Gabbard liebt Fake News und Diktatoren Foto: Jeenah Moon/reuters

Auf die Idee, eine derjenigen Politiker*innen, die in den sozialen Medien am eifrigsten russische Propaganda verbreiten, zur Geheimdienstkoordinatorin zu machen, muss man erst mal kommen. Tulsi Gabbard, 43, ist genau das. Acht Jahre lang vertrat sie als Demokratin den Bundesstaat Hawaii im US-Repräsentantenhaus, dann wechselte sie zu den Republikanern. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine zeigte sie Verständnis für Russlands „Sicherheitsinteressen“, und schrieb, der Krieg hätte vermieden werden können, wenn die Biden-Regierung nur Russlands Sorgen vor einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine ernst genommen hätte. Kurz darauf verbreitete sie die vom Kreml in die Welt gesetzte Fake-Meldung, die USA unterhielten geheime Biolabore in der Ukraine. Zweimal besuchte sie Syriens Diktator Baschar al-Assad, nachdem sie vorher Russlands Militäreinsatz in dem Land gelobt hatte. Gabbard hat keinerlei Erfahrung in der Welt der Geheimdienste – wohl aber darin, Donald Trump vor Anschuldigungen in Schutz zu nehmen, Russland habe bei seiner Wahl 2016 die Finger im Spiel gehabt.

9. UN-Botschafterin Elise Stefanik

100 Prozent loyal und außenpolitisch ahnungslos: Elise Stefanik Foto: Alex Brandon/ap

Mit außenpolitischer Expertise oder diplomatischer Erfahrung hat Elise Stefanik, 40, bislang nicht aufwarten können – dennoch soll sie unter Trump die USA als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten. Als Abgeordnete im Repräsentantenhaus ist Stefanik in den letzten Jahren zu einer der lautesten Verteidigerinnen Donald Trumps geworden. In beiden Impeachmentverfahren gegen Trump glänzte sie durch aggressive Vorwärtsverteidigung Trumps gegen die Vorwürfe. Stefanik gilt auch als unbeirrbare Verteidigerin der israelischen Politik. Als in den USA an mehreren Universitäten studentische Proteste gegen den Gazakrieg begannen, wurden die Direktorinnen zu Vorwürfen des Antisemitismus im Repräsentantenhaus angehört. Stefanik führte ausgesprochen scharfe Verhöre durch und brüstete sich anschließend, für die Rücktritte von UPenn-Direktorin Elizabeth Magill und der ersten Schwarzen Harvard-Direktorin Claudine Gay gesorgt zu haben. Auch in ihrem Fall ist offensichtlich, dass Trump mit dem Botschafterposten Stefaniks hundertprozentige Loyalität belohnt.

10. Verteidigungsminister Pete Hegseth

Pete Hegsetz kommt direkt aus der Hölle über Fox News in Trumps Kabinett Foto: SMG/ZUMA/imago

Neben Matt Gaetz ist Pete Hegseth die zweite Nominierung direkt aus der Hölle – und das für einen der wichtigsten Posten der US-Regierung überhaupt. Als Verteidigungsminister soll Hegseth dem größten Militärapparat der Welt vorstehen, mithin auch einer der größten Ministerialbürokratien der USA. Für all das bringt der 44-Jährige, der in der Nationalgarde und im Militär gedient hat, mit Einsätzen in Guantánamo, Irak und Afghanistan, überhaupt keine vorzeigbare Qualifikation mit. Seit 2014 ist er Moderator beim rechten TV-Sender Fox News und hostet dort Trumps Lieblingssendung „Fox and Friends“. Er vertritt eine nahezu mittelalterliche Krieger-Ethik, hat auf seinem Bizeps den Kreuzzug-Slogan „Deus Vult“ eintätowiert. Wohl auch deswegen wurde er als potenzieller Extremist aus der Nationalgarde-Einheit entfernt, die im Januar 2021 Joe Bidens Amtseinführung schützen sollte. Er führt vor allem einen Kulturkampf gegen Diversität und Inklusion im Militär. Frauen in Kampfeinsätzen lehnt er ab, LGBTQ-Personen ohnehin, und alle Generäle, die derartiges gutheißen, will er sofort feuern.

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20 Kommentare

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  • Als die anderen, ausgemacht für den Boss im Weißen Haus, immer und natürlich die Bösen waren labelte der damalige US-Präsident und Ex-Schauspieler diese:



    "Selbst einige Mitglieder seiner eigenen Regierung schüttelten den Kopf oder waren zumindest erschrocken, als US-Präsident Ronald Reagan die Sowjetunion am 8. März 1983 als »evil empire«, Reich des Bösen, bezeichnete. Den für die Rede Verantwortlichen war es gelungen, den Stein des Anstoßes so geschickt in ein scheinbar unproblematisches Manuskript zu verpacken, daß die sogenannten Realisten und Pragmatiker, die es vor allem im Außenministerium gab, nicht aufmerksam geworden waren. Darüber hinaus schien der Anlaß der Präsidentenansprache, eine Veranstaltung christlicher Fundamentalisten in der Disneyland-Stadt Orlando (Florida), nicht gerade eine weltpolitische Bühne zu sein."



    Quelle



    ag-friedensforschung.de



    Wer auf die anderen zeigt, hält drei Finger in die eigene Richtung.



    Das Grauen hat jetzt viele Namen.

  • Pete Hegseth erscheint miir aufgrund seines Lebenslaufs deutlich qualifizierter als alle, die wir in den letzten Jahrzehnten in Deutschland in dieser Position hatten. Darüber hinaus sind er und Michael Waltz tendenziell ukrainefreundlich und keine Putin-Fanboys. Zumindest in dem Bereich hätte es deutlich schlimmer kommen können.

  • USA schreibt man ab jetzt mit 3 a und h am Ende.

  • Mit Musk im Kommandostand kann man die Wochen zählen bis Gewerkschaften zu kriminellen Vereinigungen erklärt werden.

  • Der letzte Verteidigungswall der Demokratie sind jetzt die Leute in den Ministerien, die die ganzen Feuerbefehle und Agenden tatsächlich abarbeiten sollen. Rücktritte aus Protest gegen dies und das retten gar nichts, sondern schaffen nur Raum für Jasager. Jetzt ist klandestine Sabotage angesagt.

  • Nicht-Weiße sind dünn gesät, das wird vielleicht sogar den Männern auffallen, die auf Trumps Propaganda reingefallen sind. Die Mär, daß mit Frauen in der Politik alles irgendwie besser würde, ist mit dieser Personalauswahl wohl auch widerlegt.



    Fehlt nur noch daß Trump die Leute in einer TV Show antreten lässt, um ihnen vor Millionen Fans sein "You're fired!" entgegen zu schleudern.

  • Allein Trump gibt die Richtung vor, und es würde mich nicht wundern, wenn er schon in einem Jahr die Hälfte dieser Leute wieder rausgeschmissen hat. RFK ist einer der ersten Kandidaten dafür.

  • Meine Güte, wir sollten doch mal den Ball flach halten. Wir haben Scholz und Cum-Ex, Habeck als Wirtschaftsminister der von Wirtschaf keione Ahnung hat, Baerbock die von Aussenpolitik nichts weiss als Außenministerin, Wir hatten Lambrecht als Verteidigungsministerin die noch nicht mal die Rangabzeichen kannte oder wusste dass man sowas im Militär wissen muss. Wir haben Paus, Svenja, usw. Man muss nicht auf Donald Trump und die USA schauen um MinisterInnen zu finden die von ihrem Aufgabengebiet keine Ahnung haben..

    • @Gerald Müller:

      Du möchtest, dass die möglicherweise schlechte Qualifikation amerikanischer Politiker nicht thematisiert wird, mit der Begründung, auch in Deutschland seien Politiker schlecht qualifiziert? Klar, es macht Sinn, zunächst vor der eigenen Haustüre zu kehren. Aber ich denke, die in der Öffentlichkeit auftretenden Politiker müssen nicht selbsrt tief in den Themen drin sein, die sie der Öffentlichkeit zu verkaufen haben. Nach meiner Einschätzung, sind sie eher so etwas wie die Marketingabteilung, die die Funktion haben, die politischen Entscheidungen dem Volk glaubwürdig zu verkaufen. Die entsprechenden Pläne finden in den Ministerien unter Einbeziehung der jeweils betroffenen Gruppen (Interessensverbände, Wirtschaft, EU, usw) statt. Einsame Richtungsentscheidungen einzelner Spitzenpolitiker halte ich für unwahrscheinlich.

  • #CabinetFromHell

  • Die Superreichen (Elon Musk, ...) übernehmen jetzt also endgültig die Macht in den USA. Die Demokratie wird 'Stück für Stück' abgebaut und der kleine Bürger wird auf den Platz gestellt, der für ihn schon immer vorgesehen war ('Arbeitssklave für die Reichen und Mächtigen'). Und wenn dann noch alle christlich fundamentalen Evangelikalen ins Boot von Trump springen, dann ist die USA im Mittelalter angelangt und die Erde endlich wieder eine Scheibe.

    taz: *Ein Mann, gegen den das US-Justizministerium wegen Sexhandels ermittelt hat, soll Justizminister werden.*

    Klasse, da übernimmt also der Fuchs die Bewachung des Hühnerstalls. Das wird sicherlich spaßig für die Superreichen, allerdings nicht für die Armen.

    taz: *Seit 2014 ist er Moderator beim rechten TV-Sender Fox News und hostet dort Trumps Lieblingssendung „Fox and Friends“.*

    Da kann man ja nur noch hoffen, dass bei einem Wahlsieg von Friedrich Merz (CDU) nicht dann auch ein Bildzeitungs-"Journalist" bei uns einen Ministerposten bekommt.

  • Hegseth hat als Major der Nationalgarde (Miliz eines Bundesstaats) abgerüstet und hat wohl keine Generalstabslehrgänge o. dgl. abgeleistet. Allerdings hat er in Princeton und Hervard (dort ein Master in öffentlicher Verwaltung) studiert und hat somit auf dem Papier ein Qualifikationsprofil, das andernorts ganz locker für eine_n Verteidigungsminister_in reichten würde. Was er vor hat ist natürlich eine andere Sache.

  • Demokratie einfach abschaffen ?



    Die USA sind vor allem ein föderalistischer Staat. Diktatoren sind auf eine starke Zentralmacht ausgerichtet. Die USA sind gespalten. Trump mag die Mehrheit haben, auch in beiden Kammern, aber einen Durchmarsch?



    Das Gefährliche ist die Armee. Der neue Verteidigungsminister könnte versuchen........, aber die Armee ist auch ein selbst organisiertes Gebilde mit eigener Struktur und tiefer Administration. Bevor der neue Minister in der riesigen Organisation etwas durchsetzen kann, das kann schwierig werden, auch und vor allem bei den Buergern.



    Trump als Diktator, eher nicht. Es wuerde das Land spalten, möglicher wäre ein Buergerkrieg ,aber keinesfalls eine zentral sich gegen 51 Staaten durchsetzende Diktatur.



    Trump ist vor allem Entertainer und sorgt fuer frischen Wind, allerdings nicht fuer gute Stimmung. Ich halte es sogar fuer möglich das bei einem anrollenden totalen Chaos die dann Gurkentruppe schlicht und einfach in die Wueste geschickt wird via Kongress.



    Es könnte auch durchaus möglich sein das Trump im Lerneffekt Erfolge verzeichnet. Offensichtlich hat sich im Bezug auf den Nahen Osten die Zwei Staaten Lösung schon etabliert. Abwarten!

    • @Thomas Rausch:

      Föderalismus und "schwache" Zentralmacht in D.C scheinen Trump und seinen Unterstützern sehr bewußt zu sein. Denn der zweite Weg ins White House wurde ja mit der Übernahme vieler Staaten für die Reps bereitet. Da wurden rote Mehrheiten in den Landesparlamenten geschaffen, Trump-treue Gouverneure installiert und auch in den weniger prominenten Führungsebenen mit Gefolgsleuten eine Maschine zu "Durchregieren" geschaffen.

  • Déjà-vu 2001



    Damals im Spiegel, nachzulesen b. spiegel.de



    »Stümperhafter Kurswechsel«



    Der ehemalige amerikanische Uno-Botschafter Richard Holbrooke über die außenpolitischen Fehler des neuen Präsidenten, über mangelnde Kooperation mit den Alliierten und die neue Herausforderung durch China"



    Damals die "Bush-Nummer", heute ist das Niveau noch niedriger und auch mehr amateurhaft einzustufen; "Krieg aus Versehen", keine absolut zu verneinende Vision.

  • Ist es klug, gleich die großen Kanonen auf den Hof zu schieben, bevor auch nur der erste Vertreter der Trump Administration im Amt ist?

    Verbessert man die eigen Karten im Verhandlungsspiel, wenn man den anderen direkt schon mal die Inkarnation des Grauens nennt?

    • @QuerBeetLeser:

      Niemand sollte sagen können, dass davor nicht ausreichend gewarnt wurde, welche Affronts sich mit diesem Präsidenten anbahnen. Das ist kein Spiel auf der Weltbühne und keine Fernsehshow zur Abendunterhaltung gelangweilter Mittelklasse-Amerikaner:innen. .

    • @QuerBeetLeser:

      Nun, Medien haben damit kaum ein Problem, müssen eher plakativ agieren.

      Ganz anders dürfte es bei dem zukünftig verantwortlichen Politikpersonal hierzulande aussehen, müssen sich diese doch mit dem "Kabinett des Grauens" in irgendeiner Form und sehr offiziell auseinandersetzen.

  • Mit Tulsi Gabbard und Elise Stefanik sind zwei noch relativ junge, gut aussehende Frauen dabei, an denen gerade aus feministischer Sicht nur wenig zu kritisieren sein dürfte.

    Inhaltlich wird man es sehen, war mir bislang nur Gabbard ein Stück weit bekannt; an deren militärischer Kompetenz auch kaum ein Weg vorbeiführen wird.

    • @sutrebe:

      Haha, was? Gut aussehend? Aus feministischer Sicht?