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Haarspray-WerbungSchön für die Scheidung

Wer sich um seine Haare kümmert, muss nicht mehr auf einen Mann als Belohnung setzen. Das zeigt die Neuauflage einer ikonischen Haarspray-Werbung.

Haare gut, Mann weg, alles gut Foto: Schwarzkopf/Youtube

„Hamburg, 8.30 Uhr. Wieder mal Regen. Perfekter Halt fürs Haar …“ Und so weiter. Besagtes Spray verklebte das Haupt damals derartig effektiv, dass Frauen endlich vielfliegend die Welt erobern konnten.

Heute hilft die gleiche Marke bei einem anderen Problem. In einem recht neuen Werbespot bringt eine Frau ihr Cabrio vor einem großen Gebäude zum Stehen, sprüht sich den Schopf ein, stöckelt die Treppe hinauf zu einer Anwalts-Sister im Businesssuit, entledigt sich dabei ihres Eherings, und wirft dem designierten Ex einen triumphierenden Blick zu: Mit diesem Haarspray kann man sich scheiden lassen. Haare gut, Mann weg, alles gut.

Die dekorative Kosmetik, deren Narrativ im Werbespot bis dahin stets mit der heteronormativen Zweierbeziehung abschloss, ist somit auf einem neuen Level. Das Happy End der Dramaturgie lockt erstmals nicht mehr mit einem Mann als Belohnung für das (dank des Produkts) gute Aussehen. Sondern mit der Trennung von jenem Mann, der einem in sämtlichen Spots zuvor noch brav hinterhergeguckt hatte.

Wenn Werbung auch nur im Entferntesten die Gesellschaft abbildet, könnte das ein Zeichen für einen Wandel sein. Es gibt zwar schon länger Kosmetikspots, in denen Freundinnen sich (partysausend) selbst genügen, eine große Marke wirbt zudem seit Jahrzehnten mit dem Claim „Weil ich es mir wert bin“ und impliziert damit die Unabhängigkeit vom Urteil anderer.

Doch die Trennung als solche, die mithilfe von An­wäl­t:in­nen vollzogen wird, war noch nie Teil des kosmetischen Heilsversprechens. „Schöner“-machende Produkte stellten stets die glückliche Liebe, nicht den glücklichen Single in Aussicht: Glück bedeutete (irreale) Beziehung. Einzig in Weingummi-Spots knabberte schon mal ein Häschen tröstend das Foto des gemeinen Exfreunds an, und liebeskummerige Freundinnen schenkten sich Schokolade.

Dass seit einer Weile eine „Monatshygiene“-Marke auf schon lange geäußerte Kritik eingegangen ist, und in Werbespots statt blauer „Ersatzflüssigkeit“ rotes Zeug in die Binde gießt, um zu beweisen, wie dicht sie hält, passt zum Ringen nach mehr Realität. (Nur adelige Frauen finden das eventuell nicht gerecht, weil sie sich mit der blauen Tinktur gut repräsentiert gefühlt hatten…) Reale Körperflüssigkeitsdarstellungen auch in Babywindelspots Einzug halten zu lassen, steht jedenfalls noch an.

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4 Kommentare

 / 
  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Reale Körperflüssigkeitsdarstellungen auch in Babywindelspots Einzug halten zu lassen, steht jedenfalls noch an.“ Flüssig bis über-flüssig. Wie Werbung und Berichte übe Werbung.

  • Was scheinbar immer noch zählt, ist, dass Frau gut aussieht. Weil sie es sich wert ist? Wozu?

  • Ja wie? Kontinuität - wohinde schaust! 🪁

    Was einigen Lebensgefährtinnen - der Scheidungsring💍 mit | Ritz!! - 🙀 😆 -



    Is nú. Ach - Was simmer Weiber wieder - 🎶taff taff taff🎶 - Shure & Eiderdaust! 🦋



    Ist hück die Scheidungsfrisur mit Schlitz plus ner geile Schwarzkopf Taftie Kur! - 👠 👠 👜



    &



    Hieß es bei di Männäs “Nimm fit & diin Hoor sit!“ oder KTG - Quäl & Geil-Geel!



    Sün de Fruns Gellewelle- post Maggie Thatcher Presswelle - Hück. Sowas von vorne. Gellewelle.



    State of Art is. Ooch klar: Je nach eitel - Mittel- oder doch lieber Seitenscheitel¿! - 😸



    Yes. Wonderbraa zu Sonderbar: Frau trägt - Dachrinne - ⛈



    Girls macht hinne. Jetzt auch noch im Oberhaar! 👩‍👧👩‍👧‍👦👩‍👦‍👦👩‍👧‍👧👩‍👧👩‍👧‍👦👩‍👧👩‍👧👩‍👧

    kurz -



    Sogenannte Klassefrauen



    Erich Kästner

    Sind sie nicht pfuiteuflisch anzuschauen?



    Plötzlich färben sich die Klassefrauen,



    weil es Mode ist, die Nägel rot !



    Wenn es Mode wird, sie abzukauen



    oder mit dem Hammer blauzuhauen,



    tun sie's auch. und freuen sich halbtot.

    Wenn es Mode wird, die Brust zu färben,



    oder falls man die nicht hat, den Bauch . . .



    Wenn es Mode wird, als Kind zu sterben



    oder sich die Hände gelbzugerben,



    bis sie Handschuhn ähneln, tun sie's auch.

    Wenn es Mode wird, sich schwarzzuschmieren . . .



    Wenn verrückte Gänse in Paris



    sich die Haut wie Chinakrepp plissieren . . .



    Wenn es Mode wird, auf allen Vieren



    durch die Stadt zu kriechen, machen sie's.

    Wenn es gälte, Volapük zu lernen



    und die Nasenlöcher zuzunähn



    und die Schädeldecke zu entfernen



    und das Bein zu heben an Laternen,



    morgen könnten wir's bei ihnen sehn.







    Denn sie fliegen wie mit Engelsflügeln



    immer auf den ersten besten Mist.



    Selbst das Schienbein würden sie sich bügeln !



    Und sie sind auf keine Art zu zügeln,



    wenn sie hören, daß was Mode ist.







    Wenn's doch Mode würde, zu verblöden !



    Denn in dieser Hinsicht sind sie groß.



    Wenn's doch Mode würde, diesen Kröten



    jede Öffnung einzeln zuzulöten !



    Denn dann wären wir sie endlich los.“

    …ein Traum geblieben

    • @Lowandorder:

      “DACHRINNE“ © die Kiddies

      Kackfrech zu Vaddern eitel =>



      Vollbart 👓 Matte Scheitel - 👹 -



      & =>



      (die eine eine Frag in dry Gottsnam 🥃 -



      Wo die Lauser - dess bloß herham?!;)