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Nach Explosion auf Polizei-SprengplatzGrunewald-Brand stoppt Bahnlinien

Eine Detonation auf einem Sprengplatz hat ein Feuer in dem Berliner Forst verursacht. Kein Löschhubschrauber der Bundeswehr steht zur Verfügung.

Der Himmel ist voller Rauschwaden: Feuerwehrfahrzeuge stehen am Kronprinzessinnenweg in Berlin Foto: Christophe Gateau/dpa

Berlin taz/dpa | Nach einer Explosion auf einem Sprengplatz der Polizei im Berliner Grunewald ist der angrenzende Wald in Flammen geraten. Das Feuer breitete sich nach Angaben der Feuerwehr aus. Immer wieder kam es zu weiteren Explosionen. Das Feuer brannte am Vormittag unkontrolliert auf einer Fläche von 1,5 Hektar, rund 15 000 Quadratmeter. Das entspricht etwa zwei Fußballfeldern.

Gegen 11 Uhr am Donnerstag waren vom Parkplatz Kronprinzessinnenweg neben der Avus-Autobahn aus wieder Detonationen zu hören. Einem Mitarbeiter der Feuerwehr zufolge waren diese aber „gefühlt viel kleiner“. Am frühen Morgen sei es zu Explosionen gekommen, bei denen auf dem ca. 1,2 Kilometer vom Sprengplatz gelegenen Parkplatz „die Autoscheiben gewackelt“ hätten.

Zurzeit unterstützen zwei Wasserwerfer der Polizei die Feuerwehr dabei, rund um den Brandherd von Forstwegen aus den Wald zu bewässern. Jeder Wasserwerfer kann 10.000 Liter an Hydranten tanken und diese innerhalb von knapp zehn Minuten verspritzen. Dabei geht es nur um die Eindämmung des Feuers: „Brandbekämpfung ist das noch lange nicht“, so der Feuerwehrmann.

Laut Feuerwehr ist „kein Feuer vom Boden aus“ zu sehen. Nur durch Drohnen und von Hubschraubern aus sehe man einen Brand auf rund 1,5-2 Hektar. Gegen Mittag werde ein Räumroboter der Polizei erwartet, mit dem man versuchen werde, zum Sprengplatz vorzudringen. „Wir sehen kein Feuer vom Boden aus“

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Wohngegenden sind nach Erkenntnissen der Feuerwehr nicht in Gefahr. „Das werden wir verhindern“, sagte ein Sprecher. Die nächsten Wohngebäude seien mindestens zwei Kilometer entfernt. Auch Verkehrsinfrastruktur sei nicht betroffen. Verletzte habe es bislang nicht gegeben. Die Berlinerinnen und Berliner sollten die Gegend aber weiträumig meiden.

Kein Löschhubschrauber der Bundeswehr zu erwarten

Es sei davon auszugehen, dass die hohe Trockenheit in der Gegend den weiteren Verlauf des Feuers beeinflussen werde, hieß es. Die am Donnerstag erwartete Hitze werde vor allem den Einsatzkräften zu schaffen machen.

Mit einem Löschhubschrauber der Bundeswehr können die Einsatzkräfte beim Feuer im Berliner Grunewald nicht rechnen. Ein solcher stehe aufgrund des Waldbrands in Sachsen derzeit nicht zur Verfügung, sagte ein Feuerwehrsprecher am Donnerstag in Berlin. Ein Polizeihubschrauber hingegen war am Vormittag im Einsatz und zunächst damit befasst, den Kräften einen Überblick aus der Luft zu verschaffen. Der Brand- und Katastrophenschutz wird vor allem im Ehrenamt gestemmt. Bereits im Juni plädierte die Linke im Landtag für einen Feuerwehrgipfel.

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„Die Lage ist unübersichtlich“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Aufgrund von weiteren Explosionen und umherfliegenden Trümmerteilen hat die Feuerwehr eigenen Angaben zufolge noch nicht mit dem Löschen begonnen, die Einsatzkräfte haben sich zunächst auf 1.000 Meter zurückgezogen. Es seien 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie Polizeikräfte vor Ort. Weitere Einsatzkräfte, sowie Spezialkräfte der Bundeswehr sind angefordert. Vor Ort trafen Wasserwerfer und Räumpanzer ein.

Nach Angaben eines Polizeisprechers sei noch völlig unklar, wie es zu der Explosion kommen konnte. Auf dem Platz wird Fundmunition gelagert und kontrolliert durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Berliner Polizei entschärft.

Der Regional- und S-Bahnverkehr in Richtung Westen sind unterbrochen. Die S-Bahn-Linie S7 fährt von Berlin aus nur noch bis Grunewald, wie ein Bahnsprecher sagte. Beim Regionalverkehr sind die Linien RE1 und RE7 sowie RB21 und RB22 zwischen Berlin-Wannsee und Berlin-Friedrichstraße unterbrochen. Inwiefern auch der Fernverkehr aufgrund des Feuerwehreinsatzes beeinträchtigt ist, war zunächst nicht bekannt. Die Autobahn Avus zwischen Spanischer Allee und Hüttenweg ist in beide Richtungen gesperrt, ebenso der Kronprinzessinnenweg und die Havelchaussee, hieß es von der Berliner Verkehrszentrale.

Die Behörden warnten die Bevölkerung über den Brand auf den Warnapps und riefen dazu auf, das Gefahrengebiet zu meiden. Anwohner sollen Fenster und Türen geschlossen halten. Lüftung und Klimaanlagen sollen ausgeschaltet werden.

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9 Kommentare

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  • Vor Kurzem war in der taz ein Artikel zu lesen, der sich mit Brandbekämpfung aus der Luft und den Plänen der Ampelregierung befasst.



    Es wäre schön, wenn die taz im Anhang auf den eigenen Artikel verweist.



    Der vorliegende Artikel suggeriert fälschlicherweise, nur " die Linke " würde sich mit der Problemstellung befassen.

  • Also man kann doch nur mit dem Kopf schütteln.

    Als ob es nicht außerhalb von Berlin genug Miltärbrachen gäbe bei denen es auf eine Tonne Sprengstoff mehr oder weniger nicht ankäme.

    Zu Zeiten der Berliner Mauer gab es vllt keine Alternative aber man hätte ja wohl längst umziehen können.

    Ob hat man das gar erst nach der Wende eingerichtet ?

  • Im zweiten Absatz steht zu lesen: "Auch Verkehrsinfrastruktur sei nicht betroffen."

    Im vorletzten Absatz heißt es hingegen:"Die Autobahn Avus zwischen Spanischer Allee und Hüttenweg ist in beide Richtungen gesperrt, ebenso der Kronprinzessinnenweg und die Havelchaussee, hieß es von der Berliner Verkehrszentrale."

    Wie kann man das nennen, wenn eine Autobahn gesperrt ist? Ist das keine Verkehrsinfrastruktur und keine Betroffenheit?

  • Die gleichen Probleme gab es ja bei einem Moorbrand in Niedersachsen auch schon mal.

    Wird wohl langsam mal Zeit, das wir uns in Deutschland wenigstens mit dem Katastrophenschutz bei Klimafolgeschäden befassen.

    Im Ahrtal haben alle Mechanismen versagt und man hatte keinen Plan.

    Hier hat man offenbar auch keinen Plan und immer noch keine Löschflugzeuge oder -Hubschrauber.

    Die bessere Alternative wäre natürlich ein Kampf gegen den Klimawandel.



    Der wurde ja leider zugunsten unseres Russland-Krieges abgesagt.

  • Wieder mal eine geile Nummer unserer "Sicherheitskräfte"...



    Die einen zünden mitten in einer Trockenheit bei Schießübungen ein Moor an, die anderen beim Munitionsprengen einen Wald.



    Und natürlich hat es für die Verantwortlichen keine Konsequenzen.

    • @Hansi Hoppel:

      Auf dem Sprengplatz wurde seit Juni auf Grund der Trockenheit nicht mehr gesprengt. Es hat sich dort nachts ein Unfall ereignet.

    • @Hansi Hoppel:

      Aha, Sie wissen also schon die Brandursache? Der erste Notruf bei der Feuerwehr ist laut RBB um 3:24 eingegangen. Keine klassische Arbeitszeit für Kampfmittelentschärfung.

  • Es gibt noch viel zu Lernen im Umgang mit der nicht rückgängig zu machenden Klimakastrophe. Demnächst muss das Rauchen im Freien, das Grillen oder sogar der Verkauf von Streichhölzern 'verboten' werden, um nicht noch schneller alles verbrennen zu lassen. Mein Dank gilt insbesondere einem Herrn Töpfer, einer Umweltministerin Angela Merkel und -selbstverständlich- allen, die mit ihren Profit-schindenden Schloten erst die Klimakatstrophe VERURSACHT haben. Irgendwie konnte das kapitalistische System unser Überleben nicht garantieren, wenn Profit wichtiger ist als eine nachhaltige Lebensweise und die entsprechende Politik.