piwik no script img

Naturschutzexperte über Nord Stream 2„Erdgas ist keine Lösung“

Die Deutsche Umwelthilfe will Nord Stream 2 vor Gericht kippen. Das Projekt sei klimapolitisch unverantwortbar, sagt der DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner.

Die Anlandestation für die Nord-Stream-2-Pipeline in Lubmin ist seit 2019 betriebsbereit Foto: Uwe Koch/Eibner Pressefoto/imago
Ingo Arzt
Interview von Ingo Arzt

taz: Herr Müller-Kraenner, ist es sinnvoll, jetzt die Umweltgesetzgebung zu instrumentalisieren, um ein politisches Ziel zu erreichen: Nord Stream 2 beenden, als Reaktion auf den Anschlag auf Alexei Nawalny?

Sascha Müller-Kraenner: In der Klage, die wir gegen des Bergamt Stralsund eingereicht haben, geht es nicht um Nawalny oder die vielen politischen Argumente gegen Nord Stream 2. Diese Pipeline passt nicht zu den Klimaschutzzielen der EU. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass es bei der Förderung und dem Transport von Erdgas deutlich höhere Methanemissionen gibt als bisher angenommen. Deshalb hätte die Umweltverträglichkeitsprüfung bei Nord Stream 2 anders ausfallen müssen, dann hätte es auch keine Genehmigung geben dürfen.

Aber Sie sehen jetzt gerade eine Gelegenheit, ihre Forderung neu zu platzieren und der Bundesregierung augenzwinkernd zu sagen: Weist doch mal das Bergamt Stralsund darauf hin, dass es neue Umweltprobleme bei Nord Stream 2 gibt.

Deutsche Umwelthilfe
Im Interview: Sascha Müller-Kraenner

57, ist seit 2015 Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe und Experte für Naturschutz, Klimapolitik und Energiepolitik.

Wir haben schon lange gesagt, dass diese Pipeline klimapolitisch nicht verantwortbar ist. Wir freuen uns, dass dieses Argument in den letzten Tagen wieder mehr Gewicht findet. Der Hintergrund, der Mordanschlag auf Alexei Nawalny, ist natürlich furchtbar. Es ist traurig, dass die Bundesregierung jetzt erst aufwacht. Sie überlegt sich nun, wie man aus der Pipeline-Geschichte mit geringen Entschädigungen rauskommt und dass man mit Umweltschutz rechtlich die besten Karten hat. Aber dass es diesen bitteren Hintergrund gibt, macht die sachlichen Klimaschutz-Argumente nicht weniger wichtig.

Es gibt eine Studie aus den USA, die sagt: Bei Förderung und Transport von Erdgas tritt wesentlich mehr klimaschädliches Methan aus als bisher angenommen. Wie soll eine einzelne Studie aus den USA zu einem rechtssicheren Ausstieg aus Nord Stream 2 in Europa führen?

Auf Grundlage dieser Studie sind die Schätzungen zu Methanemissionen in der Öl- und Gasindustrie in den USA um 60 Prozent nach oben korrigiert worden. Das ist keine Studie, die am Schreibtisch entstanden ist. Man hat sich schon lange gewundert, warum in der Luft über Öl- und Gasförderregionen deutlich höhere Methan-Konzentrationen gemessen werden, als zu erwarten wäre. Deshalb ist anzunehmen, dass auch in anderen Regionen der Welt, in denen Öl und Gas gefördert wird, deutlich mehr Methan austritt. Also auch in der russischen Arktis. Was uns dort fehlt, sind die unabhängige Messungen. Die verlangen wir. Erst dann wissen wir, ob die Angaben der Betreiber bei der Genehmigung von Nord Stream 2 auch stimmen. Wenn die Methanemissionen nach oben korrigiert werden müssen, dann stellt sich die Klimabilanz von Erdgas ganz anders dar. Wir sind der Meinung, das Bergamt Stralsund muss diese Prüfung verlangen.

Gibt es einen Präzedenzfall, nach dem eine staatliche Stelle nach einer Genehmigung sagt: Ups, da gibt es eine neue Klimastudie, die Investition sind futsch? Kann das in einem Rechtsstatt funktionieren, ohne dass die öffentliche Hand regresspflichtig wird?

In der Genehmigung für Nord Stream 2 gibt es ausdrücklich eine Öffnungsklausel, nach der wissenschaftliche Erkenntnisse zu Umweltauswirkungen auch nachträglich berücksichtigt werden müssen und die Genehmigung aufgrund dessen überprüft werden kann. Genau das ist hier der Fall: Die höheren Methanemissionen sind gravierend. Das ist im Übrigen ein gängiges Verfahren. Auch bei der Genehmigung von Atomanlagen sind Betriebserlaubnisse später immer wieder überprüft worden.

Bei Atomkraftwerken ging es um Sicherheit, Methanemissionen sind keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben.

Erstens IST Klimawandel eine Gefahr für Leib und Leben von hunderten Millionen Menschen in den kommenden Jahrzehnten. Zweitens ist Klimaschutz eine der Hauptbegründungen für die politische Unterstützung von Nord Stream 2 gewesen. Weniger klimaschädliches Erdgas soll importiert werden, um die Kohle zu ersetzen. Wenn jetzt der begründete Verdacht besteht, dass die Treibhausbilanz von Erdgas schlechter ist, dann muss man die Genehmigung der Pipeline nochmals prüfen.

Sinkt denn die Nachfrage nach Erdgas in Europa, wenn man Nord Stream 2 abbläst?

Die Nachfrage zumindest in Deutschland sinkt ohnehin. Davon geht auch das Bundeswirtschaftsministerium aus. Wir sind der Meinung, dass der Trend noch schneller geht, weil wir im Gebäudebereich zügig Erdgasheizungen durch Wärmepumpen ersetzen. Auch beim Kohleausstieg kann man schneller auf Wind umstellen, Erdgas ist nicht in dem bisher gedachten Ausmaß als Zwischenlösung nötig.

Das heißt, die Nachfrage nach Erdgas in Europa ist unabhängig davon, ob man Nord Stream 2 baut oder nicht?

Kein Land in Europa ist so diversifiziert ans Erdgasnetz angeschlossen wie Deutschland. Wir haben jetzt schon Überkapazitäten. Die bereits bestehende Pipeline Nord Stream 1 wird nicht auf voller Kapazität betrieben. Die Idee von Nord Stream 2 ist, bestehende Pipelines, vor allem durch die Ukraine, aber auch durch Polen, zu ersetzen und irgendwann stillzulegen. Trotz aller politischer Garantien für die Transitstaaten.

Überkapazität bedeutet, dass russisches Erdgas nach Europa fließt, auch ohne Nord Stream 2. Nur dass es dann durch Leitungen durch Polen und die Ukraine fließt, die älter sind und mehr Lecks haben. Also wäre ein Aus für Nord Stream 2 doch eher schlecht fürs Klima.

In den letzten Jahren ist in die existierende Gasinfrastruktur nicht mehr investiert worden. Da gibt es Modernisierungsbedarf, die Pipelines müssen technisch nachgerüstet werden, um Lecks zu verhindern und sie auch für Wasserstoff zu ertüchtigen.

Also noch mal: Nord Stream 2 hat keinen Einfluss auf den Verbrauch in Europa. Das Erdgas kann auch durch bestehende, modernisierte Pipelines fließen. Daraus folgt, dass Nord Stream 2 keinen Einfluss auf die Klimabilanz hat. Also warum sollte das Argument dann in die Genehmigung einfließen?

Nord Stream 2 ist angelegt auf 50 bis 70 Jahre Betriebsdauer. Allerdings will Europa bis dahin längst keine Klimagase mehr emittieren. Man darf nicht vergessen, dass an den deutschen Unternehmen des Nord Stream-Konsortiums, Wintershall und Uniper, auch deutsche Kommunen beteiligt sind. Man schafft mit Nord Stream 2 also politische Interessen, weiter auf Erdgas zu setzen und Klimaschutz hinauszuzögern. Deshalb mach es einen großen Unterschied, ob man eine neue Pipeline im Meer versenkt oder eine bestehende Infrastruktur so ertüchtigt, dass es bis zum Ausstieg aus fossilem Gas reicht.

Sie müssen aber ein Gericht davon überzeugen, dass Nord Stream 2 zu direkt mehr Methanemissionen führt. Glauben Sie wirklich, dass Sie da mit weichen politischen Eventualitäten weiterkommen?

Ich glaube, dass wir da gute Chancen haben. Weil wir wissen, unter welchen Bedingungen Erdgas in Russland gefördert wird. Da besteht die berechtigte Vermutung, dass es dort Leckagen in erheblichem Ausmaß gibt. Deshalb verlangen wir diese unabhängige Überprüfung.

Was sagen Sie zu den deutschen Kommunen und den österreichischen Steuerzahlern, die indirekt an Nord Stream 2 beteiligt sind und jetzt ohne Entschädigung jeweils 950 Millionen abschreiben sollen? Pech gehabt?

Es gibt seit Jahren eine kritische Diskussion über dieses Projekt. Die Pipeline ist genehmigt. Wir glauben aber, dass das widerrufen werden kann. Dann muss man schauen, ob seitens der Betreiber bei der Genehmigung korrekte Angaben zur Klimabilanz gemacht worden sind. Erst dann wird sich entscheiden, ob Entschädigungszahlungen notwendig sind. Wir glauben, dass es mit unseren Argumenten möglich ist, die Entschädigungen deutlich zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Die Bundesregierung sollte sich unserer Klage anschließen oder sie zumindest anerkennen.

Wäre es nicht viel eleganter, Nord Stream 2 einfach machen zu lassen, und durch einen ordentlichen CO2-Preis und eine gute Klimapolitik sind die in ein paar Jahren eh pleite?

Natürlich kann man durch das Wunderinstrument des CO2-Preises sehr viele Dinge in die richtige Richtung lenken. Aber die Unternehmen, denen die fossile Infrastruktur gehört, verteidigen schon heute ihre wirtschaftlichen Interessen. Deshalb ist es so schwer, einen CO2-Preis in der Höhe zu bekommen, dass Nord Stream 2 von selbst überflüssig wird.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

17 Kommentare

 / 
  • Wesentlich ist die Importmenge und nur indirekt die Pipelinekapazität. Lau Betreiberangaben wurd Nord Stream 1 die letzten beiden Jahre sogar oberhalb der Nennkapazität betrieben.

    Real sind jedenfalls die CO2-Emissionen durch die Pumpen. Nachdem Nord Stream 2 fast fertig ist, sollte es eine Auflage geben, wonach diese nur in Betrieb genommen werden darf, wenn



    1. nicht mehr Gas geliefert wird,



    2. dieses gleichmäßiger so auf die dann vorhandenen Pipelines verteilt wird, dass der Pumpenaufwand minimiert wird (die Pumpen werden auch mit Methan betrieben, dieses geht durch Verbrennung verloren, aber immerhin nicht in der Ursprungsform).

    Auf diese Weise könnte Nord Stream 2 nach Überschlagsrechnung 1 Mio. Tonnen CO2 im Jahr vermeiden, statt 100 Mio. Tonnen zusätzliche Emissionen zu ermöglichen.

  • DUH-Geschäftsführer ist nicht unbedingt Umweltexperte mit Spezialgebiet Erdgas. Ob er den Umweltaspekt also besser sieht als andere möchte ich bezweifeln.

  • Widersprüchlich



    Einerseits müssen marode Transitstecken kostenintensiv wieder auf Fordermann gebracht werden, andererseits soll eine fast fertige Infastruktur nicht genutzt werden. Begründung wir wissen wie Gas in der RF gefördert wird. ist das dann bei ertüchtigten Leitungen anders?

    Dann sollen Gasheizungen durch Wärmepumpen ersetzt werden, aber es wird nicht gesagt woher der zusätzliche Strom im Winter bei Dunkelflaute herkommt. Gas kann gut gespeichert werden im Gegensatz zu strom. damit können lokale BHKW betrieben werden etc. Alles nicht berücksichtigt. Lieber zur Sicherheit ein paar Kohlekraftwerke länger laufen lassen.

    Hier wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Statt mit besserer Reserveenergie die Klimawende zu schaffen wird das Problem verschärft, so daß dann wegen mangelnder Speicherfähigkeit von Strom gar nichts mehr passiert.

    • @Martin_25:

      Bei Dunkelflaute kann der Strom ja zunächst aus Erdgaskraftwerken kommen, später mit Wasserstoff erzeugt werden; zudem mit Batterien vom Tage in die kommende Nacht transferiert werden.

      Wesentlich ist aber: So oft ist nun auch nicht Dunkelflaute. Die übrige Zeit geht es dann umso besser mit den Wärmepumpen.

  • Ja, lasst uns lieber weitere 30.000 Windräder in die Landschaft bauen. Das ist sicher besser für die Umwelt.

  • Im Bereich der Energieversorgung ist es für eine Volkswirtschaft im Hinblick auf eine möglichst sichere Versorgungssituation entscheidend, möglichst divers aufgestellt zu sein. Sowohl hinsichtlich der Energiearten (Gas, Öl, Erneuerbare) als auch im Hinblick auf die Beschaffungswege, die von politischen Einflüssen unterschiedlich stark beeinträchtigt sein können.



    Von daher ist es sinnvoll, weiter auf Nord Stream 2 zu setzen - und nicht zuletzt deshalb, weil die Förderung in den Gas-Lagerstätten in der niederländischen Region Groningen seit einiger Zeit wegen zunehmender Erdbeben stark zurückgefahren werden.



    Interessant fände ich die Frage zu klären, ob denn Nord Stream 2 auch jetzt schon technisch (von den Materialien her) geeignet wäre, 100% reinen Wasserstoff zu transportieren.

  • Vergleich der Vorketten-Methanemissionen

    Zitat: „Auf Grundlage dieser Studie sind die Schätzungen zu Methanemissionen in der Öl- und Gasindustrie in den USA um 60 Prozent nach oben korrigiert worden.“

    Dies wäre dann nicht nur ein Argument gegen russisches Erdgas, sondern gegen jegliches Erdöl und Erdgas als Energiequelle egal aus welcher Weltgegend, also v. a. auch und gerade gegen das mit besonders umweltschädlicher Fracking-Technologie gewonnene LNG aus den USA. Mit dem identischen Argument müßte dann gleichermaßen gegen alle LNG-Terminal-Projekte vorgegangen werden.

    Hintergrund der Vorstöße gegen die Erdgasimporte aus russischer Produktion ist es allerdings erkennbar, einen unliebsamen Konkurrenten der US-Erdgasexporte nach Europa rauszukanten. Weniger russisches Erdgas bedeutet proportional mehr LNG aus Nordamerika. Im Vergleich der Vorketten-Methanemissionen beider Lieferquellen schneidet letztere (2,5%Verlustrate) allerdings deutlich schlechter ab als erstere (0,17 %). Dabei ist für die mit 1200 km unter Wasser verlaufende Nord Stream-Pipeline keinerlei Methanverluste für diesen Abschnitt der Exportroute zu berücksichtigen, da sie ohne zusätzliche Verdichterstationen auskommt und ein geschlossenes System darstellt. (Quelle: „Literaturstudie zur Klimarelevanz von Methanemissionen bei der Erdgasförderung sowie dem Flüssiggas- und Pipelinetransport nach Deutschland“, BGR, 2020)

    Bei der Klage auf die betreffende US-Studie zu rekurrieren impliziert mithin, künftig gegen jede Art von Erdgas- und Erdölimporte und entsprechende Investitionen juristisch vorzugehen. Konsequenterweise bedeutet dies, den produktivistischen Industrialismus und unseren darauf beruhenden konsumistischen Way of life radikal in Frage zu stellen. A la longue wird wohl gar nichts anderes übrig bleiben.

  • Allein für den Bau von Nord Stream 2 wurde jede Menge Co2 produziert, ein Abbruch kurz vor Schluss mit dem Ergebnis das dann neue Lng-Terminals gebaut werden müssen und Tanker Fracking-Gas aus den USA heran schiffen wird die Öko-Bilanz auch nicht besser. Aus umweltpolitischer Sicht wäre es sinnvoller Großprojekte die noch in der Planung sind, wie zum Beispiel Wilhelmshafen zu verhindern.

  • Nordstream-2 zu kippen finde ich sehr gut!

  • Ach, die sog. Deutsche Umwelthilfe. Das ist doch dieser Abmahnverein mit seinem perfiden Geschäftsmodell.

    Die Rohre sind zu über 95 Prozent verlegt. Jetzt mit der Pipeline aufzuhören, wäre ökologischer und ökonomischer Schwachsinn.

    Deutschland ist zudem bereits vollgenagelt mit diesen Windmühlen, die einen Mordslärm verbreiten. 105 Dezibel in zwei Meter Höhe seitwärts vom Luftstrom gemessen. Und optisch eine Katastrophe. Macht die Landschaft immer noch mehr kaputt. On- und Off-Shore.

    Grüner Wasserstoff ist super. Wird aber noch lange dauern, bis wir da auch nur annähernd notwendige Kapazitäten bekommen.

    Mehr Solarenergie wäre prima. Da haben wir massiv geschludert.

    Nun, dann halt für den Übergang Gaskraft. Stehen ja genügend Gaskraftwerke ungenutzt in der Gegend rum Z. T. nagelneu.

    Durch den Ersatz der Braunkohleverstromung mithilfe von Gaskraftwerken ab 2021 würden jährlich etwa 70 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das wäre immerhin fast die Hälfte der Menge, die laut dem Plan der Bundesregierung bis 2030 von der Energiebranche eingespart werden sollen.

    Also her mit der Pipeline!

    Who cares, was diese sog. Deutsche Umwelthilfe zusammen mit Trump und diversen Senatoren vorhat.

    Das amerikanische Fracking-Gas kann es ja wohl nicht sein. Und dann das Zeugs noch hierher transportieren. Tausende von weiteren Schiffen unterwegs.

    Nein danke.

  • Ob diese Klage sinnvoll ist?



    Wenn Nord Stream 2 verhindert wird, kommt als Alternative nicht umweltfreundliche Frischluft, sondern Trumpsches Frackinggas - ob das besser ist?



    Und die so praktische Gelegenheit, Umweltschutzargumente mit dem Sanktionsthema zu verknüpfen... da wird sich die DUH von verschiedenen Seiten anhören müssen, sich für transatlantische Machtpolitik einspannen zu lassen. Ob dieses Beispiel gut für die Akzeptanz von Umweltschutzargumenten ist? Es erinnert mich irgendwie an die Fälle, wo sinnvolle Projekte gestoppt werden, weil im letzten Moment ganz passend ein paar Exemplare z.B. eines geschützten Käfers auftauchen....

  • Die ökologischen Bedingungen zur Förderung des Erdgas in Russland zu prüfen, halte ich für sehr gut.



    Welche Arten von Energiespeichern in der Stromversorgung schlägt das DUH vor, wenn der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung steigt? Lithium-Ionen-Speicher oder Wasserstoff sind meines Wissens nach längst nicht so ökologisch wie in der Debatte oft behauptet wird. Kommt man dann mit den bisherigen Erdgas-Leitungen aus?

  • Klar hätte man die alte Infrastruktur modernisieren können, aber das wäre etwas zu spät. Da die Pipeline jetzt fast fertig ist sollte man sie auch fertigstellen und dafür die alte Infrastruktur stillegen.

  • Genehmigung und Umweltverträglichkeitsprüfung sind in dieser Angelegenheit schon ein paar Tage alt. Wie lange sind den bitte die Klagefristen?

    Wenn die EU heute irgendwelche Klimaschutzziele erlässt, dann kann das ja wohl kaum bereits erlassene Genehmigungen tangieren. Oder gilt das Rückwirkungsverbot nicht?

    • @DiMa:

      Lesen?

      Ich zitiere aus o.a.:

      "In der Genehmigung für Nord Stream 2 gibt es ausdrücklich eine Öffnungsklausel, nach der wissenschaftliche Erkenntnisse zu Umweltauswirkungen auch nachträglich berücksichtigt werden müssen und die Genehmigung aufgrund dessen überprüft werden kann"

      • @tomás zerolo:

        Das tangiert etwaig neu erlassene Klimaziele der EU nicht im geringsten.

      • @tomás zerolo:

        Auswirkungen der Pipeline ja wohl nicht neu. Die Förderung auf die sich die Studie in den USA bezieht wird ja nicht geändert, und das Frackinggas gewinnt auch nicht an Umweltfreundlichkeit hinzu. Wo bleibt da die Klage gegen die LNG Terminal?