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Extremtemperaturen in NordamerikaKlimakrise befeuert Hitzewelle

Die extremen Temperaturen im Westen Nordamerikas wären ohne den Klimawandel „praktisch unmöglich“ gewesen. Das zeigt eine neue Attributionsstudie.

Kühlungs­bunker Ende Juni in Portland, USA: Menschen suchen Schutz vor den extremen Temperaturen Foto: Marine Staab/reuters

Berlin taz | Nach 20 Minuten lag Lytton zum größten Teil in Schutt und Asche. Eine Feuerwalze wütete über dem westkanadischen Ort, der schon Tage zuvor durch Rekordtemperaturen weltbekannt geworden war. Auf 49,6 Grad kletterte das Thermometer dort in der vergangenen Woche, so hoch wie noch nie zuvor irgendwo in Kanada. Fast alle Dorf­be­woh­ne­r:in­nen konnten in Sicherheit gebracht werden, aber mindestens zwei Menschen starben im Feuer.

Die Hitzewelle, die den Brand begünstigt hat, war außergewöhnlich und zog sich von Westkanada bis in den Nordwesten der USA. Wie viel Klimawandel in dem extremen Wetterereignis steckt, hat nun die World-Weather-Attribution-Initiative ermittelt, ein internationales Team renommierter Klimawissenschaftler:innen. Das Ergebnis: Die vom Menschen ausgelöste Erderhitzung hat die Hitzewelle mindestens um 150-mal wahrscheinlicher gemacht. Anders gesagt wäre sie ohne Klimawandel praktisch unmöglich gewesen.

„Was wir hier erleben, ist beispiellos“, sagte Friederike Otto, Klimaforscherin an der Uni Oxford. Das gilt sogar im Klimawandel. Dabei sind sich Kli­ma­wis­sen­schaft­le­r:in­nen einig, dass der Hitzewellen häufiger und intensiver macht. Laut Weltklimarat kann man das „mit hoher Zuverlässigkeit“ sagen.

„Trotzdem war es unerwartet, ein derartiges Hitzeniveau in dieser Region zu sehen“, sagte Geert Jan van Oldenborgh vom Königlichen Niederländischen Wetterinstitut. Wie Otto gehört er zu den Koryphäen der Attributionsforschung – dem Forschungsstrang der Klimawissenschaft, der den Anteil des Klimawandels am Wetter detektiert.

Tod durch Hitze

Die Wis­sen­schaft­le­r:in­nen stellen sogar zur Diskussion, ob das Klimasystem schon eine Schwelle erreicht haben könnte, ab der „nicht-lineare Interaktionen“ überhand nehmen. Das würde bedeuten, dass nur geringe Steigerungen bei der globalen Durchschnittstemperatur gleich zu deutlich krasseren Spitzentemperaturen führen.

„Dieses Ereignis ist so außergewöhnlich, dass wir nicht ausschließen können, dass wir schon heute Hitzeextreme erleben, die wir eigentlich erst bei einer weiter fortgeschrittenen Erderwärmung erwartet hätten“, meint Otto. Diese Option müsse weiter erforscht werden. Denkbar ist den For­sche­r:in­nen zufolge aber auch eine besonders ungünstige Kombination aus Klimawandel und natürlichen, aber sehr seltenen Wetterbedingungen.

Die neue Studie haben die Wis­sen­schaft­le­r:in­nen einfach selbst veröffentlicht, also nicht in einem Fachmagazin und ohne die Prüfung unabhängiger Kolleg:innen, wie das sonst üblich ist. Das macht die Gruppe oft so. Ihr geht es mit diesen Attributionsstudien vor allem darum, die Öffentlichkeit schnell darüber zu informieren, was aktuelle Wetterextreme mit dem Klimawandel zu tun haben.

Dafür nutzt das Team aber erprobte Methoden, die den konventionellen Veröffentlichungsprozess durchlaufen haben. Kurz gesagt wird dabei die reale Welt mithilfe komplexer Computermodelle mit einer ohne die Treibhausgasemissionen der menschlichen Wirtschaft verglichen.

Während sich im Westen von Kanada und den USA schon wieder sehr hohe Temperaturen ankündigen, kämpfen die betroffenen Regionen immer noch mit den Folgen der gerade vergangenen Hitzewelle, mit zahlreichen Bränden zum Beispiel und mit Gesundheitsproblemen. Hunderte Menschen starben infolge der extremen Hitze.

Darauf zielte die an der Attributionsstudie beteiligte Gesundheitswissenschaftlerin Kristie Ebi von der Universität von Washington ab, einem der stark betroffenen US-Bundesstaaten. „In den Vereinigten Staaten ist die Hitze der größte Treiber wetterbezogener Todesfälle“, sagte sie. Fast allen dieser Tode könne man vorbeugen, mahnte sie an. „Hitzeaktionspläne können gegenwärtige und künftige hitzebedingte Todesfälle reduzieren.“

Neben der Anpassung an steigende Temperaturen hilft, das muss man aus den Studienergebnissen folgern, aber noch etwas anderes: Klimaschutz.

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17 Kommentare

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  • Und jetzt also sollen es die industriekonzernhörigen Politiker*innen richten. Und Armin Laschet kündigt bei einer erfolgreichen Kanzlerkür Sparen, Steuersenken, schneller Schuldenabbau etc. an...Der ewige Kampf des Profits gegen die Umwelt wird von Armin Laschet noch befeuert werden. Dieses kapitalverseuchte Wirtschaftssystem definiert grundsätzlich alles als Katastrophe, was einen Fortschritt in der Klimawandelbekämpfung bedeuten könnte. Politiker vom Schlage eines Laschet merken nicht, dass genau diese Art von Arbeitsbeschaffung Globus und Klima stärker ruiniert, als noch so viele Windräder, CO2-Bepreisungen und E-Autos kompensieren können. Nein, nicht Arbeit braucht die Welt sondern "Arbeit ruiniert die Welt". Günther Moewes sieht die überflüssige Arbeit als Hauptursache der Klimakatastrophe. Er schreibt: „Entropie“ nannte der Physiker Rudolf Clausius 1865 dieses Umkehren der Evolution. Ökonomen und Politiker dagegen nennen es „Arbeitsbeschaffung“, „Wertschöpfung“ und „Globalisierung“. Sie glauben zum Beispiel, Wohlstand und Wertschöpfung entstünden, wenn möglichst viele Japaner deutsche Autos fahren und möglichst viele Deutsche japanische. Denn nur so entstünde neue Arbeit durch neue Transporte, Umschlaghäfen und Energieverbräuche. Auch Plastikverpackungen, Ferntourismus, Rüstung und Kriege mit vorherigen Wiederaufbaukonferenzen seien leider unvermeidlich, weil sie Arbeit schaffen.

  • Global verbraucht die Menschheit knapp 600 Exajoule an Energie.



    Diese werden derzeit zu über 90% aus fossilen Energieträgern gewonnen.



    Gleichzeitig wächst der CO2 Footprint pro Mensch insbesondere in den bevölkerungsreichen Ländern, was klar ist, denn diese Menschen haben derzeit einen viel kleineren Footprint als die, relativ wenigen, Menschen im Westen.



    Wer sich das vergegenwärtigt dem muss klar sein, daß es nicht gelingen kann den Klimawandel aufzuhalten. Das Ziel ist natürlich richtig, nur, es ist rational gesehen völlig unrealistisch.



    Rational wäre es, in Adaption zu investieren. Also MIT dem Klimawandel zu leben anstatt dich der (leider unrealistischen) Hoffnung hinzugeben, man könne ihn noch verhindern.

  • Der desertifikationsbedingte Temperaturanstieg ist durchweg menschengemacht. Jede Bodenversiegelung stört nicht nur den Wasserkreislauf, sondern die Aufheizung. Nur mit Radwegen und Ekektroautos bekommen wir die Städte nicht kühler, sondern mit mehr Bäumen und möglichst viel sonstigem Grün. Finanzklamne Städte neigen dazu, den Baumbestand wegen des Pflegeaufwandes zu entfernen, noch schlimmer sind die Straßenmeistereien mit der konsequenten Beseitigung des Straßenbegleitgrüns, das obendrein ein hervorragender Feinstaubfilter und Lärmschutz gewesen wäre.

    Die Forstwirtschaft hat inzwischen das Problem, dass auch die Laubbäume wie z.B. Buchen regelrechten Sonnenbrand bekommen und die Fichtenbestände nahezu vollständig abgehakt werden können. Solche kaputten Wälder sind wedervangenehm kühl, noch speichern sie Wasser. Da sind selbst die angeblich ökologisch wertlosen DDR-Kiefernwälder besser dran, denn die Pflanzdichte lässt noch Bodenvegetation zu und die Kiefer ist an sandigen trockenen Standort angepasst.

    Die Landwirtschaft ist bis heute uneinsichtig und rodet Hecken und Baumreihen, schüttet Gräben und Tümpel zu, um größere Maschinen einsetzen zu können.

    Täglich werden Genehmigungen für riesige Flächen an Gewerbegebieten, Straßen und Parkplätzen, Wohnhäusern etc. genehmigt. Alles ohne ernsthafte Klimaauflagen wie z.B. Sonderabgaben für Schotterflächen oder Vollflächenversiegelungen.

    Auch ich kann mich noch an echte Winter und späten Frühlingsandang erinnern, aber damals gab es viel weniger Bebauung, weniger Autos, mehr Bäume, Büsche, Hecken, Kleingewässer allein bei uns, woanders war die Entwicklung viel rapider, z.B. rund um alle Mega-Metropolen und den Flächen der Industrie-Landwirtschaft.

    Mich wundert die Naivität der Klimaforscher, die mit ihren Rechenmodellen schon seit Jahren von den Realitäten überholt werden und sich jedesmal "wundern"

  • "„Dieses Ereignis ist so außergewöhnlich, dass wir nicht ausschließen können, dass wir schon heute Hitzeextreme erleben, die wir eigentlich erst bei einer weiter fortgeschrittenen Erderwärmung erwartet hätten“, meint Otto. Diese Option müsse weiter erforscht werden. Denkbar ist den For­sche­r:in­nen zufolge aber auch eine besonders ungünstige Kombination aus Klimawandel und natürlichen, aber sehr seltenen Wetterbedingungen."



    Vor allem muss JETZT gehandelt werden und Treibhausgasemissionen schnell massiv abgesenkt werden. Mensch darf und muss da nicht weiter warten. Es gibt jetzt bereits hinreichende Belege und Gründe jetzt zu handeln. In einer vorgestellten Zukunft könnte sich rückblickend nur dann darüber gefreut werden, wenn schneller und effizienter gehandelt worden wäre als notwendig. Erst dann würde mensch festgestellt haben können, dass langsamer hätte gehandelt werden können. Andersherum aber wäre ein tatsächlich zu geringes Handeln fatal. Klimakipppunkte lösten aus und Klimaveränderungen wären unumkehrbar. Hitzewellen wie die heutzutage wären häufiger und ein bedrohlicher Aspekt für das Überleben von Mensch und Tier.

    • @Uranus:

      "Während sich im Westen von Kanada und den USA schon wieder sehr hohe Temperaturen ankündigen, kämpfen die betroffenen Regionen immer noch mit den Folgen der gerade vergangenen Hitzewelle, mit zahlreichen Bränden zum Beispiel und mit Gesundheitsproblemen."



      Wobei angemerkt sei, dass es bspw. in den USA seit 20 Jahren bereits Probleme mit Wassermangel gibt, wie u.a. hier nachzulesen ist:



      " Der Boden ist verkrustet und hat Risse. Der Wasserstand des Rio Grande in New Mexico ist auf einem Rekordtief. Die Behörden von Albuquerque verbieten Einwohnern, mehr als zweimal pro Woche ihre Gärten zu gießen. Es herrscht Wassernotstand. Wie im gesamten Westen der USA von Arizona, Utah, Colorado über Kalifornien bis hoch nach Montana. Erde, Büsche und Bäume - alles ist knochentrocken. Und die Buschfeuersaison hat bereits begonnen.



      Klimawissenschaftler Jason Smerdon von der Columbia Universität spricht im Skype-Interview von einer "Mega-Dürre" und erklärt: "Wir definieren Mega-Dürren als Trockenperioden, die länger als zwei Jahrzehnte dauern. Im Vergleich zu vorangegangen Dürren ist dies die zweitschlimmste Trockenperiode in den letzten 1000 Jahren."



      Im Jahr 2000 hat die Wasserkrise begonnen. Knapp 50 Prozent der Ursachen könnten auf die globale Erderwärmung zurückgeführt werden, sagt der Klimaforscher. Konkret heißt das unter anderem: Verantwortlich sind die geringe Schneeschmelze und vor allem die steigenden Temperaturen. "



      www.tagesschau.de/...irtschaft-101.html

      • @Uranus:

        "Hunderte Menschen starben infolge der extremen Hitze."



        Auch hierzulande sterben stetig mehr Menschen aufgrund Hitze:



        "Sie ermittelten für 2018 in Deutschland rund 20.200 Todesfälle bei über 65-Jährigen im Zusammenhang mit Hitze ... Mit Blick auf die Mittelwerte der Vorjahre sei der Wert für Deutschland eine deutliche Steigerung. In den Jahren 2014 bis 2018 habe die Zahl der Hitzetoten nach dieser Methode hierzulande im Schnitt bei 12.080 gelegen. Und das seien bereits 3640 Hitzetote mehr gewesen als im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2004."



        www.tagesschau.de/...utschland-103.html

  • > „Dieses Ereignis ist so außergewöhnlich, dass wir nicht ausschließen können, dass wir schon heute Hitzeextreme erleben, die wir eigentlich erst bei einer weiter fortgeschrittenen Erderwärmung erwartet hätten“

    Scheinbar liegt das daran, dass die Erderwärmung die Jet Streams beeinflusst:

    www.youtube.com/watch?v=_nzwJg4Ebzo

    Übrigens steht das auch im Zusammenhang zwischen den plötzlichen Wechseln zwischen klarem und bedeckten Wetter zusammen mit sprunghaften Temperaturänderungen, die wir auch in Deutschland immer öfter sehen.

  • Kanada ist mitnichten ein Saubermannstaat, sondern fördert auch im grossen Stil klimaschädliche "Bodenschätze", z.B. Ölsande mit massiver Umweltzerstörung und Kohle:

    www.energiezukunft...r-kohlefoerderung/

    Dann trifft es ja hier die Richtigen - wer jetzt argumentiert, die armen Leute können ja nix dafür: falsch. Die fahren alle fossile Autos und profitieren insgesamt (Arbeitsplätze usw.) von der Kohle- und Petrolindustrie. Ausserdem finden die Meisten das ganz toll und wählen auch entsprechend.



    Nebenbei wird privat auch entsprechend gebaut, gehaust und geheizt.

    Vielleicht führen solche kleinen (!) Katastrophen ja zu einem Richtungswechsel, bevor die richtigen grossen Katastrophen kommen.

    • @Mitch Miller:

      > Dann trifft es ja hier die Richtigen - wer jetzt argumentiert, die armen Leute können ja nix dafür: falsch. Die fahren alle fossile Autos und profitieren insgesamt (Arbeitsplätze usw.) von der Kohle- und Petrolindustrie. Ausserdem finden die Meisten das ganz toll und wählen auch entsprechend.

      Das trifft aber für Deutschland mindestens ebensosehr zu.

      Und vielleicht ist es auch ein wichtiger Grund, warum es mit der politischen Anpassung an die physikalischen Realitäten dermaßen klemmt: Die (falsche) Vorstellung, man kriege sozusagen gegenüber anderen was raus, und profitiere vom "Nutzen" der Klimazerstörung, während der Schaden eher andere Länder/Städte/Leute betreffe.

      Das ist definitiv Selbstbetrug, weil der Schaden so viel größer ist als der Nutzen. Wie so oft geht der Beschiss nach außen einher mit einem noch größeren Beschiss nach innen.

      Und das dürfte auch im Einzelnen für Regionen in Deutschland zutreffen. Beispielsweise profitiert Stuttgart von der Autoindustrie. Es ist aber auch ein Ort in Deutschland, der Bereits heute im Sommer oft ziemlich ungemütlich heiß wird. Wenn es da im Sommer mal 10 Grad wärmer ist - und dazu wird es schneller kommen als irgendjemand lieb sein kann -- wird es nicht mehr erstrebenswert sein, da zu leben.

      Und ebenfalls wird man schnell an den Punkt kommen, wo in Bayern z.B. die Schäden an der Landwirtschaft durch Gewitter, Starkregen und Hagel schwerer wiegen als die Lohneinnahmen durch die Autoindustrie. Sicher, durch letztere wird sehr viel Geld umgesetzt, aber die Einnahmen fließen ja nicht in die Gemeindesäckel, um später mal bankrotten Landwirten die Sozialhilfe zu finanzieren, oder Altenheime mit Klimaanlagen auszustatten.

      Letztlich wird es wie nach der Finanzkrise sein, das Geld ist nicht weg, aber es ist woanders.

      Und ich denke, das ist ein zentraler Punkt in der Klimakrise. Und auch ein Grund, warum Täuscher wie Laschet die Männer der Stunde sind.

      • @jox:

        Klar, das trifft auf nahezu alle Länder zu - aber man muss ja auch in allen Ländern was ändern. Deswegen ist der Lernprozess in allen Ländern wichtig und Kanada hat da bisher noch einen unerklärlichen "Bonus".

        Ja, Du meinst dieses "da wären wir ja die Blöden, da lachen die anderen über uns, wir zahlen die Zeche für die anderen usw.".

        Die Rechnung ist komplex, aber wir kennen das Ergebnis: Nichtstun wird wesentlich teurer und wenn wir da vorn mit dabei sind können wir Druck ausüben - ansonsten werden wir gezogen und tänzeln hinterher.



        So, wie die Autoindustrie jetzt nach >10 Jahren immer noch Tesla hinterherrennt.



        WIR könnten die Technologien etablieren und vermarkten - aber mit Laschet wird das wie bei Solar und Wind laufen und dann kommen die Helden und meinen, mit Wasserstoff kann man ganz schnell alles retten.

  • > Die Hitzewelle, die den Brand begünstigt hat, war außergewöhnlich

    Das kann man wohl sagen. Das ist vergleichbar wie wenn im Frühling in Bremerhaven auf einmal ein Wetter ist wie im Juli in Sevilla.

    Und es ist eine Frage der Zeit, bis wir das in Deutschland erleben.

    Eigentlich ist das Klimasystem sehr träge, die Ozeane speichern unglaubliche Mengen an Wärme. Die Geschwindigkeit dieser Veränderung ist daher für Naturwissenschaftler absolut erschreckend.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @jox:

      Allerdings sieht es aufgrund unserer speziellen Lage - Alpen, Nordsee - eher so aus, dass wir im Süden weniger Hitzeereignisse bekommen, dafür mehr diese Starkregen-Gewitter.

      Die Mitte trocknet dafür aus und braucht gar keine besondere Hitze dafür.

      "Erleben" tun wir das sowieso so - im Vergleich zu meiner Kindheit in den 70ern ist es erheblich wärmer. Ich habe Anfang Mai Geburtstag und damit einen Fixpunkt, der den Stand des Frühlings markiert. Während meiner Kindheit haben die großen Bäume gerade um meinen Geburtstag herum ausgeschlagen, meistens war es zu kalt, um draußen zu feiern.

      2019 und 2020 waren die großen Bäume schon Mitte April belaubt - die Aprilsommer sind schon fast eine fünfte Jahreszeit.

      Wenn man noch eine Generation zurückgeht, landet man bei Wintern mit langen Phasen mit tiefem Frost. Wir schaffen in Oberbayern kaum noch 20 Tage überhaipt mit Frost.

      Wenn man sich ein bisschen frei macht vom Wetter, dann kann man die qualitativen Verschiebungen schon sehr gut sehen.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Ich erlebe hier in Oberbayern gerade öfter Wetter, das mich deutlich an das tropische Caracas erinnert - intensive Sonne am Vormittag, dann zunehmende Luftfeuchtigkeit, Gewitter am Nachmittag. Stichwort Mittagsregen.

        de.wikipedia.org/w...zzone#Auswirkungen

        Andere Dinge entgehen einem erst mal. Ich habe früher (Ende Achtziger) mal in Aachen gewohnt, das war damals ein ausgesprochenes Regenloch. Das ist heute nicht mehr so, es gibt auch im Herbst viele sonnige und trockene Tage, und es ist definitiv trockener geworden.

        • 0G
          05989 (Profil gelöscht)
          @jox:

          Es ist ein bisschen tückisch, wenn man in einer anderen Region groß geworden ist - unser Erinnerungsvermögen ist ja eigentlich eher schlecht. Deswegen würde ich mich bestenfalls noch auf meinen Geburtstag verlassen, weil da die Referenzen aus der Kindheit eben gut sind.



          Dazu kommt, dass ist fast in der gleichen Gegend lebe, in der ich aufgewachsen bin.

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Da braucht man nur den Rückgang der Gletscher (als sehr träge Indikatoren )und der Schneegrenze zu beobachten. Überall werden in den nicht so hoch gelegenen Skigebieten extrem energieintensive Schneekanonen installiert, die machen das ja auch nicht wegen "Wetter".



        Und auf dem Zugspitzgletscher kämpft man um jeden cm Schnee mit irrwitzigen Maßnahmen wie abgedeckten Schneedepots und Sonnenschutz für die Gletscherpisten.

        • 0G
          05989 (Profil gelöscht)
          @Mitch Miller:

          Aber wieviele Menschen sehen regelmäßig Gletscher? Ich war schon ein paar mal in Asien, Nord- und Südamerika und an vielen, vielen Orten in Europa - aber ich war tatsächlich nur ein einziges mal in meinem Leben in der Nähe eines Gletschers... im Skilager der 7. Klasse - und Gletscher waren da überhaupt nicht in meinem Fokus! Zungen, ja... Gletscher, nein... ;)

          • @05989 (Profil gelöscht):

            Man muss ja nicht auf einem rumlatschen, es gibt unzählige Berichte, Fotos und Messdaten. Den Gletschern ist das Wetter eher egal.