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Kinder fragen, die taz antwortetWarum kommt bei Autos Rauch raus?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Abdul, 9 Jahre alt.

Bei Autos kommt Rauch aus dem Auspuff weil etwas verbrannt wird, nämlich Benzin oder Diesel Foto: Marijan Murat/dpa

Wenn man hinter einem Auto lang geht, merkt man es schnell: Das kann echt stinken. Unten dran ist oft eine kleine Röhre. Wenn das Auto läuft, kommt da Gas raus, was du als Rauch siehst. Du hast gefragt, warum das so ist.

In dem Auto wird etwas verbrannt. Du kennst es vom Grillen, vom Lagerfeuer, von Kerzen – wo etwas brennt, entsteht immer Rauch. Es wird auch warm. Das ist der eigentliche Zweck des Verbrennens, denn Wärme ist eine Form von Energie. Mit der kann man dann zum Beispiel Essen aufwärmen wie beim Grillen oder eben ein Auto bewegen. Viele Materialien sind brennbar, aber in manchen steckt besonders viel Energie. Ein Beispiel dafür ist Erdöl, aus dem wir Benzin und Diesel herstellen – das sind die Flüssigkeiten, die in Autos verbrannt werden.

Dass dabei Rauch entsteht, hat ziemlich schlimme Folgen. Der Rauch besteht aus verschiedenen Gasen und manche davon können uns krank machen. Und dann ist auch noch Kohlenstoffdioxid dabei. Das ist ein Gas, das stark zum Klimawandel beiträgt. Weißt du, was das ist? Durch den Klimawandel wird unsere Erde heißer und es gibt mehr gefährliches Wetter wie Hitzewellen oder starken Regen.

Es gibt aber übrigens auch Autos ohne Rauch. Ist dir das schon mal aufgefallen? Vielleicht nicht, denn es sind bisher nur recht wenige. Das sind die sogenannten E-Autos. Die ziehen ihre Energie nicht aus dem Verbrennen von Benzin und Diesel, sondern aus einer Batterie. Die kann man an der Steckdose mit Strom aufladen, so wie ein Handy.

Erstens zu teuer, zweitens dauert es lange

Warum wir trotzdem auch noch die anderen Autos nutzen? Gute Frage. Die Antwort darauf ist gar nicht so leicht, denn das hat verschiedene Gründe. Die Unternehmen, die in Deutschland Autos herstellen, sind besonders geübt darin, die alten Autos zu bauen – also die, aus denen leider Rauch kommt. Und viele Menschen wollten lange keine E-Autos kaufen.

Erstens sind die bisher teuer. Zweitens dauert das Aufladen der Batterie länger als das Tanken von Benzin oder Diesel. Man muss die E-Autos deshalb ein bisschen anders nutzen. Am besten lässt man die Batterie gar nicht erst so leer werden, dass man sie unterwegs aufladen müsste – sondern erledigt das einfach schon mal beim Parken, zum Beispiel zu Hause oder während der Arbeit.

Neben E-Autos gibt es noch einen guten Weg, den stinkenden Rauch zu vermeiden: Man nimmt gar kein Auto, sondern das Fahrrad oder den Zug.

Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an: kinderfragen@taz.de

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9 Kommentare

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  • Hier eine alternative Erläuterung der Frage "Warum kommt bei Autos Rauch raus?"



    Schauen wir dazu zum Haus der*des Nachbar*in, die*der eine Ölheizung hat. Aus dessen Schornstein kommt auch so was raus. Autos und Ölheizungen sind sich also recht ähnlich. Ein Unterschied ist, dass Häuser mittels der Heizungen nicht bewegt werden Autos aber schon. Die Autos setzen nämlich bei der Verbrennung vom Brennstoff wie Diesel oder Heizöl freiwerdenden Energie nicht alles in Wärme um sondern auch ein bisschen davon in Bewegung. Autos werden deswegen auch als fahrbare Heizungen bezeichnet. Es wird aber nicht nur Energie frei bei der Verbrennung sondern auch Abgase, von dem mensch einen Teil eben als Rauch beim Schornstein oder Auspuff mit dem Auge sehen kann. Weil die meisten Autos außerhalb der Abgasprüfung unsauber verbrennen und dabei ordentlich Schadstoffe hinten durch den Auspuff rauspusten, werden sie auch Stinker genannt. Durch das Einatmen der Abgase werden viele Menschen mit der Zeit krank. Manche Autobesitzer*innen mögen dieses Stinker-Image nicht so und achten auf besondere Plaketten, wonach ihr Stinker angeblich nicht so stinke. Andere wiederum fahren manchmal neben Personen auch eine Batterie spazieren und bilden sich ein, dass deren Auto dadurch umweltfreundlicher wäre. Diese Autos nennt mensch Hybridauto. Wiederum andere haben nur eine Batterie im Auto, in der so viel Energie ist, dass sie mit dem Auto einige hundert Kilometer fahren können. Für die Herstellung der Batterie wurde allerdings anderswo die Umwelt zerstört und der Strom für das Aufladen der Batterien kommt auch aus Kraftwerken, die Öl, Kohle oder Gas verfeuern ... Unter dem Strich sind alle Autos schlecht. Frage Deine Eltern, Lehrer*innen, Erzieher*innen ..., warum sie ein Auto haben. Frage sie auch, warum sie es für kurze Strecken nutzen. Gebe dich nicht mit den erstbesten Antworten zufrieden ...

  • ging mir ebenso. ich frage mich auch weshalb gerne fotos verwendet werden die wasserdampfwolken zeigen die als rauch beschrieben werden. im gegenlicht schaut der wasserdampf grau/schwarz dreckig aus, so lässt es sich gut illustrieren. geht aber am problem vorbei und erzeugt ein falsches bild. an einem gut eingestellten katalysator pkw raucht es nicht aus dem auspuff und stinkt es nicht, schädliche abgase treten trotzdem aus.

  • Mein Kind (9) fragte auf diesen Artikel, warum gibt man den Autofahrern, die jetzt so einen altes Auto fahren nicht einfach Geld, damit sie ihr Auto umtauschen? Das wäre doch auch für die Unternehmen ganz gut. Er merkte auch an, dass er ohne Papas Auto wohl kaum weiter seinen Sport machen könnte.

    • @DiMa:

      Im Moment kommen die Hersteller mit dem produzieren der E-Autos ja nicht hinterher - Wartezeiten von mehreren Monaten bis zu einem Jahr sind immer noch die Regel und keine Ausnahme.



      Das viel größere Problem ist aber noch die Stromversorgung - einerseits gibt es nicht annähernd genügend Ladestationen (vor allem in Städten) - und zum anderen ist unser Strom immer noch viel zu dreckig - plusminus 50% stammen immer noch aus dem Verbrennen von Kohle - da machts wenig Sinn den Absatz von E-Autos staatlich zu subventionieren...

      Wenn aber erst mal die Kapazitäten bei der Herstellung und der Strommix passen, dann kommt bestimmt eine Abwrackprämie 2.0

      • @Farang:

        Nur hat mein Sohn mitbekommen, dass es eine Förderung für (Solaranlage, Speicher und E-Autos) gibt und das Fördervolumen bereits am ersten Tag ausgeschöpft war. Da fragt er sich natürlich, weshalb die Beschränkung nicht einfach aufgehoben wird.

        • @DiMa:

          Damit ist er nicht allein... 😂



          Manche sagen der Topf sei eh nur Klientelpolitik für reichere Einfamilienhausbesitzer mit E-Auto gewesen - andere sehen darin einen unnötigen Stolperstein auf dem Weg der Transformation. Muss jeder selbst entscheiden - ich kann beiden Positionen etwas abgewinnen - denke mir aber: Hauptsache Energiewende. Ja der Topf geht wohl größtenteils an Menschen die ihn nicht zwingend bräuchten, aber wir wollen doch alle möglichst schnell für die erneuerbare Energie begeistern - dann weiß ich nicht warum man nicht auch der Mittelschicht mal ein Zuckerl zuwerfen kann. Letzten Endes kurbelt es ja auch auch die schwächelnde Wirtschaft an, also winwin...

  • Ich habe mich beim Lesen dieses Artikels ziemlich aufgeregt. Es ist gut, Kinderfragen zu beantworten. Es ist aber gar nicht gut, diese falsch zu beantworten. Auch nicht unter dem Vorwand der Vereinfachung.

    Nein, es gibt nicht immer Rauch, wenn etwas verbrennt. So erzeugt zum Beispiel ein korrekt eingestellter moderner Benzinmotor eben gerade keinen Rauch. Die weisse Fahne, die man vor allem bei kaltem Wetter manchmal sieht, ist Wasserdampf, der bei der Verbrennung entsteht, bzw. die Wolke, zu der dieser in der kalten Winterluft kondensiert. Und dieser sichtbare Wasserdampf ist überhaupt nicht problematisch. Problematisch ist aber nicht der sichtbare Rauch oder Dampf, sondern der unsichtbare Teil der Abgase, zum Beispiel das giftige Kohlenmonoxid oder eben das erwähnte klimaschädliche Kohlendioxid.

    Also: Warum kommt bei Autos Rauch raus? Antwort: Ist der Rauch weiss, dann ist es Wasserdampf, der bei der Verbrennung entsteht. Ist der Rauch schwarz, dann ist es unverbrannter Russ und die Ursache ist vermutlich ein schlecht eingestellter alter Dieselmotor. Ist der Rauch blau, dann handelt es sich wahrscheinlich um einen alten Zweitaktmotor, der Öl verbrennt und der heute so nicht mehr gebaut werden darf. Alle diese Dinge sind zwar unschön, aber zumindest heute nicht mehr das grosse Problem. Das grosse Problem ist das Kohlendioxid, das ist aber unsichtbar und erzeugt keinen Rauch.

    Diese Antwort wäre nicht nur korrekt gewesen, sondern hätte auch noch den wichtigen Lerneffekt gehabt: Die sichtbare Verschmutzung ist zwar unschön, aber das wahre Problem ist oft die unsichtbare.

    • @K.M.:

      Bleibt Abdul nur zu wünschen, dass er Ihren Kommentar auch gelesen hat. Ansonsten bleibt er, was seine Frage betrifft, leider ahnungslos und falsch informiert. Es ist schon ein Stück weit traurig, dass rein technische Fragen zu Verbrennungsmotoren von manchen Zeitgrnossinnen nicht mehr unideologisch beantwortet werden können.

    • @K.M.:

      :)

      und man hätte etwas mehr von der Verbrennung an sich erzählen können, weniger von eAutos...