Oatly, Eiscreme, Miss Universe: Alles fresh in Veganhausen
Ein New Yorker Drei-Sterne-Restaurant wird fleischfrei, Oprah Winfrey investiert in Hafermilch und weitere News und Trends aus dem veganen Lifestyle.
![Eine Frau in einem roten Kleid, mit einer Tiara, einem großen Blumenstrauß und einer Schärpe, auf der steht: Miss Universe Eine Frau in einem roten Kleid, mit einer Tiara, einem großen Blumenstrauß und einer Schärpe, auf der steht: Miss Universe](https://taz.de/picture/4882737/14/27436852-1.jpeg)
V eni, vegan, vici! An dieser Stelle berichte ich regelmäßig von guten Nachrichten und Innovationen rund um die Mainstreamisierung des veganen Lifestyles – auch heute wieder.
Ich freue mich schon auf den kalifornischen Sommer, und gerade umso mehr, denn die Traditions-Schokomarke Ghirardelli aus San Francisco bietet zum ersten Mal seit ihrer Gründung vor 169 Jahren vegane Eiscreme an. Drin sind: Madagaskar-Vanille und gutes Gewissen, denn das Eis ist nachhaltig und Fair Trade, von der Kokosmilch bis zur Vanilleschote. Selbst die Verpackung ist umweltfreundlich, anstatt aus Kunststoffbasis (Erdöl!) besteht sie aus Zuckerrohrhülsen.
Auch an der Wall Street heißt es derzeit: Die nachhaltige Milch macht’s! Kaum waren die Hafermilch-Hipster von Oatly vorige Woche an die Börse gegangen, stieg der Kurs um 30 Prozent. Und ich habe mich grün geärgert, nicht investiert zu haben! Smarter waren da Schwergewichte wie Oprah Winfrey und die Private-Equity-Gesellschaft Blackstone. Mehr Mainstream geht nicht und ist beispielhaft für den wachsenden Appetit auf pflanzliche Nahrungsmittel, massiv angetrieben durch die gesundheits- und umweltbewussten Millennials und Generation-Z-Konsumenten.
Apropos Gen-Z: 89 Prozent von ihr sind laut einer Studie des Wissenschaftsmagazins Foods offen dafür, Laborfleisch zu probieren. Das sogenannte Cultured Meat wird aus einem winzigen Anteil Tierzellen hergestellt, die in Labors zu großen Fleischbrocken heranwachsen. Gruselig? Nein. Mich schaudert es bei Massentierhaltung und Tötung, für mich ist die Entwicklung ein Schritt in eine neue, schönere Welt.
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Schöne Nachrichten gibt es auch aus China: Seit Anfang Mai sind die bisher gesetzlich vorgeschriebenen Versuche an Tieren für importierte Kosmetika abgeschafft. Und dass Beauty gut für Tiere sein kann, dafür steht auch die Mexikanerin Andrea Meza: Die vegane Softwareingenieurin wurde Mitte Mai zur neuen Miss Universum gewählt. Den Themen Tierrechte und Umweltschutz will sie durch ihren Titel mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Finde ich galaktisch gut!
Dass eine fleischlose Zukunft nicht nur in den Sternen steht, beweist auch das Post-Lockdown-Re-Opening des New Yorker Drei-Sterne-Restaurants „Eleven Madison Park“. Nach 15 Monaten Zwangspause öffnet es am 10. Juni – doch Fleisch und Fisch stehen nicht mehr auf der Karte. Starkoch Daniel Humm begründet das so: „In Anbetracht des Klimawandels müssen Köche bei der Beschaffung ihrer Zutaten verantwortlich handeln.“ Und Verantwortung kann verdammt lecker sein.
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