Kinder fragen, die taz antwortet: Wie funktioniert das Internet?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Mala, 6 Jahre alt.
Liebe Mala, wie das Internet funktioniert, habe ich mich als Kind auch gefragt. Viele Erwachsene haben versucht, es mir zu erklären, auch meine Informatiklehrerin. Ich habe damals immer genickt, als würde ich alles verstehen und bereue es jetzt sehr. Denn bis vor Kurzem wusste ich immer noch nicht, wie das Internet funktioniert. Deine Frage hat mich ermutigt, mich damit wieder auseinanderzusetzen.
Zu Beginn lass uns feststellen, wie das Internet aussieht. Wenn deine Mutter ihren Freund:innen zum Beispiel ein Bild schicken möchte, geht sie ins Internet. Was wäre aber, wenn sie kein Internet hätte? Deine Mutter und ihre Freund:innen müssten dann ihre Computer nebeneinanderstellen und durch ein Kabel verbinden um somit Dinge, die auf ihnen gespeichert sind, austauschen.
Wie so ein Computernetzwerk kannst du dir auch das Internet vorstellen. Überall auf der Welt stehen viele spezielle Rechner verteilt, sie sehen wie große Metallschränke aus und sind miteinander durch Kabel verbunden. Die Kabel strecken sich sogar durch den Ozean, damit Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbunden sein können. Dieser weltweite Zusammenschluss von Rechnern heißt Internet. Aber wie kann man darüber ein Bild verschicken oder Videos anschauen?
Hast du schon mal eine Codesprache mit deinen Freundinnen benutzt, damit niemand sonst verstehen kann, was ihr besprecht? Computer sprechen auch eine Codesprache, die die meisten Menschen nicht verstehen. Im Unterschied zu Deutsch besteht diese Sprache nicht aus Wörtern, sondern aus Ziffern. Für Computer ist also das Bild, das deine Mutter verschicken will, eine lange Reihe an Ziffern, ein Code. Diesen Code sendet der Computer an das Internet. Das passiert über ein Kabel.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Man kann das Bild auch über ein Handy verschicken. Handys sind aber mit dem Internet nicht über Kabel verbunden. Sie senden den Code durch die Luft, über Radiowellen. Wir Menschen können diese Wellen nicht sehen.
Deine Mutter hat in unserem Beispiel also ein Bild in Form eines Codes an das Internet geschickt (dieses Netz aus riesigen Schrank-Rechnern). Das Internet leitet diesen Code weiter an das Handy ihrer Freundin, und dieses übersetzt den zurück in Form des Bildes – so kann ihre Freundin es sehen. Und das alles passiert unglaublich schnell!
Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Leben ohne Smartphone und Computer
Recht auf analoge Teilhabe
Fall Mouhamed Dramé
Psychische Krisen lassen sich nicht mit der Waffe lösen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Ex-Mitglied über Strukturen des BSW
„Man hat zu gehorchen“