piwik no script img

Zahlen des Statistischen BundesamtsMehr Ausbildungen in der Pflege

Rund 56.300 Menschen in Deutschland haben im vergangenen Jahr eine Ausbildung in der Pflege begonnen. Das sind fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Pflegeschülerin legt einen Thrombose-Verband an Foto: Jens Büttner/dpa

Wiesbaden epd/taz | Mal eine etwas positivere Nachricht aus der Pflegebranche. Die Zahl der Ausbildungsverträge in der Pflege ist nach der Reform der Pflegeberufe leicht gestiegen. Im vergangenen Jahr hätten rund 56.300 Auszubildende eine Ausbildung im neuen Beruf der Pflegefachfrau oder des Pflegefachmanns begonnen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Das waren fünf Prozent mehr als im Jahr 2020.

Dabei sind die neuen Pfle­ge­r*in­nen nicht mehr sehr jung. Beinahe jede fünfte Ausbildung (18 Prozent) zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann wurde 2021 erst im Alter ab 30 Jahren aufgenommen, 2020 hatte der Anteil bei 17 Prozent gelegen. Unabhängig vom Alter bei Ausbildungsbeginn wird die neue Ausbildung vor allem von Frauen gewählt: 76 Prozent der Auszubildenden mit neuem Vertrag waren weiblich.

Insgesamt waren den Angaben zufolge am 31. Dezember 2021 rund 102.900 Personen in Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann. Die Ausbildung in diesem neuen Beruf ist in Deutschland seit zwei Jahren möglich. Seit Januar 2020 gibt es durch das Pflegeberufegesetz eine generalistische Pflegeausbildung. Die bis dahin getrennten Ausbildungen in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger*in, Gesundheits- und Kin­der­kran­ken­pfle­ge­r*in sowie Al­ten­pfle­ge­r*in wurden so zum Berufsbild Pflegefachfrau/-mann zusammengeführt.

Dementgegengesetzt gab es noch Anfang 2022 Zahlen, dass etwa 40 Prozent der Pflegekräfte erwägen, aufgrund der belastenden Arbeitsbedingungen aus dem Beruf auszusteigen. Immer wieder gibt es aber auch Erhebungen dazu, dass viele ehemalige Pfle­ge­r*in­nen sich vorstellen können, in den Beruf zurückzukehren, wenn sich etwas an den Arbeitsbedingungen verändert.

Im Juni 2021 hatte der Bundestag eine neue Pflegereform beschlossen. Seit dem 1. Januar 2022 sind nun alle Regelungen in Kraft. Durch bessere Entlohnung sollte der Beruf wieder attraktiver werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!