Hoffnung in der Klimakrise: Die Flut als Erlösung
Dürre, Hitze, Flut und kaum Klimaschutz. Unser Autor hofft daher auf eine Katastrophe, die für radikalere Klimapolitik sorgt. Ist das ein Trugschluss?
Da ist eine leise Hoffnung, die mich nach jeder Naturkatastrophe beschleicht. Wenn in Brandenburg die Wälder brennen, die Ahr über ihre Ufer tritt und in Süddeutschland ganze Dörfer unter Wasser stehen, dann frage ich mich: Reicht es diesmal vielleicht dafür, dass endlich genug Menschen die Klimakrise ernst nehmen? Dass sie anfangen, zu handeln? Zu Hause, auf der Arbeit, politisch?
Nach dem jüngsten Hochwasser sprach der bayerische Ministerpräsident Markus Söder davon, dass man sich dem Thema Klimaschutz jetzt „noch viel stärker“ widmen müsse. Und Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, man dürfe die Aufgabe, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten, „nicht vernachlässigen“. Und trotzdem geht wohl auch diese Flut zurück, ohne dass ein Klimaruck durch Deutschland geht.
Denn während die Auswirkungen der Klimakrise immer näher an uns heranrücken, wirkt die reale Klimapolitik derzeit wie eine Serie an Rückschlägen. Handwerkliche Fehler wie beim Heizungsgesetz führen zu gnadenloser Kritik, kleinste Verbesserungsvorschläge beim Klimaschutz wie bei der geplanten Streichung der Agrardiesel-Subventionen zu wochenlangen Protesten der betroffenen Bauern.
Ein Großteil der Deutschen klammert sich an die fossile Normalität. Und belohnt Politiker:innen, die ihnen vermitteln, dass die Probleme, die sich mit immer mehr Wucht in unser Leben drängen, wahlweise gar nicht so dringend, gar nicht so ernst oder gar nicht unsere Verantwortung sind. Diese Denkweise zeigt sich in den jüngsten Wahlergebnissen: Bei der Europawahl überzeugten die Grünen und klimaprogressive Kleinstparteien nur noch knapp 17 Prozent der Wähler:innen, während sich 16 Prozent für die AfD und 30 Prozent für die Union entschieden.
Ökologische Vernunft
Brauchen wir also eine größere Katastrophe? Ein Ereignis, in der Wirkung so groß wie Tschernobyl oder Fukushima, das uns unsere Umweltsünden so eindeutig vorhält, dass es uns endlich zur ökologischen Vernunft treibt?
Zugegeben, das ist eine düstere Vorstellung, doch sie hat eine theoretische Grundlage: Wenn wir Extremwetter am eigenen Körper oder im eigenen Umfeld erfahren, verringert sich die psychologische Distanz zu dem abstrakten Thema Klimakrise. Weil wir die Gefahr unmittelbarer wahrnehmen, steigt unsere Motivation zu handeln.
Wie sehr sich der Effekt jedoch in der politischen Realität niederschlägt, ist in der Forschung umstritten. Zwar beschreibt eine europäische Studie einen Zusammenhang zwischen dem Erleben von Wetterextremen und dem Umweltbewusstsein in der Region und sogar dem Stimmenanteil von grünen Parteien bei EU-Parlamentswahlen. Aber gleichzeitig fanden Forscher nach der Flut im Ahrtal heraus, dass das Thema Klimawandel für die lokale Bevölkerung nur für kurze Zeit an Relevanz gewann. Die Datenlage sei gemischt, fasst eine Meta-Studie zusammen, die 73 wissenschaftliche Arbeiten zum Thema analysierte.
Es mangelt nicht an Angst
Genau wie Massenschießereien in den USA nicht direkt zu strengeren Waffengesetzen führen, werden wohl auch Naturkatastrophen in Deutschland nicht unmittelbar für stärkeren Klimaschutz sorgen. Unvergessen bleibt da die Reaktion des damaligen CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet auf die Flut im Ahrtal, in der er seine Klimapolitik mit dem Satz verteidigte: „Weil jetzt so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik“.
Wer Extremwetter persönlich erlebt, hat vor allem erst einmal eines: Angst. An Angst mangelt es schon lange nicht mehr. Seit Jahren zeigen Studien, dass die Sorgen vor der Klimakrise und der Zukunft insgesamt zunehmen.
Vor allem die 14- bis 29-Jährigen in Deutschland werden von Jahr zu Jahr pessimistischer. In ihrer Sorge um ihre eigene wirtschaftliche Zukunft und über gesellschaftliche Herausforderungen wie den Schutz der Umwelt wenden sie sich dabei verstärkt rechten Parteien zu, wie die Europawahlen und eine im April veröffentlichte Studie der Hertie School in Berlin gezeigt haben.
Das Ausmaß der Klimakrise überfordert und lähmt. Und so scheint das Heilsversprechen einer Katastrophe biblischen Ausmaßes für mich zwar verlockend – aber es bleibt eine Erlöserfantasie. Im schlimmsten Fall lenkt sie uns von den realen Herausforderungen im Hier und Jetzt ab.
Was bringt die Wende?
Aber wenn Naturkatastrophen und extremer werdendes Wetter nicht die Wende bringen, was dann?
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Im Kern liegt die Lösung dort, wo auch das Problem seinen Ursprung hat: in der Angst. Denn anders als oft vermutet, geht es heute kaum noch darum, Menschen davon zu überzeugen, dass die Klimakrise ein ernstes Problem ist. Auch wenn wir systematisch unterschätzen, wie sehr unsere Mitmenschen die Klimakrise besorgt: Die allermeisten von uns haben bereits heute ein hohes Problembewusstsein.
So gaben 2022 in einer Studie des Umweltbundesamtes 85 Prozent der Befragten an, dass sie Trockenheit und Dürren als Folge des Klimawandels wahrnehmen, 83 Prozent sehen auch Starkregen und Hochwasser als Folge. Fast alle Befragten befürworten einen umwelt- und klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft.
Es geht also darum, wie es uns gelingen kann, die real existierenden Sorgen und Ängste in Handlungen zu übersetzen. Deshalb führt an einer Sache kein Weg vorbei: Wir müssen miteinander über die Klimakrise sprechen. Im Wohnzimmer, im Büro, im Parlament. Und bei all ihren Schrecken bieten Fluten und Hitzesommer dafür einen möglichen Einstieg.
Laut dem Kommunikationswissenschaftler Josh Ettinger bergen persönliche Gespräche ein Potenzial, welches in der Einbahnstraßen-Kommunikation durch Wissenschaft und Medien fehlt. Sie können Räume öffnen, in denen nicht nur Fakten kommuniziert werden, sondern auch über Erfahrungen und Gefühle gesprochen wird. Diese Gespräche bilden die Basis, auf der dann gemeinsame Handlungsoptionen erkundet werden können.
Ein Beispiel dafür, wie aus Gesprächen Handlungen entstehen, ist die Geschichte des US-Klimavorkämpfers Bill McKibben. Nachdem er die Umweltorganisation 350.org mitaufgebaut hat, organisiert er heute Senior:innen in der Bewegung Third Act. Das Ziel: Die finanziellen und zeitlichen Ressourcen der über 60-Jährigen zu mobilisieren, um Druck gegen Kohle- und Gasprojekte und für den Ausbau der Erneuerbaren zu machen. Knapp 70.000 Freiwillige zählt die Bewegung mittlerweile.
Die herabstürzende Kaffeetasse
Und wem die jüngsten Rückschläge die Hoffnung trüben – dass es auch beim Klima plötzlich und schnell zu Veränderungen kommen kann, zeigt das Konzept der sozialen Kipppunkte. Damit beschreiben Sozialwissenschaftler:innen, wie auch Minderheiten in einer Gesellschaft Dynamiken anstoßen können, die ein soziales System in einen neuen Zustand versetzen. Diesen plötzlichen Zustandswechsel kann man sich vorstellen wie eine Kaffeetasse, die man langsam über den Tischrand schiebt. Lange scheint es so, als passiere nichts. Bis die Tasse plötzlich abstürzt.
Forscher:innen haben bereits mehrere Kipppunkte identifiziert, von denen einige gar nicht mehr so weit entfernt erscheinen. Im Energiesystem ist der Zeitpunkt erreicht, wenn es für alle Akteure lukrativer wird, in erneuerbare Energien zu investieren als in fossile. Im Bankensektor dann, wenn die Angst vor Verlusten so groß wird, dass klimaschädliche Investitionen zum Anlagerisiko werden. Bei sozialen Normen, wenn klimafreundliches Verhalten zur anerkannten Regel in einer Gesellschaft wird.
Die nächste Flut wird kommen, ohne Zweifel. Die Vorstellung, dass sie die Klimawende bringen wird, mag mein persönliches Wunschdenken bleiben. Aber zumindest wird uns jedes durch sie angestoßene Gespräch auch den positiven Kipppunkten ein bisschen näher bringen.
Leser*innenkommentare
Nordischbynature
Solange viele der jetzt in Rente wechselnden Boomer meinen, ihre Rechte und Gewohnheiten als Belohnung für ein langes Arbeitsleben ohne jede Einschränkung genießen zu dürfen, habe ich wenig Hoffnung für jüngere Leute.
Dietmar Rauter
Das Pingpongspiel (der FDP) heißt doch: Niemand will 'Verbote', z.B. Auto zu fahren. Also ist 'die WählerIn' Schuld, wenn es keine Veränderungen im Umgang mit fossilen Brennstoffen gibt. Es sind armselig verantwortungslose Politiker, die mit Lippenbekenntnissen oder Greenwashing im Prinzip alles so laufen lassen, als wäre es eine 'Schicksalsfrage der Menschheit', Will wirklich niemand widersprechen, auch in der taz oder bei verblendeten Grünen? Selber Schuld? Die Ratlosen, die eigentlich mit allem Geschäfte machen und jetzt nicht mehr wissen, wo sie noch Profite machen können, die uns alles eingebrockt haben, weil sie nie nachhaltig wirtschaften mußten, sitzen doch im gleichen Boot, wie blöd ist das denn ? Niemand hört die Signale !
shitstormcowboy
Der Kern des Problems liegt im Egokonstrukt. Das regiert den Verstand, wenn man denn welchen überhaupt hat, und daraus resultieren die Entscheidungen. Und wie es aussieht sind diese Entscheidungen vielleicht für naheliegende Probleme ok, aber darüber hinaus gehen sie in der Regel nicht. So erklärt sich der weltweite Rechtsruck und die Sehnsucht nach Führung. Und im Grunde ist das alles der Weg der Lemminge über die Klippe.
Farang
"Brauchen wir also eine größere Katastrophe? Ein Ereignis, in der Wirkung so groß wie Tschernobyl oder Fukushima, das uns unsere Umweltsünden so eindeutig vorhält, dass es uns endlich zur ökologischen Vernunft treibt?"
Der CO2 Ausstoß, der Flugverkehr, die Neuzulassungen von Autos - all das wächst am schnellsten genau dort, wo der Klimawandel bereits aktuell die größten Auswirkungen zeigt. Indien, China, etc... Und selbst Länder wie die Malediven intensivieren Jahr für Jahr in immer intensiveren Tourismus, obwohl sie als erste wortwörtlich absaufen werden... 🤷♂️
malediven.reise/bl...um-leisure-airline
Insofern, nein, egal wie biblisch die Katastrophe wird, der Hunger wird immer siegen.
Das mit der Kaffeetasse und den Kipppunkten aber trifft zu - egal ob Eisenbahn, Auto, Flugzeug, Computer oder Handy - einmal ausgereift haben all diese Technologien jeweils binnen kürzester Zeit die Welt erobert und nachhaltig verändert - und so wird es auch mit der E-Mobilität oder wer weiß welchen Antrieben oder Energiegewinnungsformen kommen. Kein Mensch weiß heute wie sich die Welt in 30 oder 50 Jahren fortbewegt - per aspera ad astra - hoffen statt schwarz sehen 😉
Markus Haas
Welch süß naive Weltsicht:
Ein paar Anmerkungen von jemandem der sich seit 20 Jahren mit dem Thema INTEGRALES RISIKOMANAGEMENT VON NATURGEFAHREN beschäftigt:
1) führt Klimaneutralität in Deutschland nicht zu einem Ausbleiben von Extremwetterereignissen
2) führt Klimaneutralität weltweit nicht zum Ausbleiben von Extremwetterereignissen
3) will niemand den den ganzen Tag und überall über den Klimawandel reden
4) kann Klimaschutz nie isoliert betrachtet werden, sondern nur im Kontext von Arbeitsplätzen, wirtschaftlicher Entwicklung und persönlicher Leistbarkeit
Wer also hier Fortschritte erzielen will, der muss sich um einen globalen Plan bemühen, der mit vernünftigen Zeiträumen einen Wandel erreichen kann.
Und last but not least: der Einsatz begrenzter finanzieller Resourcen hat dort zu erfolgen wo sie am meisten bewirken - 200-300 Mrd für grüne Heizungen in Deutschland vs. globale Kohleverbrennung.
Und auch das sei noch als Frage erlaubt: warum haben wir die Atomkraftwerke aus ideologischen Gründen abgeschaltet und verbrennen lieber Kohle, wenn wir wirklich das Klima schützen wollen?!
Perkele
Solange es Menschen gibt, die davon schwadronieren, alles sei technologisch lösbar und man brauche auf nichts (!) zu verzichten, solange wird sich auch nichts an der Einstellung ändern. Die Triebfeder ist die Bequemlichkeit, die Raffgier und die Herrschsucht. Selbst bei den schlimmsten Katastrophen war's der zu niedrige Deich, ein blockierter Fluss oder der unaufgeräumte Wald mit zu viel Unterholz und auch der Borkenkäfer. Niemand geht dem Kern der Entwicklungen auf den Grund und glaubt stattdessen lieber, dass der Mensch die Nautur beherrschen könne.. Das kann er nicht.
Erfahrungssammler
Ich will nichts wünschen oder auf etwas hoffen, was anderen schadet.
Aber es ist klar, dass die Änderungen, die noch etwas verbessern könnten, an den Konsumgewohnheiten und am allgemeinen Egoismus scheitern würden. Gravierende Veränderungen wird es nur aus purer unvermeidbarer Notwendigkeit geben, niemals aus Vernunft und Einsicht.
Dazu glaube ich, dass der Zeitpunkt, an dem die Menschen noch etwas zum Positiven hätten bewirken können, eh schon lange vorbei ist.
Patricia Winter
Viele Menschen hierzulande sparen Energie, verschwenden wenig bis keine Lebensmittel, fahren nicht Auto und fliegen nie. Sie haben keine Wahl. Es werden ständig mehr. Ist Ihnen aufgefallen, wie viele Obdachlose auf unseren Straßen ihr Dasein fristen? Und selbst von den Leuten, die die Krisen bisher finanziell unbeschadet überstanden haben, verschwenden nicht alle Energie. Wir sind NICHT alle gleichermaßen für die Klimakatastrophe verantwortlich. Die Hauptverursachenden ändern nichts, weil sie sich an fossiler Energie nach wie vor dumm und dämlich verdienen. Die Politik predigt Wasser und schwimmt im Wein. Iiiih! So lange diese Subjekte auf Zeit spielen, ist ein angenehmes ökologisches Leben Luxus. Viel Spaß beim Versuch, die Zerstörenden und ihre beschwichtigenden Erfüllungsgehilf:innen mit vernünftigen Worten zu überzeugen. Sie wissen genau, was sie anrichten und es ist ihnen egal, solange sie schwarze Zahlen schreiben.
Philippo1000
Gute Gedanken!
Was die jungen WählerInnen betrifft, so glaube ich
allerdings nicht, dass sie aus Sorge über das Klima "afd" wählen. Diese Menschen sind einfach rechts, rassistisch, antidemokratisch. Da wird praktischerweise nicht an einen Zusammenhang zwischen Mensch und Klima geglaubt.
Das ist leider ein Teil der wachsenden
Problemlösung: Ignorieren.
Ein Vertreter dieser Ansicht wird bald wieder
die Geschicke der Welt weiter verschlechtern: Donald Trump.
Vielleicht hilft es den Deutschen ja mal, wenn sie sich den Unterschied zwischen Trump und der Ampel vor Augen führen, dass letztere wohl doch deutlich mehr für's Klima macht.
Leider gibt es in der Realität keinen grünen Knopf, der Alles gut werden lässt.
Da gibt es nur gute Sache und die Arbeit bis dahin.
Derzeit sind die Meisten allerdings destruktiv unterwegs.
Vieles ist angeblich von "der Politik schlecht vermittelt, oder gemacht".
Das kommt dann von Leuten, die letztlich doch in Urlaub fliegen - ist halt günstiger...
Das neue GEG ist gut. Dass die Grünen eine soziale Komponente vergessen hatten liegt einfach daran, dass sie keine Sozialdemokraten sind.
Die sind aber auch Teil der Ampel.
GEG jetzt = sozial + Klima+ !!!
miri
Das hab ich auch mal gehofft, aber inzwischen hab ichs aufgegeben. Die Menschen sind so träge und durch die vielen Krisen wird das Geld so knapp, dass ganz offensichtlich ist: Was da ist, wird ausschließlich für Symptombekämpfung ausgegeben, nicht für Klimaschutz. Das nennen sie dann "Anpassung an den Klimawandel". Was wieder so ein verbaler "Entsorgungspark" ist, denn man kann sich nicht anpassen. Und auch ein bisschen Anpassung geht nur auf Kosten anderer -- und des Klimas.
Mondschaf
Und sind die Flüsse schon so breit,
für Studien ist noch immer Zeit.
Studien(!) haben ergeben,
dass Menschen gern am Wasser leben.
Die Sandsäcke sind schon bereit,
Doch erst kommt der Versicherungs-Streit.
--
Unwetter-Fluten fließen ab
und reißen nur wenige ins Grab.
Sind Flüsse wieder in den Betten,
kann uns nur große Dürre „retten".
--
„wenn klimafreundliches Verhalten zur anerkannten Regel in einer Gesellschaft wird."
Das ist schon im Hier und Jetzt täglich auf der Landstraße zu beobachten. Wer sich als Autofahrer*in „klimafreundlich" an Tempolimits hält, braucht starke Nerven.
nutzer
auch Fukushima und erst recht Tschernobyl sind in weiten Teilen der Bevölkerung wieder vergessen.
Solche Hoffnungen sind trügerisch...
lord lord
@nutzer In Deutschland, wie Sie selbst schreiben, war Fukushima das Thema, und es wurde medial so ausgeschlachtet und Druck auf Merkel ausgeübt, dass sie frühzeitig den Atomausstieg beschloss.
Für den Rest der Welt war die eigentliche Katastrophe ein Tsunami, ausgelöst durch ein Seebeben, das mehr als 15.000 Menschen das Leben kostete. Die Berichterstattung war eine völlig andere.
Und Sie wollen ernsthaft diese Einseitigkeit in Deutschland auch noch hervorheben und 'unvergesslich' machen?
Zuversicht
Das Ahrtal wird wieder aufgebaut. Dort ist man wohl voller Hoffnung.
Angst und Sorgen funktionieren als Richtungsänderung kaum.
Meine Wärmepumpe läuft ganz gutmit, da ich dem skandinavischen Modell folge, hauptsächlich mit Holz/Pellets heize.
Sam Spade
Es wäre klüger auf soziale Kippunkte und Initiativen in der Gesellschaft zu setzen als auf die Politik. Die hat seit den siebzigern durch die Bank weg bewiesen, dass dem Klimaschutz nur dann Priorität eingeräumt wird solange nicht die Interessen in der Breite, speziell in der Wirtschaft, davon betroffen sind. Zuletzt eindrucksvoll demonstriert rund um die Debatte der Klimakleber.
Die letzte Chance etwas zu ändern sind die Menschen selbst nicht Institutionen.
tomás zerolo
"Brauchen wir also eine größere Katastrophe? Ein Ereignis, in der Wirkung so groß wie Tschernobyl oder Fukushima, das uns unsere Umweltsünden so eindeutig vorhält, dass es uns endlich zur ökologischen Vernunft treibt?"
Wir werden die schon kriegen, keine Sorge. in ein, fünf, höchstens zehn Jahren. Das dumme dabei: wenn wir bis da hin prokrastinieren, dann machen wir die, die darauf folgen werden noch viel grösser.
Mensch müsste für so etwas Schadensersatz fordern können.
pablo
Beim Thema Klimawandel fällt mir nur noch der gut Albert ein.
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
Albert Einstein *1879 †1955
Vielleicht wachen die Leute auf wenn der Nordseestrand in Hamburg ist und nicht mehr an der friesischen Küste.