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Irgendwie hört es sich unheimlich an, nämlich so, dass die reichen Länder sich dann noch gerade vorbereiten können und alle anderen im Stich gelassen werden. Die Zustände an Europas Außengrenzen lassen schlimmes für die Zukunft befürchten, wenn womöglich hunderte Millionen klimabedingt auf der Flucht sein werden.
@PolitDiscussion Das Problem bei reichen Ländern ist, daß sie enorme Ressourcen zur Aufrechterhaltung des Reichtums/Infrastruktur benötigen.
Ärmere Länder müssen nicht 50m2 Wohnfläche pro Einwohner mit Solarstrom etc. versorgen.
Stadtumbau dauert und wird in 50 Jahren noch kaum messbare Erfolge haben. Kurz- und mittelfristig hilft nur der großzügige Einsatz von Klimaanlagen, die mit Solarstrom betrieben auch klimaneutral sind.
@Flocke Dann wird es in den Städten noch wärmer!
Häuser Wärmedämmen, Beschattung installieren und ein Lüftung für die Nachtstunden montieren
Seit Jahren passierte das, was der Volksmund "sich in die Tasche lügen' nennt. Mit freundlicher Unterstützung von...
Die Wissenschaft hatte der Politik ihr Zahlenwerk schon lange mundgerecht präsentiert, auch der sog. "Klimakanzlerin"!
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taz.de/Stark-steig...20Halbjahrs%202021.
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Wer durch Innenstädte geht und den Blick in alle Richtungen schärft, sieht auch immer mehr Klimageräte an und in Gebäuden. Manches erscheint dann wie ein 'Circulus vitiosus'.
Nicht nur in meinem Wohnbezirk Hellersdorf werden die letzten Baulücken zugebaut, statt zu begrünen. Architekturkonzepte mit natürlicher Gebäudekühlung...das kannten schon die alten Ägypter...bei uns Fehlanzeige. Da wird sich gewundert, dass es in den heißen Tagen in den Wohnungen kaum mehr auszuhalten ist. Der menschengemachte Klimawandel wird die Situation in den nächsten Jahren noch massiv verschärfen. Normalerweise müsste schon jetzt an den Einbau von Klimaanlagen denken, um den Bewohnern das Leben in den Sommermonaten zu erleichtern. Aber ich befürchte, da nimmt man lieber Tausende Hitzetote in Kauf. Denn Klimaanlagen verbrauchen Strom...und wir müssen ja sparen. Tja!
Zwei Medizinerinnen im Gespräch zum Thema, unabhängig und niedrigschwellig. Sehr zu empfehlen.
Siesta statt Klimaanlagen!
@Philippo1000 Genau, deswegen gibts in den Ländern welche Siesta betreiben in fast jedem Haushalt Klimaanlagen.
Global gesehen wird der Klimawande zu deutlich weniger Tote durch Extremwetter führen, da mehr menschen erfrieren, als durch kälte sterben. Diese Perspektive fehlt komplett. Finde ich etwas dürftig recherchiert.
Dass Hitze zu mehr Todesfällen führt, ist offensichtlich. Inwieweit sich hier schon ein Trend für Europa oder Deutschland zeigt, ist allerdings nicht so klar. Aus dem von der Autorin verlinkten Artikel:
"...between 2018 and 2019, all WHO regions, except for Europe, saw an increase in heat-related deaths in this vulnerable age group"
"Although heat-related mortality decreased between 2018 and 2019 in the WHO European region (due to fewer attributable deaths in countries such as Germany, Russia, and the UK),..."
Auch in den USA kann bis 2018 noch kein Trend nachgewiesen werden: www.epa.gov/climat...lated-deaths#ref10
Und in England stirbt man offenbar eher an Kälte: Small-area assessment of temperature-related mortality risks in England and Wales: a case time series analysis
(www.thelancet.com/...)00138-3/fulltext)
Alle gesellschaftlichen Schichten müssen ihren Konsum und Energieverbrauch reduzieren. Bei den Nicht-Reichen erreicht man das am besten über den Preis.
Das funktioniert aber nur wenn der Preis auch persönlich weh tut. Wenn sich alle weiterhin den selben Verbrauch finanziell leisten können wie bisher, wird es keine ausreichende Einsparung geben. Jede Ausgleichszahlung/Entlastung oder künstliche Preissenkung/-deckelung wirkt dem entgegen und ist klimaschädlich.
Dies gilt insbesondere für Gas, Öl, Strom, Benzin, Fleisch, Flugreisen, jede Art von Individualverkehr und alle nicht lebensnotwendigen Konsumgüter. Der Preis muss so hoch sein, dass es sich eben nicht mehr jeder im gewohnten Umfang leisten kann. Das trifft notwendigerweise einen großen Teil der Bevölkerung, denn der Reiche wird sich diese Dinge immer leisten können. Eine Klimapolitik nur zulasten der Reichen wird nicht funktionieren, erhebliche Einschränkungen im Lebensstil und Lebensstandard des größten Teils der Bevölkerung sind notwenig. Dieses Opfer sollte es uns wert sein. Tun wir das nicht, wird der Klimawandel langfristig ein weiter so ohnehin unmöglich machen.
@Gast Klima sozial denken geht durchaus.
Wir müssen nur weg von der Denke, dass jeder Liter Benzin, Gas, Öl das gleiche kostet, egal wie viel man schon verbraucht hat.
Selbst so wird es noch schwierig werden, aber wer vorher schon aufgibt verliert erst recht.
@Gast Diese Opfer will niemand bringen. Es wird auch und gerade bei uns immer nur auf den anderen gezeigt.
Einerseits wird der hohe deutsche Lebensstandard kritisiert, andererseits können ALG2, Hartz4, Mindestlohn, Grundrente und und und für alle und jeden gar nicht hoch genug sein.
@Taztui Ja, ich rechne auch nicht damit, dass wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen werden.
Unzufrieden mit der Parteilinie: Grüne Stimmenkönigin Canan Bayram verlässt den Bundestag.
Schutz vor Hitzegefahren: Wandel ist machbar
Die Klimakrise führt zu deutlich mehr Übersterblichkeit. Es braucht dringend einen Umbau der Städte, andere Arbeitszeiten – und Hilfe für ältere Menschen.
Die Hitze macht allen zu schaffen, auch den Bauarbeitern Foto: Patrick Pleul/dpa
Die Klimakrise in einem Bild: Die Kurve der Sterbezahlen sieht in Deutschland diesen Sommer praktisch genauso aus wie die der Temperaturen. Sobald die Temperaturen über 30 Grad kletterten, was ja vergleichsweise oft der Fall war, starben gleich deutlich mehr Menschen als üblich.
Das reiht sich in einen Trend ein: Seit 2018 habe es in Deutschland jedes Jahr eine Übersterblichkeit von Tausenden von Menschen aufgrund von Hitze gegeben, warnten Forscher:innen vom Robert Koch-Institut, vom Umweltbundesamt und vom Deutschem Wetterdienst im Juli im Deutschen Ärzteblatt.
Und im „Lancet Countdown“, einer großen internationalen Forschungskooperation im Gesundheitsbereich, guckten sich Wissenschaftler:innen schon vor zwei Jahren die hitzebedingten Todesfälle weltweit bei den besonders gefährdeten Menschen über 65 an. Sie kamen zu dem Schluss: In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind diese um fast 54 Prozent gestiegen. Deutschland sei davon besonders betroffen.
Die Klimakrise ist eine Frage von Leben und Tod. Trotzdem sind wir nicht darauf vorbereitet, und zwar speziell in Deutschland. Das gilt nicht nur für das notwendige Senken der Treibhausgas-Emissionen, das weltweit nicht schnell genug geht. Die Erderhitzung ist schon bei durchschnittlichen 1,2 Grad angelangt. Kühler wird es nicht mehr, sondern erst mal immer heißer.
Vorbild Frankreich
Deutschland muss sich dringend anpassen. Es ist deshalb unverständlich, dass ein nationaler Hitzeschutzplan bislang nicht geplant ist. Manche Bundesländer arbeiten an Strategien, ansonsten sind die Kommunen zuständig. Es gibt also einen Flickenteppich statt einer koordinierten Herangehensweise an Warnketten und Hilfsangebote.
Als Vorbild gilt Frankreich: Dort hatte man das Problem nach der extremen Hitzewelle 2003 in Angriff genommen, die übrigens auch in Deutschland Tausende an Hitzetoten forderte. Neben einem vierstufigen Hitzeaktionsplan mit klaren Handlungsvorgaben für die Behörden gibt es dort etwa ein Hitzeregister für Ältere. Wer darauf steht, wird im Falle von längeren Hitzestrecken regelmäßig angerufen und im Notfall zum Beispiel mit Wasser versorgt.
Neben solchen Plänen für den Akutfall mahnen Klimaexpert:innen auch schon viele Jahre an: Die Städte müssen umgebaut werden. In versiegelten Betonwüsten ohne Grün und mit vielen Autos ist es noch viel heißer und damit gefährlicher, als es sein müsste. Vielleicht hilft es auch, Arbeit und Sozialleben aus der Mittagshitze zu verlagern, wie es in traditionell heißeren Ländern längst üblich ist. Es ist wie so oft in der Klimapolitik: Was getan werden muss, liegt auf der Hand.
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Kommentar von
Susanne Schwarz
Leiterin wirtschaft+umwelt
Jahrgang 1991, leitet das Ressort Wirtschaft + Umwelt und schreibt dort vor allem über die Klimakrise. Hat ansonsten das Online-Magazin klimareporter° mitgegründet.
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