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„ brechen viele Menschen erstaunt in Gelächter aus, andere stöhnen entnervt auf, wieder andere haben keinen Durchblick, was eigentlich gerade passiert.“
Habe ich nicht beobachtet und lese ich zum ersten Mal. Ist das einfach eine mißlungene Einleitung?
Sorry,
Hier gab es überhaupt kein Gelächter und man kann nicht erkennen, dass politische Entscheiderinnen es nicht ernstnehmen.
Ich finde es grundsätzlich erstmal ein Zeichen von Verstand, wenn man zwischen einer Übung und dem Ernstfall unterscheiden kann. Wie man die Übung dann kommentiert, ist vermutlich nicht ganz so wichtig - da ist auch Genervtheit oder Gelächter nicht per se schlecht.
"Hinzu kommt, dass analoge Warnsysteme wie Sirenen immer noch nicht in der Anzahl installiert sind, wie sie für den Ernstfall notwendig wären – vor allem im ländlichen Raum, wo deren Wartung und Betrieb oft dem Sparkurs zum Opfer fiel. "
Ganz im Gegensatz zu Berlin, nehme ich an. ;)
Mit 400 Millionen Euro stützt der Staat die Meyer Werft in Papenburg. Damit setzen der Bund und das Land Niedersachsen gleich mehrere falsche Signale.
Lachen über den Warntag 2024: Stresstest für die Bevölkerung
Der Test hat gezeigt, wie wenig ernst politische Entscheider:innen den Bevölkerungsschutz nehmen. Doch im Klimawandel retten Warnungen Leben.
Der Warntag wird von vielen Menschen nicht ernst genommen Foto: Friso Gentsch/dpa
Als gegen 11 Uhr an diesem Donnerstag Mobiltelefone einen schrillen Ton absondern, brechen viele Menschen erstaunt in Gelächter aus, andere stöhnen entnervt auf, wieder andere haben keinen Durchblick, was eigentlich gerade passiert. Die Reaktionen sind eklatant: Deutschland testet seine Warnsysteme – und die Bevölkerung nimmt diese nicht ernst oder hat keine Ahnung. Dabei ist der Warntag eine echte Errungenschaft. Erst zum vierten Mal findet dieser statt. Und anders als bei anderen Testläufen kommen die Warnsignale flächendeckend an, die Medien melden die Probewarnung, Fehler haben sich deutlich reduziert.
In Zeiten, in denen sich Hochwasser, Starkregen, Stürme verschärfen, retten Warnmeldungen Leben. Und ja, auch im Fall einer wie auch immer gearteten Kriegsfolge würden sie ausgelöst werden. Das soll hier kein Schreckensszenario sein, aber die Realität zeigt, dass Katastrophen und Bedrohungen für die Bevölkerung keine Ausnahmen sind, die so gut wie nie eintreten.
Der Test und die Reaktionen zeigen auch, wie wenig ernst politische Entscheider:innen den Bevölkerungsschutz nehmen. Der jährliche Tag des Bevölkerungsschutzes gleicht mehr einem Volksfest mit Spiel und Spaß für Groß und Klein als einer seriösen Infoveranstaltung. Die Notwendigkeit von Testläufen für Warnungen kam offenbar auch noch nicht als wichtige Maßnahme eines Gesamtkonzepts in Sachen Katastrophenschutz an.
Abgesehen davon: THW, Freiwillige Feuerwehren, Organisationen für Ersthelfer:innen kämpfen um staatliche Förderung und damit auch um Anerkennung. Lobende Worte nach jedem Einsatz halten keine Mitglieder, neue werden so auch nicht gewonnen. Hinzu kommt, dass analoge Warnsysteme wie Sirenen immer noch nicht in der Anzahl installiert sind, wie sie für den Ernstfall notwendig wären – vor allem im ländlichen Raum, wo deren Wartung und Betrieb oft dem Sparkurs zum Opfer fiel. Zum Glück ist der Warntag ein jährliches Ritual. Vielleicht gibt es 2025 weniger Gelächter.
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Kommentar von
Tanja Tricarico
Ressort ausland
Schreibt seit 2016 für die taz. Themen: Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklungszusammenarbeit, früher auch Digitalisierung. Seit März 2024 im Ressort ausland der taz, zuständig für EU, Nato und UN. Davor Ressortleiterin Inland, sowie mehrere Jahre auch Themenchefin im Regie-Ressort. Privat im Einsatz für www.geschichte-hat-zukunft.org
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