piwik no script img

Foto: Piotr Pietrus

Die Hanfernte steht anMein Leben mit Highdrun

Die Kifferzeit unseres Autors ist vorbei. Aber er gärtnert gern und hat eine Hanfpflanze großgezogen. Die wirft nun mehr Gras ab als erlaubt.

D ie ganze Bude stinkt nach Weed, und ich gerate in Panik. Mein kleines Gartenexperiment ist mir über den Kopf gewachsen. Im Knast landen werde ich dafür. Zusammen mit all den anderen Leuten, die angefangen haben Cannabis anzubauen und nun auf viel mehr Gras sitzen als die Polizei erlaubt.

Es ist die gleiche Panik wie früher. Damals, mit 18, als meine Kifferfreunde und ich von der Polizei gejagt wurden. Als ich nur wählen gegangen bin, damit irgendwann mal irgendwer Gras legalisiert. Es kommt mir heute albern vor, dass es eine Zeit gab, in der Cannabis wichtiger war als die Dinge, auf die es tatsächlich ankommt. Aber dort, wo ich aufgewachsen bin, da war Grasrauchen so etwas wie das Sinnbild von Freiheitskampf.

In einem Dorf in Unterfranken reichte ein Joint, um mit allen dazugehörigen politischen Einstellungen und Idealen aus dem Rahmen zu fallen. Wer Gras rauchte, war Rebell. So wie meine Jungs und ich, eine kleine konspirative Kiffergruppe, die sich lichtscheu hinter Gebüschen und Gebäuden vor dem Auge des Gesetzes versteckte. Nichts hätte unseren inneren Frieden mehr eingeschränkt als die Sorge, wegen eines Joints von den Bullen hopsgenommen zu werden.

Damals hätte ich nicht damit gerechnet, dass ich zwanzig Jahre später in einer Menschenmenge vor dem Brandenburger Tor stehe und die Legalisierung bejubele. Irgendwie war es dem Gesundheitsminister gelungen, auf dem Weg zu einer vernünftigen Drogenpolitik zunächst einmal Cannabis zu legalisieren. In der Nacht auf den 1. April war der Freiheitskampf von damals vorbei – und ich hatte ein Tütchen Grassamen zwischen meinen Fingern.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Eine Freundin hatte sie aus den Niederlanden mitgebracht und mir zu Mitternacht feierlich überreicht. Sie erzählte mir, wie gut die Pflanzen aus diesem Samen für den Garten geeignet sind, wie lange sie zum Wachsen brauchen, wie stressresistent das Gras und wie potent die Blüten seien, wonach sie schmecken würden, paradies paradas. Ich habe nicht alles verstanden, so laut war das Gejohle um uns herum, als die Menschenmenge ihre Joints entzündete, um ihre neu gewonnene Freiheit zu feiern.

„Ich entledige mich hiermit meines Joints“, ruft einer und legt seine Tüte behutsam auf die Bordsteinkante. Eine andere hebt den Dübel wieder auf. „Oh, ich habe einen Joint gefunden!“, raucht und macht dann irgendetwas zwischen Lachen und Husten. Zugegeben, die Regeln des Cannabisgesetzes (CanG) sind noch etwas merkwürdig: Kiffen ist erlaubt, die Abgabe aber nicht. Nix da mit kreisenden Joints. Außerdem ist es legal, drei Hanfpflanzen zu Hause zu besitzen. Diese dürfen dann 50 Gramm getrocknetes Marihuana abwerfen. Mit exakt der Hälfte der Ernte darf man spazieren gehen, im öffentlichen Raum sind 25 Gramm Besitz erlaubt.

Bis vor Kurzem fiel Cannabis noch unter das Betäubungsmittelgesetz. Die Gesetzeslage war von Bundesland zu Bundesland sehr verschieden. In Schleswig-Holstein und Hessen zum Beispiel galten zehn bis zwanzig Gramm Cannabis als Eigenbedarf und straffrei. Bayern hingegen war deutlich strenger, lasen wir in Internetforen, aber nie in offiziellen Gesetzestexten. Schon damals waren ich und meine Kifferfreunde uns nicht ganz sicher, was uns schwante, wenn wir mit einem Fitzel Gras oder einem Krümel Dope in der Hosentasche gefilzt würden. Wir gingen aber davon aus, dass uns mindestens ein wütender Mob durchs Dorf jagen würde.

Heute ist mir die Sache nicht mehr so wichtig, um überhaupt irgendeine eine Strafe dafür zu riskieren. Meine Kifferzeit ist seit der Uni vorbei. Aber ich gärtnere gerne. Ich mag es, dem Grün beim Wachsen zuzusehen. Es fasziniert mich, wie sich das Leben entscheidet, mal Blatt, mal Blüte, mal Frucht zu werden. Ich experimentiere gern mit Setzlingen von Kräutern und Gemüsesorten, tausche Ableger von Zierpflanzen mit Freunden. Ich rette Pflanzen, die bei Menschen ohne grünen Daumen zum Tode verurteilt wären, aus ihren Blumentöpfen. Und darum dachte ich mir: Wenn’s schon legal ist, warum nicht mal Gras anbauen?

Phase 1: Wir wollen Weibchen

Mit der Sprühflasche feuchte ich das doppelte Küchenpapier nach, zwischen das ich die zehn niederländischen Samen gesandwicht habe. Noch traue ich mich nicht nachzusehen. Wie viele von ihnen werden tatsächlich keimen? Wie viele braucht man überhaupt, um am Ende bei den drei erlaubten erwachsenen Pflanzen zu landen? Von meinen Tomaten, Kürbissen und Chilis weiß ich ja: Sämlinge sterben, Keimlinge sterben, Jungpflanzen knicken um oder wollen nicht wurzeln, erwachsene Pflanzen fangen nicht an zu blühen, natürliche Selektion, ein bisschen Schwund ist immer.

taz.de mit neuem Layout

Hier sieht alles ungewohnt aus? Stimmt, seit Dienstag, 15.10.2024, hat die taz im Netz einen rundum erneuerten Auftritt. Damit stärken wir, was die taz seit Jahrzehnten auszeichnet: Themen setzen und laut sein. Alles zum Relaunch von taz.de, der Idee dahinter und der Umsetzung konkret lesen Sie hier.

Doch die Fragen stellen sich gar nicht, denn meine Quote ist mies. Obwohl ich die Samen sogar nur mit der Pinzette angefasst habe, um sie vor eventuellen Giften an meinen Fingerkuppen zu verschonen, keimt nach einer Woche nur die Hälfte der Samen. Die kommen zur Anzucht in Quelltöpfe aus Kokossubstrat. Ich stecke eine Bleistiftspitze in die Erde und lasse die Sämlinge mit der weißgelben Wurzel voran in die Löcher fallen. Ein paar Tage vergehen, bis sich drei Keime an die Oberfläche drücken und ihre Samenschalen von ihren runden Keimblättern abschütteln. Willkommen auf der Welt.

Um die drei Kleinen muss ich mich nun besonders kümmern. Denn es heißt, je besser es ihnen in ihrer vegetativen Phase geht, also je besser sie mit Licht, Nährstoffen und Wasser versorgt und je weniger Stress sie ausgesetzt sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Pflanzen sich entscheiden, Weibchen zu werden. Und wir wollen Weibchen. Nur die Weibchen kann man rauchen, also deren Blüten. Sie produzieren das klebrige Harz, auf das es die Menschheit schon in der frühen Jungsteinzeit abgesehen hat.

Phase 2: Es werde LED-Licht

Damals entschied noch Mutter Natur, wann die Pflanzen zu blühen begannen, und zwar, wenn die Tage kürzer werden. Heute sage ich, wann die Sonne scheint. Ich habe mir ein paar LED-Panels mit blauen und roten Leuchten angeschafft, zusammen mit einem Mini-Treibhaus, das ich unter meinen Schreibtisch gestellt habe. Dort bekommen meine Babys jetzt 18 Stunden Volldröhnung Licht am Tag. Das schickt sie auf den Weg zu einem hoffentlich robustem Wachstum.

Das gleißende Rosa der LEDs lässt mich schwer einschlafen. Viele Hob­by­gärt­ne­r:in­nen tun es mir offenbar gleich: Bei meinen abendlichen Spaziergängen durch den Kiez fallen mir immer mehr rosa leuchtende Fenster auf. Ist ja auch praktisch, die LEDs kosten nicht mehr viel und fressen deutlich weniger Strom im Vergleich zu den Natriumdampflampen, wegen derer die Polizei damals schon am Stromzähler ablesen konnte, ob jemand Gras anbaut.

Zwischen der vierten und sechsten Woche nach ihrer Keimung sehen die Pflanzen auch tatsächlich nach Gras aus. Nach den noch unspezifischen Keimblättern sind erste Blätter mit ihren charakteristischen Zacken gewachsen. Erst war ein geriffelter Finger pro Blatt zu sehen, leuchtend grün. Danach wuchsen Blätter mit drei Fingern. Bald werden es fünf sein, bald sieben.

Foto: Piotr Pietrus

Aus zwei Quelltöpfen wachsen unten Wurzeln durch. Im dritten passiert nichts, eine weitere Jungpflanze ist verkümmert. Die anderen beiden topfe ich nun rasch um. Sie bekommen viel Platz in einem Mix aus Pflanzengranulat und torffreier Blumenerde, damit sie es schön luftig haben. Doch die eine der beiden verbliebenen Pflanzen will nicht so recht weiterwachsen. Ich setze sie zwischen das Basilikum und die Petersilie auf dem Balkon aus. Von nun an gilt mein ganzes Vertrauen der einen kleinen Pflanze, die sich unter dem Kunstlicht in ihrem neuen Topf ganz prächtig macht. Ich nenne sie Highdrun, etwas voreilig, in der Hoffnung, dass es auch eine weibliche Pflanze wird. Ein Highno wäre mir nicht so recht.

Highdrun bekommt ein eigenes Zimmer. Ich räume die Besenkammer frei, klebe die Wände mit silbrig reflektierenden Rettungsdecken ab und hänge die Pflanzenlichter an die Decke. Ich habe eine Zeitschaltuhr besorgt, damit das Licht auch ohne mich an und aus geht, und gieße kräftig, damit der Wurzelballen Wasser und Nährstoffe tanken kann. Nun darf sich Highdrun in ihren eigenen vier Wänden ausbreiten.

Ich streichle ihr über den Kopf. Streicheln ist wichtig, vor allem bei Indoor-Pflanzen. Die sind schließlich nie Wind ausgesetzt und kommen deshalb nicht von selbst auf die Idee, einen kräftigen Stamm auszubilden. Aber den wird Highdrun brauchen, wenn sie einmal schwere, harzige Blüten tragen soll. Durch das Streicheln werden die Zweige bewegt und gebogen und das Wachstum angeregt.

Was ich dann beobachte, gefällt mir gar nicht. Durch die Bewegung der Pflanze werden drei, vier, fünf kleine Insekten im Erdreich aufgeschreckt: Trauermücken! Die haben mir gerade noch gefehlt. Ihre Larven fressen meiner Pflanze die Wurzeln ab, und das hat bei Jungpflanzen verheerende Folgen. Es ist Sonntagabend, das Gartencenter hilft mir diesmal nicht. Also klingele ich meine Nachbarin raus, deren Wohnung ebenfalls rosa leuchtet. Sie schenkt mir ein paar Gelbfallen: kleine gelbe Tafeln, die mit Leim beschichtet sind. Die werden den miesen Mücken den Garaus machen.

Foto: Piotr Pietrus

Die Nachbarin fragt, welchen Dünger ich denn nehme. Auch noch Dünger? Ja, ich müsse jetzt unbedingt düngen, die Pflanze brauche mehr Nährstoffe! Am nächsten Morgen stehe ich im Gartencenter vor den Regalen. Die eine Million Düngemittel unterscheiden sich in ihrer NPK-Zusammensetzung. N für Stickstoff. Das braucht eine Pflanze, um Zellmaterial und Chlorophyll aufzubauen. P für Phosphor. Das treibt später die Blüte voran. K für Kalium. Das hilft der Pflanze Wasser zu binden. In der vegetativen Phase braucht Cannabis einen NPK-Dünger im Verhältnis 3:1:1, sagt die Nachbarin. Später, in der Blütephase, muss dann ein Verhältnis von 1:3:2 her, weil mehr Phosphor gefragt ist. Und ganz zum Schluss vielleicht noch einmal 0:3:3 kurz vor der Ernte.

Ach, und ob ich denn auch in ein anständiges Belüftungssystem investiert hätte? Und wie ich es eigentlich mit der Bewässerung halte? Mein kleines Gartenprojekt wird wohl doch etwas komplizierter.

Phase 3: Highdrun wird geköpft

Der berauschende Wirkstoff Tetra-Hydro-Cannabinol, also THC, der in den Blüten steckt, hat mir in der jüngeren Vergangenheit zu heftig gescheppert. Das Zeug, das ich zuletzt in Joints gekrümelt habe, war so hoch potent, an die zwanzig Prozent THC sollen darin gewesen sein. Dreimal so viel wie früher. Auch aus diesem Grund bin ich kein so großer Fan von Weed mehr. Ich erinnere mich an gesellige Abende in kleinen Runden, an denen ich nach ein paar Zügen kreidebleich wurde und kaum mehr an den Gesprächen teilnehmen konnte, wie peinlich. Am Morgen danach wachte ich noch total verklatscht auf. Dieses Stonergefühl, wake and bake, es lässt sich nicht mehr mit meinem Alltag vereinbaren. Keinen Schimmer, wie potent die Blüten von Highdrun wirklich sein würden. Aber es wird sich schon jemand finden, der mir mein Gras wegrauchen will.

Immer häufiger unterhalte ich mich mit Nachbarn und Freun­d:in­nen über mein Hobby. Die neue Gärtnerei scheint so ziemlich jeder charmant zu finden, egal, was sie oder er vom Kiffen hält. Ich höre die Geschichte eines älteren Ehepaars, das die Pflanzen ihrer Kinder im Garten aufgenommen hat. Die Kinder besuchten die Eltern jetzt wieder öfter. Im Freundeskreis werden Pflanzen vermittelt, weil jemand beim Züchten zu viel Glück hatte. So wie damals im Dorf, wenn wieder ein Wurf Katzenwelpen oder Kaninchen verteilt werden musste. Eine Nachbarin fragt, ob sie ihre Pflanzen auf den Balkon des Nachbarn stellen darf, da scheine länger die Sonne als bei ihr.

Meine Pflanze gedeiht prächtig. Zehn Zentimeter, zwanzig Zentimeter, ich schaue ihr beim Wachsen zu. Und ich werde ehrgeizig. Highdrun soll nicht einfach wachsen, wie die Natur es gebietet. Ich will das Maximum aus ihr rausholen. Also greife ich in die natürliche vegetative Phase ein.

Was zur Hölle hat sich die Regierung dabei gedacht?

Es gibt eine Handvoll Methoden, Wachstum und Blüte zu beeinflussen. Sie heißen Low Stress, Supercropping, Scrogging oder Fimming. Besonders oft angewandt wird aber das Topping. Dazu muss ich Highdrun etwas Leid zufügen: Ab dem fünften Sprossknoten, also dort, wo weitere Blattspuren abzweigen, säble ich meiner Pflanze den Kopf ab. Das wirkt zunächst sowohl gemein als auch kontraproduktiv, ausgerechnet der Kopf, wo bald die dickste Blüte prangen könnte?

Ja, das Topping bringt mehr Blüten. Denn nun wird sich die Pflanzenspitze verzweigen. Anstelle einer großen Blüte wachsen zwei Zweige, die neue Blütenspitzen ausbilden können. Zwei Sprossknoten später toppe ich Highdrun erneut, um noch einmal die Spitzen zu verdoppeln. Von da an hat meine Pflanze vier Köpfe, die dicke Blüten ansetzen können.

Phase 4: Es ist ein Mädchen

Manche Pflanzen blühen schon nach sechs Wochen. Ich habe es nicht eilig. Highdrun auch nicht. Ist halt ein Spätzünder. Oder hoffentlich eine Spätzünderin! Als Herrscher über Tag und Nacht gebe ich ihr trotzdem einen kleinen Denkanstoß und stelle die Zeitschaltuhr auf einen Hell-Dunkel-Rhythmus von zwölf zu zwölf Stunden statt der ursprünglichen 18 Stunden um. In der Besenkammer wird es Herbst. Damit leite ich die Blütephase ein.

Ich fahre in den Urlaub, jemand muss sich um Highdrun kümmern. Der größte Stoner im Freundeskreis übernimmt den Dienst gern. Er erhofft sich einen Bonus bei der Ernte. Die müsste ich dann irgendwo draußen hinterlegen, im Biomüll oder so. Weil: Die Abgabe, wenn auch als Geschenk, ist bislang ja noch nicht erlaubt.

Zurück zu Hause erwarten mich zwei Überraschungen. Die schwächelnde Graspflanze, die ich damals auf dem Balkon ausgesetzt habe, hat überlebt, und macht gar keinen üblen Eindruck. Ich grabe sie aus, stecke sie in einen Topf und will sie mit in die Besenkammer stellen. Aber wohin? Denn als ich die Tür öffne, kommt mir ein einziger Wald entgegen! Highdrun ist quasi explodiert. Die obersten Blätter haften schon am LED-Panel und bleichen aus. Ich verflechte die vier Spitzen miteinander, biege sie vorsichtig hinunter und schräge den Blumenkübel an, damit das ganze Grünzeug wieder etwas mehr Platz hat unter der Kunstsonne.

Ein Freund kommt vorbei, er besucht die Hanfmesse in Berlin, zum Netzwerken, zum Schlauermachen. Könnte ja sein, dass sich das Growhobby bald profitabel professionalisieren lässt. Auf meiner Couch zeigt er ein paar Fotos von zu Hause. Seine Outdoor-Pflanze im Garten sieht aus, als würde sie das Hausdach überragen. Das werden ein bisschen mehr als 50 Gramm, sagt er trocken, und fügt hinzu: Dein Wald in der Besenkammer übrigens auch. Ach du Scheiße. Was mache ich denn mit Highdrun, wenn sie nicht mehr erlaubt ist?

Wer nicht selber anbaut, kann seit dem 1. Juli sein Gras über nicht-gewerbliche Vereine beziehen. Aber die müssen sich bis dato erst einmal durch einen Haufen Papierkram kämpfen, bevor sie einen Haufen Weed anbauen können. Nicht gewerblich – verpasste Chance. Meine Meinung. Warum nicht einfach Gras im Laden kaufen? Der Staat könnte eine irrwitzige Steuer auf Cannabisprodukte erheben und damit Milliarden in den Haushalt spülen. Schließlich sind die Leute doch längst Grammpreise von zehn Euro und mehr gewohnt – und das für Teile einer Pflanze, die wächst wie Unkraut.

Die Regierung ist jedoch erst in der Vorbereitungsphase. Zunächst soll eine zweite Stufe des Gesetzes folgen, bei der der kommerzielle Verkauf in Apotheken oder lizenzierten Geschäften in Modellregionen erprobt werden soll – doch dieses Vorhaben liegt seit eineinhalb Jahren auf Eis. Aus der Koalition wurden zuletzt Stimmen laut, die besagten, der Verkauf in Apotheken und Geschäften werde nie kommen – zu uneinig seien sich die beteiligten Ressorts, zu denen neben dem Gesundheitsministerium auch das Landwirtschafts-, Justiz- und Verkehrsministeriums gehören.

Tagelang passiert nix. Ich entlaube die gelben und hängenden Fächerblätter, um mehr Energie in die Spitzen zu schicken. Und dann blüht es doch. Endlich treiben aus einigen oberen Blattachsen hellgrüne Kelche, aus denen weiße Härchen sprießen. Blütenstempel. Es ist ein Mädchen!

Foto: Piotr Pietrus

Auch die Ausgesetzte zeigt sich in neuem Gewand. Hellgrüne Knötchen wachsen aus den Achsen der Triebe, wie kleine, runde, übereinander gestapelte Trauben. Oh nein, Pollensäcke! Die Pflanze hat sich auf dem Balkon im Dauerregen und der nächtlichen Kälte des Junis zum Mannsein entschieden. Bevor der Kerl Blödsinn anstellt und anfängt, die kostbaren Blüten von Highdrun zu bestäuben, bringe ich ihn um die Ecke.

Bei Highdrun beginnen indes die Trichome zu tropfen. Das sind die kleinen Harztropfen, in denen der Großteil der Cannabinoide und Terpene steckt. Es verkleistert die Zuckerblätter, das feine Blattwerk, das zwischen den Knospen wächst. Dann verschmilzt eine obere Blüte mit einer unteren, schließt größere Blätter mit ein, die vom Harz umhüllt und zu Knollen geformt werden. Noch sind die Tropfen durchsichtig. Später werden sie milchig weiß, bernsteinfarben, je nachdem, wie weit der Stoff im Harz ausreift.

Phase 5: Die Angst gärtnert mit

Leichtes Unbehagen bemächtigt sich meiner. Highdrun säuft wie ein Loch und will immer weiter wachsen. Sie blüht und wächst, und kein Ende ist in Sicht. Denn Highdrun ist eine Sativa, und diese Grassorte braucht doppelt so lange wie Indica, dafür aber mit atemberaubenden Resultaten. Das könnte noch zehn Wochen so weitergehen.

Mehr und mehr Blüten treiben aus, mehr Zuckerblätter verkleben zu dicken Knollen, auch Buds genannt. Immer mehr Blüten verwachsen miteinander. Auf diese Konglomerate wird es bei der Ernte ankommen. Das Zeug wird am Wohnzimmertisch gezupft und gemörsert, um es in Tüten zu wickeln oder in Pfeifen zu rauchen, mit Tabak oder pur.

Die weißen Blütenstempel verfärben sich von gelb zu rotbraun und verschrumpeln allmählich. Je länger die Buds reifen, desto mehr schwellen die Kelche mit ihren Trichomen an und quetschen Unmengen an Harz aus sich heraus. Highdrun streckt sich weiter ins Licht, doch unter dem Gewicht der harzigen Buds biegen sich die Stiele bedrohlich. Ich knote sie mit Schnüren an der Wand fest und schaffe somit noch ein kleines bisschen Platz unter der Besenkammerdecke.

Die ganze Bude ist in Weedgeruch gehüllt. Und wir sprechen hier von einer einzigen Pflanze aus einem harmlosen kleinen Gartenexperiment. Was zur Hölle hat sich die Regierung denn da gedacht mit ihren 50 straffreien Gramm? Meinen die, ich kann Highdrun einfach befehlen aufzuhören?

Cannabis ist eine Jahrespflanze. Man erntet meist jährlich, und zwar einen Jahresertrag. Dieser wird bei drei weiblichen Pflanzen die 50 Gramm getrocknetes Weed übersteigen, wenn man sich nicht zu doof anstellt.

Phase 6: Erntezeit mit Gummihandschuhen

Was machen denn nun die Leute, die überall ihr Gras ernten und von dem Ertrag erschrocken sind? Schmeißen die alles Übergepäck auf den Müll? Die Leute werden vermutlich heimlich ihre Sorten tauschen oder verschenken, weil sie zu viel geerntet haben. Das gute Zeug muss ja weg, meins auch. Reflexartig mische ich ein neues Düngerkonzentrat an und befülle die Tröpfchenanlage.

Alle, die jetzt ernten wollen, stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Zunächst können sie ihren Cannabispflanzen noch einige Tage einen lichtundurchlässigen Sack überstülpen und sie Stress aussetzen, damit sie ihre letzte Energie in die Blüten pressen. Dann müssen sie das Grün mit der Trimmschere zerstückeln, eine klebrige Heidenarbeit! Gummihandschuhe sind nützlich, das Harz bekommt man kaum wieder von den Fingern. Aber was wird aus Highdrun? Wann soll ich ernten? Soll ich überhaupt?

Würde ich, dann wüsste ich erst einmal gar nicht, wo ich in meiner Wohnung überall Wäscheleinen anbringen sollte, um die stinkenden Äste mit ihren Buds kopfüber aufzuhängen und aushärten zu lassen. Es würde locker zwei Wochen dauern, bis die kleinen Zweige so vertrocknet sind, dass sie unter einem leisen Knacken brechen. Danach müsste ich noch die Blütenknollen von den größeren Stielen und Blättern befreien, in Schraubgläser füllen und dunkel lagern. Ich müsste sie immer wieder schütteln und lüften, damit die restliche Feuchtigkeit aus dem Grün entweicht und keinen Schimmel ansetzt. So würde sich in den Gläsern allmählich der überschüssige Zucker und das Chlorophyll abbauen, damit das Gras beim Rauchen weniger kratzt.

Irgendwann würde ich dann auf einem Riesenberg Weed sitzen, bestimmt viel mehr als die in Deutschland erlaubten 50 Gramm. Ohne mich! Ich will nicht ins Gefängnis! Mir persönlich ist das Zeug doch eigentlich gar nicht so wichtig. Ich gärtnere doch einfach nur gern.

Philipp Brandstädter, 40, arbeitet als freier Journalist in Berlin. Er findet, ein paar Milliarden mehr im Haushalt dank einer Grassteuer könnte der Staat schon noch gebrauchen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

30 Kommentare

 / 
  • "Die wirft nun mehr Gras ab als erlaubt. "



    Mein Ratschlag: Alles trocknen, dann 50 g abwiegen und einlagern.



    Den Rest vernichten. Am besten verbrennen. In kleinen Portionen, damit es keinem auffällt.

  • "Dann müssen sie das Grün mit der Trimmschere zerstückeln, eine klebrige Heidenarbeit! Gummihandschuhe sind nützlich, das Harz bekommt man kaum wieder von den Fingern."



    Cannabinoide, Harz und Terpene sind gut fettlöslich. Nach getaner Arbeit sie Hände großzügig mit Speiseöl einreiben, kurz wirken lassen und anschließend die gelösten Pflanzenstoffe zusammen mit dem Öl unter Zuhilfenahme von etwas Seife abwaschen. Funktioniert ziemlich gut. Gummihandschuhe sind trotzdem zu empfehlen. :)

  • Eine Nachbarin meinte mal, dass es wichtig ist möglichts steriles Zellstoff zum Keinen zu verwenden und Küchentücher oder buntes Klopapier zu meiden. Mit zwei großen Tellern ein UFO zu bauen, wäre gut. Ein anderer Nachbar ist der Meinung, dass man ja 50 Gramm pro Monat einem Club abnehmen dürfte. Das wären im Jahr enorme 600 Gramm pro Person. Hmm. Wie man in wenigen Wochen wieder auf 50,00 Gramm kommt? Die Lösung läge ja eigentlich auf der Hand, meint gerade unser Kater.

    • @Hoagie:

      Ich benutze wiederverwertbare Abschminkpads aus Baumwolle, die ich feucht halte und zwischen zwei Untersetzern, aus denen ich das besagte UFO baue, lege. So entsteht auch kein Müll. Die Samen vorher einen Tag in (kalten!) Kamillentee vorquellen, dieser wirkt gegen Bakterien und Pilze und sorgt für gesündere und widerstandsfähigere Keimlinge, bei gleichzeitig höherer Keimrate.

  • Einfach zwischenernten. Die Blätter haben auch THC, sollten aber gewaschen und dann getrocknet werden.

  • Wenn man sich vorstellt, welche Unsummen das organisierte Verbrechen mit Cannabis verdient. Und zwar immer noch, denn das ganze Zeug auf dem Markt ist natürlich immer noch illegal angebaut und/oder nach Deutschland geschmuggelt worden.

    • @Suryo:

      So wie die Pflanzen des Autors?



      Oder meine drei?



      Oder das ganze medizinische Cannabis?

      Merken Sie selber das Sie Quatsch schreiben, oder?

  • Vor gut 40 Jahren hatten wir ein paar Pflanzen im Hinterhof einer Großstadt-WG wachsen. Ganz natürlich und ohne Tüddelüt. Unsere Hunde und Katzen steuerten morgens gern als erstes drauf zu. So ein Hightec-Umgang wäre uns nicht in den Sinn gekommen. Es war eine 12er WG mit ein paar Gründern der taz HH. :)

  • Lol, sehr witzig!! Danke für den Artikel. :)

  • „Deswegen ist es durchaus sinnvoll, die Menge des erlaubten Besitzes darauf auszurichten, dass Menschen nicht zu viel konsumieren und nicht darauf, was ihre Pflanzen hergeben.“

    Das ist Quatsch. Diese Grenze führt sicherlich nicht dazu, dass Menschen weniger konsumieren, nur dazu, dass Menschen, die viel konsumieren, keine Rechtssicherheit haben, sofern sie denn kein Rezept vom Arzt bekommen.

    Übrigens gibt es tatsächlich Menschen, die mehr als 50 Gramm Cannabis im Jahr konsumieren und trotzdem einer ganz normalen Erwerbstätigkeit nachgehen. Die Obergrenze verunmöglicht diesen Menschen die legale Selbstversorgung durch Eigenanbau. Das ist die Crux an der Sache.

    Die Gefahren des Konsums, die Sie ansprechen, gibt es. Doch gerade psychische Probleme werden durch eine drohende Strafverfolgung wohl eher verstärkt als gemindert.

    • @Kurzweil:

      Das Zitat stammt von BLUM weiter unten in den Kommentaren und der Beitrag sollte eigentlich eine Antwort darauf sein.

  • Man kann auch einfach Tomaten züchten, so wie man in den Geschäften immer getan hat, die alles für den Grasanbau und -konsum angeboten haben nur die Samen und Pflanzen selbst nicht. Steh doch einfach dazu noch ein Kiffer zu sein. Ich bin auch kein Raucher, ich kaufe nur Zigaretten als Zeichen der Freiheit und des Wohlstands! Den überteuerten Schwachsinn muss man sich halt leisten können. Ich kann jederzeit aufhören ;)

  • "Die ganze Bude stinkt nach Weed, und ich gerate in Panik. Mein kleines Gartenexperiment ist mir über den Kopf gewachsen. Im Knast landen werde ich dafür. Zusammen mit all den anderen Leuten, die angefangen haben Cannabis anzubauen und nun auf viel mehr Gras sitzen als die Polizei erlaubt."

    Ernsthaft Leute macht euch nicht lächerlich, kein Mensch wird das jemals kontrollieren, weil das auch überhaupt garnicht möglich ist, hier in Panik auszubrechen grenzt ja schon fast an Realitätsverlust also wirklich....

  • Ich habe aufgehört zu lesen als er sagt er möchte nur Weibchen. Denn nur da kann man die Buds. Wenn es aber doch nur ums pure gärtnern ist doch egal ob weiblich oder männlich. Der Prozess ist derselbe.

  • 1. An der 50 Gramm-Regelung gibt es zu Recht Kritik. Nicht zuletzt ist sie komplett lebensfremd, denn auch wenn man es so vglw. laienhaft angeht, wie der Autor, wird man leicht weit über diese Grenze kommen, und dann droht (theoretisch) ein Bussgeld. Tatsächlich aber spielt diese Grenze keineswegs die große Rolle, wie viele Neu-Heimgärtner meinen. Ich oute mich jetzt mal als ein sehr regelmässiger Konsument, der seit über 20 Jahren nicht ein Gramm gekauft hat. Weil ich es seit Ewigkeiten selbst angebaut habe. Mit einer Ernte habe ich immer locker meinen Jahresbedarf gedeckt, und werde das weiter tun.

    Für den Homegrower gab es immer folgenden Rat, Ärger mit Behörden zu vermeiden: "No smell, no tell, no sell". Kein Geruch, kein erzählen, kein verkaufen. Hielt (und hält) man sich an die Regel, passiert einem nichts. Zwei der Faktoren (no tell, no sell) hatte man immer zu 100% unter Kontrolle. Aber auch, wenn man den obligatorischen Ablüfter und Filter in Betrieb hat, kann es halt mal riechen. Auf Technik ist nie zu 100% Verlass.

    • @Systemknecht:

      2. Vor dem KCanG hat recht oft eine defekte Lüftung, zu hohe Luftfeuchtigkeit oder ähnliches das Verdachtsmoment des Geruches verursacht. Da Cannabis dem BtmG zugeordnet war, und die Polizei nach dem Legalitätsprinzip handeln muss (bei vorliegendem Verdacht MUSS ermittelt werden), hat das für viele Leute Probleme bereitet. Auch der Samenkauf per Post war ein solches geringes, aber vorhandenes Risiko. Beides fällt jetzt weg. Ich kann mir problemlos Samen eus dem EU Ausland bestellen, und wenn es mal etwas riecht, wird eine Anzeige des Nachbarn, Zeitungsboten oder Handwerkers nicht mehr automatisch zu einer Hausdurchsuchung führen, ohne dass die Ermittlungsbehörden WEITERE Hinweise zB. auf Verkauf haben. Das bedeutet die Einführung des Opportunitätsprinzip (Verfolgung nur, wenn Straftaten zu vermuten sind) quasi durch die Hintertür.

      • @Systemknecht:

        Das ist für "Veteranen" für mich eine unglaubliche Erleichterung. Bleibe ich schön für mich, wird niemand herausfinden, ob ich 50 Gramm oder 350 Gramm zu Hause liegen habe. Die 50 Gramm sind eine beliebige Zahl, die niedrig gehalten wurde, um auch Skeptiker in den eigenen Reihen zu beruhigen. Ich zu Hause fühle mich nicht davon betroffen. Und auch Neueinsteiger sollten sich diese Tatsache bewusst machen, und sich entspannen.

        • @Systemknecht:

          Jepp die 50 Gramm sind ein beliebiger Grenzwert.

          Der Geruch war echt das größte Problem wo wir früher in Deutschland drinnen angebaut haben.

          Jetzt lebt ich in Spanien da ist es je nach lokaler Region unterschiedlich streng.

          In Estepa hatten 1 Nachbar mind 20 Planzen in grossen töpfen und 2 weitere direkte Nachbarhäuser hatten auch welche, wir natürlich auch.

          Jetzt in Teneriffa muss man die eher verstecken, aber wenn man nichts sieht von der Straße aus ist alles ok.

          Für den Eigenbedarf darf man in Spanien eigentlich im Grunde alles anbauen ;-)

  • „Wenn’s schon legal ist, warum nicht mal Gras anbauen?“ – entspricht das nicht in etwa dem Argument mancher US-Amerikaner für den privaten Besitz eines Sturmgewehrs?

    Für das Problem mit dem Überschuss gibt es eigentlich recht einfache Lösungen: weniger Pflanzen ziehen, sie nicht optimieren, nicht ernten oder den Überschuss einfach wegwerfen wie, man es ja sonst auch mit allem macht, das man Pflanzen abschnippelt.

    Aber ich schätze, der Aktion lag ohnehin weniger botanisches Interesse zugrunde, als vielmehr das aktivistische Bedürfnis, privaten Grasanbau und -konsum zu propagieren. Ein verzichtbares Motiv. Denn auch wenn einige Leute es nicht wahrhaben wollen: Cannabis ist eine Droge, deren übermäßiger Konsum soziale Beziehungen zerstören und psychische Probleme verursachen kann. Deswegen ist es durchaus sinnvoll, die Menge des erlaubten Besitzes darauf auszurichten, dass Menschen nicht zu viel konsumieren und nicht darauf, was ihre Pflanzen hergeben.

    • @Blum :

      Ja die Menge macht das Gift, aber das gilt eben für absolut jeden Stoff, Zucker, Vitamin C, ja sogar von zuviel Wasser kann man sterben, setzen wir doch auf Aufklärung und gebildete mündige Bürger und nicht Vorgaben und Strafen für jeden shit.

    • @Blum :

      ""Wenn’s schon legal ist, warum nicht mal Gras anbauen?“ – entspricht das nicht in etwa dem Argument mancher US-Amerikaner für den privaten Besitz eines Sturmgewehrs?"

      Vielen Dank dafür, schon im ersten Satz klar zu machen, dass sich das weiterlesen nicht lohnt, außer man steht auf Fremdschämen über Unfug und Strohmänner. Wenn 1 m2 Cannabisanbau einem Sturmgewehr entspricht, was ist dann mit den anderen Volksdrogen? Panzerhaubitzen und Langstreckenbomber? Gute Besserung.

      Ich glaub ich bestelle mir gleich mal neues Saatgut. Wollte schon immer mal die Sorte "AK 47" ausprobieren, danke für die Inspiration.

    • @Blum :

      Super Argumentation. Lasst uns diese Idee auch zu Alkohol umsetzen: eine Obergrenze des Konsums, danach ist er illegal.



      Selbstschädigung ist in Deutschland straffrei. Allerdings die Schädigung sozialer Beziehungen durch Canabis - da ist Alkohol als deutlich harmlosere Droge gerade zum Thema Gewalt dann natürlich raus. ;O)

      • @Likedeeler:

        Bingo!

  • Da im Gesetzestext ja eindeutig die Rede von getrocknetem, konsumfertigen Gras ist, muss man alles über 50 Gramm wohl oder übel regelmäßig mit Wasser bestäuben.

    Ist natürlich sehr förderlich für das Schimmelwachstum und damit der Absicht der Bundesregierung, gesundheitsschädliches Gras vom Markt zu verbannen, absolut dienlich.

    Das Programm zu Phase II, dem kontrollierten Verkauf in Modellstädten, sollte im Herbst 2023 vorliegen.

    • @Stefan Wunder:

      oder trimmen und einfrieren. Kann man ja dann später trocknen :-)

  • Die bekloppten Pflanzen wollten bei uns das Dach des Gewächshauses durchstoßen. Letztendlich haben wir sie umgebogen, damit sie daran entlangkriechen.

    Bei Samenpreisen von 16€/St. erwarte ich eigentlich, dass alle keimen.

    • @Cededa Trpimirović:

      Er hat die Samen ja geschenkt bekommen, aus welcher Quelle genau wissen wir nicht, meistens liegt der Preis für EINEN Samen auch niedriger, im Schnitt zwischen 6-10€

    • @Cededa Trpimirović:

      Dann sind sie aber sicherlich bereits feminisiert und mit einer Düngerschicht überzogen.

  • Ach ja: Im Internet kursiert der Tipp, man solle am der Hälfte das Abblühens den Beleuchtungsrhythmus auf 4mal 6 Stunden Licht-Dunkel-Wechsel umstellen. Das würde den Wirkstoffgehalt erhöhen.

    Der Effekt ist meiner Erfahrung nach fraglich, aber was sicher ist, ist, dass ein zu frühes Umstellen die Pflanze etiolieren lässt, und zumindest bei Nicht-Autoflowering-Sorten die Blütenbildung unterdrückt. Man kann das nicht endlos machen, denn die Chlorophyllbildung geht ebenfalls zurück; offenbar kommt die erst so ab 9 Stunden Licht am Stück in Gang. Das Resultat sind ziemlich blasse Pflanzen, die bei geringer Breite eine enorme Höhe erreichen. Wer nur wenig Platz hat, aber in die Höhe wachsen lassen kann, könnte diese Methode interessant finden. Zumal bei Umstellung auf einen 9-Stunden-Licht-Rhythmus innerhalb weniger Tage die Blütenbildung einsetzt.

    Da das CanG übrigens auf Saatgut, solange es keine Staatsgrenze überschreitet, sehr wenig Restriktionen legt, hätte ich einfach mal Highdrun und Highno über Nacht zusammengesetzt, bevor ich Highno auf den Weg alles Irdischen geschickt hätte. Durch Bestäubung lässt sich der Ertrag gut deckeln.

  • Sehr lesenswert. Direkt mal gespeichert.